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Hallo zusammen,

schon lange "predigte" mir ja Fevvers, dass ich doch unbedingt mal die Krimi-Reihe von Stuart MacBride um den Detective Sergeant Logan McRae versuchen soll. Wie recht sie hatte!

Ich nehme die - für mich - nun neu entdeckte Serie zum Anlass diesen Thread zu eröffnen. Er soll dazu da sein, anderen mitzuteilen, wenn eine (für sich) neue Serie aufgetan hat, die einen so sehr begeistert, dass man sie weiterverfolgen will. Mit etwas Schwärmerei kann man vielleicht noch andere anstecken. Oder aber sich mit anderen der entsprechenden Serie verfallenen austauschen. Und indem man anderen hier mitteilt was die Serie für einen so faszinierend macht, kann sich jeder auch ein genaueres Bild davon machen, ob für einen selbst die Reihe auch interessant sein könnte. Ich denke, dieser Thread könnte auf kurz oder (eher) lang eine Fundgrube werden!

Mir reizt es jedenfalls ein bisschen über die Reihe von Stuart MacBride um den Detective Sergeant Logan McRae zu schwärmen!

Anfangs war ich noch etwas skeptisch. Denn man findet einen (was Fevvers auch so zu mir sagte) reinen Polizei-Krimi vor. Viel Ermittlungsarbeit und man lernt die Kollegen gut kennen. Anfangs dachte ich noch, das würde mir vielleicht doch zu trocken. Doch schon bald stellte ich fest, dass ich so langsam warm wurde mit den Figuren. Und inzwischen finde ich sie KÖSTLICH!

Neben aller ernsten Polizeiarbeit und teils (doch schon etwas) ekligen Szenen nehmen viel Raum ein. Klar, DS Logan McRae lernt man zwangsläufig näher kennen, denn aus seiner Sicht heraus ist die Geschicht ja erzählt, bzw. er ist ja die Hauptfigur. Aber der Detective Inspector Insch hat es mir mindestens genauso angetan! Ein großer bulliger Kerl, den ich zu Anfang falsch eingeschätzt hatte. Er schien mir sehr mit Vorsicht zu genießen! Ist er auch! Er ist nicht dumm - man muss sich vor ihm in acht nehmen. Aber er ist viel menschlicher als ich dachte! Bzw. seine Marotten nehmen wirklich liebenswerte und teils sehr humoristische Züge an, ohne zu ulkig zu werden. Denn wir haben es hier schon mit einem ernsten Polizei-Krimi zu tun und nicht mit einem Cozy! Ganz und gar nicht! Wie schön, dass ein Autor aber dennoch die Gradwanderung schafft zwischen zu ernst und lächerlich. Stuart MacBride gibt durch Figuren wie Insch dem Ganzen eine ganz eigene, sehr menschliche Atmosphäre, von der man einfach mehr will!

An Insch gefällt mir auch, dass er nicht nicht unfehlbar ist. Aber eben auch kein Trottel. Oft finden wir ja genau das in Serien vor: Den Chef, der nichts taugt und nur Steine in den Weg legt. Nein, hier ist das anders: Insch ist sehr ausgeschlafen! Und dennoch menschlich! Und wie!
Allein seine Fruchtgummi-Sucht! Wenn er McRae ein Fruchtgummi anbietet, dann kommt das einer Anerkennung gleich! Wenn er ihm keines anbietet, dann weiß man: er ist sauer auf McRae! Herrlich, weil es nicht so plump eingebunden ist. Das hat was!
Oder seine Vereins-Auftritte... ich will jetzt nicht zu viel verraten... herrlich!
Oder aber dass er Logan immer zu Obduktionen schickt... das ist so menschlich. Und irgendwie entlockt es einem auch ein Lächeln, weil es teils auch geschickt eingefädelt ist. So unauffällig und gleichzeitig doch offen!

Auch der Reporter Colin Miller ist mir ein Früchtchen! Unverschämt. Und doch hat er auch was an sich, das mich dann doch hin und wieder für ihn einnimmt. Wie er seine Berichte dreht, um Druck auf Logan und Insch auszuüben. Oder aber, dass er plötzlich mit einem Frühstück beim Logan reinplatzt...

