Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Fr 1. Jul 2022, 14:56

Hallo Kioki,

Kioki hat geschrieben:ist das der/die M.M.Kaye, von der auch Palast der Winde ist? Dieses Buch hat mich vor langer Zeit sehr, sehr begeistert. Ein Schmöker, wie Vom Winde verweht - wobei nicht die Ähnlichkeit im Titel die Assoziation weckte.


Ja, es ist die M.M. Kaye, die auch "Palast der Winde" geschrieben hat. Auf dieses Buch machst du mich nun wiederum neugierig. Ich kenne bisher nur zwei ihrer Krimis, und möchte unbedingt alle ihre Krimis lesen. Denn sie sind etwas Besonderes. Geschrieben hat sie sie in den 50er (und frühen 60er) Jahren, und so haben sie ihre ganz eigene Atmophäre. Die Schaupläzte sind fremdländisch, was umso toller ist, da die Autorin viel herumgekommen ist, und diese Orte selbst kennengelernt hat. Deine Bezeichnung Schmöker passt auch bei den Krimis, und zwar im allerbesten Sinne! Man kan sich so richtig hineinversenken und schmökern.

Dein Lesestoff der letzten Zeit war teils durchwachsen. Dennoch sehr interessant. Besonders was du über "Berge, Meere und Giganten" schreibst, hat mich angesprochen. Ich werde mir dieses Buch von Alfred Döblin mal vormerken, gleichzeitig aber auch dein Verweis auf den richtigen Lesezeitpunkt. Mir scheint auch, dass es den für diesen Stoff braucht.

Vielen Dank für deinen sehr interssanten Lesebericht! Ich habe ihn genossen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Fr 1. Jul 2022, 20:06

Danke, Kioki für deinen ausführlichen Bericht !

So ähnlich wie dir ging es mir mit der Fantasy-Reihe Lichtsaga von Brent Weeks. Die ersten Bände haben mich noch begeistert, aber die letzten beiden habe ich nur noch überflogen. Hier waren es die Ideen, die sich immer wiederholt haben und nicht wirklich was Neues gebracht haben.

Aber nun habe ich einen Booker Prize -Shortlist von 2017 auf meinem Kindle, nämlich Eine Geschichte der Wölfe von Emily Fridlund. Es fängt sehr vielversprechend an, aus der Sicht einer Erwachsenen erzählt Linda von dem Jahr, als sie 15 wurde. Und man bekommt gleich mit, dass damals etwas passiert sein muss. Linda ist seltsam distanziert, sie wächst in einer sehr ländlichen, waldreichen Gegend auf und hat auch eine sehr emotionslose Beziehung zu ihren Eltern. Die ersten 50 Seiten gefallem mir schon mal sehr gut !
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Sonja » So 3. Jul 2022, 01:17

Liebe Petra,

Petra hat geschrieben:Passt schon! :breit_grins: :lachend_auf_den_tisch_hau:
Auf den Austausch über diesen Kommissar mit dir freue ich mich auch schon sehr. :nicken_freudig:


Die Freude ist ganz meinerseits :nicken_freudig:

Petra hat geschrieben:
Das finde ich auch, dass er da einen ganz tollen Verlag gegründet hat! Und mir geht es wie dir. Wenn ich das Verlagsprogramm durchschaue, dann finde ich immer was. So schön, dass er sich alte Schätze heraussucht, und gleichzeitig auch Neues. Dieses Jahr habe ich z. B. Frau Helbing für mich entdeckt. Da freue ich mich auch schon aufs Lesen der Folgebände.


Ja, er hat wirklich eine tolle Mischung am Start! Stimmt, Frau Helbing erscheint ja auch im Kampa Verlag.

Petra hat geschrieben:
Sag mal, kannst du dir erklären, warum ich mir heute den 5. Fall als Hörbuch heruntergeladen habe, obwohl ich den 4. noch vor mir habe? Hast du damit vielleicht irgendwas zu tun? :am_kopf_kratz:
Als wenn der mir weglaufen würde. :kichern:
Aber ich fühle mich wohler, jetzt wo ich ihn schon mal auf meinen iPod packen kann. Der reizt einfach wirklich ganz besonders! Und schön zu erfahren, dass es dir damit genauso ging.


Iiich?! Nein, ganz unmöglich, dass ich da irgendetwas mit zu tun habe. :lachend_auf_den_tisch_hau:

Aber ich kann Dir dieses Gefühl nachempfinden. Nach dem Beenden von Band 5 hatte ich keinen Maigret mehr auf dem SUB. Und das obwohl ich immer zwei dort haben wollte. Wie das nur passieren konnte? :haare_zu_berge: Mittlerweile ist dieses Malheur behoben :stirnwisch:

Petra hat geschrieben:Dass von M.M. Kaye keine Neuausgaben kommen, finde ich auch total schade! Zum Glück hatte ich damals bei zwei TB zugeschlagen, kurz bevor sie vergriffen waren. Und zwei andere Bücher von ihr habe ich in neuerwertig ergattert. Auch mit annehmbarer Covergestaltung. Die schon lange vergriffenen Krimis von ihr haben teils wirklich scheußliche Cover. :haare_zu_berge: Aber so war die Gestaltung zu der Zeit nun mal. Neuausgaben wären so wünschenswert!


