Leseerlebnisse 2025...ich lese gerade...

[Didonia]

Joan Didion lohnt sich in der Tat, Maria. Ich habe von ihr "Das Jahr des magischen Denkens" gelesen, in dem sie über die Trauer um ihren Ehemann schreibt. Sehr eindrucksvoll.

Hier kommt mein nächstes beendetes Buch:


Kristine von Soden: "Ob die Möwen manchmal an mich denken?"
Es war schwer, das Buch zu lesen, diese vielen antisemitischen Zitate, die es benötigt, um zu zeigen, wie es damals war. Schwer, den Hass auszuhalten, den ich da spüre; wohl wissend, dass es heute auch wieder Menschen gibt, die so denken. Und die genau so handeln würden, wenn sie die Macht dazu hätten.
Ich hoffe so sehr, dass dies nicht geschieht. Aber dazu müssen unsere Politiker endlich wach werden. Sehen die denn wirklich nicht, in welcher Gefahr wir schweben?

AvivA-Verlag, 1. Auflage 2018
Eine erweiterte Neuausgabe ist im Frühjahr 2023 erschienen.

Buchinfo
Mit dem Aufstieg der Seebäder im Wilhelminischen Kaiserreich kam sogleich auch der "Bäder-Antisemitismus" auf. "Judenrein!" lautete die Parole an der deutschen Ostseeküste, lange bevor der NS-Staat Wirklichkeit war. Schon damals drucken jüdische Zeitungen "Bäderlisten" ab, warnen vor Badeorten, in denen jüdische Gäste unerwünscht sind. Als "Judenbäder" wiederum gelten Orte wie Heringsdorf, wo zunächst noch eine liberale Atmosphäre herrscht.
Anhand einer Fülle historischer Quellen, Tagebucheinträgen, Reiseberichten und Briefauszügen jüdischer Badeprominenz sowie Schilderungen des sommerlichen Bäderalltags zeichnet Kristine von Soden ein facettenreiches Bild jener Zeit bis 1937, als nahezu alle Orte und Strände für jüdische Badegäste verboten waren.
Ein fundierter und lebendiger Blick auf ein bislang erst wenig beleuchtetes Kapitel der Seebädergeschichte.

Hannah Arendt – Dora Diamant – Eva und George Grosz – Mascha Kaléko – Eva und Victor Klemperer – Käthe Kollwitz – Else Lasker-Schüler – Edla Charlotte Rosenthal – Joseph Roth – Kurt Tucholsky – Henni Lehmann – Käthe Loewenthal – Julie Wolfthorn u.a.

Buchbeginn
Stranddörfer werden sie in alten Chroniken genannt, die kleinen Flecken an der Bernsteinküste im abgeschiedenen Samland weit oberhalb der Danziger Bucht zwischen Frischer Nehrung und Frischem Haff sowie auf der Höhe von Cranz der Kurischen Nehrung und dem Kurischen Haff. Denn bevor sich der Seebäderbetrieb wie in vielen Orten an der Ostsee mit Kurhäusern und Seebrücken, Musikmuscheln und Strandpromenaden entwickelte, lebten die Küstenbewohner hier hauptsächlich vom Bernsteinfischen und der Seefischerei aus Dorsch und Flunder, Sprotte, Lachs und Aal. Ein willkommenes Zubrot bringen Ausflügler und Sommerbadegäste. Die meisten stammen aus Königsberg und genießen die Einfachheit der Quartiere. Tisch und Bett in weiß gekalkten, oft winzigen Stuben genügen.

Zitate
",Der Tod setzte den Helm auf. Der Krieg griff zur Fackel. Die apokalyptischen Reiter holten ihre Pferde aus dem Stall. Und das Schicksal trat mit dem Stiefel in den Ameisenhaufen Europa.' Bilder von Erich Kästner über seine Eindrücke damals an der Ostsee in seinem autobiografischen Kinderbuch ,Als ich ein kleiner Junge war.' (1957)."

"1918 erklärt die Zeitung ,Im deutschen Reich' in ihrer Dezembernummer: ,Pogromluft weht in Deutschland!'"

