Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Petra » Di 18. Jul 2017, 16:27

Immer blöd wenn man etwas hat, was nicht mehr weggeht. :kopf_mit_hand_aufstuetz:
Dass es jetzt erst mal wieder soweit gut ist, freut mich aber, liebe Didonia. :umarmung:
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Rónán Hession - Leonhard und Paul (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Didonia » Fr 21. Sep 2018, 09:44

Moin, ihr Lieben,

bei Facebook bin ich über einen Beitrag von Peter Sodann gestolpert, beziehungsweise von seiner riesigen Bibliothek, die er aufgebaut hat. Und obwohl ich davon schon vor Jahren gehört und gelesen habe, ist jetzt irgendwie ein Knoten geplatzt. Ich scheine meine Mission gefunden zu haben, mitzuhelfen, dass die DDR-Literatur nicht in Vergessenheit gerät. Dafür habe ich einen neuen Blog aufgemacht und kaufe jetzt zu 99 % nur noch Bücher, die in der DDR aufgelegt wurden. Dazu gehören nicht nur DDR-Autoren, sondern auch die aus den "sozialistischen Bruderländern", aber auch Klassiker aus allen Landen.

Da ich ja nun erst ganz frisch damit angefangen habe, bin ich selbst gespannt, wohin es mich bringt. Auf jeden Fall möchte ich meine Reiseunlust überwinden und mal nach Dresden fahren, mir die Bibliothek von Peter Sodann anschauen. Auf jeden Fall werde ich, so sie denn genehmigt wird, der geplanten Genossenschaft beitreten.

Bei Facebook und Twitter, ja sogar per Mail habe ich tolle Reaktionen auf den Blog (https://ddrliteratur.wordpress.com/) bekommen. Das Interesse scheint noch da zu sein. Wenn es vorwiegend auch aus der ehemaligen DDR kommt.

Meine erste große Lieferung habe ich im Neu-bekommen-Thema gezeigt. Mit der Lieferung beschäftige ich mich nachher noch, da ich die Titel alle aufliste, um Doppelkäufe zu vermeiden.

Jetzt nehm ich meinen Kaffee und lese ein Stündchen.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Didonia » Fr 21. Sep 2018, 22:20

Die Roman-Zeitung war eine Heftreihe, die einmal monatlich im Verlag Volk und Welt erschien. 487 Hefte wurden bis 1990 herausgebracht, plus sechzehn Sonderhefte.

Ab 1949 erschien sie im Verlag Tägliche Rundschau und sollte zuerst nur der Bekanntmachung sowjetischer Literatur dienen. Der Verlag Volk und Welt übernahm die Reihe ab Heft 36 (Mitte 1952) und das Spektrum wurde auf Autoren anderer Literaturen erweitert.

100 bis 200 Seiten dick war ein Heft. Es wurden Romane aus den verschiedensten Richtungen vorgestellt, die zumeist auch gebunden erschienen waren: Klassiker, Krimis, Science Fiction, Gegenwartsliteratur, Satire. Veröffentlicht wurden unter anderem Werke von Patrick Süskind, Goethe, Stanislaw Lem und Dostojewski.

Sie hatten ein DIN A5-Format, die ersten ungefähr 350 Hefte waren etwas länger. Das Heft hat eine Klebebindung und der Umschlag ist äußerst dünn kartoniert. Die Seiten sind zweispaltig bedruckt.

Für die Cover waren nur wenige Zeichner tätig. Die ersten Nummern waren von Ingrid Schuppan oder Gübter Wongel, später dann von Klaus Müller, ab den 400er Nummern stammten sie von Angelika Rößler.

Auf der letzten Seite gab es ein Bild des Autors und seine Kurzbiografie. Auf der Rückseite befand sich eine Leseprobe der nächsten Ausgabe.

Die Roman-Zeitung kostete 80 Pfennig und wurde nicht im Buchhandel, sondern am Zeitungskiosk verkauft. Es handelte sich um eine besonders preiswerte Methode, mit geringem Aufwand Nachauflagen begehrter Titel in hoher Stückzahl zu produzieren. Vereinzelt erschienen jedoch auch Originalausgaben und Erstübersetzungen.
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Lesende Grüße, Anne

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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Didonia » Mo 15. Okt 2018, 10:20

Benno Pludra: Die Reise nach Sundevit

Ein Büchlein, das sicherlich viele in der DDR Geborenen in der Schule lesen mussten. Für mich war jedes Buch, das wir von der Schule aus lesen mussten, ein Gedicht. Von zu Hause aus war ich nicht gesegnet mit Büchern, von daher ist das sicherlich verständlich.

