Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 5. Feb 2022, 18:12

JMaria hat geschrieben:Mit Alice Munro hast du dir eine Meisterin ihres Fachs (Kurzgeschichten) ausgesucht.


steffi hat geschrieben:@Petra: freut mich, dass du nun Alice Munro erkundest, ihre Erzählungen sind wirklich einzigartig!


Sonja hat geschrieben:Alice Munro – von ihr wollte ich schon so lange mal etwas lesen. Danke fürs erinnern. Und ein Start in ein Buch könnte nicht schöner sein, als wie Du ihn mit “Tricks” hattest. Weiterhin viel Spaß im Versunkensein! Ich habe mit der Leseprobe in die erste Geschichte reingelesen. Spricht mich sehr an.


Das stimmt, sie ist eine Meisterin ihres Fachs, Maria. Wahrlich!

Und ja Steffi, einzigartig. Das empfinde ich auch so. Mich freut sehr, mit Alice Munro wieder solch eine einzigartige Stimme für mich entdeckt zu haben, wie es bislang für mich nur Lucia Berlin war. Da es von Lucia Berlin nicht so viel gibt, freue ich mich ungemein dass Alice Munro so ergiebig ist.

Sonja, da geht es dir wie mir: auch ich wollte so lange schon etwas von Alice Munro lesen. Ahnte ich doch, dass sie mir liegt. Mir ging es mit dem reinlesen bei ihr wie dir. Und ich kann dir versichern, das klingt nicht ab. Jede ihrer Geschichten zieht einen sofort in ihren Bann, und lässt einen nicht mehr los, bis man die letzte Zeile gelesen hat. Sie übt einen unwiderstehlichen Sog aus, und nehmen ungeahnte Wendungen. Sie lassen einen nachdenklich zurück. Man vergisst die Figuren nicht. Sie verfolgen einen noch eine ganze Weile weiter, und beschäftigen einen. Wirklich großartig!

Schon bevor ich langsam ein besonderes Interesse für Erzählungen/Kurzgeschichten entwickelt habe (das ist noch gar nicht lange her, ca. 3 oder 4 Jahre), ahnte ich, dass Alice Munro ganz was für mich sein würde. Umso mehr trifft sie genau meine Vorlieben, als dass ich die kurze Form inzwischen so gerne habe. Solltest du an Stories Gefallen haben, kann ich dir auch wärmstens Lucia Berlin empfehlen. Da ihre Stories autobiografisch sind, und untereinander Bezüge haben, würde ich empfehlen bei Interesse mit "Was ich sonst noch verpasst habe" zu beginnen.

Sonja, dass ihr inzwischen endgültig in eurem neuen Heim eingezogen seid, ist toll! Genießt es, von eurem neuen Heim Besitz zu ergreifen. :umarmung:
Und mit dem Internet habt ihr das Wichtigste schon geschafft. :breit_grins:

Deinem Gedanken, dass es schön ist, wenn Bücher in der Zeit geschrieben wurden, von der sie erzählen, stimme ich zu. Und so kann ich auch gut nachvollziehen, dass das auch ein Grund ist, warum dir Maigret so gut gefällt. Ja, bei Simenon hat man genug Auswahl! Vieles, auf das man sich freuen kann.

Du hast also auch einen Fall von Cormoran Strike als Hörbuch gehört. Dazu fällt mir ein, dass ich letztes Jahr leider nur sehr wenig gehört habe. Dieses Jahr habe ich dann zum Hörbuch hören zurück gefunden. Mir macht das gerade unglaubliche Freude! Hörst du viel? Oder eher gelegentlich?
Was mir aber ganz entfallen war, ist, dass es auch eine Serie gibt! Ich habe mir "Strike" jetzt gleich mal auf meine Watchlist gesetzt. Wie ich aus deinen Zeilen herauslese, hat euch die Serie gut gefallen? Serien schauen macht uns auch so viel Spaß! Und ja, wenn man dann einmal angefangen hat mit dem Schauen, dann geraten die Bücher doch meist ins Hintertreffen, weil man zu neugierig ist aufs Weiterschauen, und dann die Geduld fehlt, erst die Bücher zu lesen.
Und manches funktioniert als Serie auch so gut, dass es mir auch reicht zu Schauen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Sonja » So 6. Feb 2022, 00:43

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:Sonja, da geht es dir wie mir: auch ich wollte so lange schon etwas von Alice Munro lesen. Ahnte ich doch, dass sie mir liegt. Mir ging es mit dem reinlesen bei ihr wie dir. Und ich kann dir versichern, das klingt nicht ab. Jede ihrer Geschichten zieht einen sofort in ihren Bann, und lässt einen nicht mehr los, bis man die letzte Zeile gelesen hat. Sie übt einen unwiderstehlichen Sog aus, und nehmen ungeahnte Wendungen. Sie lassen einen nachdenklich zurück. Man vergisst die Figuren nicht. Sie verfolgen einen noch eine ganze Weile weiter, und beschäftigen einen. Wirklich großartig!


Das klingt gut. Alice Munro rutscht auf meiner Liste weiter nach oben. Ich fand auch ihre Beschreibungen so eindringlich und einprägsam, ähnlich auch wie es mir mit Simenon geht. Man liest es und hat es noch Stunden und Tage später vor Augen. Man liest die Begeisterung in Deinen Zeilen. Ein ähnliches Gefühl habe ich auch. Es wird Zeit, sie zu entdecken.

