Salman Rushdie: Die bezaubernde Florentinerin

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Salman Rushdie: Die bezaubernde Florentinerin

Beitragvon JMaria » Sa 9. Jan 2010, 22:13

Trixie hat geschrieben:Annemarie Schimmel: The Empire of the Great Mughals: History, Art and Culture. Dafür konnte ich meinen Thalia-Gutschein einsetzen und bin mit der englischen Ausgabe im Preis auf weniger als die Hälfte von der deutschen (Im Reich der Großmoguln) gekommen.
Eigentlich habe ich seit über einem Jahr nach einer ausführlichen Biographie zum Mogulkaiser Akbar gesucht, aber nichts Passendes gefunden -weder auf Deutsch, noch auf Englisch-, denn die waren entweder nur allgemeine Aufsatzsammlungen, stammten aus dem vorletzten Jahrhundert oder gar vom Leibbiographen Akbars, Abul Fazl selbst. In den letzten beiden Fällen hatte ich Bedenken, daß die Biographie doch sehr subjektiv oder zumindest aus einer Perspektive geschrieben sein würde, die mir nicht ganz zusagt. Allerdings habe ich mir das Akbarnama von Abul Fazl trotzdem vorgemerkt (falls ich irgendwo eine Fassung entdecke, die ich verstehen kann *g*), könnte später interessant im Vergleich werden, wenn ich mich schon etwas mit dem Buch von Schimmel "eingelesen" habe. Und falls ihr wissen wollt, wie ich auf dieses Thema überhaupt gekommen bin: Ich habe Ende 2008 die Verfilmung "Jodhaa Akbar" gesehen, und seither war mein Interesse geweckt an dieser historischen Figur - zumal ja der Film selbst wegen mehrerer Freiheiten, die sich die Macher bezüglich der geschichtlichen Ereignisse erlaubt haben, ziemlich in der Kritik gestanden hat.

Gruß,
Trixie



Hallo Trixie,

interessante Bestellung. "Jodhaa Akbar" habe ich als Film noch vor mir, Dank dir.

Weißt du zufällig, ob dieser Akbar auch der Akbar in Salman Rushdies "Die bezaubernde Florentinerin" ist?

Gruß,
Maria
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Re: Bücherkäufe 2010

Beitragvon Trixie » Sa 9. Jan 2010, 22:34

Hallo Maria,

JMaria hat geschrieben: interessante Bestellung. "Jodhaa Akbar" habe ich als Film noch vor mir, Dank dir.

Weißt du zufällig, ob dieser Akbar auch der Akbar in Salman Rushdies "Die bezaubernde Florentinerin" ist?

Gruß,
Maria


Ich bin auch gespannt, wie er dir gefallen wird und was du danach zu sagen haben wirst.

Ja, das ist der gleiche Akbar wie in der "Bezaubernden Florentinerin", wenn auch im Film seine frühen Jahre gezeigt werden, dagegen in Rushdies Roman seine späteren, wenn sogar schon sein Sohn erwachsen ist.

Gruß,
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Re: Bücherkäufe 2010

Beitragvon JMaria » So 10. Jan 2010, 10:44

Trixie hat geschrieben:Hallo Maria,

JMaria hat geschrieben: interessante Bestellung. "Jodhaa Akbar" habe ich als Film noch vor mir, Dank dir.

Weißt du zufällig, ob dieser Akbar auch der Akbar in Salman Rushdies "Die bezaubernde Florentinerin" ist?

Gruß,
Maria


Ich bin auch gespannt, wie er dir gefallen wird und was du danach zu sagen haben wirst.

Ja, das ist der gleiche Akbar wie in der "Bezaubernden Florentinerin", wenn auch im Film seine frühen Jahre gezeigt werden, dagegen in Rushdies Roman seine späteren, wenn sogar schon sein Sohn erwachsen ist.

