M. M. Kaye 1908 - 2004

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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon Trixie » Mo 8. Feb 2016, 15:18

Hallo Maria,

ich habe die Handlung des Romans von meinem früheren Lesen (irgendwann in den 80ern) grob im Kopf, frage mich aber, ob diese detailierte Wiedergabe von Winters Stammbaum und Familiengeschichte letzten Endes wirklich so wichtig dafür ist. Aber ich werde das sicher im Laufe der Geschichte herausfinden, wenn ich meine Erinnerungen durch das jetzige Lesen auffrische.

Zu der eigenartigen -und offenbar gelegentlich nachlässigen- Übersetzung in deiner Fassung: Welche deutsche Ausgabe liest du und wer ist darin für die Übersetzung verantwortlich? Ich sitze über meinem ursprünglichen Exemplar von 1986 aus dem Fischer Verlag, in der von Ilka Paradis übersetzt wurde und das -soweit ich gelesen habe- ohne diese Auffälligkeiten. Bei mir steht inhaltlich logisch:
"...Aber Louisas Vater ist sehr plötzlich letzte Woche gestorben, und da ihre Mutter Brüssel augenblicklich verlassen wollte, gab es nichts anderes, als Louisa vom Fleck weg zu heiraten."

Die Sprache der Übersetzung in meiner Ausgabe paßt, finde ich, gut zu M.M. Kaye - nicht blumig, aber gut beschreibend, dabei nicht zu nüchtern, sondern ein flüssig erzählender Stil, der gleichzeitig fesselt und ein leichtes Lesen möglich macht.
Ich lese gerade:
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon JMaria » Di 9. Feb 2016, 11:42

Hallo Trixie,

meine Übersetzung ist ebenfalls von Ilka Paradis, allerdings von 1981, die Lizenz lag damals beim Marion von Schröder Verlag. Dann wurde der Text später zum Glück lektoriert.

Im 2. Kapitel wird die politische Situation der nördlichen Provinzen Indiens kurz aber verständlich beschrieben. Profitgier der Kaufleute herrscht vor, aber es brodelt in der Bevölkerung.

Bereits in zwei Kapiteln hat M.M. Kaye alles wichtige, politisch wie gesellschaftlich, umrissen. Das kann sie wirklich sehr gut. Und man hat ein Herz für die zwei Liebenden, Marco und Sabrina, obwohl wir schon wissen, dass das Glück nicht lange bestehen wird, da der Leser bereits von der ersten Seite weiß, dass Sabrina an der Cholera stirbt.

Cholera und Typhus, die Schreckgespenster der damaligen Zeit in diesem Gebiet. Auch Rudyard Kipling hat so manche Epidemie in seinen Kurzgeschichten aufgegriffen. Da wäre z.B. Mutter Pauken in "Die Tochter des Regiments" , die fünf ihrer sieben Kinder innerhalb 14 Monaten verlor und selbst an Cholera starb, nachdem sie Soldaten pflegte.

zu finden in dem Erzählband "Schlichte Geschichten aus den indischen Bergen".
Schöne Grüße, Maria
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon MLena » Mi 10. Feb 2016, 10:25

Hallo ihr zwei,

ich habe nun auch angefangen – etwas verspätet und werde auch ein wenig Leseschnecke sein – ein bisschen krankheitsbedingt …

Ich habe die Fischertaschenbuchausgabe aus dem Jahr 1986 mit 495 Seiten - da muss ich etwas vorsichtig lesen, nicht dass ich am Ende eine Loseblatt-Sammlung habe ;-) – ungekürzt und übersetzt von Ilka Paradis. Das Gedicht fehlt bei mir auch – der Familienstammbaum befindet sich am Anfang.

Welche Ausgabe hast du, Maria? In meiner Ausgabe ist es tatsächlich der Vater von Louisa, der stirbt – offenbar haben Trixi und ich gleiche Ausgaben.

Ich habe das erste Kapitel fertig und finde auch, dass es ein angenehmer Schreibstil ist – verständlich, ohne Schnörkel, aber trotzdem „vernünftige“ Sätze. Ich mag nicht so gern einen Stil, der überwiegend aus sehr kurzen Sätzen besteht. Andererseits empfinde ich es als gelungen, wenn man auch längere Sätze auf Anhieb versteht und sie nicht dreimal lesen muss ;-).
Wie wichtig für die Geschichte letztendlich der Stammbaum von Sabrina ist, bleibt abzuwarten. Aber ich fand ihn nicht zu kompliziert dargestellt – hab aber immer ein bisschen hin- und her geblättert.
Außerdem bin ich gespannt, ob die anderen Mitglieder der Familie noch wieder auftauchen.