Petra hat geschrieben:Schon bevor ich langsam ein besonderes Interesse für Erzählungen/Kurzgeschichten entwickelt habe (das ist noch gar nicht lange her, ca. 3 oder 4 Jahre), ahnte ich, dass Alice Munro ganz was für mich sein würde. Umso mehr trifft sie genau meine Vorlieben, als dass ich die kurze Form inzwischen so gerne habe. Solltest du an Stories Gefallen haben, kann ich dir auch wärmstens Lucia Berlin empfehlen. Da ihre Stories autobiografisch sind, und untereinander Bezüge haben, würde ich empfehlen bei Interesse mit "Was ich sonst noch verpasst habe" zu beginnen.


Früher hatte ich ein Faible, von Zeit zu Zeit Stories zu lesen: z.B. Lily Brett und ihre Geschichten, Richard Yates „Elf Arten der Einsamkeit“ und Maeve Brennan mit „New York New York“. Als ich überlegte, wie ich ins Lesejahr 2022 einsteigen könnte, dachte ich auch erst an Kurzgeschichten, entschloss mich aber dann, es mit dünneren (so um die 200 Seiten langen) Büchern zu probieren, was mir dann auch in der Umsetzung sehr gefallen hat. Daher war ich seinerzeit auch in Deinem Stories-Thread über Lucia Berlin gestoßen. Habe eben mal in „Was ich sonst noch verpasst habe" hineingelesen und ihre Art zu schreiben spricht mich an. Ich war mir seinerzeit nur inhaltlich nicht so sicher, bin es mir auch jetzt noch nicht ganz bzw. ob es zurzeit etwas für mich ist. Vielen Dank für Deine Empfehlung!

Petra hat geschrieben:Sonja, dass ihr inzwischen endgültig in eurem neuen Heim eingezogen seid, ist toll! Genießt es, von eurem neuen Heim Besitz zu ergreifen. :umarmung:


Danke, das machen wir :umarmung: . Wir fühlen uns hier schon sehr wohl und genießen das Leben auf dem Land.

Petra hat geschrieben:Und mit dem Internet habt ihr das Wichtigste schon geschafft. :breit_grins:


Genau :breit_grins:

Petra hat geschrieben:Deinem Gedanken, dass es schön ist, wenn Bücher in der Zeit geschrieben wurden, von der sie erzählen, stimme ich zu. Und so kann ich auch gut nachvollziehen, dass das auch ein Grund ist, warum dir Maigret so gut gefällt. Ja, bei Simenon hat man genug Auswahl! Vieles, auf das man sich freuen kann.


Oh ja! Da gibt es noch viel zu entdecken. Nachdem der Kommissar Maigret dann doch ein wenig auf mich warten musste, hat er mich nun wieder voll gepackt und ich habe ihn gestern Abend nur ungern zur Seite gelegt. Ich denke, ich werde noch einiges von Simenon lesen. Interessant fand ich auch zu erfahren, dass viele namhafte Autoren ihn als eines ihrer Vorbilder nennen.

Petra hat geschrieben:Du hast also auch einen Fall von Cormoran Strike als Hörbuch gehört. Dazu fällt mir ein, dass ich letztes Jahr leider nur sehr wenig gehört habe. Dieses Jahr habe ich dann zum Hörbuch hören zurück gefunden. Mir macht das gerade unglaubliche Freude! Hörst du viel? Oder eher gelegentlich?


Hörbücher und ich sind eine schwierige Kiste. Ich würde sie so gern in meinen Alltag integrieren. Es gibt einige, die mir sehr gefallen und die ich dann auch mehrfach gehört habe. Wenn ich dann aber keinen Nachfolger finde, der mich ebenso packt, ist das Feuer ebenso schnell wieder erloschen. Dazu kommt die Sache mit der Sprache. Ich höre viel lieber auf Englisch (wahrscheinlich durch das jahrelange Schauen von Filmen und Serien im englischen Original), als auf Deutsch. Wenn es geht gesprochen ist, habe ich auch nicht die Verständnisprobleme, die ich zuweilen beim lesen habe. Wahrscheinlich weil mir einzelne Vokabeln nicht so ganz stark ins Auge springen. Den 5. Cormoran Strike habe ich nun auf Englisch begonnen, habe ihn aber dann doch bisher noch nicht weitergehört. Vielleicht muss ich mich doch einfach mal länger einhören, egal bei welcher von beiden Sprachen. Ich linse schon immer mal wieder ins Hörbücher4um und habe Deine Beiträge zu Elizabeth George mit Interesse gelesen.

Petra hat geschrieben:Was mir aber ganz entfallen war, ist, dass es auch eine Serie gibt! Ich habe mir "Strike" jetzt gleich mal auf meine Watchlist gesetzt. Wie ich aus deinen Zeilen herauslese, hat euch die Serie gut gefallen? Serien schauen macht uns auch so viel Spaß! Und ja, wenn man dann einmal angefangen hat mit dem Schauen, dann geraten die Bücher doch meist ins Hintertreffen, weil man zu neugierig ist aufs Weiterschauen, und dann die Geduld fehlt, erst die Bücher zu lesen.
Und manches funktioniert als Serie auch so gut, dass es mir auch reicht zu Schauen.

