US-amerikanische Literatur

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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Petra » Mo 8. Aug 2011, 16:40

Hallo Maria,

mit diesen Beschreibungen von John Updikes Roman ("Erinnerungen an die Zeit unter Ford") kann ich gerade sehr viel anfangen, da ich ja selbst gerade einen umfassenden Eindruck von seinen bevorzugten Themen und seinem Können erhalte, durch den ersten Rabbit-Roman. Ich kann mir seinen Umgang mit den Themen gut vorstellen, und bekomme gleich schon wieder Lust auf einen (diesen) Updike. Danke für die Beschreibungen, besonders das Motiv der Vorläufigkeit der Erinnerung gefällt mir. Ich merke es mir vor. Allerdings habe ich auch noch "Ehepaare" von ihm zu Hause stehen, das sicher auch ganz großartig ist. Es freut mich auf jeden Fall zu lesen, dass Dir das reinlesen gefallen hat. Wo ich gerade von John Updike so begeistert bin!

Und da Du seine Erzählungen magst, liegt er Dir gewiss auch in seinen Romanen. Den Titel des Erzählungsbands "Werben um die eigene Frau" habe ich mir auch direkt mal notiert. Denn in dem Titel findet sich auch ein Motiv aus dem Erzählungen-Band "Der weite Weg zu zweit: Szenen einer Liebe " wieder, das mich ganz besonders interessiert. Dazu steht bei Amazon in der Kurzbeschreibung:

Die Maples, seit einem Jahr verheiratet, erleben gemeinsam den Schnee in Greenwich Village, im Einklang miteinander und diese Harmonie genießend. Ein halbes Dutzend Jahre später muss Richard dann erkennen, dass die eigene Frau zu verführen wesentlich anstrengender ist als die Eroberung eines jungen Mädchens. Immer größere Entfremdung, Affären Trennung, erneutes sich Nähern, Scheidung. «Sie waren beide so vertraut mit dem innersten Wesen des anderen, dass ein Zusammenleben unmöglich wurde.

Diesen Satz mit der Schwierigkeit der Eroberung der eigenen Frau, stach mir ins Auge. Er war der letzte Ausschlag, warum ich mir von seinen Erzählungen zunächst diesen Band notiert habe, als mir dringlichsten. Umso mehr freue ich mich, dieses Motiv im Band "Werben um die eigene Frau" wiederzufinden. Einen Vorgeschmack von den Anstrengungen der Ehe bekomme ich gerade bei Rabbit. Das ist so traurig, so entwürdigend, und so nachvollziehbar geschildert. Was für ein direkter Blick darauf! Und sprachlich glanzvoll verpackt.

@Alle: Übrigens fehlte hier im Thread noch der Autor Richard Ford. Von ihm habe ich mir heute ein Hörbuch bestellt: "Der Eifersüchtige".
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Shaftoe » Mo 8. Aug 2011, 17:19

Hallo,

Richard Ford

wär schon noch gekommen von mir ;) - ich habe zwar nur 'Die Lage des Landes' gelesen, aber dabei sind die Seiten in Lichtgeschwindigkeit vorbeigeflogen. Leider gabs die Vorgänger (Sportreporter und Unabhängigkeitstag ?) nur mehr als TB, somit ist mir der Autor irgendwie entfleucht.

Dafür hab ich heute einen (für mich) neuen entdeckt:

Thornton Wilder

kennt den schon jemand ? drei mal Pulitzerpreis macht mich neugierig.

Grüße

S.
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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon JMaria » Di 9. Aug 2011, 08:58

Shaftoe hat geschrieben: Dafür hab ich heute einen (für mich) neuen entdeckt:

Thornton Wilder

kennt den schon jemand ? drei mal Pulitzerpreis macht mich neugierig.

Grüße

S.


Hallo Shaftoe,

ich habe die "Brücken von San Luis Rey" als HB. Schön, dass du mich daran erinnerst.

"Unsere kleine Stadt" ist, glaube ich, ein beliebtes Theaterstück. Und "Der achte Schöpfungstag" hatte ich mal begonnen zu lesen, aber es war der falsche Zeitpunkt. Ich sollte es nochmals versuchen.

Grüße von
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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Petra » Di 9. Aug 2011, 11:14

Hallo zusammen,

Thornton Wilder sagte mir nichts (bzw. einige seiner Titel schon - wie ich jetzt feststellen muss. Z. B. "Die Iden des März" ist ja sehr bekannt). Aber es geht Dir nicht allein so: 3 Mal den Pulitzerpreis - das beeindruckt mich doch sehr!