Wie es privat mit Logan so verläuft, interessiert mich auch. Mal sehen, was noch alles kommt. Ich habe mir auf jeden Fall schon Band 2 gekauft! Denn auf die Serie habe ich noch weiter Lust - soviel steht fest!

Zwar gibt es auch kleine Ungereimtheiten, die ich im "Ich lese gerade"-Thread erwähnte (in Spoilerschrift um nichts vorweg zu nehmen), aber die finde ich völlig verzeihlich! Denn die Reihe macht wirklich großen Spaß! Und vielleicht steigert sich Stuart MacBride ja auch in den Folgebänden noch.

Über einen Austausch über die Serie würde ich mich freuen! Und - da ich weiß, dass das eher schwierig ist, da sonst glaube ich bislang nur Fevvers sie gelesen hat - natürlich auch auf die Serien, die Ihr für Euch (relativ) frisch entdeckt habt. Auf das sich der Thread mit der Zeit fülle!

Ich hoffe jedenfalls, ich konnte den ein oder anderen hier auf die Serie neugierig machen!

Huhu liebe Petra,

na da kann ich ja das Buch vom Sub befreien - das klingt gut.

Deine ausführliche Vorstellung ist ja super - wer danach noch nicht lesen mag - der mag die Serie vermutlich wirklich nicht.

Deine Vorstellung ist jedoch so detailreich, dass ich erstmal in mich gehen muss, um eine lohnenswerte Beschreibung von Reginald Hills Reihe um Dalziel und Pascoe zu entwickeln, denn sonst sieht die Serie nur mager aus, weil ich sie nicht so schön beschrieben habe, wie Du - und nicht weil sie schlechter wäre.

Hallo Ihr Beiden,

Petra, ich schließe mich Binchen an, klingt wirklich sehr, sehr gut, was Du über die Serie schreibst. Ein Glück, dass der erste Band bei mir ohnehin schon bereit liegt. Auch wenn es sicherlich noch ein Weilchen dauern wird, bis ich dann tatsächlich zu dem Buch greife.

Binchen, bei mir subt zumindest schon ein Einzelband von Reginald Hill, zum Antesten. Wenn mir der gefällt, was ich ja fast befürchte, dann ist die Serie auch dran. Allerdings hat die so furchtbar viele Bände (24 ), mein armer SUB...

Hallo Petra,

ich oute mich auch als Leser von Stuart MacBride Krimis. Es ist allerdings länger her, letztes Jahr, als ich die ersten zwei Bände las.

Den zweiten Band Die Stunde des Mörders fand ich sogar noch stärker. Petra, du hast ja die Stärken des ersten Band, sehr gut beschrieben, dem kann ich nichts mehr hinzufügen.

Im Moment lese ich zwar keine Krimis mehr, die sehr detailiert den Fall behandeln, ich bin auf "Cozy Krimis" umgestiegen, doch Stuart MacBride würde ich Krimileser, die Wert auf Ermittlungsarbeit legen, sehr empfehlen.

Liebe Grüße,
Maria

Hallo zusammen,

na, das freut mich aber, dass ich Euch die Nase lang machen konnte - bzw. in Marias Fall ihre eigenen Eindrücke zu der Serie wiederspiegeln konnte.

Und ich stimme Dir zu, Maria. Ich mag auch (schon seit langem) eher Krimis, bei denen das drum herum stimmt. Die Krimihandlung an sich darf für mich gern nebensächlich sein. Stört mich überhaupt nicht. Bzw. wenn das drum herum gut gemacht ist, finde ich es sogar besser so. Aber trotz dass das so auch bei mir lange schon ist, empfinde ich Stuart MacBride - der sich ja wirklich durch und durch mit dem Kriminalfall beschäftigt - darin als Ausnahmeerscheinung. Denn ich stelle fest, dass ich nach den ersten 100 Seiten sogar in den Ermittlungsarbeiten ständig die Figuren beäuge/beobachte. Und MacBride hat in jedes Kapitel so viel Einzelheiten gesteckt, die die zwischenmenschlichen Beziehungen wiederspiegeln, dass sie für mich GEFÜHLT genauso viel Raum einnehmen wie die Ermittlungsarbeiten. Obwohl es ja in JEDEM Kapitel ausschließlich um die Ermittlungen in den Fällen geht. Bewundernswert, wie Stuart MacBride es schafft, zwischen den Zeilen - einfach nur durch den Umgang miteinander - so viel über die Hauptfiguren zu erzählen. Und so liebenswert dabei zu sein, obwohl der Krimi an sich ja schon sehr, sehr düster ist! Das gleicht zudem auch aus zwischen düster und amüsant. Ein ideales Gleichgewicht entsteht.