Du liest richtig. Die Serie „Strike“ hat uns sehr gefallen. Beim ersten Buch hatte ich ja den Vergleich und es sind mir schon die Kürzungen und kleine Änderungen aufgefallen. JK Rowling hat ja an den Drehbüchern auch mitgearbeitet. Schade fand ich, dass das Zwischenmenschliche zwischen Cormoran und Robin doch immer sehr kurz abgehandelt wurde. Die Schauspieler sind große Klasse. Bei den beiden Protagonisten merkt man auch, wie sehr die beiden ihre Charaktere, die sie spielen, mögen. Wir schauen auch gerne Serien zusammen und diese hat uns beiden gut gefallen. Manchmal klappt es auch gut, erst die Verfilmung zu sehen und dann das Buch zu lesen, aber manchmal reicht auch die Verfilmung, da stimme ich Dir zu.
Liebe Grüße, Sonja

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 6. Feb 2022, 17:27

Hallo Sonja,

Sonja hat geschrieben:Das klingt gut. Alice Munro rutscht auf meiner Liste weiter nach oben. Ich fand auch ihre Beschreibungen so eindringlich und einprägsam, ähnlich auch wie es mir mit Simenon geht. Man liest es und hat es noch Stunden und Tage später vor Augen. Man liest die Begeisterung in Deinen Zeilen. Ein ähnliches Gefühl habe ich auch. Es wird Zeit, sie zu entdecken.


Dass Alice Munro auf deiner Liste weiter nach oben rutscht, freut mich. Ebenso, dass du das Gefühl hast, dass es Zeit wird, sie zu entdecken. Dieses Gefühl wurde bei mir auch immer dringender. Eigentlich hatte ich es letztes Jahr vor, aber da wurde ich jäh aus meinem Lesefluss gerissen. Jetzt aber ist die Zeit für sie gekommen. Und ich genieße es wirklich sehr. Dass es dir mit Simenon und den eindringlichen Beschreibungen ähnlich geht, und sie dich auch nach dem Lesen noch nicht loslassen. ist schön. Besonders, da du im Moment durch den Umzug sicher recht erledigt bist. Das spricht sehr für Simenon, dass er trotzdem so eindringlich auf dich wirkt.

Sonja hat geschrieben:Früher hatte ich ein Faible, von Zeit zu Zeit Stories zu lesen: z.B. Lily Brett und ihre Geschichten, Richard Yates „Elf Arten der Einsamkeit“ und Maeve Brennan mit „New York New York“. Als ich überlegte, wie ich ins Lesejahr 2022 einsteigen könnte, dachte ich auch erst an Kurzgeschichten, entschloss mich aber dann, es mit dünneren (so um die 200 Seiten langen) Büchern zu probieren, was mir dann auch in der Umsetzung sehr gefallen hat. Daher war ich seinerzeit auch in Deinem Stories-Thread über Lucia Berlin gestoßen. Habe eben mal in „Was ich sonst noch verpasst habe" hineingelesen und ihre Art zu schreiben spricht mich an. Ich war mir seinerzeit nur inhaltlich nicht so sicher, bin es mir auch jetzt noch nicht ganz bzw. ob es zurzeit etwas für mich ist. Vielen Dank für Deine Empfehlung!


Mensch, jetzt hast du mir aber Lust gemacht! Und zwar auf die Geschichten von Lily Brett. Ich kenne von ihr nur den Roman "Chuzpe", den ich damals mit großem Vergnügen als Hörbuch gehört habe. Heute noch habe ich im Ohr klingen: "Klops braucht der Mensch!" :kichern: Ich glaube das muss ich mir irgendwann noch mal anhören. Die Stories von Lily Brett hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Vielen Dank fürs mich darauf stoßen! Ich werde mich gleich mal danach umtun. Vielen Dank für den tollen Tipp!
Maeve Brennans New York-Geschichten habe ich noch vor mir. Vor zwei Jahren las ich ihre Geschichten über "Mr und Mrs Derdon". Danach habe ich mir den Schuber mit ihren sämtlichen Erzählungen gekauft. Eine wunderschöne Ausgabe.

Dass du überlegt hattest, mit Kruzgeschichten ins neue Lesejahr zu starten, ist interessant. Ebenso, dass du dich anstatt dessen entschlossen hast, dünnere Bücher zu lesen. Das habe ich auch gemacht. Ich bin nämlich letztes Jahr an einem sehr dicken Buch ewig hängen geblieben. Es war fantastisch, aber auch eine große Bremse. Und nun musste ich erst mal wieder rein kommen ins Lesen. Und so machen mir die schmaleren Bücher derzeit auch viel Freude.

Dass du bei Lucia Berlin aufgrund der Themen nicht sicher bist, kann ich verstehen. Falls du es doch mal mit ihr versuchst, bin ich gespannt, wie sie auf dich wirkt. Ich fühle mich mit ihr sehr verbunden. In ihrer Art erinnert sie mich an einen geliebten Menschen. Das verstärkt die Intensität noch, die ihre Geschichten auf mich ausüben. Auch gefällt mir sehr, dass sie aus dem Leben erzählt. Ihrem, aber eben auch dem anderer Menschen. Da gibt es z. B. die Geschichte einer jungen Frau, die aus armen Verhältnissen kommt, und Mutter wird. Ihre Überforderung wurde für mich so nachvollziehbar. Die Geschichte geht mir immer noch nicht aus dem Sinn.

Sonja hat geschrieben:Danke, das machen wir :umarmung: . Wir fühlen uns hier schon sehr wohl und genießen das Leben auf dem Land.


