Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 31. Jul 2018, 13:14

JMaria hat geschrieben:Ich habe in diesem Jahr schon ein paar sehr gute Bücher gelesen,


Dem kann ich mich anschließen, Maria. Ein sehr gutes Buch habe ich gerade beendet und eine Rezi gepostet :arrow: viewtopic.php?f=8&t=5908
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Manuela » Mi 1. Aug 2018, 07:52

Ich habe gestern Abend mit "Perla" von Carolina De Robertis angefangen. Finde es sehr gut bis jetzt.
Was tun die Personen in einem Buch, wenn es gerade niemand liest?
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Fr 3. Aug 2018, 11:27

JMaria, das freut mich, dass dir Zähen zeigen so gut gefallen hat ! Ein außergewöhnliches Buch und macht Lust auf mehr von der Autorin !

Ich habe heute morgen Kluftinger beendet. Wieder ein unterhaltsamer Allgäutrip, dieses Mal geht es in die Vergangenheit Kluftis, sowohl privat als auch dienstlich ! Und die Vornamen von ihm werden nun auch gelüftet. Mit hats gefallen, auch wenn der anfängliche Witz nicht mehr ganz so da ist, ist es trotzdem eine sympathische und kurzweilige Geschichte.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 4. Aug 2018, 10:18

Hallo zusammen,

schön, dass ihr auch so viele tolle Bücher erwischt habt. Mir geht es auch so. Manuela, „Drachenläufer“ ist gleich mal wieder weiter auf meinem SUB nach oben gerutscht. Und „Zähne zeigen“ von Zadie Smith möchte ich nun noch dringender haben. Steffi hat mich schon so neugierig gemacht, und du verstärkst das nun, Maria. Steffi, dass du wieder eine schöne Zeit mit "Kluftinger" hattest, ist auch schön. Da der Witz sich etwas abgenutzt hat, vielleicht ganz schön, dass man mehr über Klufti in diesem Band erfährt.

Ich habe “Zärtlich ist die Nacht“ beendet. Mein zweiter Roman von F. Scott Fitzgerald, und wieder ein Genuss. An „Der große Gatsby“ reicht er nicht ganz heran, hat aber seine ganz eigenen Vorzüge. Wie autobiografisch er ist, ahnt man beim Lesen bereits, das Nachwort von Heinrich Detering gibt genaueren Aufschluss darüber. Über das Nachwort habe ich mich gefreut, ebenso darüber, dass der Diogenes Verlag erstmalig in der Übersetzung von Renate Orth-Guttmann der Erstfassung folgt. Auch auf die beiden Fassungen klärt Heinrich Detering auf. Wie schade, dass Fitzgerald sich vom Wunsch des Erfolges (und des gemocht Werdens – wie passend, da genau dies ja ein Grundbedürfnis seiner Hauptfigur ist) verleiten ließ, und seinen Roman so verändert und gefällig gemacht hat. Und wie erfreulich, dass der Diogenes Verlag die Erstfassung herausgegeben hat! Die doppelbödige Psychologie in dem Roman hat mir imponiert. Man erfasst sie vollends erst recht spät. Ich freue mich nun auf die BBC-Miniserie, die möchte ich in den kommenden Tagen anschauen.

Vor einigen Tagen habe ich dann “Gegen die Welt“ begonnen. 2011 erschien dieser 900 Seiten starke Roman von Jan Brandt, und hat es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft. Ich besitze die gebundene Ausgabe, da ich das Buch gleich nach Erscheinen kaufte (und bei so dicken Büchern auch gerne die gebundene Ausgabe lese), und freue mich gerade sehr an der Umschlaggestaltung. Der Roman spielt in den 80er Jahren, und ist voll von Erinnerungen an die eigene Jugendzeit (in meinem Fall ebenfalls in den 80er Jahren). Schlagworte dazu sind auf den Umschlag gedruckt: Lavalampen, Antiautoritäre Erziehung, Riskant!, Kirschlikör, Schrankwand…. Der Roman erzählt jedoch mehr, und löst nicht nur Erinnerungen aus (das aber auch, pausenlos! Genau so war es.), sondern erzählt auch von der Enge eines Dorfes, gegen das der Protagonist (Daniel Kuper, pubertierender Sohn eines Drogisten) kämpft. Das Dorf ist fiktiv, liegt in Ostfriesland. Doch es könnte überall in Deutschland gewesen sein. Denn so war es in den 80ern in der BRD! Erstaunlich, wie der Autor das Zeitgefühl einzufangen versteht, aber auch die Entwicklung Jugendlicher in der Zeit (Daniel und seine Freunde). Toll gemacht! Ich habe mich bestens eingelesen, und habe das erste Viertel mit großem Genuss gelesen, und freue mich auf die weitere Zeit. Jahreszeitlich passt es schön, denn die Zeitsprünge liegen – wenn auch ein paar Jahre auseinander – bisher immer im Sommer (immer ein extrem heißer Sommer, so wie unser dieses Jahr). Ich erinnere mich, dass Steffi den Roman bereits las, und begeistert war. Wenn es so bleibt, schließe ich mich der Begeisterung an!

