Tana French: Sterbenskalt

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Re: Tana French: Sterbenskalt

Beitragvon Britti » Mo 14. Feb 2011, 10:36

Guten Morgen zusammen.

So, gestern habe ich Kapitel 5 gelesen.

Uiiihhhh schon war es gruselig. Die Stimmung in Haus Nummer 16 war wieder gut beschrieben. Die Bude konnte ich mir richtig gut vorstellen mit ihrem Gestank und dem unheimlichen Keller.

Ich gehe jetzt mal davon aus das es sich bei dem Leichenfund um Rosie handelt. Ich hätte nicht gedacht das Frank sie so schnell findet. Arme Rosie, was mag sie wohl in ihren letzten Stunden durchgemacht haben, so kurz vor der Erfüllung ihres Traumes.
Ich bin sehr gespannt.
Die Stimmung danach fand ich unheimlich. Frank der alles nur noch wie durch Watte wahrnimmt, Rosies Vater und auch der Rest des "Publikums". Unheimlich.

Lustig fand ich die Szene als Frank, Kevin und Shay auf der Treppe von Haus Nummer 11 sitzen und ihre etwas dominante Mutter aus dem Haus kommt und alle drei synchron runter rutschen um sich vor ihr zu verstecken *ggg*
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Re: Tana French: Sterbenskalt

Beitragvon Petra » Mo 14. Feb 2011, 12:06

Hallo Britti,

Kapitel 4:

Ja, richtig! Dieses heraufbeschwören eines Duftes, bzw. der Erinnerungen, die man damit verknüpft. Das hat Tana French mal wieder klasse hinbekommen! Und in der Tat ist es ja so! Letztens haben wir einige Dinge von unseren Eltern umverlagert. Und da waren ein paar Jacken von ihnen. Ich habe an ihnen geschnuppert. Irre, was da an Gefühlen und Bildern auf einen einströmt! Man kann mit Gerüchen wirklich Bilder und Erinnerungen heraufbeschwören - wie Du auch mit dem Kuchenduft und Deiner Oma! :-)

Mandys blumigen Duft, nach Vanillepudding und billigem Parfum riechend, hatte ich direkt in der Nase. Wirklich Toll.

Ja, sehr interessante Frage. Was ist zwischen Mandy und Imelda vorgefallen. Und Rosies Vater als möglicher Täter ist auch eine interessante Frage... aber mehr dazu nicht. ;-)

Kapitel 5:

Nicht wahr? Die Szene im Haus Nr. 16 ist wieder so intensiv beschrieben! Diesen Geruch meint man auch wahrzunehmen. Ebenso bildlich baut sich dieser Keller vor dem inneren Auge auf. Ging mir ganz genauso. Man kann es gar nicht oft genug sagen, Tana French spricht mit ihren Büchern auch immer die Sinne an. Das ist ein großes Talent von ihr!

Mir ging auch nahe, dass Rosie (wenn es denn ihre Leiche ist, wovon ich aber auch ausging) so kurz vor der Erfüllung ihres Lebenstraums und dem Aufbruch in ihr neues Leben, hat sterben sollen. Tragisch. Dass das in Frank auch eine tiefe Wunde hinterlassen hat, ist auch allzu verständlich.

Das Publikum, das sich um den Ort des Leichenfundes scharrt, wirkt auch so authentisch. Und Du hast recht: Die Szene als die Mutter von Shay, Kevin und Frank rauskommt, ist auch allzu gut. ;-)

Du kommst ja gut voran! Aber ehrlich: Ich habe es auch nicht anders erwartet. Dafür schreibt Tana French einfach zu mitreißend! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Tana French: Sterbenskalt

Beitragvon Britti » Di 15. Feb 2011, 18:53

Hallo zusammen.

Da bin ich wieder, diesmal mit Kapitel 6 im Gepäck ;)

Rocky. Ich habe eben wieder erst eure Beiträge zu Kapitel 6 gelesen und ihr hattet ja schonmal die Idee er könnte die nächste Hauptfigur sein, warum nicht?
Interessant wie Tana French so von einem zum nächsten hüpft ;) Ich bin sehr gespannt...

Der immer währende Wettkampf zwischen Rocky und Frank hat mir gefallen. Das sind ja zwei Charaktere *g*

Interessant war nun die letzte richtige Begegnung mit Rosie im Pub. Mensch was ist der gute Frank verliebt in seine Rose. Süß die zwei finde ich.
Aber Rosie bedrückt irgendetwas.
Sie nimmt die Fährkarten an sich weil Franks Ma regelmässig die Klamotten durchsucht, aber auch Rosies Dad kontrolliert. Er scheint ja ein sehr herrischer Vater zu sein, besonders scheinbar seit er weiß das sie was mit Frank hat. So ganz ohne ist der Vater also auch nicht, aber ob er sie deshalb gleich umbringt... ich weiß nicht...
Vielleicht steckt viel mehr dahinter. Hier geht es schliesslich um strend gläubige Katholiken.

Der arme Frank, das hat ihn ja dann schwer mitgenommen und er hat immer an sie gedacht und so könnte ich mir auch vorstellen das er nicht wirklich beziehungsfähig war und es deshalb auch mit Olivia nicht geklappt hat.