Dann habt ihr die richtige Wahl getroffen! Ich finde immer, man merkt sofort, ob man eine neue Unterkunft gefunden hat, oder ein neues Zuhause.

Sonja hat geschrieben:Oh ja! Da gibt es noch viel zu entdecken. Nachdem der Kommissar Maigret dann doch ein wenig auf mich warten musste, hat er mich nun wieder voll gepackt und ich habe ihn gestern Abend nur ungern zur Seite gelegt. Ich denke, ich werde noch einiges von Simenon lesen. Interessant fand ich auch zu erfahren, dass viele namhafte Autoren ihn als eines ihrer Vorbilder nennen.


Ja, er hat viele Autoren inspriert. Schon toll und imposant, wenn jemand sowas schafft, nicht wahr?! Dass du dich trotz des derzeitigen Umzugs so von ihm packen lässt, spricht absolut für Simenon! Und toll natürlich, dass du dir für diese Zeit genau das richtige ausgesucht hast, so dass du zwischen Kisten auspacken und was sonst noch so zu tun ist, so richtig schön abtauchen kannst beim Lesen. Solch kleine Auszeiten spenden so viel Kraft!

Sonja hat geschrieben:Hörbücher und ich sind eine schwierige Kiste. Ich würde sie so gern in meinen Alltag integrieren. Es gibt einige, die mir sehr gefallen und die ich dann auch mehrfach gehört habe. Wenn ich dann aber keinen Nachfolger finde, der mich ebenso packt, ist das Feuer ebenso schnell wieder erloschen. Dazu kommt die Sache mit der Sprache. Ich höre viel lieber auf Englisch (wahrscheinlich durch das jahrelange Schauen von Filmen und Serien im englischen Original), als auf Deutsch. Wenn es geht gesprochen ist, habe ich auch nicht die Verständnisprobleme, die ich zuweilen beim lesen habe. Wahrscheinlich weil mir einzelne Vokabeln nicht so ganz stark ins Auge springen. Den 5. Cormoran Strike habe ich nun auf Englisch begonnen, habe ihn aber dann doch bisher noch nicht weitergehört. Vielleicht muss ich mich doch einfach mal länger einhören, egal bei welcher von beiden Sprachen. Ich linse schon immer mal wieder ins Hörbücher4um und habe Deine Beiträge zu Elizabeth George mit Interesse gelesen.


Dann habe ich es richitig in Erinnerung, und es hat sich nicht geändert, dass du zwar gerne Hörbücher hören möchtest, aber es dann doch irgendwie nicht so recht zündet. Was mir an mir immer wieder aufgefallen ist: Ich schweife schnell mit den Gedanken ab. Beim Lesen kann man dann einfach die zwei, drei Zeilen noch mal lesen. Beim Hören ist das etwas umständlicher, und so macht man es häufig nicht. Ging mir zumindest immer so. Aber da hat sich inzwischen ja auch einiges getan. Und so nutze ich inzwischen sehr gerne die Zurück-Taste, womit ich 15 oder 30 Sekunden in der Handlung zurückspringe. Wenn ich länger geistig auf Abwegen war, klicke ich halt entsprechend weit zurück. So ist für mich das Hören weniger oberflächlich und intensiver geworden. Und ich schweife dann irgendwann auch nicht mehr so oft ab, bleibe besser drin. Das hat viel zu meiner Hörlaune beigetragen. Denn ich habe nun das Gefühl alles verstanden, und keine Lücken zu haben.

Sonja hat geschrieben:Du liest richtig. Die Serie „Strike“ hat uns sehr gefallen. Beim ersten Buch hatte ich ja den Vergleich und es sind mir schon die Kürzungen und kleine Änderungen aufgefallen. JK Rowling hat ja an den Drehbüchern auch mitgearbeitet. Schade fand ich, dass das Zwischenmenschliche zwischen Cormoran und Robin doch immer sehr kurz abgehandelt wurde. Die Schauspieler sind große Klasse. Bei den beiden Protagonisten merkt man auch, wie sehr die beiden ihre Charaktere, die sie spielen, mögen. Wir schauen auch gerne Serien zusammen und diese hat uns beiden gut gefallen. Manchmal klappt es auch gut, erst die Verfilmung zu sehen und dann das Buch zu lesen, aber manchmal reicht auch die Verfilmung, da stimme ich Dir zu.


Gut zu wissen, dass die Serie lohnt, und sie euch gefallen hat. Ja, schade, dass sich in Verfilmungen oft nicht so ganz die Zeit genommen wird für die Charaktere. Von J. K. Rowling gibt es auch eine Verfilmung ihres Krimis (Krimi-Dramas) "Ein plötzlicher Todesfall". Es ist eine Mini-Serie, und so wird sich hier gut Zeit genommen für die Charaktere. Das hat mir richtig gut gefallen.
"Strike" rückt durch deine Beschreibungen in mein Interessenfeld.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mo 7. Feb 2022, 09:14

“Frau Helbing und der tote Fagottist“ habe ich inzwischen beendet. Es hat mir großes Vergnügen bereitet, Frau Helbing bei der Auflösung dieses Falles zu folgen. Köstlich auch der Showdown! Passte wunderbar, und hat mir viel Spaß bereitet. Den 2. Fall habe ich mir gleich auf meinen Reader gepackt.