Und Dank Maria, die das Hörbuch zu "Brücken von San Luis Rey" erwähnt, rückt der Autor in meine Nähe. Zumal Gert Westphal liest - der kann es einfach! Inhaltlich klingt "Brücken von San Luis Rey" sehr verlockend (es ist einer der Romane, für die er den Pulitzerpreis erhielt). Mit der Frage danach, ob der Todeszeitpunkt Zufall oder Bestimmung ist, weil ein Leben (eine Aufgabe) vollendet ist, kann ich viel anfangen. Dank Dir fürs aufmerksam machen auf diesen Autor, Shaftoe! Du siehst: Zurückhaltung ist nicht nötig! :mrgreen:

Somit auch gut, dass der Name Richard Ford schon noch gefallen wäre! ;-)
Was Du über das dahinfliegen der Seiten beim lesen des Buches "Die Lage des Landes" schreibst, klingt gut. Von dem Autor habe ich mir ja ein Hörbuch ("Der Eifersüchtige") bestellt. Von Christian Brückners Hörbuch-Label Parlando. Mir ist aufgefallen, dass auch er ein Faible für die amerikanische Schriftsteller hat. So kamen zu der Bestellung noch weitere von Parlando herausgegebene Hörbücher hinzu: Die ungekürzte Lesung von Don DeLillos "Cosmopolis", die in "Würdest du bitte endlich still sein, bitte" versammelten Erzählungen Raymond Carvers (einige daraus nahm Robert Altman als Grundlage für seinen Film "Short Cuts") und die Erzählungen "Der verwaiste Swimmingpool / Transaktion" von John Updike.

Apropos John Updike. Gestern habe ich "Hasenherz" beendet. Rabbit zeigt zum Schluss hin noch mal, welch zögerlicher Charakter er ist. Wie sehr er sich in die Enge getrieben fühlt, und Haken schlägt, zwischen den Möglichkeiten des Lebens. Und letztlich dabei nur an sich denkt, und damit schon überfordert ist.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Turni » Mi 10. Aug 2011, 19:10

Wurde eigentlich schon Louise Erdrich genannt?

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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Doris » Do 11. Aug 2011, 07:37

Hallo alle zusammen,

wurde denn Richard Yates schon genannt?
Für mich ein immer lesenswerter Autor, seine Themen und Bücher faszinieren mich immer wieder. Wenn man bedenkt dass er selbst Alkoholiker war und wie "klar" seine Sichtweise im Buch auf das Thema fällt, finde ich das sehr bemerkenswert.

Richard Ford mag ich auch sehr gerne, unvergessen Frank Bascombe, den er völlig unaufgeregt durch drei seiner Bücher begleitet. Kritiker werfen ihm vor langweilig zu sein.

Grüße
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Petra » Do 11. Aug 2011, 14:18

Hallo Doris und Turni,

Ja, Louise Erdrich hatten wir schon erwähnt. Hast Du von ihr schon was gelesen, Turni? Falls ja, wie hat es Dir gefallen?

Auch Richard Yates haben wir schon aufgeführt, Doris. Aber auch da schadet eine erneute Nennung überhaupt nicht. ;-)
Und dass Du Richard Ford gern magst, ist auch gut zu wissen. Unaufgeregt erzählte Romane mag ich meist sehr gern! Danke für die kleine Beschreibung seines Stils.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Doris » Fr 12. Aug 2011, 06:46

Petra hat geschrieben:Auch Richard Yates haben wir schon aufgeführt, Doris. Aber auch da schadet eine erneute Nennung überhaupt nicht. ;-)


Man kann ihn garnicht oft genug erwähnen, danke Petra für deine Nachsicht :D

Beste Grüße
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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Petra » Fr 12. Aug 2011, 14:51

Man kann ihn garnicht oft genug erwähnen, danke Petra für deine Nachsicht :D


Ganz Deiner Meinung! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Petra » Fr 12. Aug 2011, 14:51

Hallo zusammen,

ich habe mir von Saul Bellow ja den Schuber mit den 3 gebundenen Romanen („Die Abenteuer des Augie March“, „Herzog“ und „Humboldts Vermächtnis“) von Kiepenheuer & Witsch gekauft. Gerade stelle ich fest, wie gut ich daran getan habe. Denn: Marcel Reich-Ranicki, durch den ich auf Saul Bellow aufmerksam wurde, schimpfte sehr über die schlechten Übersetzungen. Diese Aussage MRRs ist allerdings schon einige Jahre her. So schaute ich mal nach, ob den 3 Bänden im Schuber nicht vielleicht eine Neuübersetzung zugrunde liegt. Denn ich konnte die Übersetzung gar nicht so schlecht finden beim reinlesen (habe aber auch keinen Vergleich zu den Originalen).

Und siehe da, es sind Neuübersetzungen. Und die haben es in sich. Eike Schönfeld (auch Übersetzer Jonathan Franzens, Jeffrey Eugenidis und Salingers „Der Fänger im Roggen“ - Neuübersetzung) wurde damit 2009 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung ausgezeichnet.

Schön, dass Saul Bellows Werk damit in Deutschland eine Aufwertung erfährt.
Liebe Grüße,
Petra


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