Tana French: Totengleich

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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Rachel » So 27. Sep 2009, 20:03

Hallo liebes Binchen,

Spoiler:

Ja, die Sache mit Lexies Identität hätte man definitiv besser heraus arbeiten können. So hatte ich ein bisschen das Gefühl, die Autorin wollte halt unbedingt Frank in die Geschichte einbinden, und das ging nur so. Aber ja, da hätte man eine überzeugendere Erklärung finden können, als dass sie einfach zufällig auf der Straße angesprochen und für Lexie gehalten wird. Aber ich fand es jetzt auch nicht gravierend.

Zu Sam und Frank, ich glaube, die beiden sind in ihrer Art einfach so grundverschieden, dass Spannungen in der Zusammenarbeit praktisch vorprogrammiert sind. Ich mochte sowohl Frank, sowieso, als auch Sam. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Petra » Mo 28. Sep 2009, 12:35

Hallo zusammen,

ich spoilere mal wieder - Sorry Britti, da musst Du mit dem lesen warten, bis Du mit dem Buch durch bist! :mrgreen:

Wie weit bist Du inzwischen Britti? Ich bin ganz gespannt auf Deine Eindrücke! :-)

@Rachel @Binchen:

Wir drei meinen im Grunde das gleiche: Die Unglaubwürdigkeiten waren definitiv vorhanden. Sind aber total verzeihlich, da Tana French einfach eine ganz tolle Geschichte erzählt hat, die anders eben nicht funktioniert hätte. Und sie hätte diverse Details ein bisschen besser ausarbeiten können, so dass die Geschichte noch etwas runder ist. Und Binchen und Rachel, Ihr habt weniger Probleme in Büchern mit Unglaubwürdigkeiten. Ich bin da etwas schneller überstrapaziert. Da kann man nichts machen. Aber letztendlich hat es uns hier ja alle drei nicht gestört.

Was "Rupien! Rupien!" anbelangt, so hast Du Recht Rachel. Allerdings verstehe ich diese Geschichte auch eher als Märchenhaft. Sie hat auch ein märchenhaftes Ende gebraucht. Selbst für mich. Hier sollte ja etwas über Indien vermittelt werden, ohne zu depressiv zu werden. Das finde ich ein bisschen was anderes als in einer Geschichte, die glaubwürdig sein möchte. Die meisten Thriller wollen das ja. Und natürlich hast Du da auch recht - das sehe ich auch gar nicht anders - dass es in diesem Genre ständig um Ausnahmesituationen geht. Aber das sollte die Autoren ja nicht abhalten, kleine Unglaubwürdigkeiten glaubwürdiger herüberzubringen. Da hat Tana French ein bisschen geschwächelt, aber was soll's?! Hat ja trotzdem allen Spaß gemacht, somit ja völlig in Ordnung.

Ein besseres Beispiel für unglaubwürdige Geschichten wäre vielleicht Charlotte MacLeod. Das hat mir ja großen Spaß gemacht, obwohl es total unrealistisch ist was da so passiert. Aber von dem Buch erwarte ich das auch so. Tana French hat hingegen in "Grabesgrün" ja nicht mal alles zu Ende geführt, da es sonst unglaubwürdiger wäre. Und das gefällt mir dann wiederum besser.

Ein anderes (Gegen-)Beispiel ist Petra Hammesfahr mit "Die Mutter". Fast alle haben das Ende gehasst. Ich fand es klasse, weil es so realistisch war. So viel Realismus ist aber dann auch nicht jedermanns Sache. Meine ist es andersherum nicht so. Vielleicht erklärt dieses Beispiel es ein bisschen besser? Jedenfalls kann ich auch gut verstehen, dass andere das Ende in "Die Mutter" gar nicht in Ordnung fanden. Das ist halt eine Frage von Vorlieben. Und da hat jeder seine individuelle Grenze - in die ein oder andere Richtung.