Gruß,
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Hallo Trixie,

wie weit bist du denn im Roman gekommen, bevor du abgebrochen hast? Ich habe mir die "Bezaubernde Florentinerin" aus der Bib ausgeliehen und mal die ersten 60 Seiten gelesen um auszutesten ob es mir gefallen könnte. Bisher finde ich es sehr magisch-märchenhaft mit der existenziellen Frage des Herrschers wie er ein Mensch werden kann, nicht nur ein Mensch sein.

Ich wäre schon neugierig wie sich der Roman weiter entwickelt, jedoch habe ich zur Zeit eine Konzentrationsschwäche. Viel angelesen, bisher nichts beendet.

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Re: Bücherkäufe 2010

Beitragvon Trixie » So 10. Jan 2010, 13:16

Hallo Maria,

mir geht es da ähnlich wie dir, leider! Nicht nur, was die Seitenzahl in "Die bezaubernde Florentinerin" angeht, da dürfte ich kaum weiter als du gekommen sein (wie ist es, du liest doch die deutsche Fassung: Mir haben im Englischen die teils derben und vulgären Worte den Genuß verdorben. Stören die in der Übersetzung auch oder fallen sie gar nicht so auf? Ich habe den Roman noch nicht endgültig aufgegeben). Meine Konzentration zum Lesen ist zur Zeit ja auch nicht sehr hoch, wenn ich an all die unbeendeten Bücher der letzten drei, vier Wochen denke!

Mit Akbars philosophierenden Überlegungen hat Rushdie aber durchaus einen vorhandenen Wesenszug des Großmoguls getroffen: Er beschäftigte sich sehr viel mit solchen Fragen, nicht nur im Kreis seiner religiösen Berater. Man merkt es auch durch die "Neun Juwelen", die er an seinem Hof hatte - das waren nicht nur einige sehr wichtige, hohe Beamte, sondern auch Dichter und Musiker, mit denen er sich sehr viel austauschte (zu den Neun Juwelen gibt z.B. diese Seite eine erste, kurze Einführung: Neun Juwelen an Akbars Hof). Einige Personen aus diesem Kreis werden dir im Film wiederbegegnen. Leider bin ich im Roman noch nicht soweit gekommen, aber ich nehme an, daß sie auch dort auftauchen.

Edit: Ich habe eben nachgesehen: Auf Seite 80 bin ich bei meiner Ausgabe hängengeblieben, das Lesezeichen war noch drin. Überlege gerade, ob das Buch in einer Leserunde wohl mehr Chancen hätte ausgelesen zu werden. Ist außer uns beiden evtl. noch jemand daran?

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Re: Salman Rushdie: Die bezaubernde Florentinerin

Beitragvon JMaria » So 10. Jan 2010, 14:45

Hallo Trixie,

ich habe unsere Beiträge von den Buchkäufen abgetrennt und der "Bezaubernden Florentinerin" optimistisch ihren eigenen Thread gegeben.

Eine Leserunde wäre mir im Moment zu bindend, aber vielleicht könnte man hier trotzdem Leseeindrücke schildern, die sich ansammeln. Die Ansätze sind ja bereits vorhanden und zwar sehr interessante.

Außerdem habe ich ja auch noch den Abgabetermin im Nacken für das Buch, könnte aber es noch verlängern, somit hätte ich bis ende Februar Zeit.

Der zweite Unsicherheitsfaktor ist der Stil des Buch, der magische Realismus. Dieser Stil zieht mich oft (magisch) an, aber manchmal schaff ich es nicht ein Buch zuende zu bringen. Somit ist der Magische Realismus für mich immer ein Lotteriespiel.

Mit Akbars philosophierenden Überlegungen hat Rushdie aber durchaus einen vorhandenen Wesenszug des Großmoguls getroffen: Er beschäftigte sich sehr viel mit solchen Fragen, nicht nur im Kreis seiner religiösen Berater. Man merkt es auch durch die "Neun Juwelen", die er an seinem Hof hatte - das waren nicht nur einige sehr wichtige, hohe Beamte, sondern auch Dichter und Musiker, mit denen er sich sehr viel austauschte (zu den Neun Juwelen gibt z.B. diese Seite eine erste, kurze Einführung: Neun Juwelen an Akbars Hof). Einige Personen aus diesem Kreis werden dir im Film wiederbegegnen. Leider bin ich im Roman noch nicht soweit gekommen, aber ich nehme an, daß sie auch dort auftauchen.


danke für den Link. Ich wußte nicht, dass es Birbal tatsächlich gab. Ich bewunderte seine Schlagkräftigkeit während des Lesens und mußte über manche Aussagen schmunzeln (Krähen).

