Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mi 31. Okt 2018, 13:59

Ich habe „American Bloomsbury“ von Susan Cheever beendet, und fand es informativ und gut recherchiert. Das Buch macht auch Schluss mit der Romantik um die Gruppe der Transzendalisten, d.h. sie haben in ihrer kurzen Zeit des Bestehens neue Wege beschritten und waren wichtig für die literarische Entwicklung Amerikas, aber sie hatten durchaus große Fehler begangen und besonders die Frauen hatten es schwer in dieser Entwicklung, die meist doch Armut bedeutete.

Und das Buch macht Lust auf die Autoren; Thoreau, R. W. Emerson, Herman Melville, Louisa May Alcott, Margaret Fuller, Nathaniel Hawthorne, neu oder wieder zu entdecken!

Interessant ist auch der Gedanke, dass diese Autoren, insbesondere Emerson, Thoreau und die Alcotts an der Sache „Underground Railroad“ mitgearbeitet haben.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Do 1. Nov 2018, 12:33

Petra hat geschrieben:
Ich wusste zwar, welches Buch ich als nächstes lesen wollte, war mir nach diesem wunderbaren Leseerlebnis nicht sicher, ob es eine gute Wahl ist. Ich stufe es als schwieriger ein, dran zu bleiben. Einmal weil es auch wieder solch ein dicker Schinken (800 Seiten) ist. Dann wegen des Themas: Carsten Jensen umspannt rd. 100 Jahre, beginnend 1848, endend 1945. Daraus ergibt sich für mich eine dritte Schwierigkeit: es ist ein historischer Roman, damit tue ich mich meistens schwer. Auch soll "Wir Ertrunkenen" von einem Wir-Erzähler erzählt sein, das aber nicht konsequent, sondern es wechselt auch mal zu einem neutralen Erzähler, und wohl in einem der Teile in die Ich-Perspektive. So sehr ich mich schon Jahre lang auf dieses Buch freue, und so fest ich vorhatte es diesen Herbst endlich zu lesen, so skeptisch war ich heute morgen, ob es der richtige Zeitpunkt ist, nach diesem wunderbaren Buch, das ich gestern beendet habe.

Die ersten 30 Seiten habe ich gelesen. Anfangs bekam ich gleich einen Vorgeschmack auf die ungewöhnliche Erzählweise. Jensen springt von Figur zu FIgur, erst etwas später kristallisieren sich Hauptfiguren heraus. Doch sie nehmen nicht die Stellung ein, die eine Hauptfigur gewöhnlich hat. Schwer zu bestimmen, man befindet sich lesend in der Masse, und der Blick verweilt auf manchen Charakteren häufiger als auf anderen. Das hat aber auch durchaus was faszinierendes, und vor allem passt es. Denn Carsten Jensen erzählt von den Menschen in seiner Heimat, Dänemark. Genauer befinden wir uns in der Hafenstadt Marstal auf der Insel Ærø. Wir schreiben das Jahr 1848, es kommt zu einer politischen und militärischen Auseinandersetzung, die - soweit ich nachgelesen habe - 3 Jahre andauern wird, und 1864 den Deutsch-Dänischen Krieg nach sich zieht. Die Menschen auf auf Ærø wollen kämpfen, und wissen eigentlich gar nicht so recht wofür. Außer gegen den Deutschen, das wissen sie. Doch wer ist der Deutsche? Die Händler und Wirtsleute in Eckernförde können es doch nicht sein, die die Feinde sind? Schließlich kennen die Seefahrer sie durch den Handel. So sieht doch nicht der Feind aus?

Gedankenlos und euphorisch steuern sie mit ihren Kriegsschiffen die Bucht vor Eckernförde an, und werden ihrerseits vom Feind beschossen. Als erste Körperteile fliegen, und die Männer an Bord auf Blutlachen ausrutschen, und die Schreie der Verwundeten durch den anhaltenden Kanonendonner nicht mehr hören können, wird ihnen die Grausamkeit des Krieges bewusst...