Aber erst mal lese ich jetzt “Die vier Söhne des Doktor March“. Vor Jahren las ich von Brigitte Aubert „Im Dunkel der Wälder“. Das ist mir stark im Gedächtnis geblieben, einfach weil es eine sehr ungewöhnliche Erzählperspektive hat (die Protagonistin ist durch ein Bombenattentat, das sie überlebt hat, gelähmt, blind und stumm). Aber auch weil die Handlung etwas Irrwitziges an sich hatte.

Beides treffe ich auch in „Die vier Söhne des Doktor March“ an. Die Perspektive ist auch hier sehr ungewöhnlich. Jeanie arbeitet bei den Marchs als Haushaltshilfe. Eines Tages findet sie das Tagebuch einer der Söhne. Dieser lässt bewusst nicht erkennen, welcher der vier Söhne er ist. Seine Identität muss er unbedingt geheim halten, denn in seinem Tagebuch schreibt er über seine Taten, die Taten eines Serienmörders. Jeanie beginnt selbst ein Tagebuch zu führen. Und so wird die gesamte Handlung abwechselnd durch die Niederschriften aus den beiden Tagebüchern erzählt. Schon bald merkt, der Mörder, dass jemand sein Tagebuch gelesen hat, und spricht den „Spion“ ganz direkt in seinem Tagebuch an. Ein Katz- und Mausspiel beginnt. Auch an Irrwitzigkeit lässt Brigitte Aubert es in diesem Thriller nicht mangeln. Ihre Erzählweise und ihr Ton sind unverkennbar.

Ihre Bücher haben ebenfalls gemein, dass es perverse Anklänge in ihren Büchern gibt. Der Erzählstil ist direkt und schnell und die Autorin verweilt immer nur kurz in einzelnen Sequenzen. So sind die Szenen nicht detailliert beschrieben. Aber die Perversität mit der der Serienmörder seine Taten ausübt und davon berichtet, wird durch kleine Einstreuungen grausamer Abartigkeiten deutlich. Mir wäre wohler, wenn die Autorin das unterließe. Es ist für die Handlung nicht notwendig. Ein Störpunkt.

Nichtsdestotrotz auch hier ein ungewöhnlicher Thriller, der sich sehr spannend liest, und aus einer außergewöhnlichen Perspektive erzählt ist.
Liebe Grüße,
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Di 8. Feb 2022, 13:45

Hallo Petra,

„Im Dunkel der Wälder“ von Brigitte Aubert habe ich auch vor langer Zeit gelesen, aber einen weiteren könnte ich nicht mehr von ihr lesen. Sie lag mir nicht, wegen den Gründen die du auch oben ausführst.

Ich bin gespannt ob du durchhältst :zerknirscht_wink:
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Di 8. Feb 2022, 20:56

Hallo Maria,

unnötige Schilderungen von Gewalt mag ich nicht. An meine persönliche Grenze stoße ich hierbei, wenn Gewalttaten detailliert beschrieben sind. Ging mir vor langer Zeit z. B. bei "Cupido" von Jillian Hoffmann so. Oder auch bei "Der Vogelmann" von Mo Hayder. Dann breche ich ab. Bei Brigitte Aubert ist es immer nur ein dahingeworfener Satz zwischendurch. Finde ich irritierend und sehr unnötig. Aber ich kann drüber hinwegsehen, da die Handlung spannend und außergewöhnlich ist. Somit halte ich im Moment gerne durch.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Mi 9. Feb 2022, 17:59

Schwitters von Ulrike Draesner habe ich beendet. Ich bin sehr beeindruckt, wie die Autorin mit ihrem Stil die Kunstrichtung Kurt Schwitters, nämlich Dadaismus, Collage, Wortspiele aufgreift und verständlich macht. Auch wenn die Biografie mitunter etwas schwerer zu lesen war, hat mich das bis zum Ende begeistert. Ein bißchen konnte ich Kurt und seine Besessenheit zwischen den Zeilen hervorlugen sehen ! Daher wird dieses Buch auch mein erstes Top 2022 !
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Sonja » Do 10. Feb 2022, 17:51

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:Dass Alice Munro auf deiner Liste weiter nach oben rutscht, freut mich. Ebenso, dass du das Gefühl hast, dass es Zeit wird, sie zu entdecken. Dieses Gefühl wurde bei mir auch immer dringender. Eigentlich hatte ich es letztes Jahr vor, aber da wurde ich jäh aus meinem Lesefluss gerissen. Jetzt aber ist die Zeit für sie gekommen. Und ich genieße es wirklich sehr. Dass es dir mit Simenon und den eindringlichen Beschreibungen ähnlich geht, und sie dich auch nach dem Lesen noch nicht loslassen. ist schön. Besonders, da du im Moment durch den Umzug sicher recht erledigt bist. Das spricht sehr für Simenon, dass er trotzdem so eindringlich auf dich wirkt.


Dann ist jetzt die richtige Zeit bei Dir für sie. Ja, ich denke, lange werde ich nicht mehr mit Alice Munro warten.

Petra hat geschrieben:Mensch, jetzt hast du mir aber Lust gemacht! Und zwar auf die Geschichten von Lily Brett. Ich kenne von ihr nur den Roman "Chuzpe", den ich damals mit großem Vergnügen als Hörbuch gehört habe. Heute noch habe ich im Ohr klingen: "Klops braucht der Mensch!" :kichern: Ich glaube das muss ich mir irgendwann noch mal anhören. Die Stories von Lily Brett hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Vielen Dank fürs mich darauf stoßen! Ich werde mich gleich mal danach umtun. Vielen Dank für den tollen Tipp!


