Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

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Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Didonia » Mi 16. Mär 2011, 14:00

Moin, Ihr Lieben,

ich möchte auch ein ganz persönliches Buchprojekt starten, dessen Thema mich schon seit Längerem nicht mehr loslässt.
Und zwar möchte ich so nach und nach Bücher wiederbeschaffen, die ich zur DDR-Zeit gelesen habe.
Wie der Stahl gehärtet wurde und Mein fremdes Gesicht (dazu möchte ich ja noch eine Rezi schreiben) sind solche Bücher.

Einige Bücher habe ich seit meiner Jugend bis heute durch viele Umzüge hindurch gerettet. Da wären zum Beispiel:

Kurt David: Der schwarze Wolf und Tenggeri - Sohn des Schwarzen Wolfs - Nachdem sich David in seinen frühen Werken mit seiner Vergangenheit während des 2. Weltkriegs und unter dem Nationalsozialismus auseinandersetzte, schrieb er Reiseberichte. Am bekanntesten sind wohl seine Kinder- und Jugendbücher.
Diese beiden Bücher gehören zu seinen historischen und spielen in der Mongolei. Die genaue Handlung weiß ich nicht mehr, aber es geht hauptsächlich auch um Dschingis Khan.
Erik Neutsch: Der Friede im Osten 1-3 (ein vierter Teil scheint mir zu fehlen) und Spur der Steine
Dieter Noll: Die Abenteuer des Werner Holt 1-2
Herbert Otto: Die Sache mit Maria
Karl Neumann: Frank / Frank und Irene / Frank bleibt Kapitän (Jugendbücher)
Werner Toelcke: Das Gesicht des Mörders
Walter Radetz: Der Stärkere - Ein Buch über den Ringer Werner Seelenbinder - Eine interessante Lebensgeschichte des Sportlers, weiß aber nicht mehr, inwieweit sie sozialistisch angehaucht ist.
Walter Püschel: Das Vermächtnis des Kundschafters und Die Hochzeit von Angostura
Ruth Kraft: den Zweiteiler Insel ohne Leuchtfeuer und Menschen im Gegenwind - habe ich verschlungen. Ruth Kraft arbeitete während des 2. Weltkrieges als Sekretärin in Peenemünde, wo die V1- und V2-Raketen getestet wurden. Diese Zeit verarbeitete sie in "Insel ohne Leuchtfeuer". Weiterhin Unruhiger Sommer
Benno Pludra: Die Reise nach Sundevit
Jens Bahre: Der stumme Richter - Damals der spannendste Krimi, den ich je gelesen hatte. Ein Mann beseitigt seine Frau und glaubt, weiterhin als unbescholtener Bürger weiterleben zu können.
Ruth Werner: Olga Benario
Bernd Wolff: Alwin auf der Landstraße (Kinderbuch)
Anna Seghers: Das siebte Kreuz, Die Entscheidung und Jans muß sterben und andere Geschichten
Günter Görlich: Den Wolken ein Stück näher
Irma Harder: Die Frau vom Ziegelhof

Ihr seid herzlich eingeladen, auf Erinnerungsreise zu gehen. Ich freue mich auch über Titel, an die ihr euch vielleicht noch erinnert. Zum Beispiel fehlen mir auch noch die ganzen Kinderbücher wie Hirsch Heinrich (habe ich schon mal bei Amazon gesehen) usw, nach denen ich forschen möchte.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Petra » Mi 16. Mär 2011, 15:42

Hallo Didonia,

ein sehr schönes und interessantes Projekt! Ich werde dazu nicht viel beisteuern können, da die Literatur in der ehemaligen DDR für mich ein schwarzer Flecken auf der literarischen Landkarte ist. Leider.

ABER, ich denke, Dein Leseprojekt kann mich inspirieren, diesen Flecken zu gegebener Zeit mit einzelnen Tupfen zu versehen. Deshalb sei Dir gewiss, dass ich mit Interesse Dein Leseprojekt hier verfolgen werde. Schön, dass Du uns über diesen Thread daran teilhaben lässt!