Meine Ausgabe scheint aus einer Reihe – „Buchfink-Bücher“ zu stammen. Da mach ich mich mal noch schlau. Sie stammt vom Kinderbuchverlag Berlin und ist die 10. Auflage. Leider steht keine Jahreszahl dabei. Wikipedia verrät, dass das Buch 1965 rauskam.

Zur Geschichte will ich nicht allzu viel verraten, hat das Büchlein doch nur 79 Seiten:

Timm Tammer ist der Sohn des Leuchtturmwärters. Die Ferien sind für ihn eher langweilig, da kaum Kinder da sind. Doch eines Tages begegnet er einer Gruppe junger Leute, die nach Sundevit wollen. Sie bieten Timm an, ihn mitzunehmen.

Als er die Eltern fast rum hat, will er noch hilfsbereit sein und Heinrich Bradenkuhl seine Brille bringen. Als das erledigt ist und er auf dem Heimweg ist, leistet er noch zweimal Hilfestellung und verpasst damit die Gruppe. Am Zeltplatz findet er nur eine Nachricht, auf der steht, dass er nachkommen soll.

Die DEFA hat die Geschichte 1966 mit unter anderen Horst Drinda verfilmt. Der Film erlebte am 20. Mai 1966 seine Premiere und lief im Oktober 1966 auf dem IFF in Mannheim. Erstaufführung des Films im Fernsehen der DDR war am 30. September 1967 auf DFF 1.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Seagull » So 16. Dez 2018, 17:59

Ein sehr interessantes Projekt, das ich hier auf jeden Fall verfolgen werde.

Ich hatte ja schon öfters mal Sammelanfälle, so dass auch einige Exemplare der „DDR-Bibliothek“ vom Verlag Faber & Faber Leipzig den Weg zu mir fanden. Allerdings muss ich gestehen, dass ich noch kein einziges Buch davon gelesen habe. Sie stehen hier noch originalverpackt in Folie.

Gleiches gilt leider auch für die meisten meiner Exemplare aus dem Hirnstorff Verlag. Ich habe eine Weile die Bücher aus der Reihe der nordeuropäischen Literatur gesammelt, da mich skandinavische Literatur besonders interessiert hat. In der DDR wurden diesbezüglich viele interessante Bücher veröffentlicht, die man heute nirgendwo anders mehr findet.

Dieser Thread weckt schlummernde Interessen wieder auf.

Zu DDR-Zeiten war ich noch Kind, daher sind mir eher Kinderbücher im Gedächtnis geblieben, die ich auch noch alle habe. Es sind die einzigen meiner Bücher, die die Flut 2002 überlebt haben, da sie nicht im Keller zwischengelagert wurden.

Ganz besonders liebe ich Günter Feustels „Die fliegende Windmühle“. Das Buch wurde mir immer vorgelesen, wenn ich krank war. Später habe ich es dann selbst immer wieder verschlungen. Die Figuren und Begriffe aus diesem Buch sorgen heute noch für lachende Gesichter und Augenblinzeln mit meiner Schwester.

Ein weiteres tolles Kinderbuch ist „Der Kohlrabi Kunigunde Meier“ von Helga Talke. Da waren auch schöne Illustrationen drin.

Sicherlich habe ich schon einige DDR-Romane gelesen aber irgendwie sind nicht mal eine Handvoll hängengeblieben. Von Hermann Kants „Die Aula“ ist nur hängengeblieben, dass ich das Buch nicht mochte. Ansonsten fallen mir nur noch Erik Neutsch mit „Die Spur der Steine“ und Dieter Noll „Kippenberg“ ein, die ich behalten habe und als gelesene Exemplare in meinem Regal verbleiben dürfen. Diese Eher haben nicht viele Bücher.

Vorerst werde ich aber sicher kein DDR-Buch lesen. Ich muss erstmal überhaupt wieder richtige Leselust entwickeln. Aber irgendwann nehme ich das Thema wieder in Angriff. :pfeifen:
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