von Martina » Mo 6. Okt 2008, 21:46
Huhu Ihr Lieben,
ja, woran lag es, dass mir der 2. Band besser gefallen hat als der erste? Ich bin mir da nicht so sicher, aber versuche mal zu erklären.
In Band 1 bin ich mit sehr, sehr hohen Erwartungen eingestiegen. Ich habe also voller Vorfreude mit "totgepflegt" begonnen und ... es hat mich nicht gefesselt. Ich fand es weder besonders lustig noch hat mich der Lesesog gepackt. Deshalb hab ich es erst mal zur Seite gelegt. Ich dachte in dem Moment: “Ok, passt wohl gerade nicht zu Deiner Stimmung.“ Ich habe dann was komplett anderes gelesen und mir dann wieder „totgepflegt“ geschnappt. Dann fand ich es ganz nett, sprich gute Unterhaltung, aber nichts Besonderes. Den Ruhrpott- bzw. Bochumer Humor fand ich okay, aber mehr auch nicht. Ein Frank Goosen gefällt mir da z.B. viel besser, allerdings als Hörbuch z.B. A40.
Auch die eigentliche Krimihandlung hat mich nicht so in ihren Bann gezogen. Es blieb für mich bei „ganz nett“. Herr Matti als Figur hat mir sehr gefallen. Allerdings fand ich ihn aber Ende dann nicht mehr so sympathisch. Ich möchte jetzt hier nicht spoilern.
Bei Band 2 war mir dann bekannt, dass es nette Unterhaltung wird, aber eben auch nicht mehr. Eigentlich habe ich mir nur Band 2 genommen, weil ich Urlaub hatte und damit Zeit und weil ich mich zur Lesung angemeldet habe. Zu dem Termin der Lesung wollte ich „abgemurkst“ gerne gelesen haben, bevor ich irgendetwas zu früh erfahre. Deshalb hatte ich die hohen Erwartungen nun nicht mehr. Ich denke dadurch konnte ich mich viel besser darauf einlassen. Das Buch lebt in meinen Augen von den Personen und deren Beziehungen weniger von der Krimihandlung. Oma Berti und ihr Kiosk mit den „Kioskkunden“ fand ich super schön und passend. Auch Herr Matti und seine Lebensumstände und die Kommunikation mit Maggie haben mir sehr gefallen. Ebenfalls habe ich die Partnerschaft von Winni und … (mehr möchte ich hier nicht sagen) mit großer Spannung verfolgt.
Mir haben hier die mitwirkenden Personen besser gefallen. Durch die beiden Handlungsorte der Geschichte hat es für mich an Spannung gewonnen und hier stellte sich für mich dann auch der Lesesog ein, den ich beim ersten Buch nur am Ende verspürt habe.
Deshalb freue ich mich jetzt auch auf die Lesung und werde auch einen dritten Band sicherlich lesen. Aber nicht mehr mit diesen extrem hohen Erwartungen.
Das passiert mir übrigens öfter so. Wenn ich mit so hohen Erwartungen an ein Buch gehe, bin ich oft enttäuscht. Ich habe da dann anscheinend ganz andere Vorstellungen, die mir dann das Lesevergnügen nehmen. Da soll jetzt nicht heißen, dass ich mich nicht gerne infizieren lasse. Immer gerne und immer wieder, zumindest wenn es mein Genre oder mein Thema ist und es sich um „leichte“ Unterhaltung handelt. Aber ich muss mich dann eben manchmal zwingen, nicht zu euphorisch daran zu gehen, dann bin ich auch anschließend nicht enttäuscht. So ging es mir ja z.B. auch mit „Die Seelenbrecher“. Ich bin mir dann manchmal nicht mehr sicher, ob es an mir oder an dem Buch lag und kann dann nur mein persönliches Empfinden darstellen.
Liebe Grüße
Martina