Hallo zusammen,
ich fasse die Dinge, die mir zu dem Thema einfallen mal in eine Antwort zusammen.
Für mich ist der
Booker Prize aussagekräftig. Insofern, dass viele mit dem Preis ausgezeichnete Bücher absolut meinen Geschmack getroffen haben. Bzw. ganz besondere Bücher sind, die ich vielleicht/wahrscheinlich ohne den Preis übersehen hätte. Da wären z. B.:
J. M. Coetzee: Schande
Kiran Desai: Erbin des verlorenen Landes
Anne Enright: Das Familientreffen
Alles ganz besondere Bücher, die ich nicht vergessen werde. Absolute Highlights.
Und so habe ich noch einige Bücher auf der Liste, die mich sehr reizen. Z. B. Nadine Gordimer: Der Besitzer (oder überhaupt die Autorin), Graham Swift: Letzte Runde, Arundhati Roy: Der Gott der kleinen Dinge, Ian McEwan: Amsterdam (der Autor ist in meinen Augen ja sowieso spitze!), Margaret Atwood: Der blinde Mörder (subt bei mir seit ca. 1 oder 2 Jahren), Alan Hollinghurst: Die Schönheitslinie (subt bei mir seit wenigen Monaten), John Banville: Die See (wobei mich hier "Der Unberührbare" thematisch mehr interessiert).
Ebenfalls kann ich mir vorstellen, dass "Was vom Tage übrig blieb" von Kazuo Ishiguro ein ganz tolles Buch ist! Der Film war ja schon absolut genial! Auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte, dass ausgerechnet Du, liebes Binchen, ihn mir empfiehlst! Ich war auf eine positive Aussage programmiert, da dieser Film eines Deiner Highlights ist. So hat mich der Ausgang noch mehr getroffen. Aber ich liebe solche Aussagen ja. Denn sie zeichnen ungeschönt die Dinge, wie das Leben sie auch zeigt. Diese Erkenntnis, zum Ende der Geschichte, werde ich nie vergessen. Das ist es, was Bücher (oder hier auch bei einem Film) für mich zu etwas Besonderem macht. Und was solch eine Auszeichnung auch rechtfertigt.
Ein weiterer Preis, den ich mit Interesse aufnehme ist der
Pulitzer Preis in der Kategorie Roman.
Hier eine Preisträgerin, die ich gelesen habe:
Annie Proulx: Schiffsmeldung
Eines der Bücher, die ich wohl nie ganz vergessen werde. Ein ganz besonderes Buch. Und eine ganz eigenwillige Sprache. Mit so spärlichen (der kargen Landschaft und dem einfältigen Protagonisten angepasst) Wörtern erbaut sie Welten. Einzigartig!
Als Hörbuch habe ich bereits diesen Gewinner-Titel gehört:
Cormac McCarthy: Die Straße
Damit konnte ich leider nicht so viel anfangen. Es hat sich mir nicht gänzlich erschlossen. Dennoch ist es ein interessanter Autor für mich. Allein schon wegen der Verfilmung zu seinem Buch "No country for old men". Sehr eigen - aber auch sehr intensiv. Manche Dialoge... die tausche ich heute noch mit meinem Bruder aus, der den Film auch ganz genial fand! Einen (oder mehrere?) Oscar hat er ja auch abgeräumt.
Vor mir habe ich demnächst folgenden Gewinner-Titel: "Mit Blick aufs Meer" von Elizabeth Strout. Und von der Preisträgerin Alison Lurie habe ich kürzlich einen Roman gelesen, allerdings einen anderen als das Buch, mit dem sie gewonnen hat. War auch durchaus sehr lesenswert. Aber auch nachstehende Preisträger interessieren mich: Richard Russo, Jeffrey Eugenides mit dem Gewinner-Titel "Middlesex", Toni Morrison, Anne Tyler (da sprach mich ja auch ihr neues an, das Doris auf dem Büchertisch hatte), Harper Lee mit dem Gewinner-Titel "Wer die Nachtigall stört", William Faulkner.
Der
Nobelpreis für Literatur interessiert mich ebenfalls. Folgende Autoren haben mich davon bereits überzeugt, dass der Preis eine wirklich hohe Auszeichung ist, bzw. sein kann: J. M. Coetzee, Orhan Pamuk, Albert Camus, Hermann Hesse, Nagib Machfus. Zahlreiche andere interessieren mich sehr!
Ob die Richtlinien dafür entscheidend sind, dass ich diese Preise mit Interesse beäuge, kann ich nicht sagen. War mir nie wichtig (interessieren würden mich diese aber schon). Ich mache das daran aus, dass ich öfter mal einen Gewinner-Titel herausragend fand. Dann bekommt solch ein Preis für mich Gewicht. Andere Preise (wie den Literatur Nobelpreis) beäuge ich aus bloßem Interesse, weil ich dem Preis seine Qualität nicht absprechen kann. Da muss ich dann aber genauer schauen, welcher Gewinner was für meinen Geschmack ist und welcher nicht. Da hilft ein reinlesen ja bereits.
Ich beäuge mit Interesse die Beiträge im Forum, die sich mit Preisen und Nominierungen befassen. So bin ich z. B. (vorwiegend durch Rachel) auch auf den Booker Prize aufmerksam geworden. Für mich ein Zugewinn ohne gleichen.
Dies Jahr habe ich einige der Nominierungen zum
Deutschen Buchpreis bei Doris anschauen können. Ich hätte nicht gedacht, dass mich davon doch so einiges sehr locken könnte. Tut es aber. So z. B. "Rabenliebe" von Peter Wawerzinek oder "Wir vier" von Andreas Schäfer. Oder aber "Das war ich nicht" von Kristof Magnusson. Der hatte mich schon vor der Nominierung so sehr interessiert, dass er seither bei mir subt. Ob mir diese Bücher gefallen werden, weiß ich noch nicht. Das reinlesen hat mich sehr angesprochen - der Inhalt sowieso. Mal sehen. Das wird mir zeigen, wie ich für mich den Deutschen Buchpreis die nächsten Jahre bewerten werde. Ob er für mich wichtig wird oder nicht.
Zu der Frage, die mich eigentlich ja darauf gebracht hat, diesen Thread zu eröffnen, auch noch kurz etwas: Binchen, Du wolltest ja wissen, ob es eigentlich auch einen Buchpreis für die spannendste Story gibt. So genau kann ich Dir das nicht sagen. Aber es gibt ja zahlreiche Krimi-Preise. Oder auch im Bereich Fantasy (theogen hatte ja für den Phantastik-Preis 2010 extra einen Thread errichtet), wo z. B. 4. Dan Simmons mit "Drood", Jasper Fforde mit "Irgendwo ganz anders", Frank Schätzing mit "Limit", Michael Tietz mit "Rattentanz" gelistet wurden.
Ich habe mich auch mal lose - angeregt durch dieses Thema hier - bei den Krimipreisen umgesehen. Besonders aufgefallen ist mir der Der
Palle-Rosenkrantz-Preis. Ein renommierter Literaturpreis für Kriminalliteratur in Dänemark (nicht auf dänische Autoren beschränkt). Die Dänen haben Geschmack. Ausgezeichnte wurden u. a.: Don Winslows "Frankie Machine", Arturo Pérez-Revertes "Der Club Dumas", Reginal Hills "Der Schrei des Eisvogels". Da werde ich mir mal einige der anderen Preisträger anschauen, die ich noch nicht kenne.