Im Buch heißen die "Neun Juwelen" die Navratna, die Neun Sterne.

Mir haben im Englischen die teils derben und vulgären Worte den Genuß verdorben. Stören die in der Übersetzung auch oder fallen sie gar nicht so auf? Ich habe den Roman noch nicht endgültig aufgegeben).


das hat mich so gewundert, denn ich erinnerte mich an deine Vorbehalte. Doch während diesen ersten 60 Seiten kamen keine sehr derben Ausdrücke vor. Es gab eine etwas seltsam komische Szene mit dem Kapitän in seiner Kajüte, als dieser seine *hüstel* finocchiona-Wurst auf den Tisch legte.

achja, mir fiel auch der Name der erdachten Ehefrau auf, Jodha. Ähnlich wie der Film heißt.

Ich habe das 4. Kapitel "Und hier war es wieder, Sikri.." begonnen und bin bei der Beschreibung wie die realen Ehefrauen gegen Jodha eingenommen sind, sie sogar umbringen würden, wenn es sie gäbe.


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Re: Salman Rushdie: Die bezaubernde Florentinerin

Beitragvon Trixie » So 10. Jan 2010, 15:16

Danke, daß du einen selbständigen Thread eröffnet hast! Wir sind ja tatsächlich schon etwas detaillierter auf den Roman eingegangen, da paßt das besser hierhin als weiter in den Bücherkäufen-Thread darüber zu diskutieren.

Leserunde war nur eine vage Überlegung von mir und muß nicht sein. Wie man sieht, können wir uns ja ganz unverbindlich dazu austauschen, wann immer es sich eben ergibt.

Aber du hast immerhin mein Interesse an dem Buch neu geweckt. Es wandert jetzt vielleicht sogar auf meinen Nachttisch, aus dem SUB habe ich ihn jedenfalls schon rausgezogen ;) .

Ja, der Name von Akbars (erdachten) Frau ist komischerweise auch bei Rushdie "Jodhaa". Das war im Zusammenhang mit dem Film eines der meistkritisierten Punkte, denn so soll eigentlich die Frau von Akbars Sohn Jahangir geheißen haben (die Filmmacher haben, vielleicht erst im Nachhinein, im Vorwort zum Film eine entsprechende Stellungnahme eingebaut). Daher erschien es mir seltsam, daß auch Rushdie diesen Namen verwendet. Er schien nämlich gut recherchiert zu haben, also liegt wohl eine Absicht darin. Auf die können wir vielleicht durch den weiteren Verlauf der Romanhandlung Rückschlüsse machen.

Edit: Die Krähen-Geschichte und einige weitere Szenen mit Birbal sind im Film leider der Schere zum Opfer gefallen (er ist ja so schon 3 1/2 Stunden lang :mrgreen: ), aber auf der DVD bei den Extras enthalten. Da habe ich mich auch köstlich darüber amüsiert

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Re: Salman Rushdie: Die bezaubernde Florentinerin

Beitragvon JMaria » So 10. Jan 2010, 16:13

Hallo Trixie

Trixie hat geschrieben:Leserunde war nur eine vage Überlegung von mir und muß nicht sein. Wie man sieht, können wir uns ja ganz unverbindlich dazu austauschen, wann immer es sich eben ergibt.


so dachte ich es mir (obwohl mich natürlich der Abgabetermin drückt).

Aber du hast immerhin mein Interesse an dem Buch neu geweckt. Es wandert jetzt vielleicht sogar auf meinen Nachttisch, aus dem SUB habe ich ihn jedenfalls schon rausgezogen ;) .


weißt du zufällig noch eine der derben, vulgären Szenen, die dich störten? Dann könnten wir mal den Text vergleichen.

