YvonneS hat geschrieben:Petra hat geschrieben:"Geheimnis in Rot" habe ich gestern beendet. Bis zum Schluss ein sehr schöner Krimi, der von mir die volle Punktzahl erhalten hat.
Öha, da driften wir direkt mal auseinander in unserer Meinung, liebe Petra.
Mir hat "Geheimnis in Rot", den ich bereits am Jahresanfang 2018 las, nicht besonders gefallen. Ich musste jetzt sogar erstmal einen Blick auf meine Notizen in meinem Buchjournal werfen, weil mir von der Handlung kaum etwas in Erinnerung geblieben ist. Mir war damals nach gut zwei Dritteln auch klar, wer der Mörder ist, nur die Zusammenhänge waren mir ein Rätsel, weshalb ich die letzten 50 Seiten nur noch quergelesen hatte.
Mein Lesejahr 2018 habe ich auch mit einem Weihnachtskrimi beendet und zwar mit
„Das Geheimnis der Grays“ von Anne Meredith. Titel und Cover suggerieren zwar einen Cozy-Weihnachtskrimi, doch dieser Krimi ist alles andere als cozy, sondern ein psychologisch fein ausgearbeitetes Kammerspiel, denn der Mörder ist von Anfang an bekannt; es ist also kein klassischer Whodunit. Der englische Originaltitel „Portrait of a Murderer“ hat einen wesentlich engeren Bezug zur Handlung als der Mainstreamtitel der deutschen Ausgabe. Anne Meredith gehört für mich auf eine Stufe mit Agatha Christie und Dorothy L. Sayers und ich bin froh, dass man dieses Kleinod aus der Versenkung geholt hat. Ein schöner Abschluss des Lesejahres 2018.
Das ist interessant, eine konträre Meinung zu "Geheimnis in Rot" zu hören, liebe Yvonne! Mir hatte er ganz großen Spaß gemacht. Auf "Das Geheimnis der Grays" freue ich mich schon, ich bekam ihn dieses Jahr zu Weihnachten geschenkt. Ebenso freue ich mich auf die anderen weihnachtlichen Krimi-Klassiker, ich habe alle bisher bei bei Klett-Cotta und Dumont erschienenen. Und ich konnte mich dies Jahr schon nicht entscheiden welchen ich zuerst lese. Ich hoffe, dass beide Verlage die Reihen noch lange fortsetzen, und so - du sagst es - manches Kleinod ans Licht bringen.
"Das Geheimnis der Grays" kam bei den Kundenrezensionen bei Amazon nicht durchweg gut weg. Aber ich habe für mich schon gedacht, dass mich vermutlich nicht stört, dass es kein richtiger Cosy und auch kein richtiger Krimi ist. Ich mag es gern psychologisch. Deine Begeisterung lässt meine Vorfreude nun noch wachsen. Schön, dass du ihn gelesen hast, Yvonne! Und ich danke dir fürs berichten.
steffi hat geschrieben:Das Jahr habe ich mit einem sehr schönen Buch beendet: Erklärt Pereira von Antonio Tabucchi. Sehr eindringlich erzählt, nein erklärt Pereira von der beklemmenden Zeit 1938 in Portugal, als sich die Lage unter dem Diktator Salazar zunehmend verschlimmert und Pereira sich gezwungen sieht, einen Standpunkt einzunehmen. Der leichte, gefällige Erzählton steht dabei im Gegensatz zu der umso bedrückenderen Wirklichkeit. Mir hat es sehr gut gefallen !
Über diesen Roman habe ich schon oft Gutes gehört. Du erinnerst mich mit deinem angetanen Bericht daran, dass ich das Buch mal lesen möchte. Danke für deine Eindrücke, Steffi. Und schön, dass du damit das Lesejahr so schön hast ausklingen lassen können.