Doris hat geschrieben:...aber ich oute mich jetzt einfach mal, noch keinen Charles Dickens gelesen zu haben. Soll ich es auch weiterhin lassen? Große Erwartungen summt mir ja immer noch im Kopf rum.![]()
Nein, nicht weiterhin lassen!
Sondern versuchen!
Ich kann Dir natürlich nicht versprechen, dass er Dir gefallen wird. Einige lieben seine Romane, andere haben es nach einem Versuch lieber sein gelassen. Das ist eine Geschmacksfrage. Meinen Geschmack trifft er voll und ganz! "Große Erwartungen" mochte ich sehr! Lieber als seinen noch berühmteren "Oliver Twist", der aber auch gut war! Am meisten interessiert mich nun "David Copperfield". Von dem habe ich mal die Hälfte der BBC-Verfilmung im TV gesehen. Leider nahm ich nur den 1. Teil des Zweiteilers auf, da ich nicht darauf geachtet hatte, dass es einen 2. Teil gibt! Ich habe dieser Geschichte nachgeweint. Der Film hatte mich so berührt, so warm umschlossen...
... mittlerweile habe ich ihn auf DVD. Aber er muss warten bis ich das Buch gelesen habe. Ich denke das nächste Mal wenn ich zu Charles Dickens greife, ist er an der Reihe!
Charles Dickens Romane haben eine dichte Atmosphäre! Und man erkennt sofort, dass man es mit einem Dickens zu tun hat, an seiner ganz eigenen Art zu erzählen. Sehr humorvoll, ohne albern zu sein. Warmherzig für die Menschen, besonders die der unteren Schicht, ohne Ende! Und wirklich schräge Charaktere mit sehr liebenswerten Macken und Besonderheiten!
Zudem kann er einfach märchenhaft toll erzählen! Manch einem Leser wird es zu viel all dieser Eigenheiten. Die anderen - so wie ich - lieben sie! Von anderen Autoren würde man solche Geschichten nicht so gern lesen. Vielleicht empfände man sie zu rührselig, zu sehr in schwarz und weiß unterteilt. Aber ihm sehen die Dickens-Verehrer das nach. Und davon gibt es einige, auch viele die was auf sich halten. Sonst würden seine Romane ja nicht zu den Klassikern zählen!
Mein Rat: Versuche es mal! Man ist eigentlich sofort drin, in seinen Geschichten. Sein Anfang von "Oliver Twist" erinnert mich z. B. an den Film (das Buch kenne ich ja nicht) "Gottes Werk und Teufels Beitrag" von John Irving! Nicht unwahrscheinlich, dass Irving sich selbst daran erinnert hatte, als er anfing zu schreiben!
(Irvings Waisenhaus ist aber letztlich doch viel netter... dem armen Oliver wird übel mitgespielt!)
Auf jeden Fall ist Charles Dickens ein Autor, den Du versuchen solltest. Wenn er nichts für Dich ist, weißt Du es wenigstens. Vielleicht liebst Du ihn und seine liebenswert schrulligen Figuren und Geschichten aber! Und dann hättest Du echt was verpasst!
Ach echt?? "Die linke Hand" erinnert manch einen Leser auch an Charles Dickens? Ich kann es verstehen, denn mich erinnerte echt schon was Du über den Inhalt schriebst an ihn!