Ja, der Name von Akbars (erdachten) Frau ist komischerweise auch bei Rushdie "Jodhaa". Das war im Zusammenhang mit dem Film eines der meistkritisierten Punkte, denn so soll eigentlich die Frau von Akbars Sohn Jahangir geheißen haben (die Filmmacher haben, vielleicht erst im Nachhinein, im Vorwort zum Film eine entsprechende Stellungnahme eingebaut). Daher erschien es mir seltsam, daß auch Rushdie diesen Namen verwendet. Er schien nämlich gut recherchiert zu haben, also liegt wohl eine Absicht darin. Auf die können wir vielleicht durch den weiteren Verlauf der Romanhandlung Rückschlüsse machen.


dein Wissen ist ja sehr hilfreich. Es macht mich so neugierig, dass ich gerne weiterlesen möchte.

Vielleicht erhellt sich im Laufe der Geschichte tatsächlich noch die "Person" Jodha (ich verwende jetzt mal die Schreibweise aus der deutschen Übersetzung). Auch die Namensbedeutung würde mich interessieren, doch fand ich nichts. Akbar bedeutet Groß, das hat der Leser im Roman als Info bekommen.


Edit: Die Krähen-Geschichte und einige weitere Szenen mit Birbal sind im Film leider der Schere zum Opfer gefallen (er ist ja so schon 3 1/2 Stunden lang :mrgreen: ), aber auf der DVD bei den Extras enthalten. Da habe ich mich auch köstlich darüber amüsiert



gut zu wissen. Ich bin bei den "Extras" auf DVDs immer sehr nachlässig, manchmal vergesse ich sie auch ganz. Doch hier werde ich bestimmt darauf achten.

es ist schon witzig, dass ich den Roman aus der Bib mitgenommen habe und nicht wußte, dass er mit dem Film doch eine gewisse geschichtliche Verbindung hat.

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Re: Salman Rushdie: Die bezaubernde Florentinerin

Beitragvon Trixie » So 10. Jan 2010, 17:19

JMaria hat geschrieben:weißt du zufällig noch eine der derben, vulgären Szenen, die dich störten? Dann könnten wir mal den Text vergleichen.


Auf die Schnelle bin ich auf diese Stelle gestoßen, ziemlich gegen Ende von Kapitel 3:

'We are the Sublime Radiance, the Star of India and the Sun of Glory,' said the emperor, who knew a thing or two about flattery himself, '...yet we were raised in that shithole dump of a town where man fuck women to make babies but fuck boys to make them men...'...

Gerade wegen der starken Kontraste durch die unmittelbar vorausgegangene, schöne bildhafte Sprache und dann einer Wortwahl, die ich nicht nur bei einem schöngeistig geneigten Mogulkaiser, sondern auch einfacheren Menschen als unangemessen empfinden würde, teilt Rushdie mir als Leser durch diese unerwarteten Stilbrüche geradezu einen plötzlichen Schlag ins Gesicht aus. So ist einerseits der Roman, wie du schon sagtest, ein gutes Beispiel für den magischen Realismus, bricht aber immer wieder aus diesem aus. Mit Rushdies Erzähltechnik bin ich nach dem zweiten oder dritten Mal, als es mir auffiel, einfach nicht mehr zurecht gekommen.


JMaria hat geschrieben:dein Wissen ist ja sehr hilfreich. Es macht mich so neugierig, dass ich gerne weiterlesen möchte.


Dito. Das Buch bleibt jetzt neben mir liegen...

JMaria hat geschrieben:Vielleicht erhellt sich im Laufe der Geschichte tatsächlich noch die "Person" Jodha (ich verwende jetzt mal die Schreibweise aus der deutschen Übersetzung). Auch die Namensbedeutung würde mich interessieren, doch fand ich nichts. Akbar bedeutet Groß, das hat der Leser im Roman als Info bekommen.


In der englischen Romanfassung schreibt sie sich auch Jodha. Mit zwei "a" nur im Film. Ich bleibe dann auch bei der Romanfassung.


