Hallo zusammen,
bevor ich zu Fevvers und ihrem interessanten Beitrag komme, erst noch was zu dem ein oder anderen Lesestoff von Euch (ich habe die Tage über weniger Zeit zum lesen gefunden, schaue aber immer mal wieder was "Oliver Twist" gerade so treibt - der Arme (!) - und Kemal und Füsun in "Das Museum der Unschuld):
@Steffi: Fast ein wenig neidisch bin ich! Ich habe das Buch schon so lange auf meiner Wunschliste stehen und irgendwie kaufe ich es mir doch nie. Ich glaube, das werde ich in 2009 mal ändern. Mir gefällt die schlichte dtv-Ausgabe sehr:
@Tara: Den neuen Mary Higgins Clark habe ich als Hörbuch gehört. Die letzten Jahre höre ich sie lieber als das ich sie lese. Weil mir die Geschichten und Figuren auch so austauschbar erscheinen. Ich fürchte, ich habe zu viel von ihr gelesen. Ich fand diesen hier mittelmäßig. Sie kann es besser. Aber war in Ordnung. Ich hoffe bei Dir hält der MHC-Zauber noch länger an. Ich finde es schade, waren für mich immer gute-Unterhaltungs-Garantie-Krimis!
@Doris: Gut zu wissen, dass Dir "Die fliegenden Trautmans" auch abschließend gut gefallen haben! Ich werde bei Gelegenheit mal reinlesen. Scheint mir nach wie vor reizvoll!
Was liest Du als nächstes?
@Fevvers: Doris berichtete hier auf unsere Bitte hin von dem Abend, als sie zusammen mit einer Freundin in einer Bibliothek eine Bücherveranstaltung gemacht hat. Und "Der Vampir von Ropraz" fiel mir dann noch in einer Bücherbeilage (ich meine von der Brigitte war es) ins Auge. Das Cover gefiel mir. Das passte m. E. sehr gut zu dem abgelegenen Schweizer Dorf und der unheimlichen Atmosphäre dort. Auf natürlich, nicht reißerische Art. So kaufte ich es und las es auch recht schnell.
Ich fühlte mich nicht mit meiner dunklen Seite beim lesen konfrontiert. Überhaupt nicht. Aber mich hat es aus anderen Gründen angesprochen: Was unterdrückte Sexualität mit den Menschen macht (welch düstere Seiten das hervorrufen kann) und was (sehr schlimme) Kindheitserfahrungen aus einem Menschen machen können. Aber auch wie die Menschen in dieser Abgeschiedenheit auf die Ereignisse reagiert haben. Lieber an das Unmögliche (Vampir) glauben, als akzeptieren, dass ein Mensch so etwas getan hat. Noch einer aus der Dorfgemeinschaft. Und diese Diskrepanz zwischen Glauben und Aberglauben (das plötzliche hervorholen des Kreuzes um einen Vampir zu vertreiben, obwohl man das Kreuz lange schon nicht mehr als Symbol des eigenen Glaubens ansieht). Und die Vorurteile, die Heftigkeit wie man auf solch einen Täter regagiert. Wie wenig man die Gründe dafür erfahren und verstehen will (im Gegensatz zum Autor). Interessant fand ich auch die beiden dichterischen Freiheiten, die sich der Autor zu Ende herausnimmt (verrate ich jetzt nichts näheres zu) fand ich auch interessant und durchdenkswert. Bewundert habe ich an dem Autor, wie es ihm in so wenigen Worten gelingt ein ganzes Dorf, die Abgründe der Menschheit darzustellen. Und ein abgeschiedenes Dorf und alles Unheimliche dort zu beschreiben, ohne wirklich ins Detail zu gehen.
Vielen Dank für den Link über die tatsächlichen Begebenheiten! Das interessiert mich. Ich habe nach dem lesen des Buches auch direkt ein wenig im Internet gestöbert, was sich so herausfinden lässt.