Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Sa 16. Jun 2018, 16:03

Das freut mich, Petra, dass dir Iris Murdoch gefallen hat. :breit_grins:
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Josie » Mo 18. Jun 2018, 21:18

Ich bin nun mit "Ein Gentleman in Moskau" durch. Ich habe lange gebraucht, was aber nicht schlimm war. Ich genoß jede Seite dieses wundervollen Buches. Und es hielt bis zum Schluss, was es zu Anfang versprach. Mir fällt es schwer, meine Begeisterung in Worte zu fassen. Eigentlich eine ganz simple Rahmenhandlung, die ausschließlich im Hotel Metropol in Moskau spielt (was es wirklich gibt und eines der besten Hotels am Platz ist). Aus dieser kleinen Welt, in der Graf Rostov, seines Zeichens ein wahrer Gentleman, Jahrzehnte im Hotel Metropol unter Hausarrest steht, macht der Autor ein unvergleichliches Universum. Dies vor dem Hintergrund und intensiv eingebettet in die russische Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und mit den liebenswürdigsten Protagonisten, die ich je kennenlernen durfte.

Eigentlich müsste der Gentleman angesichts seiner Situation verzweifeln, aber mit seinem unvergleichlichen Charme (eben ein richtiger Genleman), seinem Humor, seiner Intelligenz, seiner Denkweise, seinem nahezu unerschütterlichen Optimismus und dem Gefühl des "savoir vivre" macht er den Hausarrest zu einem Abenteuer, an dem der Leser teilhaben darf. Gespickt ist das Buch mit tollen Denkanstößen, die den Leser mit einbeziehen, es entschleunigt einen geradezu beim Lesen, die klassische russische Literatur und Musik spielen eine große Rolle... Das Lieblingsbuch des Grafen Rostov ist übrigens "Anna Karenina". :nicken_freudig: Das Buch werde ich definitiv noch einmal lesen. Und es hat sogar als Jahreshighlight "Eis" von Ulla-Lena Lundberg überholt. Das will was heißen...

Jetzt habe ich so viel geschrieben und eigentlich doch nichts wirklich gesagt. Mir fällt es schwer, das Buch und seine einzigartige charmante Stimmung einzufangen.

Eigentlich wollte ich jetzt mal für zwischendurch mit einem netten Agatha-Christie-Krimi weitermachen. Aber mir ist in der Bibliothek ein Buch über den Weg gelaufen, von dem derzeit so viel gesprochen wird, was mir beim Reinlesen bei Amazon aber so gar nicht zusagte und was ich nicht lesen wollte. In der Bibliothek habe ich es mir jedoch nochmals näher angeschaut und irgendwie gefiel mir das Reinlesen jetzt doch ganz gut. Somit geht es weiter mit

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 19. Jun 2018, 07:19

Moin miteinander,

ich bin derzeit gefangen von Nacht über den Wassern von Ken Follett. Ich hatte gang vergessen, wie fesselnd dieser Mann schreiben kann.

Zu Beginn habe ich die Familie Oxenford kennengelernt. Lord Oxenford ist ein Faschist, seine Frau stammt aus Amerika, Sohn Percy ist 15 Jahre alt und ein richtiges Früchtchen, und Tochter Margaret ist 19 Jahre. Ihre große Liebe ist im Spanienkrieg gefallen, sie versucht gegen den Vater aufzubegehren, ist aber noch nicht mutig genug. Ihre Schwester Elizabeth hat sich ganz der Familie angepasst.
Lord Oxenford hat Bescheid bekommen, dass er das Land verlassen muss, da er ansonsten gefangengenommen wird. Es soll nach Amerika gehen. Doch da macht Margaret nicht mit. Sie schleicht sich aus dem Haus und macht sich auf nach London, wo sie sich freiwillig melden will, um gegen die Deutschen zu kämpfen.
Margaret schafft es zwar nach London, doch dort gerät sie an die Polizei, die ihren Vater benachrichtigt, der sie abholen kommt.

In einem zweiten Strang lernen wir Harry Marks, einen englischen Juwelendieb, den das Glück verlassen hat, kennen. Bevor man ihn endgültig schnappt und ins Gefängnis steckt, will er das Land verlassen. Er verabschiedet sich von seiner Mutter und kauft sich ein Flugticket nach Amerika.

Des Weiteren sind da noch die Engländerin Diana Lovesey, die mit dem amerikanischen Journalisten Mark Alder durchbrennt, die Geschwister Nancy Lenehan und Peter Black, die in Schuhen machen und noch einige andere, zwischen denen wir immer hin und her springen.