"Totengleich" bekommt in meiner Wertung 3-4 Sterne. Das ist ja nur ein halber Punktabzug. Vielleicht wird es dadurch deutlicher, dass ich einfach nur finde, dass es in dem Buch kleine Schwächen gibt, die mich nicht die volle Punktzahl vergeben lassen, die aber so wenig stören, dass es nur ein halber Punkt ist, den ich dafür abziehen würde. Ist ja nur eine Kleinigkeit.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Rachel » Mo 28. Sep 2009, 13:28

Hallo Petra,

ich spoilere sicherheitshalber wieder:

Ich glaube nicht, dass mir Realismus in einem Krimi weniger wichtig ist als Dir, für mich besteht nur kein großer Unterschied zwischen der Ausgangssituation in "Totengleich" und dem, was man in 90% dieses Genres so findet, was auch nicht gerade realistisch ist. Damit meine ich jetzt bei weitem nicht nur die Cozies, wo man das ja erwartet, sondern auch die ganzen interessanten Fälle, die so in der Realität sicher nicht vorkommen, noch dazu dem gleichen Ermittler. Die Unmengen an Serienmördern, die es dann am besten noch auf irgendjemanden aus dem Umfeld des Ermittlers abgesehen haben, der spannende Showdown etc. Psychothriller lese ich aus diesem Grund zum Beispiel fast überhaupt nicht mehr. Da war Tana French für mich eine nette Abwechslung, mit eben nicht dem x-ten Serienmörder.

Was Charlotte MacLeod angeht, da haben mir die letzten Bände ja z.B. längst nicht mehr so gut gefallen, weil sie es da in meinen Augen einfach übertrieben hat.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Petra » Mo 28. Sep 2009, 14:03

Hallo Rachel,

auch ich muss weiter spoilern, würde sonst doch zu viel verraten, obwohl das Thema ja auch allgemein interessant wäre:

Auch da haben wir wieder einen Punkt gemein: Ich habe lange Zeit gar keine Thriller mehr gelesen (ich denke so vor 5 oder 6 Jahren?) und dachte das Genre ist für mich auf ewig verloren, was ich auch total schade gefunden hätte! Schuld war zuviel von immer dem Gleichen und eben auch Unglaubwürdigkeiten die ins maßlose ausuferten. Besonders wenn dann ein Familienmitglied eines Ermittlers in einen Fall verwickelt wird, wird es mir dann zu unglaubwürdig. Das ist z. B. auch der Grund, warum ich in der Serie von Petros Markaris stocke. Im nächsten Band, den ich zu lesen hätte, ist seine Tochter ein Kidnapping-Opfer. Vor solchen Unglaubwürdigkeiten sträube ich mich dann... schade, zumal ich die Krimis von Petros Markaris sehr mag!

Auch das Thema Amnesie hatte sich für mich damals abgenutzt. Oder auch der immer gleiche Aufbau so mancher Thriller. Ich konnte das eine zeitlang gar nicht mehr vertragen. Es hat mich wirklich gelangweilt und genervt, dass ich den Aufbau vollkommen durchschaut habe. Da ist eine Tana French doch ganz anders: Dichte Atmosphäre, komplexe Handlungen, interessante Figuren, die nicht platt wirken. Ich wüsste zur Zeit keinen Thriller-Autor, der ihr da in meinen Augen ebenbürtig wäre.

Thriller lese ich inzwischen wieder - zum Glück auch wieder sehr gerne. Aber mit Einschränkungen. Die Serienkiller-Thriller sind bis auf wenige Ausnahmen nichts mehr für mich. Das Genre hat sich für mich abgenutzt. Ausnahme ist Simon Beckett, weil er in gewisser Weise auf mich originell wirkt, wenn auch nicht 100%ig glaubwürdig. Auch hier entschuldige ich Unglaubwürdigkeiten, wenn die Story ansonsten stimmt. Aber auffallen tut sie mir doch trotzdem!

Und mehr ist es ja bei "Totengleich" auch nicht. Es ist mir aufgefallen. Das heißt ja nicht, dass mir das Buch nicht gefällt. Ich finde es ebenso originell wie Du. Erfreulich anders als der Thriller-Einheitsbrei. Aber deshalb sind diese Punkt ja trotzdem in gewisser Weise unglaubwürdig. Mal so völlig wertfrei gesehen. Mehr sage ich damit ja nicht.