Wer der Täter ist, interessiert mich natürlich auch. Aber ehrlich gesagt, das ist nicht der Grund warum ich so gespannt aufs weiterlesen bin. Da kann ich ganz geduldig sein, wer sich zum Schluss hin als Täter entpuppt. Vielleicht stellt sich das große rätseln bei mir noch ein, habe ja noch ein paar Seiten vor mir (rd. 220 von 540). Aber bislang ziehe ich meine Spannung und den Lesesog wirklich aus den Figuren, die eben hier die Ermittlungsarbeiten führen. Auch wenn man sie eigentlich fast ausschließlich auf der Arbeit antrifft. Aber sie sind für mich vollkommen im Mittelpunkt. Echt toll! Gefällt mir ganz ausgezeichnet!

Besonders wo Du mich auch noch wissen lässt, dass Band 2 noch stärker ist als Band 1!
Wie fandest Du denn Band 3 und 4, Maria? Oder hast Du erst die ersten beiden Bände gelesen?
Fevvers fand den neusten Band ja den allerstärksten, wenn ich das recht verstanden habe. Und da steht sie wohl recht allein mit, weil viele finden, dass MacBride darin nachgelassen hat. Dazu würde ich gern noch mal mehr erfahren. Vielleicht schaltet sich Fevvers ja noch in die Diskussion hier ein.

Binchen, dass Du uns die Reginald Hill-Reihe um Dalziel und Pascoe nahe bringen willst/wirst, habe ich mir gedacht - und auch gehofft! Denn Du hast mich schon sehr auf die Reihe neugierig gemacht und ich würde meine Neugierde gern noch steigern lassen!
Übrigens gefiel mir ein reinlesen schon sehr, sehr gut!

Rachel: Dass die Reihe von Reginald Hill bereits 24 Bände umfasst habe ich auch schon festgestellt. Allerdings ist das nur bedingt mein Problem. Denn für mich kommt ja nicht in Frage die Bücher im Original zu lesen. Und ins Deutsche wurden nur einige Bände von ihm übersetzt. Wenn sich das nicht ändert, habe ich nicht gar so viele Bände vor mir. Und sie sind auch - wenn ich das richtig in Erinnerung habe - ziemlich kreuz und quer übersetzt. So dass ich hier vielleicht von meinem Grundsatz abweiche und mal nicht in der Reihenfolge lese. Denn ich habe 3 Bücher von Reginald Hill zu Hause. Aber die sind mitten aus der Serie. Auch von den inzwischen ins Deutsche übersetzte gibt es noch welche die chronologisch vor denen liegen, die ich zu Hause habe. Bei so etwas verstehe ich ja die Verlage auch wirklich nicht!

Ich bin gespannt auf weiteren Ausstausch über Stuart MacBride und über Eure Serien-Entdeckungen!

Petra hat geschrieben: Wie fandest Du denn Band 3 und 4, Maria? Oder hast Du erst die ersten beiden Bände gelesen?

Hallo Petra,

ich habe nur die ersten beide Bände gelesen. Irgendwann mache ich mit Stuart MacBride (Reginald Hill, Ian Rankin) weiter. Im Moment fallen sie jedoch nicht in mein Leseschema.

Dennoch gehören sie immer noch zu meinen Lieblingskrimiautoren.

Liebe Grüße
Maria

Hallo Maria,

ah ok, dann weiß ich bescheid! Liegt nur an der derzeitigen Buchauswahl, nicht an schwächelnden Autoren! Gut zu wissen! Auch dass Du Stuart MacBride zu Deinen Lieblings-Krimiautoren zählst! Ich zu meinen momentan auch!

Huhu liebe Petra,

Du kannst derzeit noch an meiner Signatur erkennen, was Dein Bericht geschafft hat.