All diese Menschen treffen sich an Bord des Pan-American-Flying-Clippers. Sie alle haben einen Grund, das Land an diesem Tag, dem Tag der Kriegserklärung an das Deutsche Reich, zu verlassen. Und all diese Menschen schweben in Lebensgefahr. Und nur einer weiß, warum: Eddie Deakin, der Bordingenieur. Auch ihn lernen wir näher kennen.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Di 19. Jun 2018, 09:33

Hallo zusammen,

eure Berichte wecken die Leselust zu einigen Büchern. "Das Meer. Das Meer" @Petra, ja schon seit du begonnen hast zu berichten. Jetzt um so mehr. Schön, dass es dich so überzeugen konnte.

@Josie
"Ein Gentleman in Moskau" ist sogleich auf meiner Wunschliste nach oben gewandert. Es lauert dort schon seit Wochen, aber deine Beschreibung des Buches ist unwiderstehlich. Es klingt so schön !

@Didonia,
Follett schreibt fluffig. Das Buch habe ich vor Jahrzehnten gelesen und der Autor weiß zu unterhalten ! Viel Spaß weiterhin mit "Nacht über den Wassern"

@Steffi
"Der menschliche Makel" reizt mich auch sehr zu lesen. Ich bin gespannt was du noch darüber berichtest.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Di 19. Jun 2018, 19:46

Hallo zusammen,

ich habe mich inzwischen entschieden. Tagsüber lese ich nun “Kenia Valley“ von Kat Gordon. Ich habe erst wenige Seiten gelesen, aber ich bin schon ganz gefangen. Die Geschichte beginnt 1925, als die Familie des 15-jährigen Theo im Norfolk Hotel in Nairobi (wo einst auch Theodore Roosevelt residierte) einkehrt. Theos Familie lebt schon länger in Afrika, da der Vater dort eine Eisenbahnlinie aufgebaut hat, wodurch die Familie sehr vermögend ist. Alles wird so wunderbar beschrieben, die Landschaft, durch die die Familie mit dem Zug fährt, um nach Nairobi zu gelangen, die Tiere, das Hotel (ich habe gleich gegoogelt und sah meine Vorstellung aufs Schönste bestätigt). Ich fühle mich mitgenommen, und überaus wohl. Ich freue mich auf das Leseerlebnis, und werde weiter berichten.

Abends halte ich mich mit meinem Kindle ebenfalls in Afrika auf. Mein Interesse für die Romane von Chinua Achebe wurde geweckt. Ich beginne nun mit dem ersten Band – “Alles zerfällt“ - seiner Trilogie, in der er den Kolonialismus aus der Innenansicht (aus der afrikanischen Sicht) heraus erzählt. Das Vorwort zum ersten Band gibt bereits viel Aufschluss. Dieses Buch (Erstveröffentlichung 1958), bzw. die Trilogie, gilt als Meilenstein der afrikanischen Literatur. Aus der Trilogie reizt mich besonders „Der Pfeil Gottes“. Es ist eigentlich der dritte Band, erzählt aber die Geschichte der Generation direkt nach Okonkwo („Alles zerfällt“). Der zweite Band ist „Heimkehr in ein fremdes Land“ zeichnet das Bild der dritten Generation. Ich beginne nun mit „Alles zerfällt“, das Vorwort ist gelesen. Ich werde berichten. Eine interessante Info noch: Chinua Achebe wurde 2007 für sein Gesamtwerk mit dem Man Booker International Prize ausgezeichnet.

An euren Eindrücken zu euren Büchern bin ich stark interessiert!
Erst einmal vielen Dank für deinen ausführlichen und ansteckend wirkenden Bericht zu „Ein Gentleman in Moskau“, liebe Josie! Mir geht es wie Maria, du verstärkst mein Interesse an dem Buch noch mal. Dass es sogar dein bisheriges Jahreshighlight „Eis“ von Ulla-Lena Lundberg überholt hat, will was heißen. Das meine ich auch! Mich freut das auch besonders, da deine Lesefreude noch auf wackligen Beinen steht, und solch besondere Leseerlebnisse anspornend wirken. Danke für die Einblicke in den Roman. Auf deine Eindrücke zu „Kleine Feuer überall“ bin ich ebenfalls neugierig. Ich habe das Hörbuch auf meinem Merkzettel. Vielleicht hilfst du mir bei einer Entscheidung dafür oder dagegen.

Steffi, mir geht es wie Maria, ich bin überaus gespannt, was du zu „Der menschliche Makel“ berichten wirst! Hast du von Philip Roth zuvor schon etwas gelesen, oder ist es dein erster Roman des Autors?

Didonia, auch ich wünsche dir mit Ken Follett gute und spannende Unterhaltung!
Liebe Grüße,
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mi 20. Jun 2018, 16:23

Hallo Petra,

du bist ja schnell. Kaum gekauft und schon liest du „Kenia Valley“ . Das Buch ist bereits auf meiner Merkliste.