Kommt das so anders rüber? Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass wir das gleiche meinen, nur in Nuancen anders gewichten... wohlgemerkt in Nuancen. Falls es also so wirkt, dass ich "Totengleich" nicht lesenswert finde, so möchte ich noch mal hervorheben, dass ich genau das Gegenteil empfinde: absolut lesenswert! Ein Highlight in diesem Genre! Und falls es so wirkt, dass mich diese Unglaubwürdigkeiten gravierend stören, so möchte ich nochmal versichern, dass sie mir nur aufgefallen sind und ich sie nur erwähnen wollte, sie meinem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan haben. Sie erklären lediglich, warum ich das Buch nicht perfekt fand sondern "nur" beinahe perfekt. Damit hebt es sich aber - auch für mich - sehr von vielen anderen Büchern dieses Genres ab.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Rachel » Mo 28. Sep 2009, 14:26

Hallo Petra,

auch ich spoilere wieder:

Ich glaube, wir meinen tatsächlich so ziemlich das Gleiche. :) Ich hatte Dich zuvor nur so verstanden, dass Du "Totengleich" eben als ganz besonders unglaubwürdig, auch im Vergleich zu anderen Krimis und Thrillern, empfinden würdest, während das für mich in dem Genre eher Durchschnitt ist. Aber das sehen wir scheinbar ja beide so. Tana French ist wirklich eine wohltuende Abwechslung in all den Thrillern mit immer gleicher Handlung, da verzeihe ich (und ja auch Du *g*) ihr gerne kleinere Schwächen. Dafür war die Geschichte einfach zu interessant.

Interessant, dass Dich bei Thrillern also genau die Dinge stören, die auch mich vom Lesen abhalten. Als Hörbuch mag ich Thriller zwischendurch nach wie vor sehr gerne, nur als Buch reicht mir das nicht mehr. Genauso, wie auch bei Dir, die Mehrheit der doch recht ähnlich klingenden Thriller mit Serienmördern. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja auch wieder.

Weil Du Markaris ansprichst: Bei Serien, die ich mag, bin ich dagegen eher gewillt, auch einen solchen Band zu lesen. Dafür finde ich es einfach zu nett zu erfahren, wie es mit den liebgewonnenen Figuren weitergeht. Wobei ich bei Markaris auch hängen geblieben bin, das war aber nicht wirklich eine bewusste Entscheidung, sondern mir fehlt einfach Lesezeit.

Bewerten würden wir "Totengleich übrigens gleich, kleiner Abzug aber insgesamt sehr gut. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Petra » Mo 28. Sep 2009, 15:03

Hallo Rachel,

auch ich fülle die weiße (Text-)Seite weiter! *g*

Jetzt kommen wir der Sache näher! ;-)
Denn wir meinen wirklich das gleiche! Zeigt mir jetzt auch noch mal ganz zweifellos Dein letzter Beitrag! Ich zitiere ihn etappenweise:


Rachel hat geschrieben:Ich glaube, wir meinen tatsächlich so ziemlich das Gleiche. Ich hatte Dich zuvor nur so verstanden, dass Du "Totengleich" eben als ganz besonders unglaubwürdig, auch im Vergleich zu anderen Krimis und Thrillern, empfinden würdest, während das für mich in dem Genre eher Durchschnitt ist. Aber das sehen wir scheinbar ja beide so. Tana French ist wirklich eine wohltuende Abwechslung in all den Thrillern mit immer gleicher Handlung, da verzeihe ich (und ja auch Du *g*) ihr gerne kleinere Schwächen. Dafür war die Geschichte einfach zu interessant.


