Hallo Maria.
Da hab ich mich vertippt.
Rot ist mein Name steht da natürlich sorry.
Da werde ich heute Abend gleich mal das Kapitel der Münze aufblättern
JMaria hat geschrieben:Ich habe meinem Mann beim Frühstück daraus vorgelesen und er hat sich köstlich amüsiert über die Gedanken des Hundes mit den großen spitzen Zähnen *ggg*
du solltest ihm auch aus der "Münze" vorlesen *kicher*
JMaria hat geschrieben: hatte jemand das Gefühl es gibt eine Querverbindung zu Kafka? Immerhin nennt sich der Protagonist Ka. Finde ich bedeutsam, zumindest macht es mich hellhörig.
Gruß
Maria
JMaria hat geschrieben:Pamuks Romane sind so vielschichtig, doch wie Steffi es bereits erwähnte, man muß nicht krampfhaft danach suchen, seine Romane lesen sich auf verschiedene Ebenen gut.
Petra hat geschrieben:Hallo Maria und Steffi...
oder alle anderen, die von Orhan Pamuk schon was gelesen haben,
in "Schnee" soll es ja um Identitätsverlust gehen, nicht wahr? Und um Kulturverlust. Diese beiden Wörter fielen hier ja zu dem Buch. Oder auch etwas allgemeiner zu dem worüber Pamuk schreibt.
Geht aus dem Buch (oder Büchern) hervor, worin die URSACHE des Identitäsverlust/Kulturverlusts der Figuren liegt? Falls ja, welche Ursache(n) ist/sind das? Und werden sie konkret benannt oder kann man sie nur erahnen/erspüren? Sind sie verwaschen/surreal dargestellt? Oder sind sie fassbar?
Und falls die Ursache(n) nicht benannt wird/werden, wie versteht Ihr das? Wo seht Ihr die Gründe für für den Identitätsverlust/Kulturverlust, den die Figuren erleben?
Das würde mich interessieren. Ich frage nicht ohne Grund. Möchte nur nichts vorweg nehmen.
JMaria hat geschrieben:also, ich befasse mich auch erst kurz mit dem Thema "Türkei" und es können sich Denkfehler in meiner Aussage einschleichen, weil ich den Umfang noch nicht ganz erfasse
JMaria hat geschrieben:Ich habe es so verstanden, dass der Identitätsverlust oder die Gefahr des Verlustes der Identität die Politik verursacht hat, als der Vielvölkerstaat des Osmanische Reiches zu einem Nationalstaat gemacht wurde, durch Atatürk. Die Anhänger Atatürks werden Kemalisten genannt. Einer ihrer Staatssäulen ist die Trennung von Staat und Religion. Anscheinend geht die Gesetzgebung weit ins Privatleben rein, wenn es um die Religion geht(?). Eine gravierende Trennung vom Osmanischen Reich und auch von der islamischen Vergangenheit der Türken war auch die Abschaffung der arabischen Schriftzeichen und Einführung des lateinischen Alphabets. Das alles wird deutlich in "Schnee" gesagt bzw. habe ich dann so verstanden.
JMaria hat geschrieben:in Rot ist mein Name steht der Kulturverlust im Vordergrund. Die westliche Malerei und die osmanische Buchmalerei. Darüber muß ich noch etwas nachdenken, bevor ich was schreibe. Vielleicht kann auch Steffi hier einspringen.
und irgendwie habe ich das Gefühl, der Künstler steckt immer zwischen diesen Konflikt. Kann es aber noch nicht erklären.
JMaria hat geschrieben:ich weiß nicht wie es Pamuk schafft, doch in "Schnee" gibt es konkrete Aussagen wie auch surrealistische Eindrücke, was das Thema noch intensiviert. Genial.
Orhan Pamuk lässt in "Schnee" jede Gruppe zu Wort kommen(Kemalisten, Islamisten..). Er sagt selbst darüber:
„Ich will tatsächlich die Islamisten nicht als schlichtweg Böse darstellen, wie es oft im Westen geschieht. Zugleich kritisiere ich den Blick der Islamisten auf die Säkularisten, in denen sie nur unwürdige Imitatoren des verachteten Westens sehen. Ich will die Klischees, die beide Parteien pflegen, erschüttern. Das ist für mich die Aufgabe eines politischen Romans.“
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