Romanzen und Liebesgeschichten in Romanen

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Romanzen und Liebesgeschichten in Romanen

Beitragvon Petra » Do 24. Nov 2011, 16:00

Hallo zusammen,

in meinem derzeitigen Buch (Krimi-Klassiker „Die Wand“ von Mary Roberts Rinehart) gefällt mir die kleine eingebaute Romanze sehr gut. Sie ist leise, und wird nur am Rande erzählt. Aber es springt etwas über. Diese neckende zwischen den beiden, die aufflammenden Gefühle, die Hoffnung, dass es ein baldiges Wiedersehen gibt (das überträgt sich auch auf mich als Leser). Fern jeglicher Schnulze, sondern einfach nur schön.

Ich fragte mich, in welchen Büchern es mir noch so ging, dass mich eine kleine oder große, tragische oder gut endende Liebesgeschichte so richtig berührt hat. Da ich absolut keine Liebesroman-Leserin bin, wunderte mich, dass ich innerlich auf die Suche ging nach solchen Geschichten. Und die Gelegenheit möchte ich nicht ungenutzt verstreichen lassen, um in mich zu gehen, und nach wirklich schönen und berührenden Liebesgeschichten zu suchen, die ich bereits gelesen habe.

Und Euch würde ich bitten mir auch Bücher aufzuzählen, in denen Ihr die Liebesgeschichte (sie muss überhaupt nicht vorrangiges Thema in dem Buch sein – es ist mir sogar recht, wenn es nur nebensächlich darum geht) besonders schön und zu Herzen gehend fandet.

Mir sind eingefallen (bunt gemischt – tragisch bis amüsant ist alles dabei):

- Jane Austen: Stolz und Vorurteil (Elizabeth Bennet und Mr. Darcy)
- Charlotte Bronte:Jane Eyre (Jane Eyre und Mr. Rochester)
- Jane Austen: Überredung (Anne Elliot und Captain Wentworth)
- Heinrich von Kleist: Die Marquise von O… (Marquise von O. und Graf von F.)
- Earlene Fowler: Der Museumsmörder
- William Somerset Maugham: Der bunte Schleier
- Haruki Murakami: Gefährliche Geliebte
- Gerard Donovan: Winter in Maine

Einige der hier genannten Liebesgeschichten sind ganz leise, aber doch so intensiv. Z. B. in „Winter in Maine“, so schüchtern und lautlos. Zu schüchtern und lautlos, so dass es Schäden in der einsamen Seele anrichtet, die erschreckende Folgen haben. Andere wiederum sind voller Leidenschaft. Wieder andere komisch („Der Museumsmörder“).

Ich hoffe durch Eure Nennungen auf neue Ideen zu kommen. Besonders gern bei Klassikern, Krimi-Klassikern oder Cozys. Aber auch in allen anderen Genres.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Romanzen und Liebesgeschichten in Romanen

Beitragvon Trixie » Do 24. Nov 2011, 18:10

Hallo Petra,

wie du deine Eindrücke beschreibst, so sind auch mir Liebesgeschichten am liebsten: daß sie sich wie zufällig neben einer wichtigeren Handlung ergeben und unaufdringlich, wie selbstverständlich nebenbei erzählt werden. Wenn ich dann noch das Gefühl habe, daß an ihrer Entwicklung und den beteiligten Figuren alles stimmt - umso besser. Ja, dieses Gefühl kenne ich auch nach dem Lesen.

Mir sind auf Anhieb beim Lesen deines Beitrags die Kriminalromane von M.M. Kaye eingefallen, besonders in Es geschah auf Zypern und Nacht über den Inseln empfand ich es so, und ich glaube, diese Autorin könnte auch in dieser Hinsicht etwas für dich sein, vor allem, da dir die Kombination aus Krimi mit einer Romanze gerade ja sehr zusagt. Ich glaube, da könntest du überhaupt bei vielen der "älteren" Kriminalautorinnen fündig werden, denn die meisten von ihnen haben ihre Geschichten derart gestaltet.

Auch wenn man das Genre wechselt, läßt sich oft eine solcher romantischer Erzählstrang finden: Grundsätzlich ist das z.B. ein Element in den Western von Zane Grey.

