Hallo zusammen,
viel bin ich nicht zum lesen gekommen über die Feiertage. Und bis zum Jahreswechsel werde ich auch weiterhin nur wenig lesen können. Somit habe ich mir mit Wolf Haas' "Auferstehung der Toten" genau das richtige gegriffen. Denn es umfasst nur 150 Seiten. Und der Schreibstil würde mir von sich aus schon kleine Dosen verordnen. Denn er ist schon sehr eigen. Manchmal fehlen Wörter am Ende des Satzes. Das ist so gewollt und macht auch das Besondere an den Brenner-Krimis aus. Aber das - und die Art wie der Erzähler ausholt (so abschweifend wie Brenner auch ist) - können einen schon zermürben. Auch das ist Plan des Autors. Denn Brenner ist so umständlich und langsam. Deshalb wollte sein Vorgesetzter Nemec ihn ja bei der Polizei nicht mehr haben.
Vergnüglich und besonders. Aber auch anstrengend, wenn man größere Dosen davon konsumiert. Deshalb sicher gut, dass die Bücher von Haas alle nicht so lang sind. In der Verabreichung auf jeden Fall was eigenes und vernügliches auf seine ganz eigene Art.
Ich bin mal gespannt, über welche Umwege Brenner auf die Lösung des Falls der beiden erfrorenen Amerikaner im Skilift gekommen ist!

Binchen hat geschrieben:dass Du, liebe Petra, die Korrekturen so gerne gelesen hast, ist schön - ich konnte mir vorher nur - völlige Ablehnung oder Begeisterung - vorstellen - da Dir ja die teilweise nicht gerade sympathischen Figuren nichts ausmachen würden und er so glaubhafte Familienbande schildert, hoffte ich auf gefallen - wie schön, dass es so war.
Da hast Du sehr richtig gelegen, mit Deiner Einschätzung. Mir hat das sehr gelegen! Diese realistische Schilderung von Familienbanden - doch, genau meins! Und einfach brillant geschrieben! Der neue Franzen wird eines meiner nächsten Käufe werden! Was für ein toller Erzähler!
Aber Du hast auch recht: Ich glaube, es gibt nicht viele Leser, die "Die Korrekturen" ganz nett finden. Entweder man ist hingerissen und völlig gefangen genommen und liebt dieses Buch. Oder aber man gibt ermüdet auf. Die Figuren laden nicht dazu ein, sich mit ihnen zu identifizieren, wenn man auch vieles aus dem eigenen Leben/Umfeld wiedererkennt. Aber sie sind so glaubhaft und real wirkend, dass es manchmal schmerzt. Und Franzen lässt sich alle Zeit der Welt. Ist man nicht völlig fasziniert und gefangen genommen, muss es einen ermüden.
Ich liebe dieses Buch! Für mich wirklich ein unvergessliches Leseerlebnis!
Binchen, die Häkelschweine möchte ich auch zu gern sehen. Aber ich denke, das werde ich, nicht wahr?

Maria, Steffi und Rachel, wie schön, dass Ihr hier an Uwe Tellkamp erinnert. Auch ein Autor, den ich mit "Der Turm" gern einst kennenlernen möchte. Schön, dass Dir "Der Eisvogel" gefällt, Maria. Und eine Fortsetzung zum
Turm, klingt ja auch reizvoll. Danke für die Info, Rachel.