Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 23. Jul 2019, 00:28

Heute Vormittag hätte ich fast die Zeit verpasst, zur Arbeit zu fahren. Ich habe nämlich am Morgen mit dem Buch Ruth Binde - Ein Leben für die Literatur von Alexander Sury begonnen. Und habe mich so richtig festgelesen.

Ruth Binde ist eine äußerst interessante Frau, Persönlichkeit.

"Dein Leben ist zu interessant, man kann es nicht einfach so zur Seite legen", schrieb Lukas Bärfuss nach der Lektüre der Biografie der Presseagentin Ruth Binde. Und Siegfried Lenz, den sie vor Jahren für den Hoffmann & Campe Verlag betreute, meinte: "Ohne den Beistand von Ruth Binde, kann man in der Schweiz nicht heimisch werden."

Laut Amazon-Inhaltsangabe unterstützte Ruth Binde 15 Jahre lang den Aufbau des Diogenes-Verlages. Ich finde das sehr tief gestapelt. Da hilft auch das beigefügte Wörtchen "maßgeblich" nicht. Sie fing als "Mädchen für alles an", lektorierte, übernahm dann die Pressearbeit und bekam zusätzlich noch den Aufbau eines Theaterverlags aufgenackt. Und all das in einem Halbtagsjob. Mit einem Mann, der beruflich in seiner Arbeit aufging, kaum zu Hause war, später eine Freundin hatte und einem kleinen Kind.
Keine Frage, Ruth Binde liebte ihre Arbeit und sie betont, wie viel sie von Daniel Keel gelernt hat.
Als in immer kürzeren Abschnitten immer mehr Verlagsmitarbeiter kündigten, und sie das Gespräch mit Daniel Keel suchte, meinte er lapidar, sie könne ja gehen, wenn ihr was nicht passt. Und sie nahm ihn beim Wort. Sein Blumenstrauß und eine Entschuldigung konnten das nicht wieder gut machen. Sie sah nicht, dass das ehrlich gemeint war. Rudolf C. Bettschart, der den Verlag Mitte der 60er Jahre vor der Insolvenz rettete, sprach die letzten Wochen, bevor sie schlussendlich ging, kein Wort mehr mit ihr. Er meinte nur, dass sie einen Psychiater bräuchte.
Kein Wort der Anerkennung für ihre geleistete Arbeit!!!
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 23. Jul 2019, 11:28

Es geht weiter mit Frau Binde:

Was Ruth Binde in diesem Verlag geleistet hat, erkennt man vielleicht daran, dass nach ihrer Kündigung (die übrigens ein Sprung ins kalte Wasser war) für ihre Tätigkeiten drei neue Leute eingestellt wurden.
Doch was nun? Mut machten ihr zahlreiche Reaktionen von Verlagsleuten, Journalistinnen und Redaktoren. Hier einige Beispiele:

Peter Zeindler, damals Kulturchef beim Schweizer Fernsehen:
"Ich könnte mir vorstellen, dass es für Herrn Keel nicht einfach sein wird, einen ebenbürtigen Nachfolger zu finden."

Margrit Sprecher, Journalistin, damals bei der "Elle":
"Sie werden uns bei Diogenes sehr, sehr fehlen, denn manche unserer besten Dinge verdanken wir Ihnen und Ihrer ,raschen Schaltung'."

Ruth Liepmann, Literaturagentin, erlitt einen "richtigen Schock":
"Ich habe Ihre Arbeit seit vielen Jahren verfolgt und Sie sehr bewundert, wie Sie sozusagen aus dem Nichts bei Diogenes den Theaterverlag aufgebaut und wie sie die Nebenrechte verwaltet haben."