Autorin
Kristine von Soden, Dr. phil., ist gebürtige Hamburgerin und lebt in Schwerin. Als Featureautorin des NDR und DLF sowie als Dozentin an der Hamburger Universität beschäftigte sie sich viele Jahre mit den Biografien
jüdischer Wissenschaftlerinnen, Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in der Weimarer Republik. Seit ihrer Kindheit dem Meer sehr verbunden, schrieb sie mehrere feuilletonistische Bücher über die Nordsee und die Ostsee. Von Sommer bis Herbst ist sie in Ahrenshoop mit literarischen Rundgängen unterwegs und betreibt dort ihre Ahrenshooper Schreibwerkstatt. - Quelle AvivA

[Barbara]

Das neue Buch von Barbara Becker Health and Strong ist kein Buch, welches man liest.
Man arbeitet damit. Zum Lesen sind die ersten 30 Seiten schon, aber sie bieten nun keine wirklichen Neuerungen oder einen gänzlich neuen Blick. Sie fassen vielmehr alles Aktuelle kurz und bündig zusammen, was ich persönlich sehr schätze.
Ab Seite 32 wird das Buch zum Kochbuch mit vielen wirklich ansprechenden Rezepten, die ich auch alle ausprobieren werde.
Aber warum ich mir das Buch gekauft habe und warum ich es nutzen möchte, ist die darin enthaltene 6-Wochenchallange, die ich durchführen möchte und für die es täglich Übungseinheiten - auch als Video gibt.
Dadurch wird das Buch zu besagtem Arbeitsbuch, welches man immer wieder nutzen kann, wenn man 6 Wochen lang wieder einmal den Fokus auf Körper und Ernährung legen möchte.

Da ich Barbara Becker schon immer gut fand, interessierte mich ihr Buch sehr und es passt auch gerade zu meinen sportlichen und ernährungstechnischen Aktivitäten.

[Barbara]

Die Biografie von Barbra Streisand lese ich auch noch und sie gefällt mir nach wie vor noch immer sehr gut. Aber das Buch ist definitiv viel zu unhandlich. Wenn ich es gelesen habe, kann ich es prima als Sport- und Gewichtsgeber nutzen.

Ein weiteres Buch, welches ich gerade lese ist Die verborgenen Kräfte unserer Ahnen. Ich stecke zwar noch in den Anfängen, finde es aber bereits sehr interessant.

[JMaria]

Barbara ich kann mir vorstellen, dass das Buch (Barbra Streisand) in die Handgelenke eindringt


Ich lese gerade sehr gerne in Der Preis des Glück von Heinrich Breloer, wenn es auch etwas drehbuchmäßig geschrieben wurde. Aber dafür lesen sich die kurzen Episoden aus dem Leben des jungen Thomas Mann und seine Werbung um die reiche Tochter Katja aus dem Hause Pringsheims sehr amüsant. Dass Heinrich Breloer sich in der Materie auskennt, braucht man nicht hervorheben, das spürt man. Seine grossartigen Verfilmungen der Buddenbrooks und den Manns habe ich noch in bester Erinnerung.

Es ist ein Roman der sich locker liest.

Nebenher lese ich die letzt-erschienene Biographie über Thomas Mann von Hanjo Kesting.

[steffi]

@Barbara: du hast dir ja sehr interessante Bücher ausgesucht ! Zu Barbra: Ich mag zwar Wälzer sehr gerne, aber da ich so gut wie nie am Tisch lese, kann es schnell lästig werden.

@JMaria: du bist ja wieder tief bei Thomas Mann eingestiegen. Schön, dass man immer noch etwas neues findet !

Ich habe Richard Wagamese beendet und gleich mit Miss Austen ermittelt: Die glücklose Hutmacherin von Jessica Bull begonnen. Der Anfang gefällt mir schonmal sehr gut ! Daneben lese ich von Richard Powers: Die Wurzeln des Lebens. Leider komme ich nicht so gut rein in das Buch, ich weiß aber schon, dass ich mit seinem Stil nicht so warm werde. Ich bin also gespannt, ob ich durchhalte, denn das Thema und die Umsetzung finde ich schon interessant.