Mein ebook habe ich ebenfalls inzwischen ausgelesen. “Je tiefer man gräbt“ von Mary Ann Fox ist ein schöner gemütlicher Krimi, ich hatte eine schöne Lesezeit damit. Band 2. erscheint im Januar 2019, ich habe es mir notiert. Ein neues ebook ist noch nicht gefunden. Mal sehen für was ich mich entscheide. Ich werde berichten.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » So 5. Aug 2018, 12:11

Stimmt, Petra, Gegen die Welt habe ich damals sehr gerne gelesen ! Da kommen viele Erinnerungen an die Kindheit auf ! Viel Spaß damit weiterhin !

Ich habe mit Beides sein von Ali Smith begonnen. Das Buch stand auf der shortlist des Booker Prize und hat auch ein paar andere Preise gewonnen. Es besteht aus zwei Teilen, einmal über George und einmal über Francesco, wobei die Reihenfolge je nach Buchexemplar unterschiedlich ist. Bei mir fängt es mit George an. Das Mädchen George hat kürzlich seine Mutter verloren und erinnert sich an faszinierende Freskos aus der Renaissance, die sie mit ihrer Mutter angesehen hat. Sie entwickelt eine Besessenheit für den Maler. Mit der Zeit verschwimmen Gegenwart und Vergangenheit, Realität und Fiktion, eingebundennin die Kunst. Mich erinnert das an Virginia Woolf in einem modernen Stil.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 5. Aug 2018, 17:16

Hallo zusammen,

derzeit schaue ich die BBC-Miniserie nach dem Roman "Zärtlich ist die Nacht" von F. Scott Fitzgerald, den ich vor kurzem gelesen habe. Das macht mir Lust noch mehr Zeit mit den Fitzgeralds zu verbringen, und habe mir als neues ebook "Die Straße der Pfirsiche" ausgesucht. Darin erzählt F. Scott Fitzgerald, wie er & Zelda kurz nach ihrer Heirat spontan mit dem Auto von Connecticut nach Alabama fahren, weil Zelda Lust auf Pfirsiche hat, die nur in ihrer Südstaaten-Heimat so gut schmecken. Die Sehnsucht nach Lebendigkeit, und danach das Leben auszukosten bis zum letzten Tropfen, spricht für mich aus dieser Idee. Das berührt mich, und ich möchte diese Reise mit ihnen gemeinsam unternehmen, um die Lust nach Pfirsichen zu stillen, und den Lebenshunger.

@Steffi: Ja, bei "Gegen die Welt" kommen wirklich intensive Erinnerungen auf! Toll, wie Jan Brandt den 80er Jahren nachspürt, und das Lebensgefühl einfängt. Ich bin gerade an der Stelle, wo der Text zweigeteilt ist (oben eine andere Handlung als unten), erinnerst du dich? Da hatte ich erst etwas Sorge, aber mir gefallen beide Stränge, und ich komme gut durch. Es macht Spaß!

Dein neues Buch klingt auch schon wieder so verheißungsvoll! "Beides sein" von Ali Smith scheint thematisch und stilistisch überzeugend zu sein. Dass der Roman auf der Shortlist des Man Booker Prize stand, spricht auch für ihn. Ich bin gespannt auf deinen weiteren Bericht. Du hast die letzte Zeit ein gutes Händchen bei der Auswahl, scheint mir. Toll! :bravo:
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mo 6. Aug 2018, 11:46

steffi hat geschrieben:Stimmt, Petra, Gegen die Welt habe ich damals sehr gerne gelesen ! Da kommen viele Erinnerungen an die Kindheit auf ! Viel Spaß damit weiterhin !