Der gute Frank wird mir jedenfalls von Seite zu Seite immer sympathischer und ich weiß garnicht mehr was ich eigentlich gegen ihn hatte :)
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Re: Tana French: Sterbenskalt

Beitragvon Britti » Di 15. Feb 2011, 23:13

Huhu,

noch schnell was zu Kapitel 7:

Im Pub ging es ja erst ganz gut los. Gemeinsames lachen und so, aber der Alkohol hat die Stimmung dann irgendwann umschlagen lassen. Jeder hat seinen Frust in den Jahren angesammelt. Shay ist ebenso stur und zynisch wie Frank. Da stossen zwei Hitzköpfe aufeinander.
Shay ist ein komischer Kautz und nun steckt er Frank auch noch das er ebenfalls etwas mit Rosie hatte.
Das Rosie da nicht zurückhaltend war kann ich mir schon vorstellen. Sie war ja schon sehr selbstbewusst und hat sicher ein bissl mit ihren Reizen gespielt. Vielleicht wurde ihr genau das zum Verhängnis.

Und dann ist da nch Franks gewalttätiger Vater. Erst schlägt er seine Frau und Kinder und danach geht es ab in die Kirche. Dreimal Vater unser und dann geht es ab in den Pub :roll: So ist es ja leider in vielen Familien wenn sich die Türen schliessen, sicherlich häufiger als man denkt.
Ich bin auch sehr gespannt wo die alte Fehde zwischen den beiden Familien her kommt. Vielleicht steckt ja doch ein Familiendrama hinter der ganzen Sache?

Ach ja, nun hat Frank sich wieder von seinen Geschwistern abgewendet. Ich glaube Kevin hat da richtig dran zu knabbern. Was für eine Chaosfamilie...

Jedenfalls bin ich schon auf Seite 200. WOW und das ich :o
Aber es macht richtig Spaß!!!
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Re: Tana French: Sterbenskalt

Beitragvon Binchen » Di 15. Feb 2011, 23:53

Huhu liebe Britti,

interessant, dass Du das hier:
Zitat Britti
...Shay ist ein komischer Kautz und nun steckt er Frank auch noch das er ebenfalls etwas mit Rosie hatte.
Das Rosie da nicht zurückhaltend war kann ich mir schon vorstellen. Sie war ja schon sehr selbstbewusst und hat sicher ein bissl mit ihren Reizen gespielt. Vielleicht wurde ihr genau das zum Verhängnis.


so siehst - ich habe es eher so betrachtet:

Da will ich (Shay) doch mal Zweifel sähen und provozieren .... - auf die Idee, dass der Sunnyboy Shay sich an die Freundin seines Bruders ranmacht, so wirklich, bin ich nicht gekommen.

Mal sehen, ob Du eine Aufklärung dazu findest. Ich denke nicht, dass ich gespoilert habe, mit meiner Anmerkung. Ich sehe Shays Bemerkung mehr als Platzhirschgehabe denn als echte Aussage - nur ein paar Körnchen für's Getriebe - so empfand ich shay hier.
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Re: Tana French: Sterbenskalt

Beitragvon Britti » Mi 16. Feb 2011, 10:52

Hallo Binchen,

ja, so könnte es natürlich auch sein.
Ich dachte nur weil Rosie bei dem letzten Treffen mit Frank so bedrückt war. Vielleicht ist da was gewesen und nun hatte sie ein schlechtes Gewissen.
Shay ist ein Aufschneider und ein Platzhirsch, das ist wohl wahr. Vielleicht wollte er Frank nur reizen, das wäre dann aber echt fies ausgerechnet an dem Tag als man eine Leiche in Haus Nr. 16 gefunden hat... Mal sehen was daraus wird ;)
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Re: Tana French: Sterbenskalt

Beitragvon Petra » Mi 16. Feb 2011, 11:14

Huhu liebe Britti,

Mensch, Du fegst ja durch das Buch! Klasse! :D

Aber es ist auch zu gut geschrieben und zu spannend, nicht wahr?!

Kapitel 6:

Ja, ganz genau der Gedanke kam mir auch: Frank hatte sich und Olivia sicher nie eine richtige Chance gegeben, da er über die Liebe mit Rosie nie hinweg kam.

Und auch die Gedanken mit den streng gläubigen Iren und einer möglichen Familienfehde kamen mir als mögliche Gründe für den Eklat. Auch die Väter von Frank und Rosie habe ich hier angefangen intensiv zu beäugen. Aber das waren bei mir, ebenso wie jetzt bei Dir, auch nur lose Gedanken. Was letztendlich hinter dem steckt, fand ich da auch noch fraglich.

Wie Tana French von einer Figur zur nächsten in ihren Bänden hüpft, finde ich auch so klasse! Und hier Rocky mit Frank - dieses rivalisierende zwischen ihnen... herrlich! ;-)
Schön, dass Dir das auch solche Freude bereitet!

Kapitel 7:

Die Pub-Szene hatte es echt in sich! Dieses umschlagen von freudiger Geselligkeit und in Erinnerungen schwelgen zu Aggressivität und Rivalität.