Ich bin ja ein ganz eifriger Leser von Liebesromanen, aber - vielleicht macht es die Menge- irgendwie fanden sich die Liebesgeschichten, die mich am nachhaltigsten beeindruckt haben, oft in Büchern aus ganz anderen Genres.

Gruß,
Trixie
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Re: Romanzen und Liebesgeschichten in Romanen

Beitragvon Petra » Sa 26. Nov 2011, 12:13

Hallo Trixie,

ja, Du hast genau verstanden, wie ich solche Romanzen in Krimis am liebsten mag. Wie zufällig in die Hauptgeschichte eingebaut. Bei Klassikern darf sie hingegen auch schon mal im Vordergrund stehen, da die Eheschließung damals so ein wichtiges, existenzielles Thema war, was besondere Schwierigkeiten für die Liebe barg.

Dank Deiner Beratung habe ich mir nun „Nacht über den Inseln“ von M. M. Kaye bestellt. Es ist ja (wie auch „Es geschah auf Zypern“) vergriffen. Ich habe ein neuwertiges gebundenes Exemplar für 1,72 € (inklusive Porto) entdeckt. Da war es keine Frage mehr, ob ich mir das Buch gönne! :mrgreen:

„Es geschah auf Zypern“ klingt aber auch sehr verlockend! Ich habe ausgiebig auf Deiner (immer wieder wunderbaren) Internetseite geguckt. Über M. M. Kaye hast Du ja eine ganze Mengen tolle :arrow: Rezensionen geschrieben, die ich hier an der Stelle auch für alle anderen mal verlinken möchte.

Neben den Romanzen, die Du besonders in diesen beiden Romanen von der Autorin sehr schön eingebracht findest, reizen mich an den beiden Büchern auch die Jahreszeiten, in denen sie spielen. „Nacht über den Inseln“ zur Weihnachtszeit (wobei ich nicht weiß, ob es lohnt, dieses Buch in der Adventszeit zu lesen, da es ja in warmen Gefilden spielt, und es durch den Mord mit der Weihnachtsstimmung ja eh schnell vorbei sein soll. Vielleicht kannst Du mir zu dem Punkt was sagen?) und „Es geschah auf Zypern“ im Sommer. Da ich Cozys sonst lieber im Herbst/Winter lese, würde mich freuen, auch mal einen für die Sommermonate zu haben. Der hier scheint mir da sehr passend!

Von „Es geschah auf Zypern“ werde ich jetzt auch Ausschau nach einem möglichst gut erhaltenen Exemplar halten. Danke für die schönen Tipps! (Edit: Habe schon ein Exemplar gefunden, gebunden, wie neu, für ebenfalls nur 1,80 € inklusive Porto - ich freue mich sehr!)

So komme ich auch wieder einmal ans Überlegen, ob ich nicht auch „Vollmond über Kaschmir“ und „Tod in Kenia“ endlich kaufen soll. Ich habe gesehen, dass die beiden Bücher zusammen bei Weltbild gerade nur noch 3,99 € kosten. Eigentlich sollte das ja dann keine Überlegung mehr sein.

Dankeschön Trixie, für Deinen tollen Beitrag zu diesem Thema! Nun hast Du mich endlich rumgekriegt, mich mit den Krimis von M. M. Kaye einzudecken! :D
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Romanzen und Liebesgeschichten in Romanen

Beitragvon Trixie » Sa 26. Nov 2011, 15:01

Hallo Petra,

wie schön - noch jemanden für diese wunderbare Autorin gewonnen! Ich hoffe sehr, daß dir ihre Werke gefallen werden. Toll, daß du noch so gut erhaltene Exemplare dieser beiden Krimis gefunden hast.

