Leseerlebnisse 2021...ich lese gerade...

[Shaftoe]

Werde ich mir unbedingt merken, denn gute SF ist rar !

Hallo Steffi

ich hab dich schon mal zugetextet, aber zu 'gute SF' fällt mir sofort ein

Hal Duncan - Vellum und Signum

wirst wohl nur antiquarisch finden, die HC waren ziemlich teuer (aber schön gemacht)

Ja genau - die leg ich sofort auf meinen 'nächst Wiederholungslesen Stapel' - (NWL, sozusagen)

Grüße

[JMaria]

Hallo Shaftoe

Hallo Maria,
kannst auch das Jahr 1869 überspringen und dann bist bald mitten in der action.

Werd ich beherzigen !

@steffi
Die Pitt-Reihe mochte ich auch immer gern.


Ich bin nun im 5. Kapitel „Black Narcissus“ von Rumer Godden und bin sehr angetan, besonders wie die Autorin den steten Wind der vom Himalaya weht immer wieder erwähnt, bewirkt eine schöne, manchmal auch eine leicht schaurige Atmosphäre. Nicht gothic-mäßig, viel subtiler, immer als beiläufige Warnung. Der Wind kann gut für die Gesundheit sein, aber auch Gefühle zu Tage bringen, mit denen man nicht gerechnet hat. Und dann gibt es noch ein Geheimnis um den Palast. Toll erzählt.

[steffi]

Hallo shaftoe,

Vellum gibts als ebook und ist soeben auf meinem kindle gelandet danke, deine Tipps sind immer sehr gut !

[Shaftoe]

Als Wiederholungstat so nebenbei:

Peter Heather - Invasion der Barbaren

Bereits 2009 erschienen

Hervorragend - weit davon entfernt im Rechtsaußen zu stehen räumt Heather mit etlichen Mythen auf - Migrationsströme aus der Antike zu vergleichen mit der heutigen Situation (wie oft getan) ist äußerst problematisch.

Grüße

[Petra]

Hallgrímur Helgasons historischen Roman „60 Kilo Sonnenschein“ habe ich begeistert beendet. Unerhört, skurril, dadurch eigenartiger Weise umso authentischer. Mit einer unnachahmlichen Leichtigkeit vermittelt er schwere und harte Kost. Erzählt von der Geschichte Islands und seiner Bewohner, dem harten Leben in dieser unwirtlichen (aber atemberaubenden) Natur mit dieser Leichtigkeit, dass einem Hören und Sehen aufgeht (nicht vergeht!).

Im Anschluss las ich „Beinahe Alaska“ von Arezu Weitholz. Alleinstehende Fotografin geht für eine journalistische Arbeit auf Expeditionskreuzfahrt. Bereits zu Anfang vertraut sie dem Leser an, dass das gute an ihrem Beruf ist, dass er es ihr immer erlaubt nach vorne zu schauen. Doch an Bord des Schiffes ist auch Zeit innezuhalten und in sich zu schauen, und sich nicht zu Ende gedachten Gedanken zu stellen. Auch anderen Passagieren kann man nicht immer ausweichen, sondern ist gezwungen sie (und ihre Arten und Unarten) zu beobachten. Letztlich muss das Schiff vom geplanten Kurs (Nordwestpassage) abweichen, und so ist es nur beinahe Alaska. Aber auch darin liegt ein besonderer Reiz. Das Unerwartete, das neue Perspektiven eröffnet. Mir hat dieses kleine feine Buch sehr gut gefallen. Illustriert ist es von der Autorin selbst, minimalistisch, was mich sehr anspricht. Illustrationen, wie sie auf dieser Reise entstanden sind. Was mir ebenfalls sehr gefallen hat ist, dass in dem Buch keine Werbung für weitere Bücher des Verlags gemacht wird. Dieses kleine Buch gehört einzig und allein Arezu Weitholz, ihrer Geschichte und ihren Illustrationen. Auch dafür schätze ich den mare Verlag.

Über „Florida“ von Lauren Groff habe ich im Thread zu meinem Lebesprojekt „Erzählungen“ berichtet. Ich verlinke.

Derzeit lese ich den Roman „Die Schöne des Herrn“ von Albert Cohen aus dem Jahr 1968. Der Klett-Cotta Verlag hat 2017 eine überarbeitete Fassung der Übersetzung von Helmut Kossodo herausgebracht, dadurch hat der Roman meine Aufmerksamkeit erregt. Eigentlich Teil einer Tetralogie, der Solal-Trilogie, jedoch der erfolgreichste der vier Romane, den man gut auch unabhängig von den Übrigen lesen kann. „Die Schöne des Herrn“ erzählt von einer Liebesaffäre im Genf der 1930er Jahre, zwischen Solal, jüdischer Untergeneralsekretär des Völkerbunds in Genf, und Ariane, Tochter einer protestantischen Genfer Patrizierfamilie. Der Roman erzählt somit auch vom jüdischen Leben in den 1930er Jahren, sowie vom Aufkeimen der totalitären Regime in Europa.

Da ich weiß, dass viele ihn hier schätzen, zitiere ich Stefan Zweifel, der 2012 im Literaturclub über diesen Roman sagte "Ich habe selten so ein grandioses Buch gelesen ... Wunderbar erzählt, brillant."

