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Abendland - Zwischenbericht

BeitragVerfasst: So 13. Apr 2008, 12:15
von Barbara
Hallo Ihr Lieben,

hier mal ein kurzer Zwischenbericht aus dem "Abendland". Wie ich in einem anderen Posting bereits anklingen ließ, brauche ich noch so ungefähr 300 Seiten, dann bin ich fertig.

Das Buch von Michael Köhlmeier ist kein Buch, dass man mal eben so wegliest. Geht schon allein wegen der 800 Seiten nicht. ;) Aber auch der Inhalt ist nicht so, dass man es mal so nebenbei liest. Ich zumindest nicht.

Sebastian Lukasser ist Schriftsteller und soll die Lebensgeschichte des besten Freundes (Carl Jacob Candoris) und größten Förderers seines Vaters, George Lukasser - sehr bekannter Jazz Pianist (ihn gab es wirklich - ist authentisch) aufschreiben.

Während der gemeinsamen Sitzungen, in denen Candoris sein Leben erzählt, werden auch immer wieder Passagen aus Sebastians Leben erzählt. Die Geschichte Candoris ist auch die Geschichte Sebastians. Somit wird die Lebensgeschichte zweier Personen und zweier Familien erzählt. Alles ist dabei sehr schön und kritisch in den jeweilgen Zeitgeist gebunden.

Wer also Freunde an menschlichen Lebenssituationen und -entwicklungen hat und dabei Wert legt auf gute Charakterstudien, Tiefgang und einer, wie ich finde, sehr guten Art der realistischen und manchmal auch drastischen Erzählweise, die aber nie unpassend ist, dem wird das Buch bestimmt gefallen- trotz einiger Durststrecken.

Es gibt auch eine Passage, die mir nicht so gut gefiel, da sie mir zu plastisch und nicht interessant genug war. Das empfand ich dann schon als Durststrecke.

Dennoch, und das wundert mich, hat das Buch nicht so den sehr großen Lesesog bei mir ausgelöst. Es ist so eine Mischung aus: "Ich muss nun unbedingt weiterlesen" und "jetzt würde ich gerne mal wieder etwas anderes lesen". Wenn ich dann aber wieder eine zeitlang dran bleiben kann und mehr als 10 Seiten am Stück lesen kann, dann bemerke ich am Ende, dass sich doch so etwas wie ein kleiner Lesesog eigestellt hatte.

Auch hierin ist das Buch anders, als manche Bücher, die ich gelesen habe. Es baut, wie ich finde, eine sehr sehr eigene Atmosphäre auf.

Also kurzum, ich finde das Buch gut und auch lesenwert und empfehlenswert. Es ist halt mal etwas anderes.

Vielleicht bekommt ja jemand durch meinen kleinen Zwischenbericht ein bisschen Lust, dieses Buch auch mal zu lesen.
Ich für meinen Teil werde heute etwas länger ins "Abendland" eintauchen.

Re: Abendland - Zwischenbericht

BeitragVerfasst: Di 15. Apr 2008, 13:49
von Petra
Liebe Barbara,

Lust es zu lesen bekomme ich nicht. ;-)

Was hat Dein Interesse für das Buch geweckt? Magst Du das kurz schildern?

Im Nachhinein scheinen sich Deine Erwartungen nicht so ganz 100% erfüllt zu haben. Aber dennoch, es würde mich interssieren, was Dein Interesse ursprünglich daran geweckt hatte.

Aber ich bekomme auf etwas anderes einen Vorgeschmack: Eine Rezi dazu von Dir! ;-)
Wenn Du magst, wäre es echt schön, wenn sie sich im Rezi-Forum dann bald wiederfindet. Du kannst den Text, den Du hier geschrieben hast, ja schon größtenteils so übernehmen, finde ich.

Was meinst Du? Hast Du Lust?

Viel Spaß noch beim weiterlesen (oder bist Du inzwischen durch?) und gutes Durchhaltevermögen!

Re: Abendland - Zwischenbericht

BeitragVerfasst: Di 15. Apr 2008, 17:14
von Barbara
Liebe Petra,

die Rezi ist fest versprochen :!:

Tja, wie kam ich auf das Buch?? *lach*
Ich habe es von meinem Schatz zum Geburtstag geschenkt bekommen, auf Empfehlung einer uns beiden lieben Bekannten ;) *liebwinkanelkeL*!

Und da ich geschenkte Bücher IMMER ganz lese, auch wenn ich mir normalerweise nicht so gerne soclhe dicken Wälzer aussuche, lese ich gerade dieses Buch auch zu Ende. Zumal, es zum Nachdenken anregt! Aber, Du hast schon recht, ob ich es mir unbedingt auch selbst gekauft hätte, weiß ich nicht. Aber manchmal sind gerade soche Bücher dann doch ein Gewinn.

Re: Abendland - Zwischenbericht

BeitragVerfasst: Mi 16. Apr 2008, 09:58
von Petra
Liebe Barbara,

Aber, Du hast schon recht, ob ich es mir unbedingt auch selbst gekauft hätte, weiß ich nicht. Aber manchmal sind gerade soche Bücher dann doch ein Gewinn.


Das stimmt! Oft sind solche Bücher ein Gewinn! Überhaupt: Manchmal möchte ich auch mal was ANDERES! Dazu können einen nur andere inspirieren! Denn man selbst sucht sich doch immer wieder ähnliche Dinge aus! So auch bei Büchern. Ich habe mich kürzlich bei einigen Balkonpflanzen fremdinspirieren lassen... wollte ich so, denn ich wollte es mal anders haben als sonst. Und jetzt ist es sooooooooooooooooooo wunderschön... und wirklich etwas anders als ich es mir selbst ausgesucht hätte! Schön manchmal sich einfach von anderen inspirieren zu lassen! :-)

Da das Buch von ElkeL *liebwink* empfohlen wurde, würde mich an der Stelle nun interessieren, wie bei Elke das Interesse an dem Buch geweckt wurde und was ihr daran so gut gefallen hat (ich denke, sie hat es auch gelesen?). Einfach aus Neugierde! Denn bei mir ist es manchmal so, dass ich mich von einem Detail zu einem Buch verlocken lasse, das mir bemerkenswert erscheint (erster Satz, besonderer Humor beim reinlesen, Thematik in einem Detail für mich interessant...).

Und da ich geschenkte Bücher IMMER ganz lese,...


Sehr löblich! Ich mache das nicht. Aber ganz sicher auch, weil ich ja sehr, SEHR, SEEEEEHR langsam lese! Da würde es mich einfach zu lange aufhalten und da ich nicht gut vorwärts komme, würde mir das auch meine Leselust lähmen. Ich komme dann aus dem Lesen raus. Und das möchte ich nicht. Davon ab: Durch mein langsames Tempo schaffe ich nie viele Bücher zu lesen. Und ich weiß, dass mir - wenn sich das nicht ändert - schon jetzt kaum genug Lebenszeit bleibt um alle zu lesen, die mich WIRKLICH interessieren, selbst wenn ich über 100 Jahre alt werde! Und da ist mir dann inzwischen meine Zeit zu kostbar, wenn der Funke nicht auf mich überspringt. Aber Zitat in Deiner Signatur stimmt schon irgendwie auch! Trotzdem - ich mache das nicht mehr.