Dass Sabrina an der Cholera gestorben ist, muss ich überlesen haben – ich dachte, sie sei bei der Geburt der Tochter gestorben. An der Cholera starb der anglikanische Pfarrer …?
Ich bin schon gespannt auf das zweite Kapitel … und die Leserunde hier :-).
Liebe Grüße
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon JMaria » Mi 10. Feb 2016, 16:39

Hallo MLena,

Schön dass du dabei bist, trotz Krankheit.
Gute Besserung! !

Wegen dem Lesetempo brauchst du dir keine Sorgen machen. Ich kann Pausen machen und lese sowieso parallel noch anderes.

Ich habe eine frühere Übersetzung von 1981, Übersetzung von Ilka Paradis. Die Ausgabe von 1986 ist dann wohl die überarbeitende Ausgabe.

Du hast recht, Sabrina starb bei der Geburt der kleinen Winter und der katholische Pfarrer an der Cholera, getauft sollte sie vom anglikanischen Pfarrer werden.

Gedanklich war ich bei der Mutter von Marco, (Anne Marie), denn sie hat fünf Kinder an Cholera und Thypus verloren und nur Marco und Juanita kamen durch. Das erinnerte mich an die Kurzgeschichte von Rudyard Kipling die ich oben erwähnte.
Schöne Grüße, Maria
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon Trixie » So 14. Feb 2016, 16:21

Mein aktueller Stand ist bei Beginn des 6. Kapitels. Die Geschichte ihrer Familie ist nun erzählt und jetzt beginnt Kaye mit der von Winter:

Nach dem Verlust ihrer Eltern muß das kleine Mädchen auch die ihr vertraute Umgebung und Angehörige zurücklassen. Der "Ersatz", den sie in England erhält, macht sie nicht glücklich, sie sehnt sich sowohl nach dem warmen Klima wie nach mehr menschlicher Wärme, die sie von ihrer englischen Familie -ausgenommen von ihrem Großvater- nicht erhält, im Gegenteil. So ist es wenig verwunderlich, daß das Kind auf den berechnenden Conway Barton hereinfällt, und daß ihr hochbetagter Großvater es ihr gleichtut und mit den besten Absichten für Winters Zukunft solch fatale Arrangements trifft, kündet dem Leser schon die eine dramatische Entwicklung im Leben der Hauptfigur an: die Verbindung zu Barton.

Aber mit der ersten Erwähnung von Alex Randall im Roman gibt Kaye fast umwendend wieder Hoffnung, denn hier ist ein pflichtbewußter, tatkräftiger und uneitler Mann, der von Anfang an -und obwohl ein im Militärrang Untergebener- in genauer Opposition zur Beschreibung des undisziplinierten und ichbezogenen Barton steht.

Es kehren im Laufe des Lesens immer mehr Details der Handlung in mein Gedächtnis zurück. Trotzdem ist es ein erneut hochfesselndes Erlebnis, ich bin, nehme ich den Roman erstmal in die Hand, sofort gefangen in der Geschichte und lese ohne Mühe viel weiter als ich mir für den Tag vorgenommen habe.
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon JMaria » So 14. Feb 2016, 17:45

Hallo Trixie,

soweit bin ich noch nicht, das liegt u.a. daran dass mir M. M. Kaye auf die Geschichte Nordindiens neugierig macht und ich mehr darüber nachforsche als weiterzulesen. :shock:

Und dann erhasche ich (für mich) Perlen der Literaturgeschichte aus purem Zufall und darüber kann ich mich herrlich freuen. Beispiel:

Im 4. Kapitel wird ein hochgewachsener, schwarzhaariger Kadett der bengalischen Infanterie erwähnt, noch nicht mal siebzehn Jahre alt, namens John Nicholson (1822-1857), der dazu ausersehen war noch zu Lebzeiten eine Legende zu werden. Meine Suche im Netz ergab, dass er der Neffe des Dichters James Hogg (1770-1835) war, der wiederum ein Vorfahre von einer meiner Lieblingsschriftstellerin ist, Alice Munro ( man lese dazu "Wozu wollen Sie das wissen")

Solche Zufallsinformationen liebe ich.

Aber ich verspreche, heute noch weiterzulesen :)
Schöne Grüße, Maria
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon Trixie » So 14. Feb 2016, 18:58

Ja, solche Überraschungen sind erfreulich!

