Charles Dickens

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Re: Charles Dickens

Beitragvon JMaria » Sa 27. Dez 2014, 15:55

Seit Dezember 2014 gibt es bei Amazon "Charles Dickens' Leben" von John Forster gratis aus der Gutenberg-Edition.

http://www.amazon.de/Charles-Dickens-Le ... ns+forster

unverzichtbar für Dickens Interessierte.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Charles Dickens

Beitragvon Petra » Sa 27. Dez 2014, 23:36

Danke Maria, habe ich mir gerade runtergeladen! :-)
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
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Re: Charles Dickens

Beitragvon JMaria » Di 19. Dez 2017, 11:44

Eine Geschichte zweier Städte, in der Übersetzung von Richard Zoozmann, das ich derzeit lese, beginnt mit dem berühmten Absatz:


Es war die beste Zeit, es war die schlechteste Zeit. Es war das Zeitalter der Weisheit, es war das Zeitalter der Torheit, es war die Epoche des Glaubens, es war die Epoche des Unglaubens; es waren die Tage des Lichts, es waren die Tage der Finsternis; es war der Lenz der Hoffnung, es war der Winter der Verzweiflung. Wir hatten alles zu erwarten, wir hatten nichts zu erwarten. Wir gingen alle schnurstracks dem Himmel zu, wir gingen alle schnurstracks den anderen Weg - kurz, die Zeit war insofern der gegenwärtigen gleich, als einige ihrer lärmendsten Kenner behaupteten, es könnte von ihr im Guten wie im Bösen nur in Superlativen gesprochen werden.

Da kann man nur staunen darüber, wie das auch auf unsere heutige Gegenwart zutrifft!

In der Geschichte geht es um den französischen Arzt Alexandre Manette, der unschuldig 18 Jahre lang in der Bastille eingekerkert war. Seine Tochter Lucie findet ihn, nach all den Jahren, mit Hilfe eines Angestellten der Bank ihrer Eltern und der ihr als Kind das Leben rettete.

Die Verwicklungen beginnen, als Lucie den Sprachlehrer Charles Darney kennenlernt und heiratet, nicht wissend, dass es der Neffe des Marquis von Evremonde ist, der ein Verbrechen verübte, wegen dem ihr Vater 18 Jahre unschuldig im Gefängnis dahin vegetierte und als gebrochener Mann heraus kam.

Ein wirklich guter Dickens!
Nebenbei erfährt man auch einiges über das Bankwesen (ähnlich wie in Bleak House über das Gerichtswesen).

Über einen Angestellten des Tellsons Kontor heißt es...

Immer rostig. Seine Finger sind immer rostig.“ brummte der Junge Jerry vor sich hin. „ Wo kriegt mein Vater all den Rost her? Hier kriegt er doch keinen Rost an die Finger?“

Über diese subtile Anspielung kann man spekulieren.


@ Steffi
Hast du Lust ein paar Eindrücke zu schreiben, da du ebenfalls das Buch gerade liest?
Vielleicht eine kleine Leserunde hier im Thhread?
Schöne Grüße, Maria
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Re: Charles Dickens

Beitragvon steffi » Sa 30. Dez 2017, 15:57

Ich bin mit A tale of two cities nun ca. bei einem Drittel angekommen. Insgesamt fällt mir auf, dass es ein etwas reiferer Dickens ist, er lässt sich Zeit mit den Charakteren und auch die Geschichte entwickelt sich nur langsam. Natürlich kommt das Motiv der Doppelungen öfters vor: die zwei Städte, die Ähnlichkeit zwischen Darnay und Carton, oft auch Wiederholungen im Text. Man merkt auch, dass es sich um ein ernsthaftes Thema, die französische Revolution, handelt, es gibt wenig Übertreibungen und Sarkasmus.
Gruss von Steffi

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Re: Charles Dickens

Beitragvon JMaria » Mo 8. Jan 2018, 16:53

steffi hat geschrieben:Ich bin mit A tale of two cities nun ca. bei einem Drittel angekommen. Insgesamt fällt mir auf, dass es ein etwas reiferer Dickens ist, er lässt sich Zeit mit den Charakteren und auch die Geschichte entwickelt sich nur langsam. Natürlich kommt das Motiv der Doppelungen öfters vor: die zwei Städte, die Ähnlichkeit zwischen Darnay und Carton, oft auch Wiederholungen im Text. Man merkt auch, dass es sich um ein ernsthaftes Thema, die französische Revolution, handelt, es gibt wenig Übertreibungen und Sarkasmus.