Definitiv sehe ich das exakt so wie Du! Das ist wirklich falsch rüber gekommen! Und ich weiß jetzt auch woran es liegt. Ich weiß ja - und viele ganz alt eingesessene Besucher hier - dass mir Thriller generell mal verleidet waren aus genau den genannten Gründen! Und dass ich mittlerweile zwar wieder welche lesen mag und kann, aber immer noch bedingt. Somit ist meine Auswahl - sofern man das vor dem Lesen abschätzen kann - eingeschränkt. Eben auf die Autoren von denen ich hoffe, dass sie über den Thriller-Einheitsbrei hinaus gehen. Somit vergleiche ich Tana French nur mit denen. Nicht etwa mit denen, mit denen ich es mir vor langer Zeit leider schon verscherzt habe. Das konntest Du nicht wissen und so dachtest Du, dass ich "Totengleich" unglaubwürdiger finde als so manches andere auf dem Thriller-Markt. Aber so ist es definitiv nicht, denn die fallen für mich als "nicht lesebar" lange schon raus. Da ich die echt leid war/bin.

Und richtig: Dass Tana French hier nun ein paar Unglaubwürdigkeiten einbaut, ist absolut verzeihlich, da das ganze restliche Buch (also 95 % oder gar mehr) ein echtes Highlight ist und sich von der breiten Thrillermasse auf erfreuliche Weise abhebt! Sie sind mir nur aufgefallen und habe sie nur deswegen überhaupt erwähnt. Denn es hat meinem Lesevergnügen gar keinen Abbruch getan. Nur die volle Wertung von 4 Sternen kann ich deshalb nicht geben. Denn 4 Sterne wäre gänzlich perfekt. Aber auch die Wertung, wie wir jetzt wissen, fällt bei uns beiden gleich aus! :-)

Tana French und ihre Ideen also immer wieder gern! Solange sie so verdammt gut bleibt wie in "Grabesgrün" und "Totengleich"! Die mir übrigens beide fast gleich gut gefallen haben. "Totengleich" hat mir bis fast zum Ende übrigens fast einen winzigen Tick besser gefallen. Die kleinen Unglaubwürdigkeiten haben das am Ende minimal gekippt, so dass für mich "Grabesgrün" jetzt einen winzigen Tick vor "Totengleich" liegt. Aber das sind so feine Nuancen, dass ich das fast nicht sagen kann. Zumal beide Bände jeweils auf ihre ganz eigene Art einen ganz eigenen Reiz haben. Vergleichen kann man sie kaum. Das soll ihr erst mal einer nachmachen! Zwei so außergewöhnliche Bücher zu schreiben und sich gleichzeitig selbst treu bleiben aber auch was völlig neues zu erzählen!


Rachel hat geschrieben:Interessant, dass Dich bei Thrillern also genau die Dinge stören, die auch mich vom Lesen abhalten. Als Hörbuch mag ich Thriller zwischendurch nach wie vor sehr gerne, nur als Buch reicht mir das nicht mehr. Genauso, wie auch bei Dir, die Mehrheit der doch recht ähnlich klingenden Thriller mit Serienmördern. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja auch wieder.


Auch das geht mir exakt genauso wie Dir! Viele meiner Lieblings-Thriller-Autoren kann ich nicht mehr lesen. Hören aber zum Glück gern! Aber lesen geht einfach nicht mehr.

So z. B. Mary Higgins Clark. Wenn ich die Bücher lese, weiß ich schon direkt, dass jedes Kapitel gefüllt ist Nichtigkeiten, die dann darauf hinauslaufen, dass am Ende des Kapitels EINE Info an den Leser herangetragen wird. Welche das ist, durchschaue ich auch meistens schon am Anfang eines jeden Kapitels. Das ist dann einfach zu langweilig und auch einfallslos. Dennoch finde ich es schade, dass die Bücher nicht mehr an mich herankommen, denn ich habe sie früher so gerne gelesen, da sie einfach so nett und spannend waren. Aber als Hörbuch geht das zum Glück immer noch! :-)

Sandra Brown geht gelesen auch gar nicht mehr. Dabei habe ich Thriller wie "Die Zeugin" echt verschlungen. Hier war es zwar keine Serienkiller-Thematik, aber eben so typsicher Thriller... mit Abnutzungseffekt leider.