Doch wie soll es nun weitergehen? Sie muss schnell eine Arbeit finden. Die Alimente kommen nur unregelmäßig und sie hat immer nur halbtags gearbeitet. Andere Leute würden Stellenangebote studieren. Aber Ruth Binde will sich eine auf ihre Fähigkeiten zugeschnittene Position schaffen, etwas Neues: Presseagentin im Kulturbereich mit Schwerpunkt Buch.
Und sie schafft es: Nach einem Besuch in Hamburg beim Verlag Hoffmann und Campe wird sie dessen Presserepräsentantin für die Schweiz und Österreich.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 23. Jul 2019, 14:46

Aber auch außerhalb des Verlages nimmt sie Aufträge an. Und so folgen viele Namen von Künstlern, von denen mir die meisten nicht bekannt sind. Doch über Ruth Binders vielseitige Tätigkeit zu lesen, ist äußerst interessant.
Aus der Erinnerung weiß sie nicht mehr, warum sie bei Hoffmann und Campe gekündigt hat; sie glaubt, weil der Verlag ihrer Forderung nach mehr Geld nicht nachkam. So kam sie zum S. Fischer Verlag. Auch hier "sind die Kontakte mit den Autorinnen und Autoren für sie die ,Konfitüre auf dem Brot'".

Der Fischer Verlag war für Ruth Binde nicht die letzte Station. Doch wie ihr Weg weiter verlief, lest selbst.

Für viele Leser und Buchfreunde hatte Ruth Binde sicherlich den perfekten Beruf. Doch es war mehr: Es war tatsächlich ein Leben für die Literatur.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Fr 26. Jul 2019, 15:47

Julia von Brencken: Anemonen pflückt man nicht - ist das nächste Buch. Ich kann nicht genau erkennen, ob es sich um einen biografischen Roman oder eine Biografie handelt.

Uneingeschränkte Freiheit des Handelns gibt es nicht.
Die Bedingungen unserer eigenen Natur, alle Bande,
die uns an andere knüpfen, sind Beschränkungen
der individuellen Freiheit. Frei ist nur, wer die notwendigen
Fesseln anerkennt und dadurch in dem Allerheiligsten
seiner Seele nicht gestört wird.


Malwida von Meysenbug


Malwida von Meysenbug wurde als Malwida Rivalier am 28. Oktober 1816 in Kassel geboren. Sie war das neunte von zehn Kindern. Ihr Vater, der Hofbeamte Carl Rivalier, wurde 1825 mit Namensmehrung durch von Meysenbug in den erblichen kurhessischen Adelsstand erhoben. Somit stieg Malwida in den Rang einer Freiin auf.
Als ihr Bruder im Säuglingsalter starb, kamen erste Zweifel an Gott in ihr auf:

"Segen strömte aus der Machtvollkommenheit eines gütigen Gottes, wußte Malwida, wenn es sich ihr auch einfacher darstellte. Wie aber konnte der gleiche Gott einen Tag wie den heutigen zulassen? Hatte Gott zwei Gesichter, mußte man, statt ihm grenzenlos zu vertrauen, doch besser ein wenig auf der Hut sein vor diesem Gott?"

Fast neunjährig, wurde Malwida zu Hause unterrichtet. Und sie war eine begierige Schülerin. Lesen und Schreiben beherrschte sie längst, dazu kamen

"Französisch zum Lehrplan, ohne es dabei mit Grammatik und Orthographie allzu genau zu nehmen, Historie, soweit sie sich im Lernen von Jahreszahlen erschöpft, und Geographie kaum über die Grenzen des Landes hinweg. Das Fach Religion übernahm ein Geistlicher gesetzten Alters, der sich durch Zwischenfragen nicht erschüttern ließ, statt dessen aber fehlerfreies Hersagen von Sprüchen und getragenen Liedtexten forderte. Blieben noch Tanz und Handarbeit..."