Ja, ich finde auch, dass dieser Roman zu seinen unsentimentalen Werken gehört. Sein Entstehen fällt in die Zeit von Dickens Scheidung von seiner Frau. Das Motiv der Doppelung zieht sich bisher wirklich auffallend durchs Buch, auch in der Sprache, (hast du auch erwähnt), so lässt er Miss Proll Nebensätze doppelt sagen. Auch die Straßen werfen Echos zurück. Ein sehr gut durchdachtes Werk. Gefällt mir !


In der Gutenberg Ausgabe gibt es übrigens ein Vorwort, mit interessanten Gedanken zur Revolution, wie der Drang nach Gleichheit, wiederum die Gier weckt...

Dadurch, daß das Ganze durch die Bande der Liebe nach England hinüberspielt, erhalten wir zugleich ein eindrucksvolles Spiegelbild der französischen Revolution im englischen Geistes- und Kulturleben. - P. Th. H. [Paul Th. Hoffmann]
http://gutenberg.spiegel.de/buch/eine-g ... ten-7744/2

Ich bin ebenfalls im 1. Drittel des Buches.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Charles Dickens

Beitragvon JMaria » Di 16. Jan 2018, 15:59

@ JMaria: überrascht hat mich Dickens auch, es ist mehr ein historischer Roman als der übliche Dickens.

Und damit komme ich zu meinem Dickens-Fazit, denn A tale of two cities habe ich gestern beendet. Ich muss sagen, ich habe zum Schluss das Lesetempo etwas angezogen, denn ich wollte fertigwerden, weil mir auch leider der Roman nicht so gut gefallen hat wie die anderen Dickens-Romane, die ich kenne. Zum einen empfand ich die Personen, außer Mme Defarge und Sydney Carton doch sehr einseitig und etwas blass. Es gibt mir zuviel Symbolik zb die Doppelungen, Wein und Blut, Vergebung durch Opfer. Zum Schluß nahm die Geschichte dann nochmal richtig Fahrt auf, was mich ein bißchen versöhnt hat.



Die Doppeldeutigkeit springt ins Auge. Ich werde dein Fazit im Sinn behalten beim Weiterlesen.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Charles Dickens

Beitragvon MelEm » Mi 7. Nov 2018, 17:23

Hallo zusammen,
ich bin noch neu hier und habe direkt einmal eine Frage zu Dickens: Welche Ausgabe würdet ihr bei der Übersetzung von "Eine Geschichte aus zwei Städten" empfehlen? Die Ausgabe aus dem Nikol Verlag (3. November 2015) hat Aufgrund des Übersetzer Carl Kolb zumindest eine schlechte Kritik bekommen. Wie seht ihr das, lohnt sich die Ausgabe trotzdem? Eigentlich hatte ich mich auf die Illustrationen gefreut.
Danke euch schon mal!
MelEm
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Re: Charles Dickens

Beitragvon Petra » Mi 7. Nov 2018, 21:30

Hallo MelEm,

sei herzlich willkommen, schön, dass du dich angemeldet hast! Ich wünsche dir hier viel Vergnügen!

Ich habe auch eine Ausgabe von "Eine Geschichte zweier Städte" von Charles Dickens. Meine ist die gebundene Winkler Dünndruckausgabe (vergriffen). Übersetzt wurde diese Ausgabe von Julius Seybt, versehen ist sie mit den Illustrationen H. K. Brownes zur Erstausgabe. Ich habe die Ausgabe vor ein paar Jahren gebraucht gekauft. Sie enthält noch einen weiteren Roman von Charles Dickens: "Harte Zeiten".

Die Übersetzung von Carl Kolb kenne ich leider nicht, aber die Kritik bei Amazon habe ich auch gesehen. Und sie würde mich auch abschrecken.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Charles Dickens

Beitragvon MelEm » Do 8. Nov 2018, 11:31

Liebe Petra,

danke für deine Hinweise. Ich habe die Ausgabe beim ZVAB bzw. Booklooker gefunden. Es gibt auch eine Sammlung der "Vollständige Weihnachtserzählungen" von Julius Seybt, die klingt auch echt spannend.

Viele Grüße
MelEm
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Re: Charles Dickens

Beitragvon Petra » Fr 9. Nov 2018, 01:04

Gern geschehen, liebe MelEm!
Freut mich sehr, dass ich ein wenig behilflich sein konnte. Und schön, dass du die Ausgabe beim ZVAB bzw. Booklooker gefunden hast. Und auch noch eine Sammlung von Dickens Weihnachtserzählungen in der gleichen Übersetzung.

Ein sehr guter Dickens-Übersetzer war ja Gustav Meyrink. Aber "Eine Geschichte zweier Städte" hat er leider nicht übersetzt.

Ich habe noch nicht alles von Dickens gelesen. Bisher ist mein Lieblingsroman "Große Erwartungen". Kennst du den? Ich habe die Übersetzung von Ulrike Jung-Grell gelesen. Bezaubernd!
Liebe Grüße,
Petra


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