Ebenso mit Joy Fielding. Von ihr kann ich einige Bücher inzwischen wieder lesen. Aber eher selten. Meistens greife ich zum Hörbuch. Und lag mit meiner Einschätzung, welches lesen und welches hören zum Glück bislang auch richtig. Denn verpassen möchte ich sie immer noch nicht. Aber mit lesen tue ich mir auch bei ihr nicht mehr oft einen Gefallen. Manchmal... aber meistens lieber Hörbuch.

Wo es immer noch geht mit dem lesen ist Nicci French. Ihre Figuren liegen mir meistens. Sie wirken auf mich so lebendig, so dass ich ihr so manches verzeihen kann. Ich lese die Geschichten einfach GERN, und das wiegt die Dinge, die ich an dem Genre nicht mehr so wirklich mag, auf.

Versuchen möchte ich es gern mal wieder mit Carlene Thompson. Denn "Schwarz zur Erinnerung" hatte mir damals so viel Spaß gemacht!

Und von Kate Pepper lese ich einige, andere höre ich. Da muss ich immer abwägen und lese auch Kritiken durch um abschätzen zu können, ob ich es riskieren kann sie zu lesen. Riskieren nicht nur, weil ich Gefahr laufe, dass sie mir dann gar nicht gefallen. Das wäre zu verschmerzen. Riskieren vielmehr in dem Bezug, dass ich fürchte es mir mal wieder mit Thrillern völlig zu verscherzen, wie damals. Denn ich fände das wirklich bedauernswert, da ich das Genre wirklich nicht missen möchte sondern im Gegenteil es mir noch ein Stückweit mehr zurückerobern... wenn irgendwie machbar. Denn ich habe für mich festgestellt, dass ich dabei wirklich gut abschalten kann. Sie entspannen mich, wenn das Leben mir schon genug abverlangt. In den Zeiten sind sie einfach Gold wert!

Viele neue Thriller-Autoren gehen völlig an mir vorbei. Bei manchen finde ich das sehr schade. Aber lesen geht einfach nicht... hören vielleicht. So z. B. Tess Gerritsen. Im Grunde interessiert mich die Serie... aber diese Serienmörder-Thriller gehen einfach immer noch nicht. Nur in Ausnahmefällen.

Aber wie Du schon schreibst: Vielleicht ändert sich das ja auch mal wieder. Ein wenig hoffe ich das. Denn das Genre hat mir früher mal so viel Spaß gemacht. Ich fand es so unterhaltsam und es hat sich zum entspannen so gut geeignet.

Übrigens: Zurück gefunden habe ich zu dem Thrillern durch meine Krise vor 2 Jahren. Da konnte ich mich nicht mehr auf was gehaltvolles konzentrieren. Und da war ich sehr dankbar dass es Thriller gibt, die sich einfach spannend und unterhaltsam lesen lassen und mich ablenkten. Ein bisschen was konnte ich mir davon zum Glück bewahren. Ich hoffe das bleibt so und ich wende mich dem Genre nicht wieder irgendwann so gänzlich ab. Denn es hat ja auch seinen Reiz. Somit: Wenn ich irgendwann doch mal wieder so einen richtigen Serienkiller-Thriller-Autor an mich lassen kann, wäre ich gar nicht so abgeneigt. Nur ich denke die Zeit ist noch nicht reif, von Ausnahmen (Simon Beckett) abgesehen.


Rachel hat geschrieben:Weil Du Markaris ansprichst: Bei Serien, die ich mag, bin ich dagegen eher gewillt, auch einen solchen Band zu lesen. Dafür finde ich es einfach zu nett zu erfahren, wie es mit den liebgewonnenen Figuren weitergeht. Wobei ich bei Markaris auch hängen geblieben bin, das war aber nicht wirklich eine bewusste Entscheidung, sondern mir fehlt einfach Lesezeit.


