Ihr Lieben,
ihr macht mich noch ganz verrückt mit eurem
Zauberberg... aber nein, ich werde jetzt erstmal standhaft bleiben! Mein SUB ist so immens, dass ich nach jedem Buch ratlos davor stehe und nicht weiß, wofür ich mich als nächste entscheiden soll... also bleibe ich brav und lasse mich nicht auf den Zauberberg entführen (noch nicht...
).
Aber auch beim
Café am Rande der Welt juckt es mich gewaltig in den Fingern. Damit liebäugele ich schon länger, und dein kurzes, aber bezeichnendes Fazit dazu, Kessy, schiebt es nicht gerade in den Hintergrund...
Ich wünsche euch allen jedenfalls viel Freude mit euren Lektüren.
Ach ja, ich würde so gerne auch mal wieder etwas Neues hier schreiben, aber mein schneckiges Lesetempo lässt es nicht zu. Die Umstände lassen mich auch mal wieder nicht so lesen wie ich gerne würde, aber ich versuche, das hinzunehmen und nicht traurig darüber zu sein.
Ich befinde mich immer noch im Rheinbach der Hochzeit der Hexenverfolgung, allerdings langsam aber sicher auf der Zielgeraden. Das Buch beschreibt eine grausame Zeit mit wahrem Hintergrund und ich finde es erschütternd, wie wert- und gedankenlos zu dieser Zeit mit Menschenleben umgegangen worden ist. Und alles in erster Linie nur aus Macht- und Geldgier. Die meisten Menschen waren so unwissend, furchtsam und abergläubisch, eine fatale Mischung und Wasser auf den Mühlen der Obrigen, die sich mit Blut und Tod die Taschen vollgemacht haben. Wer nicht mitspielte, musste damit rechnen, selbst der nächste zu sein. Der Gewissenskonflikt von Hermann Löher, einem der Hexenschöffen, die in den Prozessen und bei der Folter anwesend sein und die Entscheidungen mit treffen mussten, wird gut herausgestellt. Dem Drängen seiner Frau nachgebend sagt er aus Angst um seine Familie zu allem Ja und Amen, aber innerlich brodelt es ständig in ihm, weil ihm alles so zuwider ist. Als letztendlich seine Frau "besagt" wird, flieht er mit seiner Familie ins Ausland.
Hermann Löher ist ja eine historisch belegte Persönlichkeit in Rheinbach. Er hat nach seiner Flucht im Exil in Amsterdam mit seiner "Hochnötigen Unterthanigen Wemütigen Klage der Frommen Unschültigen", auf der zum Teil auch der Roman basiert, einen der bedeutendsten Augenzeugenberichte zu den Hexenprozessen verfasst.