Ich fand beides vorstellbar: Rosie, die auch mit Shay was gehabt haben könnte. Oder aber das Shay Frank nur provozieren und verletzen wollte. Das macht Tana French auch wieder so klasse. Frank bleibt im Ungewissen, der Leser auch.

Die Familiensituation bei den Mackeys fand ich auch klasse geschildert. Denn richtig: Es gibt so viele Familien, bei denen hinter geschlossenen Türen unvorstellbare Dinge geschehen. Prügelnde Ehemänner und Väter, Alkohol,... und was es nicht noch alles gibt. Ich fand es - auch oder besonders nach dem lesen des Romans - sehr interessant, wie Tana French diese Themen hier angeht. Dazu wartet am Ende auch noch eine sehr umfangreiche Diskussion auf Dich in diesem Thread, liebe Britti.

Schön, dass Du auch so in dem Buch versinkst und so zügig voran kommst! Ein untrügliches Zeichen für grenzenlosen Lesespaß! :D
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Tana French: Sterbenskalt

Beitragvon Britti » Mi 16. Feb 2011, 23:10

Huhu,

bin eben erst vom essen gekommen und muss nun noch schnell etwas zu den nächsten beiden Kapitel loswerden ;)

Kapitel 8:
Frank bei dem Gerichtsmediziner Cooper.
Ich glaube das war ein harter Gang für Frank als er die Fakten zum Tod von Rosie um die Ohren gehauen bekam. Bis dahin hatte er ja noch irgendwie Hoffnung das sie vielleicht doch irgendwo in Frieden lebt und sich damals nur gegen ihn entschieden hat.
Mensch bin ich gespannt wer die arme Rose auf dem Gewissen hat und ob sie nur zur falschen Zeit am falschen Ort war oder tatsächlich Absicht dahinter steckt...

Kapitel 9:
Süüüüß, wie Frank mit seiner Tochter umgeht. Ich finde seine Einstellung und seine Argumente gegen diese Stiefel klasse. Auch wenn Holy es nicht so sieht wird sie ihm eines Tages dankbar sein *ggg*
Ich denke er möchte bei Holy einfach alles richtig machen denn in diesem Kapitel bekommen wir ja mal einen kleinen Einblick in seine Jugend mit seinem trinkenden und gewalttätigen Vater :roll:
Hier kam mir wieder der arme Frank McCourt in den Sinn.

Die arme Jakie. Sie liebt ihren Bruder und hätte am liebsten alle gern in Frieden gemeinsam um einen Tisch aber hier sehe ich wenig Chancen das das noch was gibt.

Mal sehen wie es weiter geht, aber erst morgen. Jetzt bin ich satt (viel zu viel gefuttert) und müde ;)
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Re: Tana French: Sterbenskalt

Beitragvon Binchen » Do 17. Feb 2011, 09:00

Kapitel 8

Huhu Britti,

Kapitel 8
hast Du schon mal spekuliert, wer es denn gewesen sein könnte?

Wie gefällt Dir Copper? Ich fand es nett, wie Frank sagt:'Der will nur nicht gelangweilt werden' (Tenor)

Kapitel 9
Hollys Daddy passt lieb auf sein Töchterchen auf, finde ich. Seine Einstellungen zu den Themen der Welt und zu dem, was Holly mitbekommen soll, finde ich gut dargestellt. Die Stiefelszene ist schon bezeichnend, sie fehlt z.B. im Hörbuch.

Schön, dass Du Dich auch so oft an Frank McCourt erinnert fühltst. Vielleicht ist es ja auch 'nur' irisch. Ich kann es gut nachvollziehen, wie die Geschwister sich so fühlen.

Viel Spaß beim Weiterhecheln ....
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Re: Tana French: Sterbenskalt

Beitragvon Petra » Do 17. Feb 2011, 10:49

Huhu Britti,

Mensch, Mensch, Du fegst durch das Buch - wie schön! Und das trotz vollem Steak-Bauch (war bestimmt lecker)! :mrgreen:

Kapitel 8: Die Szene mit Cooper hat mir auch gut gefallen. Wie Tana French da beschreibt, wie Frank innerlich mit sich kämpft und dann einfach ausblendet, wer da auf dem Seziertisch liegt. Das muss so schmerzen, wenn man es an sich lassen würde!

Und Cooper, der nur nicht gelangweilt werden will, wie Binchen schreibt, fand ich aus den gleichen Gründen klasse. ;-)

Kapitel 9: Die Stiefelszene fand ich auch klasse! Das zeigt in der Tat, das Frank seiner Tochter das Richtige mit auf den Weg geben will. Und dass diese Stiefel eine Kleinigkeit sein mögen. Aber sie beinhalten so viel über unsere Gesellschaft, für die Frank seine Tochter sensibel machen will. Das fand ich schon klasse. Denn wie soll ein Kind lernen, dass es eine eigene Meinung und einen eigenen Geschmack bilden soll. Was ja auch heißt, selbst zu denken. Schon toll gemacht!
Liebe Grüße,
Petra


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