Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Fr 22. Jul 2011, 09:13

Hallo NatiFine und Didonia,

das freut mich total, dass Dich "Gran Torino" auch so nachhaltig begeistert hat, NatiFine! Und dass ich Dich auf diesen Film mit meiner Schwärmerei hier bringen konnte. Er ist wirklich so grandios! :-)

Ja, die Entwicklung von manch einem Schauspieler (die sehe ich z. B. auch bei Leonardo DiCarpio - in "Catch me if you can" spielte er Tom Hanks an die Wand, zumindest für meine Begriffe) ist schön zu beobachten. Clint Eastwood mag ich nicht nur vor der Kamera. Auch die Filme, bei denen er Regie führt, finde ich oft herausragend! Oft arbeitet er bei seinen Filmen ja auch vor und hinter der Kamera. So z. B. bei "Die Brücken am Fluss" und bei "Gran Torino".
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Fr 22. Jul 2011, 10:11

Ich finde, je älter Clint Eastwood wird, desto besser sind seine Filme - ob vor oder hinter der Kamera. Obwohl, seine alten Western mochte ich auch schon :lol:

Ich hab auch eine Rezension geschrieben, nämlich über die Geschichte der Wapshots von John Cheever
:arrow: viewtopic.php?f=8&t=2797

Mit hat das Buch sehr gut gefallen, vorallem die Erzählweise hat mich fasziniert. Ein toller Schriftsteller, von dem ich sicher nochmal einen Kurzgeschichtenband lesen werde.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Fr 22. Jul 2011, 10:50

Ohhh, Leonardo DiCarpio. Ich weiß noch, damals in Roctock, da habe ich "Titanic" im Kino gesehen. Von vielen habe ich damals gehört, dass sie ihn als Schauspieler nicht gut finden, dass er nur wegen seines Aussehens Erfolg hatte.
Aber ich fand, man hat ihn damals schon unterschätzt. Er hat schon vor Titanic sehr tolle Rollen gehabt.
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Fr 22. Jul 2011, 11:49

Hallo zusammen,

„Eine Klasse für sich“ habe ich jetzt zur Hälfte ausgelesen. Kein Zweifel, Julian Fellows kennt sich in den Kreisen der britischen Aristokratie bestens aus. Ein Blick auf den Eintrag über diesen vielseitigen Mann bei :arrow: Wikipedia bestätigte mir das auch direkt. Umso interessanter wird der Inhalt des Romans, den ich gerade von ihm lese. Der Erzähler darin ist, wie Fellowes selbst, Schriftsteller und gehört zu den aristokratischen Kreisen. Wieviele Szenen und Figuren hier eine Anlehnung an wahre Begebenheiten und Personen darstellen, möchte man doch zu gern wissen. Fest steht beim lesen, er weiß wovon er schreibt. Und zwar ganz genau. Und er hat messerscharf die Gesellschaft, in der er sich bewegt, beobachtet.

Neben den interessanten Einblicken ins gesellschaftliche Leben der Adligen, zeichnet er ein genaues Bild der Veränderungen, die die Aristokratie seit Ende der 60er Jahre hinnehmen musste. Wie die Familien mit dem Schmälerung und Verlust von Stellung und Vermögen umgehen, ist ebenso interessant zu beobachten, wie ihre Gepflogenheiten zu den Zeiten, als das Ende der Aristokratie noch nicht so klar vor Augen stand. Zu recht sagt man über das Buch, es sei ein Abgesang des britischen Adels.

Auch mit der Geschichte, um die herum Julian Fellowes die Beobachtungen der gehobenen Kreise spinnt, überzeugt er. Sie ist die perfekte Bühne, um den Niedergang des britischen Adels aufzuzeigen, und zudem sehr elegant und galant-humorvoll erzählt. Immer tiefer verstrickt er den Leser in die Geschehnisse von damals, die die Freunschaft von ihm - dem Erzähler – und Damian Baxter entzweite, und anscheinend einen Skandal in der adligen Gesellschaft auslöste, in der sich beide bewegten.

Wer sich fast 500 Seiten lang mal ausgiebig in britischen Adelskreisen umsehen möchte, unterfüttert mit einer interessanten Geschichte, dem sei das Buch wärmstens empfohlen. Die Einblicke in die Adelskreise sind allerdings sehr genau, das sollte man zuvor wissen, sonst könnte es einem auch zu viel werden. Denn es nimmt mehr Raum ein, als eine bloße Kulisse. Die Gewichtung ist eher schon andersherum.

@Steffi: Vielen Dank für Deine schöne Rezension! Du schriebst, dass Du von John Cheever gern noch Kurzgeschichten lesen möchtest. Wie sieht es mit dem zweiten Wapshot-Roman („Der Wapshot-Skandal“) aus? Möchtest Du den auch lesen? Oder reicht es Dir mit den Wapshots?

Ich stimme Dir zu, was Clint Eastwood anbelangt. Je älter er wird, umso bessere Filme macht er – vor und hinter der Kamera. Die früheren waren auch gut, auf ihre Art. Aber die neueren haben oft eine ungeheure Tiefe. Das gefällt mir sehr!

@Didonia: In „Titanic“ konnte er seine Leistung gar nicht vollends zeigen. Das gibt das Format nicht her. Aber Du hast recht: Er wurde da schon verkannt! Und hat sich noch gesteigert. In „Shutter Island“, der Verfilmung des gleichnamigen Dennis Lehane-Romans, glänzt er auch wieder. Das wird einem erst am Ende so recht bewusst, wenn man den Film vollends verstanden hat.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Sa 23. Jul 2011, 10:26

Petra hat geschrieben:@Steffi: Wie sieht es mit dem zweiten Wapshot-Roman („Der Wapshot-Skandal“) aus? Möchtest Du den auch lesen? Oder reicht es Dir mit den Wapshots?


