Huhu liebe Maria und Christine,
also so ganz kann das auch Christine nicht pauschal meinen, denn als es um den letzten Weynfeldt ging schrieb sie:
Der neue (Der letzte Weynfeldt), den ich allerdings schon gelesen habe, ist interessant konstruiert und hat ein Ende, über das man ewig diskutieren kann. Aber die älteren geben bestimmt auch eine Menge für Diskussionen her und man kann ihn immer sehr gut und leicht lesen, obwohl es nicht platt ist.
Der war also wenigstens interessant - von gut ist noch nicht die Rede, aber wenigstens hat das Buch Interesse geweckt. Herr Suter hatte jedoch bessere Chancen, weil er nicht durch die Schulzeit verdorben wurde.
Dass Du mit der verlorenen Heimat nicht viel anfangen kannst, ist ja auch eine Aussage, obwohl das weltweit gesehen auch immer ein Thema ist, weil die Kriege ja nicht aussterben. Mich gruselt manchmal der Klang der Sprache der alten Menschen, die aus der alten, jetzt polnischen, Heimat erzählen. Und ich bin überzeugt, dass die Hörfassung von Herrn Lenz zur Deutschstunde mich auch nicht so fesseln würde, wie die von Rainer Unglaub, der sie genial und mit der nötigen Kraft in der Stimme las. So ist es mir auch bei Herrn Böll gegangen - seine Stimme war für mich nicht so doll, obwohl ich mich hinterher damit arrangieren konnte. Die Aussage der 'Ansichten eines Clowns' fand ich jedoch ungemildert Klasse.
Dass Du Dich als Historikerin, liebe Christine, nicht dafür interessierst, finde ich merkwüdig - ist das alles nicht 'Deine Zeit?' - Denn das dritte Reich selbst interessiert Dich ja schon. Hast Du zuviel davon erzählt bekommen?
Frau kann ja nicht alle Zeiten lieben.
Ich finde es einfach nur sehr effektheischend ausgedrückt, wenn Du, liebe Christine, sinngemäß zu verstehen gibt, alte Männer - das geht gar nicht (würde ja auch niemand drauf kommen, der sie kennt *g*) Ein wenig weniger Provokation wäre da wieder viel netter gewesen - aber nett sein wolltest Du da wohl eher nicht - sondern eine Diskussion heraufbeschwören?