Lieben Dank euch allen für Eure Gedanken zu dem Thema, die ich sehr interessant finde und ich bin auch ein Stückweit froh, dass ich mit meinem Eindruck nicht ganz so allein dastehe, denn ich erwische mich in letzter Zeit immer öfter dabei, dass ich langsam ziemlich empfindlich auf gewisse Sachen reagiere. Was meine Lektüreauswahl betrifft, bin ich in den vergangenen Jahren ganz sicher empfindlich und auch sehr selektiv geworden. Ich kann mich deshalb mit Trixie gut identifizieren, denn das ist genau das, was ich auch an mir beobachte. Je mehr ich im Leben mit negativen Sachen konfrontiert werde, umso mehr entziehe ich mich der ganzen Negativbeschallung und brauche den positiven Gegenpol für meine mentale Gesundheit. Deshalb greife ich in den letzten Jahren auch verstärkt zu Büchern mit einer positiven Grundstimmung.
Sicher sind Bücher, die sich mit brisanten und ernsten Themen befassen, sehr wichtig und ich kenne in meinem Bekanntenkreis Leser, denen können die Bücher nicht depressiv und thematisch negativ genug sein und je durchgeknallter die Protagonisten, umso besser. Nur haben die über kurz oder lang selbst ein psychisches Problem entwickelt und ihre Lebensfreude verloren. Wenn ich gut drauf bin, greife ich auch gerne hin und wieder zu den sogenannten "schweren Themen" und ich habe da wirklich auch schon schwere Kost geschluckt, aber ich merke, dass ich das, je älter ich werde, umso weniger gut wegstecken kann und es mir auch nicht gut tut.
Auch habe ich den Eindruck, dass diese Art Bücher den Buchmarkt jedes Jahr immer mehr überschwemmen. Wie Petra zutreffend anmerkt, wird mittlerweile alles zerredet, ausgewalzt und immer wieder durchgekaut, sodass man irgendwann nur noch genervt ist, die Nase voll hat von den ganzen Themen und nichts dergleichen mehr hören und sehen will. Ganz egal, ob das jetzt Bücher, Medien, Social Media etc. ist.
Und um nochmals auf den Buchpreis zu kommen und ich meine hier jetzt in erster Linie die deutschen Buchpreise: Was mich hier in erster Linie ärgert ist, dass überwiegend nur noch Bücher mit schweren Themen und depressiver Grundstimmung überhaupt als würdig erachtet werden, für einen Buchpreis normiert zu werden. Und das kann es doch wohl nicht sein.
So, jetzt ist aber genug gemeckert. Zum Glück können wir Leser immer noch selbst bestimmen, mit welchen Büchern wir unsere Zeit verbringen und in andere Welten abtauchen wollen.
In diesem Sinne wünsche ich euch ein wunderbares Lesewochenende, mit welchem Buch auch immer ihr es verbringen werdet.
@Maria
Keine Bange, in eine Leseflaute rutsche ich ganz sicher nicht. Ich habe so viele schöne Bücher in meinem Regal stehen, auf die ich mich freue. Da habe ich eher wieder das Problem der Qual der Wahl.