Fürs erste reichen mir die Wapshots und ich möchte lieber einen Kurzgeschichtenband aussuchen und zwar diesen
http://www.amazon.de/Stories-John-Cheev ... 266&sr=1-2

Für diesen hat er den Pulitzerpreis erhalten. Mal sehen, was die Leseprobe bringt :D
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Sa 23. Jul 2011, 10:49

Hallo zusammen,

die habe die letzten Tage den Roman-Navigator von Rolf Vollmann durchforstet, @Steffi - danke fürs Ausleihen, und natürlich ist eine nette Liste mit Büchern zusammen gekommen. Das war wohl abzusehen.

Im Großen und Ganzen finde ich die wunderbaren Falschmünzer vom selbigen Autor ergiebiger und die Epochen sind natürlich ausführlicher beschrieben. Doch zum Sammeln von weiteren Infos wirklich ein nettes Buch dieser Roman-Navigator und ich fands interessant zu lesen, was er über Bücher sagt, die ich bereits kenne :-)

Gruß,
Maria
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Turni » Sa 23. Jul 2011, 13:14

Nachdem die "Nicht ohne meinen Mops" von Silke Porath beendet habe - Rezi folgt - werde ich mich an Die Rückkehr der Wölfin. Ein historischer Leipzig-Krimi. Martin Helds zweiter Fall:von Stefan Haffner machen.
Kurzbeschreibung
Frühjahrsmesse Leipzig, 1844: Martin Held und seine Kollegen haben alle Hände voll zu tun, während der chaotischen Messezeit für Ordnung und Sicherheit in der Stadt zu sorgen. Da werden sie mit einem bestialischen Mord auf einer Hotelbaustelle konfrontiert. Ein Handwerker wird mit durchbissenem Nacken aufgefunden; das Gerücht vom »Werwolf von Leipzig« ist geboren. Kaum haben die Ermittler die Arbeit aufgenommen, wird eine zweite Leiche gefunden. Ausgerechnet ein Messegast ist der Bestie zum Opfer gefallen …
Ending a novel is almost like putting a child to sleep—it can't be done abruptly.

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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 23. Jul 2011, 18:30

Hallo zusammen,

@Steffi: Ja, irgendwo habe ich auch gelesen, dass sich John Cheevers ganze Kunst in seinen kürzeren Geschichten zeigt. Interessant, dass er dafür sogar den Pulitzer Preis erhalten hat. Ich danke Dir für die Info.

@Maria: Das hast Du gut auf den Punkt gebracht. „Die wunderbaren Falschmünzer“ sind ergiebiger und geben einen umfassenden Überblick über die einzelnen Epochen. Und „Der Roman-Navigator“ macht Lust auf das ein oder andere Buch, und bereitet Freude beim durchstöbern der Lieblingsbücher Vollmanns. Deine Liste würde mich übrigens interessieren. Magst Du sie posten?

@Turni: Darauf was Du über "Nicht ohne meinen Mops" berichten wirst in Deiner Rezension, bin ich gespannt. Ich finde das Cover so witzig mit dem Mops darauf. :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 24. Jul 2011, 08:48

Petra hat geschrieben: @Maria: Das hast Du gut auf den Punkt gebracht. „Die wunderbaren Falschmünzer“ sind ergiebiger und geben einen umfassenden Überblick über die einzelnen Epochen. Und „Der Roman-Navigator“ macht Lust auf das ein oder andere Buch, und bereitet Freude beim durchstöbern der Lieblingsbücher Vollmanns. Deine Liste würde mich übrigens interessieren. Magst Du sie posten?



Hallo Petra,

sehr gerne. Hier die Liste, die ich in mein kleines schwarze Notizbüchlein schrieb:

Saul Bellow: Die Abenteuer des Augie March
Wyndham Lewis: Rache für Liebe
Henry Miller möchte ich mir mal näher anschauen
Ivy Compton-Burnett (irgendetwas von ihr)
William Faulker: Als ich im sterben lag (von dem darin beschriebenen berühmt-berüchtigten Leichenzug habe ich schon viel gelesen und gehört)
Willa Cather: Das Haus des Professors
Felix Timmerman: Pallieter
Joaquin Maria Machado: Dom Casmurro
Tolstoi: Die Kosaken
Multatuli: Max Havelaar
Louis Couperus: Die stille Kraft
Charles Brockden Brown: Arthur Mervyn

Ich muß die Infos noch mit dem Internet abgleichen, Infos sammeln usw.

:-)

Liebe Grüße
Maria
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Shaftoe » So 24. Jul 2011, 14:12

JMaria hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:

Saul Bellow: Die Abenteuer des Augie March



Hallo JMaria, habe mal in einem bitterkalten Winter alle Bellows die damals bei BLT erschienen sind gelesen. 'Augie March' sowie der 'Regenkönig' fallen etwas aus Bellows üblichem Schema, meine Lieblinge sind 'Herzog' und 'Humboldts Vermächtnis'. Bellow hat eine einzigartige Schreibe, eingängig und sehr leicht zu lesen, aber mir gings so: nach der letzten Seite zugeklappt, suchte mir ein neues Buch - aber ich kam nicht über die erste Seite hinaus - stand wieder auf und blätterte im eben ausgelesenen Bellow. Das war wie ein Sog damals, ich freu mich auf die Rente: hab ich endlich Zeit so manches Schätzchen nochmal zu lesen ;)

Grüße

S.
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