Didonias Lesetagebuch

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"Fräulein Smillas Gespür für Schnee" von Peter Hoeg

Beitragvon Didonia » Sa 22. Dez 2012, 22:58

Eine Köchin ist Smilla schon mal nicht.
Meistens esse ich Fleisch. Fettes Fleisch. Von Gemüse und Brot wird mir nicht warm. Ich habe nie einen Überblick über meine Küche, über die Rohwaren und die Grundchemie des Kochens bekommen. Ich habe nur ein einziges Arbeitsprinzip. Ich koche immer warm. Das ist wichtig, wenn man allein ist. Es dient einem mentalhygienischen Zweck. Es erhält einen aufrecht.

Hat sie deshalb auch keine vernünftigen Messer im Haus? Oder ist sie ein wenig lebensmüde?
An schlechten Tagen verfalle ich sonst nämlich leicht auf den Gedanken, daß man sich ja jederzeit im Bad vor den Spiegel stellen und sich die Kehle durchschneiden kann. Bei solchen Gelegenheiten ist es ganz angenehm, wenn man die zusätzliche Sicherheit hat, daß man sich beim Nachbarn erst ein ordentliches Messer ausleihen muß."

Oder ist es ihr spezieller Humor. Die Film-Smilla habe ich als sehr ernsthafte junge Frau in Erinnerung.
Smilla ist wirklich nicht gesellig. Nach dem Telefonieren zieht sie den Stecker raus und die Türklingel steckt sie ab.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Didonia » So 2. Jun 2013, 09:34

Moin miteinander,

eigentlich wollte ich gestern Abend ja ein Jugendbuch aus meiner Jugendzeit lesen. Aber eine Lesefreundin hat so von dem Buch Buchland von Markus Walther geschwärmt und mich so neugierig gemacht, dass ich es jetzt vorgezogen habe.
Das Buch gibt es auch als E-Book und obwohl ich einen Reader habe, möchte ich "Bücher über Bücher" auch nur als Druckausgabe haben.

Schon mit dem ersten Satz, dem ersten Absatz, ja der ganzen ersten Seite hat mich Markus Walther, von dem ich bisher noch nichts gelesen habe.
"Die Bücher um mich herum, die sich unter einem staubigen Mantel zu verbergen suchten, schienen leise zu wispern. Sie erzählten sich ihre Geschichten, während sie darauf warteten, einen unschuldigen Leser zu finden, in den sie ihre Saat pflanzen konnten."
So beginnt der verstaubt wirkende Antiquariatsbuchhändler Herr Plana zu erzählen.
Er hat gleich einen Termin mit einer jungen Frau. Beatrice Liber kommt wegen eines Bewerbungsgesprächs. Nachdem sie ihm einige Seiten aus "Die 1,000,000 Pfundnote und andere humoristische Erzählungen und Skizzen von Mark Twain" vorgelesen hat, hat sie den Job und soll am kommenden Tag pünktlich eintreffen.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Didonia » Mo 3. Jun 2013, 08:15

Moin miteinander,

ich weiß noch nicht, was Herr Plana im Schilde führt. In seinem Keller ist eine riesige Bibliothek. Hier scheinen sich alle, aber auch alle jemals geschriebenen Bücher zu befinden. Und er scheint mit ihnen kommunizieren zu können. Verursachen sie ihm ab und an seine körperlichen Schmerzen? Die können so stark werden, dass er sich kaum bewegen kann. Und hören nur auf, wenn ihm etwas vorgelesen wird.
Über Beatrice ihr Schicksal habe ich schon etwas erfahren. Sie ist verheiratet und ihr Baby ist an einem plötzlichen Kindstot gestorben. Während sie selbst es nach einer Weile geschafft es, ihr Leben wieder einigermaßen auf die Reihe zu bekommen, ist ihr Mann zum Alkoholiker geworden.
Beatrice hat ihren Buchladen verloren und so hatte sie sich bei Herrn Plana beworben. Aber ist das der richtige Job für sie? Im Keller hat sie ihr Buch entdeckt, das sie noch nicht geschrieben hat. Sie führte eine Art Romantagebuch über ihr eigenes Leben. Und nun liegt es hier als fertiges Buch, sogar mit einem Titel, den sie sich noch gar nicht ausgedacht hat.
Und erst mal Herrn Plana seine Gäste: Schriftsteller aus vergangenen Jahrhunderten, die gar nicht mehr leben, tauchen mit einer Selbstverständlichkeit in dem Antiquariat auf.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Didonia » Di 4. Jun 2013, 22:11

Heute habe ich wieder ein paar Seiten geschafft und werde ich nachher noch schaffen, wenn ich mich in meinen Lesesessel zurückziehe.

Eigentlich möchte ich gar nicht mehr viel erzählen, da das Buch nur 239 Seiten hat. Ich bin jetzt auf Seite 162 angekommen, bisher ist weiter kein Schriftsteller in Persona erschienen.
Aber es geht weiterhin um Bücher und ums Lesen und einen guten Teil nimmt auch das Schreiben ein. Ich teile vollauf Herrn Planas Einstellung, dass ein Buch, bevor es auf den Markt kommt, mindestens ein Lektorat durchlaufen haben sollte. Überhaupt seine Gedanken um die heutige Medienwelt finde ich sehr interessant.

Wer jetzt noch in den Vordergrund der Geschichte rückt, ist Beatrices Mann Ingo. Der kommt mir nicht ganz geheuer vor. Aber darüber berichte ich jetzt nicht. Da müsst ihr selber nachlesen.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Didonia » Do 6. Jun 2013, 08:24

Moin miteinander,

Frank von Karl Neumann ist eine der Geschichten, die ich aus meiner Schulzeit kenne und heute unbedingt noch einmal lesen wollte. Es gehört quasi zu meinem DDR-Leseprojekt.
Als ich dieses Buch vor einiger Zeit fand, sah ich zu meinem Erstaunen, dass es sich um einen Dreiteiler handelt, was ich damals nicht wusste.
Ich weiß noch, dass Frank Geschwister hat und die Mutter nicht mehr lebt. Und dass ein Kanu eine Rolle spielt. Also werde ich die Geschichte wohl neu erlesen.
Lesende Grüße, Anne

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