JMaria hat geschrieben:gut zu wissen. Ich bin bei den "Extras" auf DVDs immer sehr nachlässig, manchmal vergesse ich sie auch ganz.


Oje, ich auch! Habe nämlich vergessen, dir diese zukommen zu lassen. Das werde ich aber nachholen!

Gruß,
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Re: Salman Rushdie: Die bezaubernde Florentinerin

Beitragvon JMaria » So 10. Jan 2010, 17:48

Trixie hat geschrieben:Auf die Schnelle bin ich auf diese Stelle gestoßen, ziemlich gegen Ende von Kapitel 3:


Zitat:
'We are the Sublime Radiance, the Star of India and the Sun of Glory,' said the emperor, who knew a thing or two about flattery himself, '...yet we were raised in that shithole dump of a town where man fuck women to make babies but fuck boys to make them men...'...

hier die Übersetzung:
Wir sind der erhabene Glanz, Indiens Stern, die Sonne des Ruhmes", sagte der Herrscher, der selbst nicht ganz unbewandert in der Kunst des Schmeichelns war, "doch wuchsen wir in einer Kloake auf, einer Stadt, in der Männer Frauen vögeln, um Kinder zu machen, aber Jungen vögeln, um Männer aus ihnen zu machen - .."


dies hat mich jetzt nicht gestört, denn Akbar war ja auch sehr wütend darüber, dass er ein Analphabeth ist. Es war ein Ausbruch seiner Gefühle und ein gegen sich selbst wenden. Dennoch wirkt es derb.

Allerdings mag ich das Wort "fuck" nicht, somit hätte es mich vielleicht auch gestört im Original.


wie empfindest du bei der Übersetzung?


Trixie hat geschrieben:
JMaria hat geschrieben:gut zu wissen. Ich bin bei den "Extras" auf DVDs immer sehr nachlässig, manchmal vergesse ich sie auch ganz.


Oje, ich auch! Habe nämlich vergessen, dir diese zukommen zu lassen. Das werde ich aber nachholen!

Gruß,
Trixie



:mrgreen: Danke. Eilt aber nicht.

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Re: Salman Rushdie: Die bezaubernde Florentinerin

Beitragvon Trixie » So 10. Jan 2010, 18:03

JMaria hat geschrieben:
hier die Übersetzung:
Wir sind der erhabene Glanz, Indiens Stern, die Sonne des Ruhmes", sagte der Herrscher, der selbst nicht ganz unbewandert in der Kunst des Schmeichelns war, "doch wuchsen wir in einer Kloake auf, einer Stadt, in der Männer Frauen vögeln, um Kinder zu machen, aber Jungen vögeln, um Männer aus ihnen zu machen - .."


dies hat mich jetzt nicht gestört, denn Akbar war ja auch sehr wütend darüber, dass er ein Analphabeth ist. Es war ein Ausbruch seiner Gefühle und ein gegen sich selbst wenden. Dennoch wirkt es derb.

Allerdings mag ich das Wort "fuck" nicht, somit hätte es mich vielleicht auch gestört im Original.


wie empfindest du bei der Übersetzung?

Gruß,
Maria


Naja, allein schon "Kloake" finde ich weniger krass als "shithole" ;) .
Mit dem Wort "fuck" geht es mir hundertprozentig so wie dir - ich mag es nicht. Allenfalls als kurzes Fluchwort, das mal entrutscht, lasse ich es durchgehen.
Sicher war Akbar aufgebracht in dem Moment, und daß auch die Sprache da etwas deftiger wird, ist klar. Möglicherweise bin ich da auch etwas zuuuu empfindlich, weil ich selbst in solchen Situationen "eine Nummer sanfter" fluche :mrgreen: und mir denke, Leute in Positionen, auf die sich das Augenmerk eines ganzen Hofstaats richtet, wägen ihre Worte noch mehr ab als andere oder haben sie ganz aus ihrem Wortschatz gestrichen. Naja, vielleciht eine etwas naive Denke, für die ich dann in manchen Büchern und Fernsehberichten dann auch die Quittung bekomme .

Gruß,
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