Bei mir gab es noch einen zweiten Grund. Der dritte Band hatte mir nicht so gut gefallen wie Band eins und zwei (zwei ist mein Lieblings-Band). Da fehlte also eh schon ein bisschen der Drive für Band vier. Aber dann noch die Thematik mit der in den Fall verwickelten Tochter... hm. Aber wer weiß, vielleicht ja irgendwann mal. Denn wie Du schon schreibst: Wenn man eine Serie liebt, dann möchte man ja wissen wie es mit den Figuren weiter geht. Auch das geht mir genauso. Vielleicht siegt hier irgendwann die Neugierde auch mal. Aber da haben wir auch ein ähnliches Problem: Wenn man denn dann genug Lesezeit hätte! ;-)

Bei Donna Leon ging es mir übrigens auch mal so: Brunettis Frau war in einen seiner Fälle ja verwickelt ("In Sachen Signora Brunetti"). Da war ich auch erst skeptisch. Aber das war Donna Leon gut und realtiv glaubwürdig gelungen, fand ich. Die Serie hat für mich erst später geschwächelt. Und auch aus ganz anderen Gründen. Kann also auch gut gehen. Aber eigentlich finde ich es schade, dass die meisten Autoren irgendwann darauf zurückgreifen ihre Ermittler in privater Sache ermitteln zu lassen. Da mag ich dann Serien lieber, die direkt darauf ausgelegt sind und die man deswegen schon nicht so ganz ernst nehmen muss.

Wusste ich's doch! Wir meinen das Gleiche! Gut ist, dass ich noch mal gezielt nachgefragt habe, ob es anders herüber kommt, da es für mich ganz klar war, dass ich Tana French nicht mit den meisten Thriller-Autoren vergleiche und da für mich auch eine klare Grenze habe. Bei Tana French ist es für mich ABSOLUT verzeihlich, weil es sich einfach so abhebt und ich es einfach so wahnsinnig gern gelesen habe!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Britti » Mo 28. Sep 2009, 20:16

Huhu zusammen.

Witzig diese weißen postings :lol: Aber genau richtig denn ch bin ja viel zu neugierig...

Ich kenne jetzt die Mitglieder der WG. Frank war gerade bei Cassie und ich habe laut gelacht bei der Szene als er zu ihr kommt weil sie das Haus nicht verlassen darf. Als sie fragt: Wer ist Präsident, welches Jahr haben wir? :mrgreen:
Herrlich.

Ich mag Frank immer noch nicht. Er wirkt mir sehr abgebrüht und ein wenig zu risikobereit. Cassie begibt sich ja in große Gefahr und nicht er. Er weiß auch warum sie damals die undercoverarbeit aufgegeben hat und scheinbar ist ihm das egal. Er will seinen Sieg. Andererseits merkt man das die beiden mal ein gutes Team waren. Sie ergänzen sich gut und liegen auf einer Wellenlänge bzw. Cassie kennt ihn ganz genau.
Jedenfalls wird sie sich auf gefährlichen Boden begeben und ich habe schon Angst um sie, außerdem kann ich mir Sams Sorge gut vorstellen.
Ich bin gespannt wie sie ihren Mitbewohnern begegnet.

Jetzt weiß ich auch wer die Leute im Prolog waren ;)

Au weija das wird wieder spannend. *fingernägelkau* :shock:
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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Rachel » Di 29. Sep 2009, 18:06

Hallo Petra,

ich denke, jetzt kann ich gefahrlos auch ohne Spoilerschrift antworten. :)

Wir meinen tatsächlich genau dasselbe, schön, dass wir das geklärt haben. Mary Higgins Clark, Joy Fielding etc. habe ich früher auch gerne gelesen, inzwischen reizen mich diese Bücher nicht mehr. Wie gesagt, als Hörbuch hin und wieder gerne, aber als Buch? Da greife ich inzwischen auch wenn mir nach einem Buch ist, bei dem man einfach nur abschalten kann, eher zu ruhigeren Krimis, oder eben anderen Thrillern.

Von Nicci French habe ich ebenfalls schon ewig nichts mehr gelesen, aber Du hast Recht, die Thriller waren tatsächlich immer besser als der Durchschnitt.