Ja, Edek und der Klops :kichern: . „Chuzpe“ kenne ich noch nicht von ihr, aber ich durfte mit Edek schon in „Zu viele Männer“ Bekanntschaft machen. Du bringst mich gerade selber noch drauf, mal wieder etwas von ihr– vielleicht „Chuzpe“? - zu lesen. Bei mir subt schon länger „Von Mexiko nach Polen“. Ich habe vor Jahren einiges von Lily Brett gelesen.

Petra hat geschrieben:Maeve Brennans New York-Geschichten habe ich noch vor mir. Vor zwei Jahren las ich ihre Geschichten über "Mr und Mrs Derdon". Danach habe ich mir den Schuber mit ihren sämtlichen Erzählungen gekauft. Eine wunderschöne Ausgabe.


Mit Maeve Brennan ist es bei mir genau umgekehrt. „New York New York“ habe ich bereits genossen und bekam dann "Mr und Mrs Derdon" geschenkt, welches noch bei mir im SUB liegt. Es wird Zeit, es mal da runter zu nehmen.

Petra hat geschrieben:Dass du überlegt hattest, mit Kruzgeschichten ins neue Lesejahr zu starten, ist interessant. Ebenso, dass du dich anstatt dessen entschlossen hast, dünnere Bücher zu lesen. Das habe ich auch gemacht. Ich bin nämlich letztes Jahr an einem sehr dicken Buch ewig hängen geblieben. Es war fantastisch, aber auch eine große Bremse. Und nun musste ich erst mal wieder rein kommen ins Lesen. Und so machen mir die schmaleren Bücher derzeit auch viel Freude.


Bei mir waren die letzten beide Jahre sehr mau in Sachen lesen, daher wollte ich auch einen sanften Wiedereinstieg wählen und erinnerte mich daran, dass mir Stories immer wieder gefallen haben. Als ich nicht so recht etwas fand, dachte ich, warum nicht dünnere Bücher. Die sind bei mir immer wieder - unbewusst - zu kurz gekommen. Und ich muss sagen, das war wirklich eine gute Entscheidung.

Petra hat geschrieben:Dass du bei Lucia Berlin aufgrund der Themen nicht sicher bist, kann ich verstehen. Falls du es doch mal mit ihr versuchst, bin ich gespannt, wie sie auf dich wirkt. Ich fühle mich mit ihr sehr verbunden. In ihrer Art erinnert sie mich an einen geliebten Menschen. Das verstärkt die Intensität noch, die ihre Geschichten auf mich ausüben. Auch gefällt mir sehr, dass sie aus dem Leben erzählt. Ihrem, aber eben auch dem anderer Menschen. Da gibt es z. B. die Geschichte einer jungen Frau, die aus armen Verhältnissen kommt, und Mutter wird. Ihre Überforderung wurde für mich so nachvollziehbar. Die Geschichte geht mir immer noch nicht aus dem Sinn.


Ich werde sie mir auf jeden Fall einmal genauer anschauen. Danke Dir für den näheren Einblick!

Petra hat geschrieben:Dann habt ihr die richtige Wahl getroffen! Ich finde immer, man merkt sofort, ob man eine neue Unterkunft gefunden hat, oder ein neues Zuhause.


Sehr treffend. Genau so ist es :umarmung:

Petra hat geschrieben:Ja, er hat viele Autoren inspriert. Schon toll und imposant, wenn jemand sowas schafft, nicht wahr?! Dass du dich trotz des derzeitigen Umzugs so von ihm packen lässt, spricht absolut für Simenon! Und toll natürlich, dass du dir für diese Zeit genau das richtige ausgesucht hast, so dass du zwischen Kisten auspacken und was sonst noch so zu tun ist, so richtig schön abtauchen kannst beim Lesen. Solch kleine Auszeiten spenden so viel Kraft!


Ja, das stimmt. Die letzten Tage war ich dann leider doch zu müde, aber zum Glück wartet der Kommissar sehr geduldig auf mich. Das so viele Andere sich von ihm inspiriert fühlen, erinnerte mich daran, wie viele moderne Klassiker es gibt, die es noch zu entdecken gilt.

Petra hat geschrieben:Dann habe ich es richitig in Erinnerung, und es hat sich nicht geändert, dass du zwar gerne Hörbücher hören möchtest, aber es dann doch irgendwie nicht so recht zündet. Was mir an mir immer wieder aufgefallen ist: Ich schweife schnell mit den Gedanken ab. Beim Lesen kann man dann einfach die zwei, drei Zeilen noch mal lesen. Beim Hören ist das etwas umständlicher, und so macht man es häufig nicht. Ging mir zumindest immer so. Aber da hat sich inzwischen ja auch einiges getan. Und so nutze ich inzwischen sehr gerne die Zurück-Taste, womit ich 15 oder 30 Sekunden in der Handlung zurückspringe. Wenn ich länger geistig auf Abwegen war, klicke ich halt entsprechend weit zurück. So ist für mich das Hören weniger oberflächlich und intensiver geworden. Und ich schweife dann irgendwann auch nicht mehr so oft ab, bleibe besser drin. Das hat viel zu meiner Hörlaune beigetragen. Denn ich habe nun das Gefühl alles verstanden, und keine Lücken zu haben.


