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Hallo zusammen

Nun, da auch ich den Pete Dexter Thread gefunden habe , kann ich Euch berichten, dass Regula Freuler von der NZZ am Sonntag gestern fast eine ganze Seite über "Deadwood" geschrieben hat. (Kann man leider nicht online lesen.)

Der Artikel trug den aussagekräftigen Titel "Eine Männerwelt versinkt im Matsch" und weist darauf hin, dass der Roman - anders als die Fernsehserie - die vermeintlichen toughen Westernhelden komplett "entheroisiert". Die einst vom "gold rush" heimgesuchte Stadt existiert wirklich, es ist Dexters Heimatort.

Inzwischen habe ich auch in "Paris Trout" weitergelesen. Das Gefühl der Beklommenheit, wie Maria es schon erwähnte, lässt mich schon am Anfang nicht mehr los. Die Szenen sind sehr intensiv, z.B.

[Spoiler]

die, in der Anwalt Seagraves im Krankenhaus den behandelnden Arzt nach Rosies Zustand befragen will, dieser ihn mit ins Krankenzimmer nimmt, ihm die Verletzungen zeigt und sich dann am Ende herausstellt, dass sie längst tot ist. Seagraves, der bis dato sehr loyal die stets um ihren Status besorgten Kleinstadthonoratioren verteidigt hat, gerät allmählich gewissensmäßig ins Wanken, woran das geköpfte Voodoo-Huhn gewiss seinen Anteil hat. *eg* Paris hingegen bleibt der festen Überzeugung, er habe mit dem brutalen Mord an einem unschuldigen Mädchen die göttliche Ordnung wiederhergestellt.

[Spoiler Ende]

Hallo Fevvers,

um den Artikel beneide ich Dich!

Interessant, dass die TV-Serie die Westernhelden heroisiert. Denn zu Pete Dexter passen eher die Antihelden. „God’s Pocket“ mochte ich u. a. so sehr, da die eigentliche Hauptfigur zwar ihr bestes gibt, aber es nicht schafft, sich aus seinen Verhaltensweisen zu befreien. Und letztendlich vermasselt er damit für sich selbst so einiges. Das ist wunderbar glaubhaft.

„Deadwood“ ist nun als Buch deutlich interessanter geworden. Denn ich möchte mir dann lieber die Serie erst anschauen, wenn ich das Buch (oder wenigstens alternativ das Hörbuch) kenne. Ich möchte Pete Dexters „Helden“ zunächst unverfälscht begegnen.

Ebenfalls hat mein Interesse an dem Buch gesteigert, dass der Ort, an dem die Handlung spielt, Pete Dexters Heimatort ist. Ganz lieben Dank für diese aufregende Information!

Sehr schön, dass Dich "Paris Trout" direkt so packt!

Hallo Fevvers,

mein persönlicher Eindruck ist, dass auch die Serie seine Westernhelden entheroisiert. Wenn das Buch das noch mehr bekräftigt, dann ist die Warnung wirklich von Nutzen.

Hallo Maria,

schön, dass die TV-Serie nichts gegenteiliges bewirkt, auch wenn das Buch darin scheinbar noch stärker ist. Gut zu wissen!

Hallo zusammen

Ich kenne weder das eine noch das andere, aber ich habe dem Artikel entnommen, dass die Fernsehserie durchaus ein andere Bild des Wilden Westens zeigt als bisher üblich, im Gegensatz zum Buch aber bei der Entzauberung der männlichen Helden nicht ganz so weit geht.

HBO ist ja für Serien jenseits des Mainstreams nicht unbekannt, aber vielleicht wäre eine werkgetreue Umsetzung des Romans ein zu großer Tabubruch mit den üblichen Sehgewohnheiten und Sujets gewesen? Ich werde mir die ersten Staffel mal ausleihen!

Fevvers hat geschrieben:Hallo zusammen

Ich kenne weder das eine noch das andere, aber ich habe dem Artikel entnommen, dass die Fernsehserie durchaus ein andere Bild des Wilden Westens zeigt als bisher üblich, im Gegensatz zum Buch aber bei der Entzauberung der männlichen Helden nicht ganz so weit geht.

HBO ist ja für Serien jenseits des Mainstreams nicht unbekannt, aber vielleicht wäre eine werkgetreue Umsetzung des Romans ein zu großer Tabubruch mit den üblichen Sehgewohnheiten und Sujets gewesen? Ich werde mir die ersten Staffel mal ausleihen!

bin gespannt was du sagst. Ich war schon etwas geschockt von der 1. Staffel. Mehr kenne ich auch noch nicht.

Hallo zusammen,

Fevvers hat geschrieben:HBO ist ja für Serien jenseits des Mainstreams nicht unbekannt, aber vielleicht wäre eine werkgetreue Umsetzung des Romans ein zu großer Tabubruch mit den üblichen Sehgewohnheiten und Sujets gewesen?

Das denke ich auch.

Ich hab mir soeben die Leseprobe von Deadwood auf den Kindle schicken lassen, ich berichte dann, wie es mir gefällt

Hallo zusammen

Ich bin mit "Paris Trout" nun etwa zur Hälfte durch und kann Steffis und Maris Eindruck der dauernden Beklommenheit nach wie vor bestätigen. Nach den "Hanna"-Kapiteln brauchte ich eine Pause. Die beschriebene Gewalt war schwer erträglich.

Fevvers hat geschrieben:Hallo zusammen

Ich bin mit "Paris Trout" nun etwa zur Hälfte durch und kann Steffis und Maris Eindruck der dauernden Beklommenheit nach wie vor bestätigen. Nach den "Hanna"-Kapiteln brauchte ich eine Pause. Die beschriebene Gewalt war schwer erträglich.

Hallo Fevvers,

verständlich. Ich mag dir jetzt keine Hoffnung machen, dass es weniger beklommen wird, aber die Szenen mit Hanna sind schon sehr heftig, was danach kam fand ich erträglicher, wenn man das so sagen kann bei diesem Roman.