Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Sa 14. Okt 2017, 12:41

steffi hat geschrieben:Barbara, das freut mich, so ein Leseerlebnis ist wunderbar !! :cheerleader:


Danke liebe Steffi,

ja, das ist wirklich wunderbar. Vor allem dann, wenn das Buch auch eine gewisse Raffinesse aufweisen kann.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Sa 14. Okt 2017, 13:15

Dann werde ich es mal nicht weit weg tun.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Sa 14. Okt 2017, 15:21

:daumen_hoch:
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » So 15. Okt 2017, 11:42

Heute habe ich erst mal mit einem Buch begonnen, das ich schon kenne und dessen Verfilmung ich schon öfter gesehen habe.

Die Brücken am Fluß von Robert James Waller

1992 erschien dieser Roman, der 1995 mit der wunderbaren Meryl Streep und einem für mich total überraschenden Clint Eastwood verfilmt wurde.
Und ob ihr es glaubt oder nicht: Seit Erscheinen des Buches erhielt der National Geographic bis 1995 (da erschien ein Artikel in der Los Angeles Times) jährlich über tausend Briefe aus aller Welt mit Anfragen zu dem Fotografen Kincaid und seiner Fotogeschichte über die überdachten Brücken in Madison County.
Doch Robert Kincaid existierte nicht, was die Leute einfach nicht wahrhaben wollten.
Und ich kann das verstehen - ist doch diese Geschichte einfach nur schön und traurig und man wünscht sich, dass es die beiden wirklich gegeben hat.

Wenn man die ersten Seiten liest, merkt man auch gleich, warum so viele Menschen davon ausgehen konnten, dass sie wahr ist. Berichtet der Autor doch von Carolyn und Michael, die ihn darum baten, die Geschichte ihrer Mutter Francesca aufzuschreiben. Sie haben mit sich gekämpft. Aber:

In einer Welt jedoch, in der persönliche Bindungen in all ihren Spielarten in die Brüche zu gehen scheinen und Liebe nur noch eine Annehmlichkeit ist, hatten die beiden das Gefühl, daß diese bemerkenswerte Geschichte erzählt werden sollte.


Das war zu Beginn der 1990er-Jahre. Die eigentliche Geschichte von Francesca Johnson und Robert Kincaid beginnt aber 1965, am Morgen des 8. August. Da machte sich Robert mit einem Rucksack voller Fotoausrüstung und anderem Gepäck in seinem alten Chevrolet-Pickup auf den Weg Richtung Minnesota.
Robert Kincaid war ziemlich allein. Die Eltern tot, entfernte Verwandte hatte er und sie ihn aus den Augen verloren. Freunde hatte er keine. Er wusste die Namen von seinem Lebensmittelhändler und dem Besitzer des Fotoladens, wo er alles für seine Ausrüstung kaufte. Und er kannte, weil beruflich notwendig, mehrere Redakteure von Zeitschriften.
Er war mal verheiratet, das ist nun neun Jahre her. Nun ist er zweiundfünzig Jahre alt. Und er denkt schon ab und zu daran, dass es schön wäre, wieder eine Frau zu haben. Aber das wäre unfair, da er doch immer länger unterwegs sein würde.
Er kennt eine Frau, mit der er ab und zu mal einen schönen Abend verlebt. Bei einer dieser Gelegenheiten hat sie ihm mal etwas gesagt, was ihm nicht mehr aus dem Kopf ging:

Robert, in dir steckt ein Wesen, das herauszubringen ich nicht gut genug und das zu erreichen ich nicht stark genug bin. Ich habe manchmal das Gefühl, du bist schon sehr lange hier, mehr als nur ein Leben, und daß du an Orten gelebt hast, von denen wir anderen noch nicht mal träumen. Du jagst mir Angst ein, auch wenn du zärtlich zu mir bist. Würde ich mich bei dir nicht mit aller Kraft unter Kontrolle halten, ich habe das Gefühl, ich würde mich völlig verlieren und nie wieder zurückbekommen.


Das Fotografieren lernte er bei der Armee, der er beitrat, als sein Vater starb. Als er entlassen wurde, fand er einen Job bei einem Modefotograf, obwohl er sich für Mode selbst überhaupt nicht interessierte. Als auch seine Mutter starb, erbte er das kleine Häuschen, das er verkaufte und sich seine erste eigene Fotoausrüstung dafür kaufte. Kleine Magazine nahmen seine Arbeiten an, bis sich National Geographic bei ihm meldete. Ab da ging es für ihn bergauf.