Die Zurück-Taste kommt zwar bei mir auch zum Einsatz, vielleicht aber noch zu wenig, denn das Abschweifen ist auch mein Problem. In „Chuzpe“ habe ich reingelesen, werde aber auch nochmal reinhören.

Petra hat geschrieben:Gut zu wissen, dass die Serie lohnt, und sie euch gefallen hat. Ja, schade, dass sich in Verfilmungen oft nicht so ganz die Zeit genommen wird für die Charaktere. Von J. K. Rowling gibt es auch eine Verfilmung ihres Krimis (Krimi-Dramas) "Ein plötzlicher Todesfall". Es ist eine Mini-Serie, und so wird sich hier gut Zeit genommen für die Charaktere. Das hat mir richtig gut gefallen.
"Strike" rückt durch deine Beschreibungen in mein Interessenfeld.


Das freut mich, mit „Strike!“. Die Miniserie zum plötzlichen Todesfall steht auch noch auf unserer Liste. Das Buch hat mir damals sehr gut gefallen. Das die Serie Dir gefallen hat, puscht sie bei mir nach oben.

Dein neues Buch klingt interessant. Mal etwas Anderes. Auch wenn es mir auch so geht, dass ich manches lieber nicht geschrieben sehen würde. Aber Du schreibst ja, es hält sich in Maßen.
Liebe Grüße, Sonja

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Fr 11. Feb 2022, 16:20

Hallo Sonja,

zunächst einmal vielen Dank! Fürs immer mehr auf Lily Brett neugierig machen. Denn außer „Chuzpe“ kenne ich bisher nichts von ihr, und bekomme durch unseren Austausch immer stärker das Gefühl, dass ich das ändern sollte. Mir war gar nicht so bewusst, dass Edek auch in anderen Romanen von ihr vorkommt. Durch dich ist nun „Zu viele Männer“ in meinen Fokus gerückt. Der Titel lässt ganz anderes vermuten, als die Fahrt von Vater und Tochter nach Polen, und den Erinnerungen an den Holocaust. Das klingt sehr lesenswert. Und dass ich darin Edek wiederbegegnen kann, ist natürlich auch reizvoll. Ich habe nun ein bisschen recherchiert, und so ist mir bewusst geworden, dass Edek eine zentrale Figur in ihrem Werk ist. Und die meisten (oder alle) weiblichen Hauptfiguren Lily Bretts Alter-Ego sind. Sehr interessant. Und ihre Erzählungen ebenfalls. Sonja, da werde ich bestimmt das ein oder andere lesen, und dabei an dich denken.

Kürzere Romane, auch so ein interessantes Thema. Da sind mir in den letzten Jahren einige sehr stark im Gedächtnis geblieben. So denke ich gerne an „Hier ist noch alles möglich“ von Gianna Molinari, „Ich mag mich irren, aber ich finde dich fabelhaft“ von Dorothy Baker, „Der endlose Sommer“ von Madame Nielsen (sehr eigen, da braucht es den richtigen Lesezeitpunkt) oder die drei Bände um Lucy Barton von Elizabeth Strout (eigentlich auch Erzählungen, aber alle miteinander lose verwoben) zurück. Und unvergessen bleibt mir „Schande“; ich bewundere sehr, wie es J. M. Coetzee gelingt, solch ein komplexes Thema in so kurzer Prosa zu verdichten.

Mit Stories ist es bei mir anders als bei dir. Ich habe sie wirklich erst sehr spät für mich entdeckt. Ich konnte damit früher wenig anfangen, aber dann hat es mich gepackt, und zwar richtig. Manchmal merkwürdig, nicht wahr?! Aber so hat und braucht alles seine Zeit.

Dass Kommissar Maigret geduldig ist, glaube ich auch. Stammt er doch aus einer Zeit, in der alles noch gemächlicher war. :kichern: Schön, dass er auf dich wartet.

Zu Brigitte Aubert: mir bereitet die Lektüre spannende unterhaltsame Lesestunden. Empfehlen würde ich es trotzdem niemandem. Es ist, wie auch „Im Dunkel der Wälder“ sehr eigenwillig. Sowohl in der grotesken Geschichte, als auch wie es erzählt wird. Kann einem liegen, muss aber keineswegs.

Dass dir das Buch „Ein plötzlicher Todesfall“ gefallen hat, höre ich gern. Gelesen habe ich selbst es zwar nicht, aber von der Mini-Serie war ich umso mehr angetan, und konnte danach kaum glauben, dass das Buch in den Kritiken zumeist so schlecht weg kam. Aber vermutlich geht es dabei viel um die Erwartungshaltung, mit der man dran geht. Denn es ist ja mehr ein Drama denn ein Krimi. Die Serie könnte dir auch gefallen, wo du mit dem Buch viel anfangen konntest.
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Percival Everett - James (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Sonja » Fr 11. Feb 2022, 21:57

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:Hallo Sonja,

zunächst einmal vielen Dank! Fürs immer mehr auf Lily Brett neugierig machen. Denn außer „Chuzpe“ kenne ich bisher nichts von ihr, und bekomme durch unseren Austausch immer stärker das Gefühl, dass ich das ändern sollte. Mir war gar nicht so bewusst, dass Edek auch in anderen Romanen von ihr vorkommt. Durch dich ist nun „Zu viele Männer“ in meinen Fokus gerückt. Der Titel lässt ganz anderes vermuten, als die Fahrt von Vater und Tochter nach Polen, und den Erinnerungen an den Holocaust. Das klingt sehr lesenswert. Und dass ich darin Edek wiederbegegnen kann, ist natürlich auch reizvoll. Ich habe nun ein bisschen recherchiert, und so ist mir bewusst geworden, dass Edek eine zentrale Figur in ihrem Werk ist. Und die meisten (oder alle) weiblichen Hauptfiguren Lily Bretts Alter-Ego sind. Sehr interessant. Und ihre Erzählungen ebenfalls. Sonja, da werde ich bestimmt das ein oder andere lesen, und dabei an dich denken.