Doch Malwida erhoffte sich vom Unterricht "Einblick in Literatur und Geisteswissenschaft, systematisches Durchnehmen und Kennenlernen der Werke und Namen von Gottsched bis Goethe" - jedoch hoffte sie darauf vergeblich. Ihren Lesehunger stillte sie heimlich in Mamas Bibliothek.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Sa 27. Jul 2019, 10:45

Als Kurfürst Wilhelm II., für den Malwidas Vater tätig war, wegen Unruhen auf Reisen ging, musste der Vater ihn begleiten. Das wiederum belastet die Ehe der Eltern. Bis die Mutter darauf bestand, dass die Familie ihm folgte. Was doch sehr beschwerlich war, da sie nie lange an einem Ort blieben.
1832 kam von Kammerherr Funck von Senftenau, den die heißgeliebte Schwester Louise geheiratet hat, der Vorschlag, nach Detmold zu kommen.
Hier wurde sie konfirmiert und galt nun als erwachsen, was ihr einige Freiheiten erlaubte. So langsam überlegte sie, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte. Einen ersten Heiratsantrag, den sie mit zwanzig bekam, schlug sie aus.

Noch biegsame und empfängliche Naturen, in die Form einer Ehe gegossen, nehmen Gestalt nach dem Diktat eines anderen an und bleiben abhängige Geschöpfe, die durch die Augen dieses anderen sehen, ja nach dessen Willen handeln.

Mit dem Tod ihrer geliebten Schwester Louise war trotz der Entfremdung der letzten Jahre ihre Kindheit dahingegangen.

Nach einer unglücklichen Liebe kam bald ein Brief vom Vater, der sich fünf Monate freistellen ließ, und die Familie zog nach Potsdam. Hier nahm Malwida Unterricht beim Landschaftsmaler Carl Morgenstern.
Nach einiger Zeit begannen die Leute zu reden. Wie sie rumlief, mit diesem Malerkittel, und immer alleine mit dem Mann im Atelier, was da passieren könnte. Wenn es der Alte wäre, aber der Junge, im heiratsfähigen Alter. Doch Malwidas Eltern vertrauten ihr.

Bis zu dem Tag, als der Vater wieder zum Fürsten muss, und die Frauen wieder zurück nach Detmold sollen.

Nach einer Predigt von Theodor Althaus gründete Malwida mit ihrer Schwester Laura einen Verein der Arbeit für Arme. In diesem Verein sollten Kleider, Strümpfe, Schürzen und Ähnliches hergestellt werden, die dann an Arme verteilt werden. Es begann schleppend, doch nachdem die ersten Produkte hergestellt und bedürftigen Familien übergeben wurde,

setzte geradezu eine Flut von Nachfragen um Mitgliedschaft ein. Unter den Töchtern der Detmolder Gesellschaft galt es als unabdingbar, dem Verein beizutreten, ja jede wollte der anderen zuvorkommen.

Wünsche euch ein schönes Wochenende :buecher_boden:
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Mo 29. Jul 2019, 16:56

Weiter gehts:

Malwida, inzwischen 29 Jahre, hatte noch kein eigenes Leben - sprich, sie war noch nicht verheiratet. Doch sie liebte den Theologiestudenten Theodor Althaus. Er kam so oft wie möglich in ihr Elternhaus, sie schrieben sich Briefe. Darin ging es aber weniger um ihre persönliche Beziehung, als viel mehr um Fragen der Religion, der Politik und vor allem sozialer Belange.
Als er doch persönlicher und liebevoller in seinen Briefen wird, verweigert sich Malwida ihm als Frau. Er ist einige Jahre jünger als sie, noch Student, könnte keinen eigenen Hausstand gründen. Und eine Verbindung käme ja in ihren Kreisen nur durch eine Heirat infrage. Nach einiger Zeit fügt er sich. Ihnen fehlte auch die Möglichkeit, sich in der Hinsicht auszusprechen. Sie sahen sich zwar fast täglich, doch es war ständig eine Anstandsperson dabei.