1943 wurde er Kriegsfotograf, um gleich nach dem Krieg wieder für National Geographic zu arbeiten und in Washington seine Zelte aufzuschlagen.
Mit zweiundfünfzig nun hatte er die meisten Orte, die er sehen wollte, gesehen.

Jetzt ist er auf dem Weg nach Madison County mit seinen sieben überdachten Brücken, die es dort geben soll. Ein Mann an der Texaco-Tankstelle beschrieb ihm so ungefähr den Weg zu ihnen. Die ersten sechs fand er ziemlich schnell, doch auf dem Weg zur siebenten, der Roseman Bridge, verfuhr er sich und landete vor dem Haus von Francesca Johnson, von der er sich sofort angezogen fühlte. Aber sofort überfiel ihn auch wieder seine alte Unbeholfenheit.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Mo 16. Okt 2017, 10:06

Kommen wir nun zu Francesca.
Wir begegnen ihr acht Jahre nach Richards Tod. Sie hat heute ihren 67. Geburtstag. Die Kinder können mal wieder nicht kommen, was sie versteht. Michael als Leiter eines Krankenhauses und Carolyn als Lehrerin, da haben sie keine Zeit. Aber Francesca hat ja immer alles verstanden. Und im Prinzip war sie froh, dass es so ist. Denn an ihrem Geburtstag hat sie ihr eigenes Ritual. Vormittags kommen Freunde und man unterhält sich über alles mögliche. Und sie hält Rückschau. Nach dem Krieg sah sie in Italien keine Zukunft für sich. So ging sie mit Richard, dem Amerikaner, nach Iowa und gründete hier eine Familie. Sehnsucht zurück hatte sie nicht. Nur zweimal fuhr sie noch nach Neapel, jeweils als Mutter und Vater starben.
Am Nachmittag genehmigte sie sich einen Brandy und besah sich die wenigen Erinnerungsstücke, die sie an Robert Kincaid hatte. Einen Brief, in dem er unter anderem schrieb:

Mir ist jetzt klar, daß ich mich schon seit langem auf Dich zubewegt habe und Du Dich auf mich. Obwohl keiner sich des anderen bewußt gewesen ist, bevor wir einander kennengeletn haben, so summte doch unter unserer Unwissenheit fröhlich und munter eine Art blinde Gewißheit, die sicherstellte, daß wir zueinanderfanden. Wie zwei einsame Vögel über den großen Prärien ihren Weg mit Hilfe der Gestirne bestimmen, haben wir uns all die Jahre, ja unser ganzes Leben lang, aufeinander zubewegt...


Als er das erste mal im August 1965 vor ihrer Tür aus dem Auto stieg, spürte sie sofort, dass "Robert Kincaid in gewisser Hinsicht ein Zauberer war, der in sich selbst an merkwürdigen, fast schon bedrohlichen Orten lebte".
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 17. Okt 2017, 22:53

Francesca war äußerst beeindruckt von Robert. Ich sehe Meryl Streep quasi vor mir, wie sie ihn beobachtet, als er die ersten Probefotos der Brücke macht, zu der sie ihn geführt hat. Bei dieser Geschichte weiß ich gar nicht mehr, was ich zuerst kannte: das Buch oder den Film. Aber beim Lesen macht es mir überhaupt nichts aus, die beiden vor mir zu sehen. Zu schön haben sie dieses reife Liebespaar gespielt. Und obwohl er mich überrascht hat, habe ich Clint Eastwood die Rolle absolut abgenommen.
Möglich war ihr Kennenlernen nur, weil Richard mit den Kindern im benachbarten Illinois bei einer Landwirtschaftsausstellung war.
Francesca lud Robert auf einen Eistee ein und er erzählte ihr später, "ihr zuzusehen, wie sie die Stiefel auszog, war einer der sinnlichsten Augenblicke gewesen, an die er zurückdenken könne". Er hätte aber nicht sagen können, warum: "Die Analyse zerstört die Ganzheit. Manche Dinge, magische Dinge, sind einfach als Ganzes gedacht. Betrachtet man ihre Teile, dann verschwinden sie."