Und dein Parallelbuch interessiert mich auch sehr bzw. der Autor Chinua Achebe.

Bin auf deine Berichte schon sehr gespannt.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Josie » Mi 20. Jun 2018, 21:02

Liebe Didonia,

viel Spaß mit Ken Follett. Da fällt mir ein, dass ich auch noch ein paar ungelesene Bücher von ihm hier habe.

Liebe Petra,

auf deine Einschätzung von "Kenia Valley" bin ich gespannt. Wie schön, dass das Buch dir bereits zu Beginn so gut gefällt. Du hast dich ja schon über den Kauf so sehr gefreut. Auch deine eBook-Wahl hört sich verlockend an. Viel Spaß damit.

Heute habe ich mit "Kleine Feuer überall" angefangen und ich weiß gar nicht, warum mir die Thematik und das Reinlesen nicht gefallen hatten. Vermutlich war es an dem Tag nicht passend. Ich habe die ersten 30 Seiten gelesen und es gefällt mir bislang außerordentlich gut. In dem Buch geht es darum, dass in dem Ort, in dem es spielt, alles seine Ordnung hat und die Einwohner denken, durch ihre Regeln und deren strikte Einhaltung könnten sie Unannehmlichkeiten, Unvorhergesehenes und Katastrophen abwenden. Natürlich ein Trugschluss, wie der Titel des Buches schon sagt.

Interessant ist, dass es diesen Stadtteil von Cleveland wirklich gibt. Ich habe eine offizielle Homepage gefunden, auf der sich der Ort vorstellt. Ich bin beeindruckt (ob positiv, weiß ich nicht so genau), denn diese Unmengen an Regeln, die in diesem Ort gelten und dieses Hochhalten der tollen Nachbarschaft und des Zusammenengehörigkeits- und Lebensgefühls der elitären Gesellschaft scheinen der Realität zu entsprechen. Und dieses Fähnchen wird von den realen Einwohnern scheinbar tatsächlich bewusst gehisst und aufrecht gehalten. Wenn ich mit dem Buch durch bin, beschäftige ich mich nochmals näher damit, berichte hierzu mehr und stelle dann auch mal den Link ein. Ich dachte, die Beschreibung sei eine Erfindung der Autorin, die die gehobene Mittelschicht einfach überspitzt darstellt. Aber es scheint sie genau so zu geben in genau diesem Ort.

Übrigens hier noch ein netter Link zur Autoren-Homepage von Amor Towles, die Hintergrundinfos zum "Gentleman in Moskau" enthält sowie einen kurzen Trickfilm auf der Startseite (übrigens ist auch der Autor darin am Laptop abgebildet). Der Film erzählt quasi die Kurzzusammenfassung des Buches, ohne zu viel zu verraten. Sozusagen ein Klappentext in bewegten Bildern. Eine so süße Idee, die mir gut gefällt, vor allem im Nachgang zum Buch.

http://www.amortowles.com/
Liebe Grüße
Claudia


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 23. Jun 2018, 15:52

Hallo zusammen,

Maria, dass dich Chinua Achebe und sein Werk auch interessiert, freut mich sehr! Ich denke seine Bücher passen auch sehr gut in dein Projekt Kolonialismus. Verfolgst du das noch, oder liegt es still? Auch “Kenia Valley“ passt hinein, wenn auch aus einer unterhaltsamen Weise. Anders natürlich bei Chinua Achebe. Ich bin bei “Alles zerfällt“ jetzt zu einem Viertel durch. Noch sind die Kolonialherren nicht da, noch ist das Leben der Igbo in Nigeria ungestört, und ich bin stiller Beobachter des Dorflebens. Es wird gerade das Fest der Neuen Yams gefeiert, die Trommeln schlagen (toll wie das beschrieben wird, aus einer Geräuschkulisse wird über die lange Zeit des Trommelns der Herzschlag des Dorfes – ich kann es spüren!), die Ringkämpfe finden statt. Hauptfigur in „Alles zerfällt“ ist Okonkwo, dessen Vater ein schwacher Mann war, der es nie zu eigenen Yamsspeichern gebracht hat, und seine Familie kaum ernähren konnte, und überall Schulden gemacht hat. So wenig schwer das sein Vater genommen hat, so sehr hat es sich Okonkwo zur Lebensaufgabe gemacht erfolgreich und stark zu sein. Er ist deshalb ein harter Mann, der Gefühle nicht zeigen möchte, da er sie mit Schwäche gleichsetzt, und mit Härte durchgreift, auch bei seinen drei Ehefrauen. Wie das Dorfleben sich verändert, wenn die Kolonialherren eintreffen, darauf bin ich neugierig. Und finde es bereits jetzt schlimm, dass eine Welt einfach so verändert wird. Ungefragt, ungebeten. Bereits jetzt ist der Wert zu erkennen, den Chinua Achebes Romane habe, die den Afrikanern eine Stimme geben, um vom Kolonialismus zu erzählen. Aus dieser Innensicht.

