Don Winslow (Frankie Machine / Pacific Private)

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Don Winslow (Frankie Machine / Pacific Private)

Beitragvon Petra » Fr 5. Feb 2010, 11:17

Hallo zusammen,

einige von Euch haben doch schon die beiden o. g. Bücher von Don Winslow gelesen. Und ich hätte da gern mal ein bisschen was zu gewusst.

Gestern war ich nämlich kurz in einer Buchhandlung stöbern. Und da habe ich in beide kurz reingelesen. "Frankie Machine" hat mich sehr angesprochen - ich wollte ihn fast schon kaufen. "Pacific Private" war mir sprachlich nicht geheuer. So ultra-kurze Sätze. Sollte sicher cool wirken, tat es beim reinlesen bei mir aber nicht.

Nun habe ich aber im Ohr, dass Euch (oder wenigstens einem hier? Doris, warst Du das?) beide gefallen haben, aber "Pacific Private" noch ein bisschen besser. Also entgegen meiner Empfindung beim reinlesen in die beiden Bücher. Und wie ich eben bei Amazon gesehen habe, auch entgegen des sich ergebenden Gesamtbilds der Rezensionen zu den beiden Büchern. Demnach fanden einige "Pacific Privat" schlecht. Aber "Frankie Machine" kam durchweg gut weg. Auch habe ich gesehen, dass "Frankie Machine" gerade mit Robert de Niro in der Hauptrolle verfilmt wird. Somit denke ich, dass auch die Filmindustrie darin mehr Potenzial sieht. Auch las ich irgendwo, dass man annehmen könnte, dass "Frankie Machine" zum Zugpferd der Krimis vom Suhrkamp Verlag werden könnte. Spricht also auch alles eher für DIESES Buch.

Nun zu meinen Fragen: Würdet Ihr mir bitte erklären, was Euch an "Pacific Private" so gefallen hat? Und was könnt Ihr mir dazu sagen, dass mir die Sätze so gewollt cool vorkamen. Und dazu, dass ich es beim reinlesen auf Anhieb unpersönlicher geschrieben fand als "Frankie Machine". Vielleicht könnt Ihr mir auch auf diesen Krimi Lust machen. Denn er kam hier im Forum ja gut weg - und da gebe ich meistens ja doch viel drauf!

Davon ab, würde es mich einfach interessieren mehr über seine Bücher von Euch zu erfahren. Von Euren Eindrücken. Warum Euch z. B. "Pacific Private" noch ein bisschen besser gefallen hat als "Frankie Machine". Aber auch was Euch an "Frankie Machine" gefallen hat.

Und noch eine Frage: Hängen die beiden zusammen? Denn um den Privatdetektiv Boone Daniels soll es ja eine Serie geben. Aber der taucht in "Frankie Machine" gar nicht auf, oder?

Und weiß man schon, ob Suhrkamp weitere Übersetzungen aus der Serie um Boone Daniels plant?

Ich bin gespannt auf Eure Antworten! Und "Frankie Machine" landet schon mal auf jeden Fall demnächst (bestimmt schon sehr bald) in meinem Einkaufskorb (nach meinen Recherchen im Internet jetzt bin ich mir sicher, dass ich den lesen will. Übrigens: Ich finde auch das Cover sehr schön!)! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Don Winslow (Frankie Machine / Pacific Private)

Beitragvon Doris » Fr 5. Feb 2010, 11:59

Liebe Petra,

dann mache ich mal den Anfang und werde versuchen dich von der Qualität Don Winslows zu überzeugen. Angepickst bist du ja schon ;)

Pacific Private
habe ich letztes Jahr im Sommer gelesen, passte gut in die Jahreszeit und war quasi an einem Sonntag Nachmittag im Garten durch. Einmal weil es für mich sehr spannend war, zum anderen weil sich die anfängliche Geschichte eines Versicherungsbetrugs in eine ganz andere Richtung entwickelt hat und zum dritten weil mir die markigen Sprüche einfach gefallen haben. Sie passten in den Rahmen und in die Handlung. Die Surfer-Szene ist sicherlich ziemlich "zurückgelehnt" und cool. In dieses Umfeld eine ausgefeilte Sprache zu stecken wäre einfach nicht authentisch gewesen.
Am 19.05. erscheint der zweite Band um die Dawn Patrol, nämlich Pacific Paradise und da werde ich eine der ersten sein, die ihn liest. :D