Robert war der erste Mensch, dem gegenüber sie zugab, dass ihr Leben nicht das war, das sie sich erträumte. Und dann lud sie ihn zum Abendessen ein. Sie genoss, wie er ihr half und dass er die Tür nicht knallte. Er erzählte von seiner Arbeit und das Gespräch war für sie fast literarisch. Über Kunst wurde hier in der Gegend nicht geredet.
Nach dem Abendessen war Francesca unsicher, doch Robert rettete die Situation und schlug einen Spaziergang vor. Auch nach dem Spaziergang mochte Francesca ihn noch nicht gehen lassen und bot Brandy und Kaffee an. Sie spürte genau, wie er sie beobachtete. Und als er den Brandy einschenkte, fragte sie sich, wie viele solcher Situationen er wohl schon erlebt hat.
Als er sich verabschiedete, war sie erleichtert und gleichzeitig hin und her gerissen.
Dieses Buch ist keine hohe Literatur, aber wenn es um die Gefühle der beiden geht, gibt es Sätze, die einfach nur nach Poesie klingen.
Als Robert weg war, fuhr Francesca noch einmal zur Brücke und heftete an ihr einen Zettel an:

"Falls Ihnen nach einem weiteren Abendessen ist, ,wenn weiße Nachtfalter wach werden', dann kommen Sie doch heute abend nach der Arbeit vorbei. Kommen Sie, wann Sie wollen",

las Robert am nächsten Tag, nachdem er den Zettel gefunden hat. Er rief sie an und sagte zu und lud sie gleichzeitig ein, ihn zu begleiten, wenn er eine der anderen Brücken fotografierte. Trotz ihrer Bedenken - was wäre, wenn sie jemand mit ihm sieht - sagte sie zu. Als er den Gesprächen in einem Café lauschte, überlegte er, dass es vielleicht ein Fehler gewesen war, Francesca einzuladen. Doch als er sie noch einmal anrief, beruhigte sie ihn.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Bonny » Do 19. Okt 2017, 10:45

Endlich habe ich es geschafft, den Schneeleopard von Tess Gerritsen zu Ende zu lesen. Mir hat das Buch wieder gut gefallen, und die lange Zeit, die ich zum Lesen brauchte, hatte nichts mit mangelnder Spannung zu tun. Ich fand die Geschichte auch nicht zu abgedreht, kann allerdings nicht beurteilen, wie realistisch sie ist. Sie hat mich gut unterhalten, und dann bin ich auch nicht so anspruchsvoll. Und ich mag auch einfach diese Reihe sehr, sehr gern.

Da ich im Moment auch häufiger wieder die Serie "Rizzoli & Isles" im Fernsehen auf VOX schaue, habe ich gerade ein bisschen Schwierigkeiten mit den Charakteren, da sie im Buch doch deutlich anders dargestellt sind und auch die Beziehung der beiden Frauen zueinander weniger innig ist. Eigentlich finde ich es schade, dass die Serie nicht die Geschichten aus den Büchern beinhaltet... wobei mir allerdings die nette und freundschaftliche Atmosphäre in der Fernsehserie als Grundstimmung besser gefällt.

Für eine neue Lektüre habe ich mich noch nicht entschieden, zuviel Auswahl... :zwinker:
Liebe Grüße,
Sabine

:lesen_und_nachdenken:
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Tess Gerritsen - Blutzeuge (Rizzoli & Isles, Band 12)
Stevens, Chevy - Ich beobachte dich

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon mira » Do 19. Okt 2017, 11:59

Hallo ihr lieben ich war eine ganze weile nicht mehr bei euch weil es mir nicht so gut ging. Ich hatte in der Zeit auch nicht wirklich lust zu lesen oder ein Hörbuch zu hören. Aber nun geht es mir besser und ich möchte wider voll durchstarten. Ich lese im Moment Todesengel von Andreas Eschbach. Bin zwar noch am Anfang aber bis jetzz finde ich das Buch interessant.

Außerdem habe ich heute mit Die Herren von Winterfell von George R.R. Martin begonnen.
Liebe grüsse von Mira
Acht Nacht von Sebastian Fitzek
Das Lied von Eis und Feuer die Herren von Winterfell
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Sag das du mich liebst von Joy Fielding Hörbuch
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Bonny » Do 19. Okt 2017, 13:18

Hallo Mira,

schön, dass es dir besser geht!

Die Bücher von George R. R. Martin habe ich ja auch in meinem SUB, da könnte ich ja auch mal mit anfangen, du machst mir grade Lust drauf, hm... :kopf_mit_hand_aufstuetz:
Liebe Grüße,
Sabine

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon mira » Do 19. Okt 2017, 21:56

Das freut mich das ich dir Lust darauf mache. Ich habe mir schon so lange vorgenommen sie zu lesen. Aber meine Bücherei hatte den ersten Teil nie da. Nun habe ich ihn in der onleihe gefunden. Und gleich angefangen zu lesen. Bin zwar noch am Anfang, finde es aber schon mal Interessant.
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