Ich habe mit Beides sein von Ali Smith begonnen. Das Buch stand auf der shortlist des Booker Prize und hat auch ein paar andere Preise gewonnen. Es besteht aus zwei Teilen, einmal über George und einmal über Francesco, wobei die Reihenfolge je nach Buchexemplar unterschiedlich ist. Bei mir fängt es mit George an. Das Mädchen George hat kürzlich seine Mutter verloren und erinnert sich an faszinierende Freskos aus der Renaissance, die sie mit ihrer Mutter angesehen hat. Sie entwickelt eine Besessenheit für den Maler. Mit der Zeit verschwimmen Gegenwart und Vergangenheit, Realität und Fiktion, eingebundennin die Kunst. Mich erinnert das an Virginia Woolf in einem modernen Stil.




klingt richtig gut ! :nicken_freudig:


Petra hat geschrieben:...und habe mir als neues ebook "Die Straße der Pfirsiche" ausgesucht. Darin erzählt F. Scott Fitzgerald, wie er & Zelda kurz nach ihrer Heirat spontan mit dem Auto von Connecticut nach Alabama fahren, weil Zelda Lust auf Pfirsiche hat, die nur in ihrer Südstaaten-Heimat so gut schmecken. Die Sehnsucht nach Lebendigkeit, und danach das Leben auszukosten bis zum letzten Tropfen, spricht für mich aus dieser Idee. Das berührt mich, und ich möchte diese Reise mit ihnen gemeinsam unternehmen, um die Lust nach Pfirsichen zu stillen, und den Lebenshunger.



war für mich das reinste Lesevergnügen, viel Freude dabei, Petra :lesen:
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Manuela » Sa 11. Aug 2018, 10:09

"Die Selbstmord-Schwestern" von Jeffrey Eugenides
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Sa 11. Aug 2018, 14:12

Beides sein habe ich beendet. Es geht ja um Erinnerung und Vergänglichkeit und wie man diese einfangen kann. Ganz besonders raffiniert finde ich in diesem Zusammenhang, dass man eben entweder mit Georges Teil oder dem Teil von Francesco beginnt. Und damit natürlich eine jeweils andere Lesart. Beim zweiten Teil habe ich mich manchmal gefragt, wie es wäre, wenn ich mit diesem Teil angefangen hätte. Ali Smith erzählt das wie in einem Kreislauf, indem immer wieder Neues entsteht. Mir hat es sehr gut gefallen, diese Aussage nicht nur über den Inhalt sondern auch über die Form zu erfahren. Und im Zusammenhang mit den Fresken und deren Geschichte - toll gemacht ! Dass Ali Smith außerdem von Virginia Woolf inspiriert wurde, ich denke da vor allem an Orlando, steht für mich außer Frage.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mo 13. Aug 2018, 19:38

Hallo zusammen,

ja Maria, zusammen mit den Fitzgeralds „Die Straße der Pfirsiche“ entlang zu fahren (so fern der Expenso sie lässt), ist das pure Vergnügen. Finde ich auch.

Besonderes Vergnügen bereitet mir auch „Gegen die Welt“. Jan Brandt fängt die 80er und 90er Jahre perfekt ein. Eine wahre Zeitreise. Er nimmt sich viel Zeit, und breitet die Jugend von Daniel und seinen Freunden vor dem Leser aus. Man versinkt darin, erinnert sich, und verfolgt, was sie beschäftigt, was ihnen widerfährt. Und das mit viel Vergnügen! Der Roman bekam sehr gute Kritiken, es wurde aber auch gefragt, ob man diesen 80er Jahre Roman in so epischer Breite erzählen musste. Einige meinten ja. Ich meine es auch! Jan Brandt streift diese Zeit nicht nur, sondern er vertieft sich darin, und der Leser kann sich dadurch so richtig darin verlieren. Wunderbar! Ich nähere mich der Hälfte der über 900 Seiten, und mir war auf noch keiner Seite langweilig. Nicht im Geringsten!

@Manuela: „Die Selbstmord-Schwestern“, wie vielversprechend! Ich bin gespannt, was du zu dem Roman berichten wirst. Ich las vor Jahren „Die Liebeshandlung“ von Jeffrey Eugenides, und fand den Roman sehr gelungen! Bitte berichte.

@Steffi: Toll, was du über „Beides sein“ berichtest, Steffi! Deine Faszination (auch für die Art die Geschichte zu erzählen) kann ich gut verstehen, das klingt auch für mich reizvoll. Danke für deinen schönen Bericht darüber, kommt gut rüber, was der Roman bei dir ausgelöst hat. Das wirkt ansteckend!

Weißt du schon, was du als nächstes liest? Du hast so schöne zur Auswahl dies Jahr. Ich bin gespannt, welches das nächste Buch sein wird.
Liebe Grüße,
Petra


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