Diese literarische Verbindung wäre mir jetzt völlig fremd geblieben, insofern ist es toll, daß du da nachgeforscht hast, danke!

Mich beschäftigte in den ersten Kapiteln besonders der Gedanke an die unaufhaltsame Machtausweitung der East India Company, eines ursprünglich, um 1600 herum, reinen Handelsunternehmens in jenem Teil der Welt, hin zu wachsenden politischen und militärische Aufgaben und Befugnissen, bis zu einem Zeitpunkt, ab welchem es sogar seine eigene Armee besaß bzw. besitzen mußte, um diese erweiterten Aufgaben ausführen zu können. Kaye schreibt über die Company erstaunlich neutral, obwohl ich herauslesen zu können glaube, daß auch ihr deren Entwicklung nicht uneingeschränkt bewundernswert erschien.

Aber es ist wohl eine sehr akurate Einschätzung, die Kaye in Schatten über dem Mond von der Bedeutung der "John Company" für die Historie des indischen Subkontinents abgibt. Und literarisch hat nicht nur Kaye die faszinierenden Persönlichkeiten aufgegriffen, die im Dienst für oder aus dem Umkreis der East India Company hervortraten: Eine frühe Erzählung von Rudyard Kipling, Der Mann, der König sein wollte, berichtet von zwei solchen Abenteurern, basierend auf historischen Figuren wie etwa James Brooke, der ehemals der Bengalischen Armee (bis 1858 eine Armee der "Company") angehörte. Jener wiederum spielt in Emilio Salgaris Romanen um den malayischen Helden Sandokan eine bedeutende Rolle als erster "Weißer Raja" von Sarawak.

Während meiner Quellenarbeit bin ich bereits jetzt schon wiederholt auf die Jahreszahl 1857/1858 gestoßen, stets in Zusammenhang und als Folge der Geschehnisse während des Sepoy-Aufstands, nach welchem sich gewaltige politsche Veränderungen taten.

Ich bin gespannt, wieweit Kaye im Roman auf noch sie eingehen wird.
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon JMaria » So 21. Feb 2016, 12:01

Trixie hat geschrieben: Mich beschäftigte in den ersten Kapiteln besonders der Gedanke an die unaufhaltsame Machtausweitung der East India Company, eines ursprünglich, um 1600 herum, reinen Handelsunternehmens in jenem Teil der Welt, hin zu wachsenden politischen und militärische Aufgaben und Befugnissen, bis zu einem Zeitpunkt, ab welchem es sogar seine eigene Armee besaß bzw. besitzen mußte, um diese erweiterten Aufgaben ausführen zu können. Kaye schreibt über die Company erstaunlich neutral, obwohl ich herauslesen zu können glaube, daß auch ihr deren Entwicklung nicht uneingeschränkt bewundernswert erschien.

.


ja, das beschäftigt mich auch. Ich glaube, M. M. Kaye's Stimme kann man durchaus in den Gedanken und Äußerungen von Sir Ebenezer Barton, Sabrinas Onkel, und die von Alex Randall herauslesen. Die politische Lage spitzt sich zu und Alex Randall warnt Lord Wair, dass es zu Aufständen kommen könnte, wenn Oudh von der ostindischen Kompanie annektiert wird. Wir steuern dem großen Aufstand von 1857 entgegen.

Als Alex in England ankommt (es ist 1856) ist der alte Lord bereits verstorben und der neue Lord beugt sich dem Willen seiner Frau. Winter wird nach Indien geschickt obwohl Alex Randall vor der politischen Situation und vor dem Menschen Conway Barton warnt.

Ich habe Buch 1 beendet. Buch 2 ist betitelt "Kishan Prasad"


@Trixie, Lena
kennt ihr "Die Flashman-Manuskripte"?
Flashman ist ein Offizier (und Feigling) und schlägt sich durch das britische Empire mehr schlecht als recht. Man muß ihn nicht mögen aber der historische Hintergrund einiger Bände passt wunderbar hierher. Ich kenne den 1. Band "Flashman in Afghanistan: 1839-1842"

Für uns hier interessant und wen es interessiert:

Flashman in Afghanistan: 1839-1842
http://www.amazon.de/gp/product/B00L23K ... s_rw_dp_sw

Flashman und der Berg des Lichts: Flashman im 1. Sikh-Krieg im Pandschab 1845-46
http://www.amazon.de/dp/B013CD39S6/ref= ... D4RIJ564JS

Flashman im Großen Spiel: Die Flashman-Manuskripte 5 - Flashman im Großen Indischen Aufstand
http://www.amazon.de/dp/B00L23RTO4/ref= ... FQQVWTGR8V