Klingt nach einem schweren Stoff, und das ist auch so. Aber Carsten Jensen schreibt in einer Art, dass man atemlos der Handlung folgt, und die Figuren nicht mehr aus den Augen lassen will. Was ist mit dem tollkühnen Laurids Madsen? Und was geschieht mit Ejnar und Kresten? Kresten lag Ejnar auf dem Schiff, als alle vorfreudig Kurs auf die Eckernförder Bucht nahmen, in den Ohren, dass er wisse, dass er heute sterben werde. Ejnar will davon nichts wissen. Als die Schlacht im Gange ist, und schließlich eskaliert, will man mit dem Blick alle Überlebenden absuchen: wer behält recht? Der optimistische Ejnar? Oder Kresten mit seiner Vorahnung?

Die Seiten sind voll mit Ereignissen und Figuren, und ich fühle mich mittendrin und bin ganz gebannt. Die historischen Fakten kann man parallel sehr gut auf Wikipedia nachlesen. Carsten Jensen hat sich ziemlich genau daran erhalten. Ein vielversprechender Anfang! Und dabei ist es ja wirklich erst der Anfang! Von 100 Jahren. Ich werde berichten!



Das Buch subt bei mir auch noch.
Schön, dass es dich packen konnte! Das Thema finde ich spannend!




Didonia hat geschrieben:
Ich bin nun fast vollends in die Welt der DDR-Literatur abgetaucht. Heute wird ein neues Paket für mich abgeschickt, auf das ich mich sehr freue. Die letzten Tage war ich dabei, die helle Regalwand in der Stube (vielleicht erinnert ihr euch) für diese Bücher leerzuräumen. Zwischenzeitlich habe ich auch eine FB-Gruppe aufgemacht, in der wir schon 31 Mitglieder sind.
Für den Blog fotografiere ich die Bücher und schreibe die Klappentexte ab. Jedes Buch erst zu lesen und dann zu rezensieren, dauert zu lange. Wir wollen die Bücher ja gerne sichtbar machen. Und auf diese Weise geht das schneller.
Mein Buchhändler schreibt ab und an einen Beitrag und eine neue Helferin habe ich auch gefunden.



Gut, dass du Hilfe für deinen neuen Block hast.
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Do 1. Nov 2018, 20:19

Petra hat geschrieben:Das Buch subt bei mir auch noch.
Schön, dass es dich packen konnte! Das Thema finde ich spannend!


Toll, dass "Wir Ertrunkenen" bei dir auch noch subt!
Ja, das Thema finde ich auch spannend. Und auch wenn mir im Moment etwas die Zeit zum Lesen fehlt, habe ich die ersten 100 Seiten schon gelesen. Mitreißend und prall! Vor Büchern, die als Schmöker bezeichnet werden, habe ich immer etwas Angst. Bei diesem Buch geschah das aber immer auch im Kontext zu Carsten Jensens imposanter Erzählkunst. Ich kann mich anschließen. Es trifft zu, dass es ein Schmöker ist. Aber im besten Sinne! Der Roman ist voll, ist prall. Über den ersten Abschnitt (das kriegerische Manöver vor der Eckernförder Bucht) hatte ich ja bereits berichtet. In dem Abschnitt, in dem ich mich jetzt befinde, geht es um die jüngere Generation (mit dabei: einer von Laurids Madsen jüngster Sohn Albert). Geschildert wird die Schulzeit dieser Jungs, im Fokus steht ein brutaler sadistischer Lehrer. Man könnte denken, Carsten Jensen könnte sich darin auch kürzer fassen. Die Schikanen (körperlicher Natur) nehmen kein Ende. Aber das braucht es, um zu verstehen, warum die Jungs so hart geworden sind, wie Hass und der blanke Wunsch des Entkommens sich in ihnen breit macht. Schlussendlich versteht man es. Das ist schon eindrucksvoll gemacht. Und überhaupt: es ist so interessant und dicht geschildert, dass man mitten drin ist, und gebannt liest und liest. Ich bewundere den Autor für die Fülle an Handlung, die er hier unterbringt, auf eine leichtfüßige (aber nie banale) Art, als flössen die Geschichten nur so aus ihm heraus, und als sei es keine akribische Arbeit sie sich alle zu erdenken und zu einem Bild zusammenzufügen.