Die Bücher, die Du hier nennst, sind mir alle unbekannt. Umso interessanter, dass Du sie ins Feld führst. Denn die Literatur in Ost und West war schon sehr unterschiedlich. Auf diesem Weg auch von der im Osten einen Eindruck zu bekommen, finde ich wichtig und reizvoll!

Einen Anfang hast Du ja schon gemacht mit "Wie der Stahl gehärtet wurde" und "Mein fremdes Gesicht".

In der Autobiografie von MRR werden auch Autoren erwähnt, die damals in der DDR gelesen wurden. Das hat mich ganz leise neugierig gemacht für die Autoren der ehemaligen DDR, somit interessiert mich Dein Leseprojekt im Moment wirklich persönlich. Im Hinterkopf habe ich mir folgende Namen aus MRRs Buch vorgemerkt: Jurek Becker, Christa Wolf, Willi Bredel, Peter Huchel.

Vor ein paar Monaten wurde ich auf Werner Bräuning sehr neugierig (durch Austausch über seine Bücher hier im Forum). Sein Roman "Rummelplatz" interessiert mich. Ebenso seine Erzählungen "Gewöhnliche Leute" - diesen Band habe ich mir gekauft, da er mich beim reinlesen schon sehr angesprochen hat.

Ich bin gespannt auf Dein Projekt und wünsche Dir damit ganz viel Spaß! :)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon steffi » Mi 16. Mär 2011, 16:40

Hallo Didonia,

was für ein interessantes Projekt. Es ist bestimmt spannend, anhand der Lektüre auch zu sehen, wie man zu den Büchern heute steht. Außer Anna Seghers kenne ich auch keines der Bücher oder Autoren, aber ich bin gespannt über deine Berichte hier.
Gruss von Steffi

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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Petra » Mi 16. Mär 2011, 16:42

Hallo Didonia und Steffi,

also zu Anna Seghers noch kurz ergänzend: Diese Autorin möchte ich ja bald kennen lernen. Fällt mir ein, wo ich Steffis Posting gerade lese.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Didonia » Mi 16. Mär 2011, 17:04

Ich versuche mal, eine kleine Biografie von Anna Seghers zu erstellen.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon JMaria » Mi 16. Mär 2011, 17:38

Hallo Didonia,

ich finde dein Lese-Projekt auch sehr interessant. Ich kenne keins der Bücher die du erwähnst, habe mir mal Ruth Kraft herausgesucht und mir notiert; könnte etwas für mich sein.

In meinem Bücherregal ist das Buch "Das siebte Kreuz" von Anna Seghers, das ich in diesem Jahr noch lesen möchte.

Ich kenne noch von Werner Bräunig "Rummelplatz", das mich beeindruckt hat und deswegen mir noch "Gewöhnliche Leute" gekauft habe (ist noch ungelesen). Außerdem habe ich "Litauische Claviere" von Johannes Bobrowski gelesen, auch hier möchte ich noch weiteres von ihm kennenlernen; seine Lyrik und "Lewins Mühle".

Desweiteren möchte ich irgendwann mal "Die Aula" von Hermann Kant und "Nackt unter Wölfe" von Bruno Apitz lesen.

Ich habe mal irgendwo aufgeschnappt, dass "Roter Schnee" von Günter Hof lesenswert sei. Kennst du das?

Liebe Grüße
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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Didonia » Do 17. Mär 2011, 00:27

Hallo, ihr Lieben,

ich freue mich, dass ihr euch für das Thema interessiert.

Ja, die hier aufgeführten Bücher kennen meist nur Leseratten, die aus der nicht mehr existierenden DDR (ich bleibe einfachheitshalber mal bei DDR) kommen.
Dafür sind mir die Titel von Böll, Grass, Seghers usw. unbekannt. Das sind nämlich die Namen, die nach der Wende für die Leseratten aus den alten Bundesländern interessant waren. So denke ich mir das jedenfalls.