Und tatsächlich ist dieser Roman wunderbar erzählt. Albert Cohen nimmt sich fürs Erzählen alle Zeit, und bietet ein großartiges Vergnügen. Allein schon die ersten Kapitel, in denen er über Arianes Ehemann Adrien Deume erzählt, sind herrlich. Einblicke in die Seele eines Beamten zugespitzt bis aufs Äußerste. Köstlich!

@Steffi und Maria: Steffi, ich lese gerade mit Freude, dass du „Cider mit Rosie“ schon gelesen hast. Ja Maria, ich glaube auch, dass das auch was für dich sein könnte!

Toll, "Das kleine Buch der botanischen Wunder"! Und dass du „Wanderlust“ als magisch empfindest, ist schön, Maria. "Laufen. Essen. Schlafen" klingt auch sehr interessant, und ganz nach was für dich!
Schade, dass die deutsche Übersetzung von „Black Narcissus“ von Rumer Godden vergriffen ist. Das Buch klingt sehr verlockend.
Beim Nachschauen bin ich auf die Info gestoßen, dass am 18.03.2021 „Unser Sommer im Mirabellengarten“ (Originaltitel The Greengage Summer, 1958) von Rumer Godden erscheint.

@Trixie: "Mord am Münster" habe ich mir gleich mal vermerkt. Danke, ein schöner Tipp!

[Shaftoe]

Als Langzeitleseprojekt:

John Dos Passos - USA-Trilogie: Der 42. Breitengrad / 1919 / Das große Geld

mit 1600 Seiten kann man das Buch durchaus 'Wälzer' nennen - von der Form her sehr modern, durch die Zeitungsausschnitte und Tagebuchfragmente ist man mitten im Geschehen, als wäre es gestern gewesen. Wird zwar dauern bis ich durch bin, nichtsdestotrotz: das Büchlein bekommt einen Ehrenplatz.

Grüße

[Shaftoe]

Was lest ihr derzeit?

seit fast einem Jahr:

Fritz von Herzmanovsky-Orlando - Das Maskenspiel der Genien

Ich hab keinen Peil was mir der Autor erzählen will, macht nix, die Wortlawinen bringen mir immer noch ein Lächeln auf die Visage.

Definitiv ein 'besonderer' Autor

Grüße

[JMaria]

Was lest ihr derzeit?

seit fast einem Jahr:

Fritz von Herzmanovsky-Orlando - Das Maskenspiel der Genien

Ich hab keinen Peil was mir der Autor erzählen will, macht nix, die Wortlawinen bringen mir immer noch ein Lächeln auf die Visage.

Definitiv ein 'besonderer' Autor

Grüße

Klingt außergewöhnlich ! Danke für deinen Bericht. Klassiker haben immer meine Aufmerksamkeit.
Aber auch dein aktuelles Buch John Dos Passos - USA-Trilogie: Der 42. Breitengrad / 1919 / Das große Geld
macht neugierig.


Ich habe mehrere Bücher angelesen und da sie allesamt toll beginnen, kann ich mich nun nicht entscheiden, welchem ich dem Vorzug gebe.

Briefe an Vera (Nabokov)
Journal 1869-1872 ( Gebrüder Goncourt)
Der fremde Ferdinand

[JMaria]

Im Anschluss las ich „Beinahe Alaska“ von Arezu Weitholz. Alleinstehende Fotografin geht für eine journalistische Arbeit auf Expeditionskreuzfahrt. Bereits zu Anfang vertraut sie dem Leser an, dass das gute an ihrem Beruf ist, dass er es ihr immer erlaubt nach vorne zu schauen. Doch an Bord des Schiffes ist auch Zeit innezuhalten und in sich zu schauen, und sich nicht zu Ende gedachten Gedanken zu stellen. Auch anderen Passagieren kann man nicht immer ausweichen, sondern ist gezwungen sie (und ihre Arten und Unarten) zu beobachten. Letztlich muss das Schiff vom geplanten Kurs (Nordwestpassage) abweichen, und so ist es nur beinahe Alaska. Aber auch darin liegt ein besonderer Reiz. Das Unerwartete, das neue Perspektiven eröffnet. Mir hat dieses kleine feine Buch sehr gut gefallen. Illustriert ist es von der Autorin selbst, minimalistisch, was mich sehr anspricht. Illustrationen, wie sie auf dieser Reise entstanden sind. Was mir ebenfalls sehr gefallen hat ist, dass in dem Buch keine Werbung für weitere Bücher des Verlags gemacht wird. Dieses kleine Buch gehört einzig und allein Arezu Weitholz, ihrer Geschichte und ihren Illustrationen. Auch dafür schätze ich den mare Verlag.

Hallo Petra

Du hast mich sehr neugierig gemacht. Das klingt ja fantastisch.
Ich freu mich riesig über deinen Lesebericht der letzten Wochen. Da ist vieles enthalten was mich neugierig macht. Danke dir. Und viel Freude mit der neuen Lektüre Die Schöne des Herrn“ von Albert Cohen .

[steffi]

@JMaria: was ist es geworden ?

@shaftoe: Jon Dos Passos klingt toll, ein Autor den ich auch unbedingt noch lesen will !

@Petra: sowohl auf Die Schöne des Herrn als auch auf 60 Kilo Sonnenschein machst du mich neugierig ! Klingt beides toll !