Das freut mich sehr! "Zu viele Männer" ist mir in positiver Erinnerung, auch wenn es natürlich ein hartes Thema beinhaltet. Mir ist Edek heute auch wieder über den Weg gelaufen, denn ich habe mit Chuzpe begonnen. Dazu aber im Hörbücher4um mehr :freudig_die_faeuste_schwing:
Ja, das mit den Alter-Egos ist interessant. Auch wenn die Thematik in ihren Büchern ähnlich ist, so schafft sie es doch immer wieder neu darüber zu schreiben. Ich meine, ich bin damals zu Buchhandelszeiten beim Regale sortierten über Lily Brett gestolpert, also als das Internet und die Recherchemöglichkeiten, die wir heute selbstverständlich nutzen noch in den Kinderschuhen steckten. Mein erstes Buch war "Einfach so", ziemlich direkt gefolgt von "Zu sehen".

Petra hat geschrieben:Kürzere Romane, auch so ein interessantes Thema. Da sind mir in den letzten Jahren einige sehr stark im Gedächtnis geblieben. So denke ich gerne an „Hier ist noch alles möglich“ von Gianna Molinari, „Ich mag mich irren, aber ich finde dich fabelhaft“ von Dorothy Baker, „Der endlose Sommer“ von Madame Nielsen (sehr eigen, da braucht es den richtigen Lesezeitpunkt) oder die drei Bände um Lucy Barton von Elizabeth Strout (eigentlich auch Erzählungen, aber alle miteinander lose verwoben) zurück. Und unvergessen bleibt mir „Schande“; ich bewundere sehr, wie es J. M. Coetzee gelingt, solch ein komplexes Thema in so kurzer Prosa zu verdichten.


"Hier ist noch alles möglich" wird sich bald auf meinem Kindle wiederfinden, denn es ist gerade für 3.99€ zu haben. Da hatte ich schon mal reingelesen. Und "Ich mag mich irren...", das möchte ich auch schon so lange lesen. Danke fürs dran erinnern! Die 3 Bände um Lucy Barton hatte ich mir vor dem Jahreswechsel angesehen und sie sind auch in mein Interesse gerückt. Allerdings passt, glaube ich, der Zeitpunkt gerade nicht so recht. "Schande" kenne ich bisher nur vom sehen. Merke ich mir, dass es Dir unvergessen ist.

Petra hat geschrieben:Mit Stories ist es bei mir anders als bei dir. Ich habe sie wirklich erst sehr spät für mich entdeckt. Ich konnte damit früher wenig anfangen, aber dann hat es mich gepackt, und zwar richtig. Manchmal merkwürdig, nicht wahr?! Aber so hat und braucht alles seine Zeit.


Ja, das denke ich auch. Manchmal passen Bücher einfach so perfekt in einen Moment - oder manchmal auch nur einzelne Passagen, dass es schon unheimlich ist. In einer angenehmen Art.

Petra hat geschrieben:Dass Kommissar Maigret geduldig ist, glaube ich auch. Stammt er doch aus einer Zeit, in der alles noch gemächlicher war. :kichern: Schön, dass er auf dich wartet.


Das Gemächliche der Zeit ist eines der Dinge, die mich an diesen Krimiklassikern reizen.

Petra hat geschrieben:Zu Brigitte Aubert: mir bereitet die Lektüre spannende unterhaltsame Lesestunden. Empfehlen würde ich es trotzdem niemandem. Es ist, wie auch „Im Dunkel der Wälder“ sehr eigenwillig. Sowohl in der grotesken Geschichte, als auch wie es erzählt wird. Kann einem liegen, muss aber keineswegs.


Gut zu wissen, danke. Ich werde mal sehen. Neugierig bin ich allemal.

Petra hat geschrieben:Dass dir das Buch „Ein plötzlicher Todesfall“ gefallen hat, höre ich gern. Gelesen habe ich selbst es zwar nicht, aber von der Mini-Serie war ich umso mehr angetan, und konnte danach kaum glauben, dass das Buch in den Kritiken zumeist so schlecht weg kam. Aber vermutlich geht es dabei viel um die Erwartungshaltung, mit der man dran geht. Denn es ist ja mehr ein Drama denn ein Krimi. Die Serie könnte dir auch gefallen, wo du mit dem Buch viel anfangen konntest.


Ja, an die schlechten Kritiken kann ich mich auch noch gut erinnern. Ich hatte Harry Potter ja nie wirklich gelesen. Nur mal reingelesen, weil die Reihe während meiner Buchhändlerausbildung mittendrin war. Das Genre war aber nicht meins und verkauft hat er sich ja von ganz alleine :breit_grins: Die Serie werden wir sicher zu gegebener Zeit mal sehen.
Liebe Grüße, Sonja

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