Günter Hof, den Namen habe ich noch nie gehört, Maria :? Aber bei Google habe ich gerade gelesen, dass er der "Konsalik der DDR" genannt wird.

Den heutigen Feierabend habe ich damit verbracht, mir bei Amazon eine Wunschliste zu erstellen. 20 Bücher aus meiner Kinderzeit habe ich gefunden. Weniger aus meiner Jugendzeit.
Im Internet habe ich weiterhin ein Antiquariat in Chemnitz entdeckt, dass alte DDR-Literatur verkauft. Dort habe ich mir heute noch fix drei Bücher bestellt. Ich denke mir, dass ich mir diesen Laden mal warmhalten werde :D

Mir schwirren jetzt so viele Erinnerungen an Geschichten im Kopf rum, die ich nicht zu fassen bekomme. Ich habe nun immer Zettel und Kuli dabei, um mir sofort notieren zu können, wenn mir etwas einfällt.

Und ich bin jetzt ganz wild darauf, mit dem nächsten DDR-Buch anzufangen.
Aber erst einmal lese ich mein aktuelles Buch zu Ende und dann habe ich noch zwei Rezi-Bücher, die ich nicht beiseite schieben kann.
Dann aber geht es los.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Josie » Do 17. Mär 2011, 17:42

Liebe Didonia,

auch ich werde dein wirklich sehr interessantes Projekt gespannt verfolgen. Wie ich ja schon mal schrieb, habe ich von meinen Schwiegereltern einige Bücher aus der DDR (ich bleibe auch mal dabei, damals war es ja schließlich die DDR) bekommen und einige der von dir aufgelisteten Bücher habe ich auch im Regal stehen.

Daher freue ich mich auf deine Eindrücke. In der Tat ein tolles Projekt, denn ich ich denke, viele Bücher sind heute sicherlich in Vergessenheit geraten oder in den alten Bundesländern sogar niemals bekannt geworden.
Liebe Grüße
Claudia


Aktuelle Lektüre:
Clarín (Leopoldo Alas): Die Präsidentin

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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Didonia » Do 17. Mär 2011, 17:50

Liebe Josie,

ich hoffe einfach mal, dass diese Bücher nicht in Vergessenheit geraten. Und viel dafür tut ja der Schauspieler Peter Sodann :arrow: http://nachrichten.t-online.de/schauspi ... 1256/index

Ich muss direkt mal bei ihm anfragen, ob er auch Jobs zu vergeben hat :mrgreen:
Lesende Grüße, Anne

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Re: Ein Buch-Projekt: Was ich in der DDR gelesen habe

Beitragvon Didonia » Mo 21. Mär 2011, 11:48

O je, was habe ich mir nur angetan :D .

Kennt ihr den ATLAS VERLAG? Ich habe mir dort vor einiger Zeit die Sammelkarten über die DDR bestellt. Zur Auffrischung meiner Erinnerungen, weil ich gemerkt habe, wie viel man so langsam aus dieser Zeit vergisst.
Unter anderem sind da auch Karten bei mit unseren damaligen Künstlern. Natürlich sind auch die Schriftsteller vertreten. Nun habe ich mir die gestern schon mal rausgesucht für die Kurzbiografien. Über Brigitte Reimann und Stefan Heym habe ich mir schon Notizen gemacht.
Und was soll ich euch sagen: Obwohl ich ja eigentlich lesen wollte, was ich damals schon gelesen habe, habe ich schon eine kleine Liste Bücher, die mich unbedingt noch interessieren, die ich noch nicht gelesen habe.
"Franziska Linkerhand" :arrow: http://www.amazon.de/Franziska-Linkerha ... 3746615356 steht da ganz oben auf der Liste. Oder von Stefan Heym "Collin" :arrow: http://www.amazon.de/Collin-Roman-Stefa ... 74&sr=1-15 oder "5 Tage im Juni" :arrow: http://www.amazon.de/5-Tage-im-Juni-Rom ... 827&sr=1-5

Ja ja, das habe ich nun davon :D Wer weiß, was da noch alles auf mich zukommt.
Lesende Grüße, Anne

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