Frankie Machine
ist ein altgedienter Mafiosi im Ruhestand. Eigentlich!
Ist der nette Mann aus dem Angelladen am Strand, alle mögen ihn und er liebt sein Leben. Seinen Spitznamen "Machine" hat er aber nicht von ungefähr und die Vergangenheit holt ihn eines Tages ziemlich schnell ein.
Ich mochte ihn sehr gerne, alleine schon für die Beschreibung mit welcher Leidenschaft und Hingabe er seinen Kaffee zubereitet ;) , das mag jetzt nicht die fundierteste Kritik für einen Krimi sein, aber solche und auch andere Begebenheiten machen ihn einfach sehr symphatisch. Hat ein bißchen was von dieser Mafia-Romantik wie in den älteren Filmen und wundert mich daher nicht, dass er mit Robert DeNiro (herzförmige Pupillen schauen auf den Bildschirm :D ) verfilmt wird
Sollten weitere Bücher mit Frankie als Hauptperson erscheinen, werde ich auch hier eine der ersten sein :mrgreen:

Ich hoffe ich konnte dir ein klein wenig weiterhelfen - mir haben beide Bücher, obwohl sehr unterschiedlich oder gerade deswegen, sehr gut gefallen. Lesen :!:

Herzlichst, Doris

Edit: Beinahe vergessen - nein, die Bücher hängen nicht zusammen, sind zwei völlig verschiedene Dinge.
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
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Re: Don Winslow (Frankie Machine / Pacific Private)

Beitragvon Petra » Fr 5. Feb 2010, 14:20

Hallo Doris,

das hilft mir schon mal SEHR weiter! Denn so kann ich jetzt zwei Dinge einschätzen:

1.) Ich kann "Frankie Machine" ganz unabhängig von den anderen Büchern (bisher ja nur eins, aber wie Du schon interessanter Weise schreibst, folgt bald das nächste der Serie um Boone Daniels) von Don Winslow lesen.

2.) Ich weiß den Stil in "Pacific Private" besser einzuschätzen. Du hast mir das so erklärt, dass ich damit was anfangen kann. Hatte ich von dem Aspekt her noch nicht gesehen, dass diese coole (oder wie Du so schön sagst "zurückgelehnt" - das passt finde ich sehr!) Art für die Surfer-Szene angebracht ist. Ich glaube ich bin deshalb nicht drauf gekommen, weil "Frankie Machine" ja durchaus aus in einem Surfer-Paradies spielt. So war ich irritiert, dass er Stil in beiden Bücher so unterschiedlich anmutet.

So werde ich erst mal in aller Ruhe "Pacific Private" lesen und mich dann noch mal näher mit der Boone Daniels-Reihe befassen, sofern mir Don Winslow so gut gefällt, wie ich gerade annehme! :-)

In "Pacific Private" muss ich eh mal genauer reinlesen. Gestern hatte ich ja nur kurz Zeit.

Übrigens: Eigentlich totaler Zufall, dass ich überhaupt reingelesen habe. Denn an beiden Büchern lockte mich gar nichts. Mafia nicht. Und Surfer-Szene auch nicht. Aber nachdem ich gestern die größere Bahnhofsbuchhandlung durch hatte, bin ich noch in die ursprüngliche, kleinere gegangen. Die führen aber nur noch minimal Bücher und vorwiegend Zeitschriften. Das einzige unter den letzten paar Büchern, die dort verkauft wurden, was mir wenigstens einen Blick wert schien (wegen Eurer Begeisterung), waren diese beiden. Was ein Glück, dass ich reingeschaut habe! :-)

Doris hat geschrieben:Ich mochte ihn sehr gerne, alleine schon für die Beschreibung mit welcher Leidenschaft und Hingabe er seinen Kaffee zubereitet ;) , das mag jetzt nicht die fundierteste Kritik für einen Krimi sein, aber solche und auch andere Begebenheiten machen ihn einfach sehr symphatisch.


Ich weiß was Du meinst, aber ich persönlich finde es sogar sehr wohl fundiert! ;-)
Für mich ist so etwas ein großer Pluspunkt. Und genau das ist es auch was mir beim reinlesen so ausgesprochen positiv aufgefallen ist! Dass Frankie seine Küche liebt z. B.. Das machte ihn mir direkt so menschlich und sympathisch. Hätte ich von einem ehemaligen Mafia-Killer gar nicht vermutet (wobei auch die natürlich ihre Küche lieben können *g*) und es hat mich so angesprungen. Und hat mir Fankie auf Anhieb so nah gebracht! :-)

Aber auch andere Szenen, die ich kurz anlas... ich verspreche mir großes Lesevergnügen davon!

Doris hat geschrieben:Ich hoffe ich konnte dir ein klein wenig weiterhelfen - mir haben beide Bücher, obwohl sehr unterschiedlich oder gerade deswegen, sehr gut gefallen.


Konntest Du - sehr sogar! So habe ich jetzt eine bessere und rundere Vorstellung von den beiden Büchern! Und vor allem weiß ich auch sicherer, dass mich mein kurzer Eindruck nicht getäuscht hat, dass sie schon recht unterschiedlich sind. Danke dafür! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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