Dass „American Bloomsbury“ so interessant war, und Lust auf die von dir genannten Autoren macht, ist toll! Schön, wenn ein Buch Leseinteressen (wieder) wachruft! Dass diese Autoren auch an der Sache "Underground Railroad" mitgearbeitet haben, finde ich auch interessant.

Was liest du als nächstes, Maria?

Didonia hat geschrieben:Ich bin nun fast vollends in die Welt der DDR-Literatur abgetaucht. Heute wird ein neues Paket für mich abgeschickt, auf das ich mich sehr freue. Die letzten Tage war ich dabei, die helle Regalwand in der Stube (vielleicht erinnert ihr euch) für diese Bücher leerzuräumen. Zwischenzeitlich habe ich auch eine FB-Gruppe aufgemacht, in der wir schon 31 Mitglieder sind.
Für den Blog fotografiere ich die Bücher und schreibe die Klappentexte ab. Jedes Buch erst zu lesen und dann zu rezensieren, dauert zu lange. Wir wollen die Bücher ja gerne sichtbar machen. Und auf diese Weise geht das schneller.
Mein Buchhändler schreibt ab und an einen Beitrag und eine neue Helferin habe ich auch gefunden.


Uhi, da hast du alle Hände voll zu tun! Tolles Projekt, Didonia! Ich denke auch, dass ihr auf dem Weg die Bücher möglichst schnell sichtbar machen könnt, und mit etwas Hilfe geht es noch besser. Viel Freude mit dem Projekt, und dem Paket, das auf dem Weg zu dir ist!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Fr 2. Nov 2018, 12:48

Petra hat geschrieben:Toll, dass "Wir Ertrunkenen" bei dir auch noch subt!
Ja, das Thema finde ich auch spannend. Und auch wenn mir im Moment etwas die Zeit zum Lesen fehlt, habe ich die ersten 100 Seiten schon gelesen. Mitreißend und prall! Vor Büchern, die als Schmöker bezeichnet werden, habe ich immer etwas Angst. Bei diesem Buch geschah das aber immer auch im Kontext zu Carsten Jensens imposanter Erzählkunst. Ich kann mich anschließen. Es trifft zu, dass es ein Schmöker ist. Aber im besten Sinne! Der Roman ist voll, ist prall. Über den ersten Abschnitt (das kriegerische Manöver vor der Eckernförder Bucht) hatte ich ja bereits berichtet. In dem Abschnitt, in dem ich mich jetzt befinde, geht es um die jüngere Generation (mit dabei: einer von Laurids Madsen jüngster Sohn Albert). Geschildert wird die Schulzeit dieser Jungs, im Fokus steht ein brutaler sadistischer Lehrer. Man könnte denken, Carsten Jensen könnte sich darin auch kürzer fassen. Die Schikanen (körperlicher Natur) nehmen kein Ende. Aber das braucht es, um zu verstehen, warum die Jungs so hart geworden sind, wie Hass und der blanke Wunsch des Entkommens sich in ihnen breit macht. Schlussendlich versteht man es. Das ist schon eindrucksvoll gemacht. Und überhaupt: es ist so interessant und dicht geschildert, dass man mitten drin ist, und gebannt liest und liest. Ich bewundere den Autor für die Fülle an Handlung, die er hier unterbringt, auf eine leichtfüßige (aber nie banale) Art, als flössen die Geschichten nur so aus ihm heraus, und als sei es keine akribische Arbeit sie sich alle zu erdenken und zu einem Bild zusammenzufügen.

Dass „American Bloomsbury“ so interessant war, und Lust auf die von dir genannten Autoren macht, ist toll! Schön, wenn ein Buch Leseinteressen (wieder) wachruft! Dass diese Autoren auch an der Sache "Underground Railroad" mitgearbeitet haben, finde ich auch interessant.

Was liest du als nächstes, Maria?



Hallo Petra,

„Wir Ertrunkenen“ klingt ja wirklich sehr gut. Erst jetzt merke ich, dass die Erzählperspektive auch im Titel steckt. Prall erzählt, das mag ich auch, gerne auch nackte Realität. Das war damals sicher kein Zuckerschlecken, auch in den Internaten nicht.