Durch den Umgang mit Theodor Althaus entwickelte sich immer mehr ihr aufklärerisches Gedankengut. Sie regte sich maßlos auf, wenn ein "Sachverhalt unlogisch motiviert war und zudem darauf abzielte, einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen zu verletzen. Diese Eigenschaft Malwidas sollte ihr Leben lang die treibende Kraft zu all ihren Handlungen bleiben".
Das brachte ihr aber mehr und mehr Probleme ein. Familienmitglieder mieden und distanzierten sich von ihr. Ganz besonders diejenigen, die in fürstlichen Diensten standen, wie zum Beispiel ihr Bruder Carl.

Doch dann nahm das Leben eine Wendung: Theodor beschloß, nach Leipzig zu gehen. Kurfürst Wilhelm II. starb und Malwidas Vater kehrte - müde und krank - zur Familie zurück, die nach Frankfuhrt zog.
So trennten sich die Liebenden und Malwida nahm Theodor das Versprechen ab, dass er ehrlich zu ihr sein sollte, falls er eine andere Frau kennenlernen sollte.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 4. Aug 2019, 11:20

Ich habe den Krimi von Natsuki, Shizuko: Mord am Fujiyama“ gelesen. Ein klassisch gehaltener Who-dunit der, wie der Titel es besagt, am Fuß des Fujiyama spielt, mit einigen überraschende Wendungen. Man darf jetzt nicht zuviel über Japan erwarten, denn diese klassischen Krimis könnten in jedem Land spielen, dennoch gibt es auch typisch japanische Vorgehensweisen. Mir hat es gefallen. Man kann durchaus zustimmen und die 2016 verstorbene Autorin die japanische Agatha Christie zu nennen.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Do 8. Aug 2019, 16:46

Die neue Serie von Rhys Bowen: Die königliche Spionin (Im Auftrag ihrer Majestät 1) fängt wirklich gut an. Mir gefällt die Ich-Erzählerin Lady Georgie :breit_grins: und freue mich aufs weiterlesen.

https://www.amazon.de/koenigliche-Spion ... ext&sr=1-1
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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Mi 14. Aug 2019, 15:24

Hört sich gut an, JMaria !

Ich habe im Urlaub den neuen Tana French: Der dunkle Garten gelesen. Meine Meinung ist etwas zwiespältig. Insgesamt natürlich wieder gut geschrieben, die Personen überwiegend interessant. Der Plot, nun ja. Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive erzählt und ich hatte den Eindruck, bei manchen Wendungen versteckt sich die Autorin ein bißchen dahinter, um nicht alles logisch erklären zu müssen. So auch bei manchen Charakterzeichnungen, deren Handlungen nicht ganz nachvollziehbar sind. Und die letzte Wendung hat für mich keinen Sinn gemacht. Alles in allem finde ich die Vorgängerbücher besser, aber ich habe auch dieses gerne gelesen, weil Tana French einfach gut erzählen kann.
Gruss von Steffi

:lesen:
Wolfgang Reinhard - Die Unterwerfung der Welt ( Langzeitprojekt)
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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 18. Aug 2019, 11:04

steffi hat geschrieben:Hört sich gut an, JMaria !

Ich habe im Urlaub den neuen Tana French: Der dunkle Garten gelesen. Meine Meinung ist etwas zwiespältig. Insgesamt natürlich wieder gut geschrieben, die Personen überwiegend interessant. Der Plot, nun ja. Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive erzählt und ich hatte den Eindruck, bei manchen Wendungen versteckt sich die Autorin ein bißchen dahinter, um nicht alles logisch erklären zu müssen. So auch bei manchen Charakterzeichnungen, deren Handlungen nicht ganz nachvollziehbar sind. Und die letzte Wendung hat für mich keinen Sinn gemacht. Alles in allem finde ich die Vorgängerbücher besser, aber ich habe auch dieses gerne gelesen, weil Tana French einfach gut erzählen kann.



Manchmal kann man über schwächere Stories hinwegsehen. Bei Tana French kann ich auch ein Auge zudrücken. Den neuen Roman kenne ich noch nicht. Danke für deine Einschätzung.
Schöne Grüße, Maria
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