Ich kann Deine Faszination voll verstehen, bin aber nun noch mehr der Meinung, dass Dir mein Freund Dalziell und seine Crew auch sehr gefallen werden. Die Fälle, die ich bisher von ihm kenne, sind nicht ganz so brutal, die Schreibweise nicht ganz so direkt (ich mag beide Arten) und durch die Einbeziehung von z.B. Peter Pascoes Frau und Kind wird die Bindung an die Crew ein wenig intensiver. Bei beiden Varianten gefällt mir die Art, wie miteinander umgegangen wird. Vieles wird impliziert ohne es dann auch noch mal überstrapaziert nochmals auszudrücken - Kein - hach da ist der Witz - sondern aufmerksames Lesen ist gefragt.

Das gefällt mir an beiden Varianten (

Ich weiß schon - ich bin noch eine Darstellung von Dalziells Reihe schuldig ... - kommt noch -

Huhu Binchen,

mein Grinsen war sehr breit, als ich (am Sonntag war es glaube ich) las, dass Du auch zu Stuart MacBride gegriffen hast! Da habe ich ja ganze Arbeit geleistet! Fevvers ist bestimmt stolz auf mich, dass ich ihre Missionsarbeit für diesen Autor bekräftige!

Und es freut mich natürlich auch ungemein, dass er Dir dann auch noch so viel Spaß macht, wie ich gehofft hatte!

Ich habe vor ihn an eine liebe Freundin, die auch gern liest, zu Weihnachten zu verschenken. Da packe ich dann direkt mal eine Tüte Fruchtgummis bei!

Binchen hat geschrieben:Vieles wird impliziert ohne es dann auch noch mal überstrapaziert nochmals auszudrücken - Kein - hach da ist der Witz - sondern aufmerksames Lesen ist gefragt.

Da sagst Du was Wahres! Vieles wird zwischen den Zeilen mitgeteilt! Kein Abschweifen, sondern stänig am Fall dran. Aber ohne dass das Zwischenmenschliche zu kurz kommt!

Binchen hat geschrieben:Ich kann Deine Faszination voll verstehen, bin aber nun noch mehr der Meinung, dass Dir mein Freund Dalziell und seine Crew auch sehr gefallen werden.

Das glaube ich auch - vom reinlesen schon! Und dank Deiner Einschätzung (im Vergleich zur Stuart MacBride-Reihe), bin ich mir nun noch sicherer!

Und ich glaube ich weiß was Du meinst, wo die Unterschiede liegen. Bei Dalziell kommt mehr Privates vor.

Binchen hat geschrieben:Ich weiß schon - ich bin noch eine Darstellung von Dalziells Reihe schuldig ... - kommt noch -

Da bestehe ich drauf...

... ABER: Wann immer Du Zeit hast! Aber ich freue mich schon darauf von Dir noch neugieriger gemacht zu werden!

Hallo liebe Petra,

das freut mich natürlich, dass Dir MacBride so ausnehmend gut gefällt! Den 2. Bd. fand ich noch besser als den ersten. Logan arbeitet nächstens für die "Loser"-Abteilung ("Mist bauen? Wir wissen gar nicht, wie das geht!") unter der charmanten Leitung von DI Steel. (Nomen est omen, meine Lieblingsfigur.)

Der vierte Band "Blut und Knochen" fällt aus dem Rahmen. Habe ich, glaube ich, schon an anderer Stelle erwähnt. Die Handlung ist sehr "speziell", wie man in meiner Wahlheimat zu sagen pflegt. Aber der Krimi ist ein absoluter Knaller, war sogar ein Liebling der Krimikritik. Mir hat er gut gefallen, weil MacBride das Wagnis eingegangen ist, gepflegter Serienlangeweile vorzubeugen. Zum Teil drastisch, auch was die Protagonisten anbelangt. Mehr darf man aber auf keinen Fall verraten.

Ich hoffe, dass "Blind Eye" (Bd. 5) bald ins Deutsche übersetzt wird! Eine Tüte Fruchtgummi mit zu verschenken, ist eine fantastische Idee! Kommt auch billiger als das Verschenken eines Krimis von Reginald Hill. Da müsste es schon eine Flasche schottischen Malt-Whiskys sein.

Vor kurzem habe ich mir von Hill "A cure for all diseases" gekauft. Zunächst habe ich die merkwürde Veröffentlichungstaktik der deutschen Verlage zwangsläufig mitgemacht (hat mich letztlich aber nicht gestört). Seit ein paar Jahren ist nichts Neues mehr auf Deutsch erschienen, sodass ich seit "The death of Dalziel" die englischen Originale lese.

LG, Fevvers