Ich habe mir Kästners „Das blaue Buch“ rausgesucht, das mir Steffi geliehen hat. Die Einführung des Herausgebers Sven Hanuschek ist sehr hilfreich, da dieser Kästner mir so noch nicht untergekommen ist. Obwohl ja auch sein „Fabian“ (ein Buch das ich sehr schätze) anders ist, als seine humoristischen Bücher. Ich bin schon sehr gespannt auf sein Kriegstagebuch.

Und im Bett lese ich ja immer noch „Mann ohne Eigenschaften“ , das mir viel Geduld abfordert. Ich finde, der Mann, also der Autor und seine Tragik und Zerrissenheit, hinter diesem Werk macht es zu einem Klassiker, das Werk selbst ist anstrengend. Dennoch mag ich nicht vorzeitig aufhören, es spielt unterschwellig was mit, das ich nicht in Worte fassen kann.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Sa 3. Nov 2018, 13:50

Gebannt habe ich deine Schilderung von Wir Ertrunkenen verfolgt, Petra ! Das klingt ja wirklich nach einem außergewöhnlichen Buch. Und wenn deine Faszination bis zum Ende hält, muss es wohl auf meine Merkliste :breit_grins:

@Didonia: klingt sehr interessant, was du über deinen neuen Blog schreibst. Ich kann mir vorstellen, dass der Austausch mit Gleichgesinnten da sehr wertvoll ist !

@JMaria: American Bloomsbury lässt mich natürlich aufhorchen ! Es ist schön, dass das ins Bewußtsein der Leser gerückt wird. Und dass du nun neue Lust auf die Autoren bekommen hast, glaube ich gerne.

Viel Spaß dir auch mit Erich Kästner, ich fand Das blaue Buch sehr interessant mit einem neuen Blickwinkel.

Im finsteren Eis habe ich beendet. Es war interessant und spannend, aber es hatte doch ein wenig aanklänge an Dan Simmons. Und dessen Schreibstil fesselt mich dann doch ein bißchen mehr !

Nun lese ich ein Fantasy-Buch, Beginn einer neuen Reihe von Tad Williams Die Hexenholzkrone 1. Tad Williams hatte ja mit der High-Fantasy Reihe um Osten Ard (Drachenbeinthron usw) Anfang der 1990er riesigen Erfolg und auch wir haben das atemlos gelesen. Nun gibt es die Fortsetzung, es ist gute 30 Jahre später, König Simon und Königin Miriamel sind alt geworden. Natürlich gibt es eine neue Bedrohung und es tauchen auch einige der alten Freunde wieder auf. Vorallem bun ich erstaunt, dass es auch für mich alte Bekannte sind, auch wenn ich mich an Einzelheiten gar nicht mehr erinnern konnte. Aber beim Lesen kommt einiges wieder zurück !
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Sa 3. Nov 2018, 13:53

JMaria hat geschrieben:
Und im Bett lese ich ja immer noch „Mann ohne Eigenschaften“ , das mir viel Geduld abfordert. Ich finde, der Mann, also der Autor und seine Tragik und Zerrissenheit, hinter diesem Werk macht es zu einem Klassiker, das Werk selbst ist anstrengend. Dennoch mag ich nicht vorzeitig aufhören, es spielt unterschwellig was mit, das ich nicht in Worte fassen kann.


Da sagst du was ! Anstrengend ist es und doch irgendwie faszinierend !
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mo 5. Nov 2018, 20:27

Hallo Maria und Steffi,

dass „Wir Ertrunkenen“ nun auch auf deiner Wunschliste gelandet ist, freut mich, Steffi! Auch mir ist erst beim Lesen aufgefallen, dass im Titel die Erzählperspektive schon enthalten ist, Maria. Interessant, nicht wahr?! Stimmt, das war damals sicher ein hartes Leben, und das kommt auch gut rüber. Ich komme, trotz wenig Lesezeit, weiterhin gut voran.