Zu Markaris, da kenne ich nur den ersten Band. Und auch das ist schon richtig lange her. Ich fürchte, wollte ich mit der Reihe noch weiterlesen, müsste ich fast den ersten Band noch einmal lesen. Und das hält mich natürlich erst recht vom weiterlesen ab. ;)
Liebe Grüße,
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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Petra » Mi 30. Sep 2009, 11:36

Hallo Britti und Rachel,

mit Frank ging es mir ganz genauso. Ich habe ihn auch so empfunden wie Du!

Du hast also jetzt die anderen kennengelernt. Ich vermute durch das Video-Material? Warte mal bis Du im Haus bist! Ein ganz besonderes Leseerlebnis, dieser Aufenthalt in dem Haus mit den Vieren. Ich wünsche Dir ganz viel Spaß und hoffe Du hältst uns weiter auf dem Laufenden! :-)

Rachel, genau, jetzt geht es auch ohne Spoilerschrift!
Da geht es uns ja sogar mit einigen Autoren völlig gleich! :-)

Welche Bücher von Nicci French hattest Du gelesen? Würde mich mal interessieren. Meine Lieblinge waren "Höhenangst", "Der Sommermörder" und "In seiner Hand".
Bei den Thrillern sind es wirklich die so lebendig geschilderten Figuren, die mir immer wieder große Lese-Freude bereiten. In dem Fall bin ich wirklich froh, dass mir der Spaß noch nicht verdorben ist und ich hoffe es bleibt auch noch sehr lange so. :-)

Rachel hat geschrieben:Zu Markaris, da kenne ich nur den ersten Band. Und auch das ist schon richtig lange her. Ich fürchte, wollte ich mit der Reihe noch weiterlesen, müsste ich fast den ersten Band noch einmal lesen. Und das hält mich natürlich erst recht vom weiterlesen ab. ;)


Würde Dir da das Hörspiel (Link führt zu meiner Rezension) helfen? Ich kann es nur empfehlen, denn es hat mir - obwohl es ein Hörspiel ist und ich Angst hatte, das zu viel von der Vorlage verloren geht - sehr gefallen!

Zumal ich Dir Band 2 wirklich sehr empfehlen kann! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Tana French: Totengleich

Beitragvon Rachel » Mi 30. Sep 2009, 19:11

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:Welche Bücher von Nicci French hattest Du gelesen? Würde mich mal interessieren. Meine Lieblinge waren "Höhenangst", "Der Sommermörder" und "In seiner Hand".
Bei den Thrillern sind es wirklich die so lebendig geschilderten Figuren, die mir immer wieder große Lese-Freude bereiten. In dem Fall bin ich wirklich froh, dass mir der Spaß noch nicht verdorben ist und ich hoffe es bleibt auch noch sehr lange so.

Oh je, das ist schon so lange her. Auf jeden Fall gelesen habe ich "Der Sommermörder" und "In seiner Hand", die beiden mochte ich auch sehr. Dann noch "Ein sicheres Haus", auch das habe ich in guter Erinnerung und "Das rote Zimmer", das mich nicht wirklich überzeugen konnte. "Höhenangst" kenne ich, glaube ich, gar nicht. Muss ich doch gleich mal schauen gehen, worum es darin geht.

Petra hat geschrieben:Würde Dir da das Hörspiel (Link führt zu meiner Rezension) helfen? Ich kann es nur empfehlen, denn es hat mir - obwohl es ein Hörspiel ist und ich Angst hatte, das zu viel von der Vorlage verloren geht - sehr gefallen!

Zumal ich Dir Band 2 wirklich sehr empfehlen kann!

Oh ja, definitiv. Dass es "Hellas Channel" auch als Hörbuch gibt, ist ja toll. Noch dazu, wenn es Dir so gut gefallen hat. Dann könnte ich mir Band 1 so wieder in Erinnerun rufen und dann direkt mit Band 2 weitermachen, zumal, wenn Dir dieser Band so gut gefallen hat. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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