[Shaftoe]

Johan Harstad - Unter dem Pflaster liegt der Strand

habe die Hälfte durch, wem (so wie mir) David Foster Wallace oder Peter Nadas gefällt kann durchaus einen Blick riskieren. Etliche (auch abstruse) kleine Geschichten in eine große Liebesgeschichte eingebettet. Eins muss ich ihm lassen: erzählen kann der Typ, egal ob es um Kernfusion oder das Beladen eines Containerschiffes geht: ich war bisher nicht in Versuchung aufzugeben.

Grüße

[JMaria]

Johan Harstad - Unter dem Pflaster liegt der Strand

habe die Hälfte durch, wem (so wie mir) David Foster Wallace oder Peter Nadas gefällt kann durchaus einen Blick riskieren. Etliche (auch abstruse) kleine Geschichten in eine große Liebesgeschichte eingebettet. Eins muss ich ihm lassen: erzählen kann der Typ, egal ob es um Kernfusion oder das Beladen eines Containerschiffes geht: ich war bisher nicht in Versuchung aufzugeben.

Grüße

Klingt danach, dass es mir liegen könnte

[Shaftoe]

ganz vergessen: manche Sätze ziehen sich über zwei Seiten....

Grüße

[JMaria]

ganz vergessen: manche Sätze ziehen sich über zwei Seiten....

Grüße

Schreckt mich nicht
Das dachte ich mir schon, als ich deinen Vergleich mit Peter Nadas und David Foster Wallace las.

[Didonia]

Hallo, ich habe gerade wegen eines grippalen Effekts eine anderthalbwöchige Leseflaute hinter mir. In der Regel schaffe ich es, zumindest zu lesen. Aber diesmal hat es mich richtig erwischt. Auf ein Neues

Tim Cope: Der Steppenreiter - Auf den Spuren der Nomaden von Asien nach Europa
Aus dem Englischen von Katja Hald, Enrico Heinemann, Ursula Pesch und Werner Roller
MALIK, 2014

Ich arbeite selbst als, wie ich meine, unterbezahlte Korrekturleserin und weiß, wie "hart" der Job sein kann. Von daher schaue ich vielleicht beim Lesen von Büchern genauer hin - meine Güte, ich suche sogar Speisekarten nach Fehlern ab.
Dieses Buch, für das ich den vollen Preis bezahlt habe, hat für meinen Geschmack zu viele Schreibfehler. Da macht mir das Lesen keinen Spaß mehr. Ich hab es nach mehr als 100 Seiten abgebrochen.


Buchinfo
Durch die grenzenlosen Weiten der Steppe
Wie konnte es einem einfachen Reitervolk gelingen, ein Weltreich zu gründen? Was ist dran an dem Mythos der Mongolen als erbarmungslose Eroberer unter dem legendären Herrscher Dschingis Khan? Und wie leben die Nachfahren der frühen Steppenvölker heute?
Um den Geheimnissen und Traditionen der berittenen Nomaden auf den Grund zu gehen, wagt der junge Australier Tim Cope eine Reise von unfassbaren Dimensionen. Eine Reise, die sein Leben verändert - und die uns tief eintauchen lässt in den faszinierenden Alltag der letzten Nomaden Asiens und Europas.

Buchbeginn
MONGOLEI
Mongolische Träume
Zehn Minuten zuvor hatten wir uns noch über unsere Sättel gebeugt und uns gegen den peitschenden Regen und Hagel gestemmt, jetzt war die Nachmittagssonne zurückgekehrt, und der Wind war eingeschlafen. Ich schob die Kapuze meiner Jacke zurück und nahm nach und nach wieder Geräusche und Klänge wahr, die der Sturm übertönt hatte. Ganz in der Nähe hörte ich das Rasseln von Zaumzeug, als mein Packpferd eine Fliege abschüttelte. Um uns herum hallten die schrillen Lieder unsichtbarer Vögel. Meine nassen Lederüberhosen wurden langsam wärmer, und der Geschmack von getrocknetem Quark, bekannt als aaruul, wurde bitter in meinem Mund. Vor mir saß meine Freundin Kathrin erstaunlich ruhig auf ihrem kleinen kastanienbraunen Wallach. Unter mir schaukelte mein Sattel - während sich die Hufe meines Pferdes in den weichen Untergrund pressten - in einem Rhythmus so gleichmäßig wie ein Herzschlag.