Trixie hat geschrieben: Mich beschäftigte in den ersten Kapiteln besonders der Gedanke an die unaufhaltsame Machtausweitung der East India Company, eines ursprünglich, um 1600 herum, reinen Handelsunternehmens in jenem Teil der Welt, hin zu wachsenden politischen und militärische Aufgaben und Befugnissen, bis zu einem Zeitpunkt, ab welchem es sogar seine eigene Armee besaß bzw. besitzen mußte, um diese erweiterten Aufgaben ausführen zu können. Kaye schreibt über die Company erstaunlich neutral, obwohl ich herauslesen zu können glaube, daß auch ihr deren Entwicklung nicht uneingeschränkt bewundernswert erschien.
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ja, das beschäftigt mich auch. Ich glaube, M. M. Kaye's Stimme kann man durchaus in den Gedanken und Äußerungen von Sir Ebenezer Barton, Sabrinas Onkel, und die von Alex Randall herauslesen. Die politische Lage spitzt sich zu und Alex Randall warnt Lord Wair, dass es zu Aufständen kommen könnte, wenn Oudh von der ostindischen Kompanie annektiert wird. Wir steuern dem großen Aufstand von 1857 entgegen.
Als Alex in England ankommt (es ist 1856) ist der alte Lord bereits verstorben und der neue Lord beugt sich dem Willen seiner Frau. Winter wird nach Indien geschickt obwohl Alex Randall vor der politischen Situation und vor dem Menschen Conway Barton warnt.
Ich habe Buch 1 beendet. Buch 2 ist betitelt "Kishan Prasad"
@Trixie, Lena
kennt ihr "Die Flashman-Manuskripte"?
Flashman ist ein Offizier (und Feigling) und schlägt sich durch das britische Empire mehr schlecht als recht. Man muß ihn nicht mögen aber der historische Hintergrund einiger Bände passt wunderbar hierher. Ich kenne den 1. Band "Flashman in Afghanistan: 1839-1842"
Für uns hier interessant und wen es interessiert:
Flashman in Afghanistan: 1839-1842
http://www.amazon.de/gp/product/B00L23K ... s_rw_dp_swFlashman und der Berg des Lichts: Flashman im 1. Sikh-Krieg im Pandschab 1845-46
http://www.amazon.de/dp/B013CD39S6/ref= ... D4RIJ564JSFlashman im Großen Spiel: Die Flashman-Manuskripte 5 - Flashman im Großen Indischen Aufstand
http://www.amazon.de/dp/B00L23RTO4/ref= ... FQQVWTGR8VTrixie hat geschrieben:Aber es ist wohl eine sehr akurate Einschätzung, die Kaye in Schatten über dem Mond von der Bedeutung der "John Company" für die Historie des indischen Subkontinents abgibt. Und literarisch hat nicht nur Kaye die faszinierenden Persönlichkeiten aufgegriffen, die im Dienst für oder aus dem Umkreis der East India Company hervortraten: Eine frühe Erzählung von Rudyard Kipling, Der Mann, der König sein wollte, berichtet von zwei solchen Abenteurern, basierend auf historischen Figuren wie etwa James Brooke, der ehemals der Bengalischen Armee (bis 1858 eine Armee der "Company") angehörte. Jener wiederum spielt in Emilio Salgaris Romanen um den malayischen Helden Sandokan eine bedeutende Rolle als erster "Weißer Raja" von Sarawak.
ein sehr schöner Querverweis. Ich liebe sowas
Vor Jahren habe ich diese Kurzgeschichte gelesen im Band "Dunkles Indien", aber die Zusammenhänge die du erwähnst kannte ich noch nicht.
Ich kann dir die Kurzgeschichte "The Lost Legion" von Kipling empfehlen.
https://ebooks.adelaide.edu.au/k/kiplin ... pter9.htmlDarin geht es auch um die Vorgänge in Afghanistan, eigentlich eine Geistergeschichte, eine Legende die sich im Grenzland erzählt wird, um eine Regiment das 1857 meuterte und Richtung Süden zog um sich den Aufrührern anzuschließen, aber dann von den Stammeskrieger in den Bergen Afghanistan ermordet wurden.
M. M. Kaye sagt in ihren Erinnerungen, dass einer ihrer realen Lieblingshelden des Indiendienstes Sir Henry Lawrence ist. Im Roman "Schatten über dem Mond" ist er der Vorgesetzte von Alex Randall und Conway Barton.