Was kann ich jenseits meiner Rezis noch zu den Geschichten erzählen?
Wegen der Weihnachtsstimmung in Nacht über den Inseln hast du schon ein bißchen Recht: Es ist nicht die typische Kulisse eines in verschneiten mitteleuropäischen Gefilden angesiedelten Landhauskrimis. Aber dafür spielt das in ähnlicher Weise abgelegene Gouverneurshaus auf den Andamanen eine vergleichbare Rolle, als die Inseln während der Weihnachtstage von einem tropischen Sturm heimgesucht werden, die Gesellschaft dort Zuflucht findet aber auch ziemlich isoliert wird. Die Weihnachtszeit spielt ebenfalls eine Rolle, aber natürlich ist die festliche Stimmung durch die Ereignisse (Tropensturm, Todesfall etc.) dahin, und das Weihnachtsfest an sich rückt in den Hintergrund. Trotzdem finde ich die Atmosphäre subtil, aber wirkungsvoll und fesselnd wiedergegeben.

Zu Es geschah auf Zypern fallen mir vor allem viele Bilder von der Szenerie, vor der die Handlung spielt, ein: die Überfahrt auf dem Mittelmeer mit dem Schiff, die Fahrt über die Insel, das Haus, in welchem Amanda bei ihrer Gastgeberin wohnt, ihre Ausflüge auf der Insel - stellenweise glaube ich immer, das Zirpen der Grillen in einer ansonsten totenstillen, unter der glühenden Sonne flimmernden Landschaft zu vernehmen. M.M. Kaye kann solche Wirkung bei mir immer mit ihren ungeschnörkelten Mitteln -absolut treffender Wortwahl und einfachem, aber durchdachtem Satzbau- bewirken.
Und dann blieb mir in Erinnerung, daß die männliche Hauptfigur in Anspielung auf Amandas langes Haar ein Gedicht von Richard Lovelace zitiert: Song to Amarantha. Das finde ich eine jener kleinen, aber besonderen Stellen, die die romantische Komponente in dem Krimi ausmachen. Macht Kaye überhaupt sehr gerne, daß sie ihre Romanfiguren Gedichte und sonstige Literatur einbringen läßt. Da bin ich schon auf einige interessante Sachen gestoßen.

Du siehst - es lohnt sich aus vielen Gründen, diese Autorin auszuprobieren. Und wenn du noch die beiden anderen Krimis (Kenia und Kaschmir) bei Weltbild ergattern kannst, tu's! Der Preis ist kaum zu schlagen und die Übersetzung, konnte ich bei Vollmond über Kaschmir feststellen, basiert Wort für Wort auf den frühen Ausgaben aus den 80ern bei Goldmann. Da kannst du eigentlich nichts falsch machen.

Gruß,
Trixie
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Re: Romanzen und Liebesgeschichten in Romanen

Beitragvon Petra » Sa 26. Nov 2011, 15:21

Hallo Trixie,

dass mir die Bücher gefallen, da bin ich mir fast sicher. Ich freue mich auch, dass ich mich nun endlich zum Kauf einiger ihrer Krimis entschließen konnte. Und denke, dass die beiden Empfehlungen von Dir vielleicht sogar die ersten sein werden, die ich von ihr lesen werde. Ganz besonders reizt mich „Nacht über den Inseln“. Danke, dass Du mich mehr zur Stimmung darin wissen lässt. Ich denke, aufgrund Deiner Beschreibung, werde ich ihn mal in der Adventszeit lesen. Das reicht mir glaube ich an weihnachtlicher Stimmung. Schön, dass sie in gewissem Sinne schon auch enthalten ist. Zumal ich so richtige kitschige Weihnachtsgeschichten überhaupt nicht mag, aber gern etwas mit weihnachtlichem Bezug in der Adventszeit lese, könnte das schon auch richtig für mich für diese Zeit sein.

Dass M. M. Kaye ihre Figuren gern auch Gedichte und sonstige Literatur in ihren Krimis anbringen lässt, finde ich auch schön. Sowas liegt mir. Danke für den Hinweis! Und auch schön zu wissen, dass das in „Es geschah auf Zypern“ der Fall ist.

Die beiden Romane von Weltbild habe ich mir jetzt auch bestellt. Denn es stimmt schon: Man kann gar nichts falsch machen für das Geld. Zumal ich mir eigentlich sicher bin, dass mir beide gefallen! Manchmal komisch, warum man überhaupt so lange zögert, bei solch einem Preis!!
Liebe Grüße,
Petra


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