In “Kenia Valley“ fühle ich mich weiterhin sehr wohl und gut aufgehoben. Der heranwachsende Theo fühlt sich mehr und mehr angezogen von der schönen Sylvie und dem charismatischen Freddie, und gerät zusehends in deren Kreise. Ausschweifende Partys, viel Alkohol, Sex und Dekadenz. Das Leben in der britischen Kolonie lässt (den Europäern) an nichts mangeln. Ich bin auf die Entwicklung gespannt, besonders auf Theos, der als so junger Mensch natürlich sehr beeinflussbar ist (das ist glaubhaft geschildert, Theo ist nicht schlauer, als er in seinem Alter sein dürfte, und sieht das Geschehen noch kritiklos). Die Beschreibung der atemberaubenden Landschaft ist wundervoll, und ich kann mich ganz in Theos Erlebnisse (aus seiner unkritischen Sicht) fallen lassen. Maria, mich freut, dass es auf deiner Merkliste steht. Dich wird interessieren, dass Theo schon dem Muthaiga Club einen Besuch abgestattet hat, mit seinen dekadenten Freunden. Ja, den Roman konnte ich wirklich nicht lange liegen lassen, nachdem ich ihn kürzlich gekauft habe, Maria. :schwaermt: Und er passt so schön zum Sommer.

Liebe Josie, manchmal ist es wirklich die Tagesform, warum einen ein Buch beim reinlesen begeistert oder kalt lässt. Dass du mit “Kleine Feuer überall“ nun doch so warm geworden bist, freut mich sehr zu hören! Was du darüber schreibst, klingt so, als sei das auch etwas für mich. Sehr interessant, dass es diesen Stadtteil von Cleveland wirklich gibt! Das macht das Buch nochmal interessanter, nicht wahr?! Danke für deinen ausführlichen Bericht dazu, ich habe ihn mit großem Interesse verfolgt, und werde auch deine weiteren Eindrücke neugierig verfolgen.
Auch für den Link zur Autoren-Homepage von Amor Towles danke ich dir. Ich liebe es, wenn ein Buch einen veranlasst, mehr zu erfahren.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » So 24. Jun 2018, 16:09

Moin miteinander,

ich habe meinen Ken Follett gerade beendet.

Während wir all die Geschichten der Passagiere verfolgen, könnte man fast vergessen, dass es ja auch noch um ein Verbrechen geht. Aber etwas intensiver wird darüber erst nach gut 250 Seiten berichtet. Diese Krimihandlung nimmt aber weiterhin nur wenig Raum ein. Sie dient eher dazu, die anderen Handlungsstränge zusammenzuhalten.

Ich habe ganz vergessen, wie fantastisch Ken Follett schreiben kann. Egal, bei wem ich mich gerade befand, ich hatte immer das Gefühl, der Roman handelt nur von diesen Personen und war ganz baff, als ein Szenenwechsel stattfand. Ach ja, die sind ja auch noch da.

Habt noch einen schönen Sonntag.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Mo 25. Jun 2018, 18:38

Anlässlich seines Todes im Mai habe ich von Philip Roth Der menschliche Makel gelesen. Es geht um einen Universitätsprofessor, Coleman Silk, der wegen einer unbedachten Äußerung des Rassismus bezichtigt wird und der zudem noch eine Affäire mit einer fast 40 Jahre jüngeren Putzfrau hat. Roths alter ego Nathan Zuckerman schreibt die Geschichte auf. Der Makel (in engl. stain) ist der Fleck, das Laster oder das Geheimnis, das jeder Mensch hat. Weiter möchte ich nichts zum Inhalt verraten, falls es noch jemand lesen will.

Es ist nicht mein erstes Buch von Roth, ich habe letztes Jahr schon Nemesis (ausgezeichnet !!) und Empörung gelesen. Er hat einen sehr realistischen Stil, voller Satire, Humor und Melancholie, er beschreibt Personen so echt und klar und legt auch oft den Finger auf die Wunde der Gesellschaft. Das gefällt mir an seinen Büchern und auch hier wieder. Ja, Der menschliche Makel ist ein bißchen langatmig zum Teil, aber das kann ich verschmerzen. Die Tragik von Silk, aber auch der anderen Personen geht schon zu Herzen und trotzdem hängt ihr Leben nicht nur von den äußeren Umständen ab, die so bestimmend sind.
Gruss von Steffi

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