Interessant, dass du einen Vergleich zwischen „Im finsteren Eis“ und Dan Simmons ziehst, Steffi. Mir kam tatsächlich auch der Gedanke als du letztens von dem Buch berichtet hast. Das erinnerte mich inhaltlich an „Terror“, von dem du hier mal erzählt hast. (Ich erinnere mich gerade daran, dass ich die Serie gucken möchte!) Schade natürlich, dass Dan Simmons dann aber besser zu fesseln weiß. Aber interessant und spannend war es trotzdem, schreibst du. Also nicht ganz verkehrt. Und jetzt tauchst du in der neuen Reihe von Tad Williams ab, das klingt nach einer passenden Lektüre für die Herbsttage.

Maria, du erinnerst mich daran, dass ich den Roman von Kästner noch lesen will (ich habe ja die Neuausgabe „Der Gang vor die Hunde“, aber noch immer nicht gelesen). „Das blaue Buch“ ist bestimmt sehr interessant! Schön, dass Steffi es dir geliehen hat.

Dass „Der Mann ohne Eigenschaften“ Geduld erfordert, glaube ich euch gerne. Ich hatte länger in das ebook reingelesen, und dachte bei mir: nicht jetzt! Vielleicht sollte ich auf das Hörbuch ausweichen, wenn ich meine das die Zeit dafür die richtige ist. Danke für die Zusammenfassung deiner Empfindungen, Maria. Dass es euch beide dennoch fasziniert, ist immerhin mutmachend.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 11. Nov 2018, 13:41

Ich habe „Das blaue Buch“ von Erich Kästner beendet und fand es sehr interessant. Heute würde man manches Fake News nennen, aber der Effekt war derselbe nämlich um Hass zu schüren (Dolchstoßlegende). Es gibt manchmal längere Lücken im Tagebuch, was ich dann doch bedauerte, Kästner hat nämlich ein Blick fürs Detail und erinnert mich zeitweise an Pepys. Das meiste ist sehr persönlich gehalten, vermutlich weil die Nachrichten nicht so viel übers wahre Kriegsgeschehen berichtete. Doch die politischen Einsprengsel fügen sich gut ein. Mir hat es gut gefallen.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Di 13. Nov 2018, 21:15

Was du über Erich Kästners "Das blaue Buch" schreibst, klingt interessant. Besonders der Vergleich zu den heutigen "Fake News", und dem beabsichtigten Zweck solcher Nachrichten. Sehr gefährlich! Und gerade wegen des aktuellen Vergleichs wichtig zu erkennen, welche Absichten in ihnen liegen. Interessante Einblicke, Danke für deinen Bericht, Maria.

Ich schmökere weiter in "Wir Ertrunkenen". Den zweiten (von vier Teilen) habe ich bald beendet. Die dritte Generation der Seefahrer wird gerade (auf eine so schön zu lesende Art) eingeführt. Carsten Jensen schafft es wirklich, dass man in den Weltmeeren, und besonders auch in der dänischen Hafenstadt Marstal und ihren Geschichten versinkt. Eine Homage an seine Stadt! Und an die Seefahrt! Ein Schmöker, ein Abenteuerroman. Wunderbar! Ich bin auf Fahrt.
Liebe Grüße,
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Do 15. Nov 2018, 14:30

:breit_grins: Petra, das hört sich sehr abenteuerlich und kurzweilig an ! Viel Vergnügen weiterhin !

Ich habe von Marion Poschmann Die Kieferninseln beendet. Ein schmales Büchlein, das einem die japanische Kultur wunderbar näher bringt. Mit feinem Humor, sehr poetisch und der Einsicht, dass gerade das Ungewisse, Verschwommene einem Klarheit bringen kann. Ob der Protagonist dabei wirklich in Japan reist und den suizidalen Yaso Tamagotchi trifft sei dahingestellt.

Die Hexenholzkrone habe ich beendet. ein schöner High Fantasy Roman, der Lust auf die Fortsetzung macht.

Begonnen habe ich mit Die Europäer von Henry James. JMaria hat davon ja schon berichtet und ich bin gespannt, wie es mir gefällt. Der Roman kommt mir gerade Recht, denn ich wollte schon lange wieder mal etwas von Henry James lesen.
Gruss von Steffi

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