Trixie hat geschrieben:Aber es ist wohl eine sehr akurate Einschätzung, die Kaye in Schatten über dem Mond von der Bedeutung der "John Company" für die Historie des indischen Subkontinents abgibt. Und literarisch hat nicht nur Kaye die faszinierenden Persönlichkeiten aufgegriffen, die im Dienst für oder aus dem Umkreis der East India Company hervortraten: Eine frühe Erzählung von Rudyard Kipling, Der Mann, der König sein wollte, berichtet von zwei solchen Abenteurern, basierend auf historischen Figuren wie etwa James Brooke, der ehemals der Bengalischen Armee (bis 1858 eine Armee der "Company") angehörte. Jener wiederum spielt in Emilio Salgaris Romanen um den malayischen Helden Sandokan eine bedeutende Rolle als erster "Weißer Raja" von Sarawak.



ein sehr schöner Querverweis. Ich liebe sowas :-)
Vor Jahren habe ich diese Kurzgeschichte gelesen im Band "Dunkles Indien", aber die Zusammenhänge die du erwähnst kannte ich noch nicht.

Ich kann dir die Kurzgeschichte "The Lost Legion" von Kipling empfehlen.

https://ebooks.adelaide.edu.au/k/kiplin ... pter9.html

Darin geht es auch um die Vorgänge in Afghanistan, eigentlich eine Geistergeschichte, eine Legende die sich im Grenzland erzählt wird, um eine Regiment das 1857 meuterte und Richtung Süden zog um sich den Aufrührern anzuschließen, aber dann von den Stammeskrieger in den Bergen Afghanistan ermordet wurden.

M. M. Kaye sagt in ihren Erinnerungen, dass einer ihrer realen Lieblingshelden des Indiendienstes Sir Henry Lawrence ist. Im Roman "Schatten über dem Mond" ist er der Vorgesetzte von Alex Randall und Conway Barton.
Schöne Grüße, Maria
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon Trixie » So 21. Feb 2016, 14:01

JMaria hat geschrieben:Ich habe Buch 1 beendet. Buch 2 ist betitelt "Kishan Prasad"


Da muß ich mich jetzt wieder ranmachen und etwas aufholen, ich habe in Kapitel 6 (Alex Randall ist noch in England unterwegs) pausiert und einige andere Bücher dazwischengeschoben.

Um "Dunkles Indien" halte ich mal Ausschau. Du hast mich neugierig gemacht.

Auf "Flashman" hast dankenswerter Weise du mich schon vor einiger Zeit aufmerksam gemacht. Aus der Reihe habe ich die erste Geschichte (Flashman in Afghanistan) als Hörbuch und Ebook - paßt thematisch ja wirklich sehr gut.
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon Trixie » So 21. Feb 2016, 18:37

In Kapitel 6 fiel mir die Erwähnung einer nichtpolitischen Persönlichkeit auf, als Lady Julia gegenüber Alex Randall über das Porträt ihrer Tochter äußert: "(...) Sie müssen sie kennenlernen, Captain Randall. Herr Winterhalter sagte mir, von all seinen Schülerinnen sei Sybella..." , womit vermutlich der Porträtmaler Franz Xaver Winterhalter gemeint sein dürfte, der ab 1841 wiederholt sowohl die königliche Familie wie andere Angehörige des britischen Hochadels porträtierte.

In dem Zusammenhang störe jetzt ich mich an einer ungeschickten Übersetzung von Frau Paradis. Im englischen Originaltext lautet diese Stelle: " ...You must meet her, Captain Randall. Herr Winterhalter informed me that of all his subjects..." (Kap. 6, S. 108). Sie übersetzt den Begriff "subject" in seiner Bedeutung von "Schüler" und geht davon aus, daß "Herr Winterhalter" wohl ein Erzieher Sybellas oder etwas in dieser Art ist - ein Eindruck, der auch dem Leser vermittelt wird. Das verändert aber die ursprüngliche Aussage, denn der Name Winterhalter fällt ja auch in einem Gespräch über ein Porträt, so wäre die Übersetzung mit "Sujet" oder "Modell" oder auch "...von all jenen, die ihm Porträt saßen.." treffender gewesen.

Es ist eine für die Handlung unwichtige Passage, aber ein gutes Beispiel dafür, wieviel durch eine Übersetzung verloren gehen kann oder sogar Sinn und Aussage verändern. Ich hoffe, ich begegne keinen schlimmeren Fehlübersetzungen im Roman.
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