Das ist prima! Ja, damals gab es Cover :haare_zu_berge:
Liebe Grüße, Sonja

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Sonja » So 3. Jul 2022, 01:49

Hallo Kioki,

danke für Deinen tollen Bericht. Ich habe ihn sehr gerne gelesen und mir “Die Feuer” auch gleich mal angesehen. Da freue ich mich schon auf weitere Eindrücke von Dir.

Ebenso interessant ist, was Du zu Alfred Döblins Buch schreibst. Ich hatte von diesem Titel, ehrlich gesagt, bisher noch nie gehört.

Auch Deine Eindrücke letztens zu “Max, Mischa und die Tet-Offensive” lassen das Buch auf meiner Liste drauf. Bei der Seitenanzahl muss es sich aber noch ein wenig gedulden.

Kioki hat geschrieben:Von meiner Seite kann ich nur ergänzen, dass ich vor vielen Jahren eine Phase hatte, in der ich etliche Bücher von Erich Maria Remarque gelesen habe. Ich fand sie allesamt sehr bewegend und so gut geschrieben, dass einem die leider meist grauenhaften Geschehnisse schon nahe kamen.


Ich habe in der Zwischenzeit in weitere von ihm reingelesen und nehme auch immer wieder “Die Nacht von Lissabon” in die Hand. Ein toller Autor und schön, dass es noch einige Bücher von ihm zu entdecken gibt. Ich hätte früher nie gedacht, dass mir Literatur mit solch schrecklichen Ereignissen einmal zusagen wird. Aber man wird älter und der Geschmack verändert sich bzw. entwickelt sich weiter.
Liebe Grüße, Sonja

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Sonja » So 3. Jul 2022, 02:11

Hallo Maria,

JMaria hat geschrieben:Sonja,
Die dreibändige Autobiographie von M.M. Kaye habe ich auch leider noch ungelesen als Ebooks. Ich merke derzeit auch, dass ich aus der Übung bin englisch zu lesen, das ging mir schon mal besser von der Hand.


bei mir sind es auch ebooks und ich meine, ich hätte sie mal vor einigen Jahren im Angebot gekauft. Ich habe es mir bisher nie richtig angewöhnen können, Bücher auf Englisch zu lesen, dabei liebe ich die Sprache so sehr. Es war aber immer nur mal hier und da Eines. Bei Filmen und Serien hingegen geht es gar nicht mehr anders, wenn sie aus diesem Sprachraum kommen.
Liebe Grüße, Sonja

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mo 4. Jul 2022, 16:13

Liebe Sonja,

Sonja hat geschrieben:Iiich?! Nein, ganz unmöglich, dass ich da irgendetwas mit zu tun habe. :lachend_auf_den_tisch_hau:

Aber ich kann Dir dieses Gefühl nachempfinden. Nach dem Beenden von Band 5 hatte ich keinen Maigret mehr auf dem SUB. Und das obwohl ich immer zwei dort haben wollte. Wie das nur passieren konnte? :haare_zu_berge: Mittlerweile ist dieses Malheur behoben :stirnwisch:


Gut, dass das Malheur inzwischen behoben ist! :stirnwisch:
Das ist ja auch kein haltbarer Zustand! :kichern:

Und ja, ja! Wasch du deine Hände nur in Unschuld. :breit_grins:
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mo 4. Jul 2022, 16:15

Ich lese derzeit "Die schiere Wahrheit" von Ursula Hasler und bin voller Eindrücke!

Im wahren Leben sind sich Georges Simenon und Friedrich Glauser nie begegnet. Für dieses Krimivergnügen hat Ursula Hasler jedoch solch ein Zusammentreffen der beiden Meister der Kriminalliteratur arrangiert.

In dieser Fiktion begegnen sich die beiden im Juni 1937 im Badeort Saint-Jean-de-Monts am Atlantik. Simenon ist zu diesem Zeitpunkt bereits erfolgreich, und hat (vorerst) seinem Kommissar Maigret den Rücken gekehrt, da er sich einen Namen abseits der Krimiserie machen will. Und Glauser lebt seit März mit Berthe Bendel im kleinen Badeort La Bernerie, und reist dritter Klasse mit seinem letzten Geld nach Saint-Jean-de-Monts, um sich dort von Doktor Schöni ein Morphium-Rezept ausstellen zu lassen. Doktor Schöni, der im Hôtel de la Plage logiert, kann ihm zwar das gewünschte Rezept nicht geben, stellt ihm jedoch einen anderen Hotelgast vor, da er weiß, dass Glauser diesen sehr bewundert. Es ist niemand geringerer als sein Vorbild Georges Simenon, der Schöpfer des Kommissar Maigret.

Simenon und Glauser kommen bei einem Strandsparziergang ins Gespräch übers Schreiben, besonders das Schreiben von Kriminalromanen. Dabei kommt ihnen die Idee, gemeinsam einen Fall zu konstruieren, an Hand dessen sie nebenbei darüber resümieren, was einen guten Kriminalroman ausmacht.

Simenon beginnt. Da er seinen Kommissar Maigret nach Band 19 vermeintlich in den Ruhestand geschickt hat, und diesen dort auch nicht stören möchte (sonst lenkt dieser ihn nur erneut davon ab, andere Bücher zu schreiben), muss er eine neue Figur ersinnen. Das ist schnell gemacht, und so beginnt die Fiktion der beiden mit Amélie Morel, einer alternden Jungfer und Krankenschwester, die von einem Patienten, den sie bis zum Tod gepflegt hat etwas Geld geerbt hat, und sich erstmals in ihrem Leben einen Urlaub gönnt. Im Hôtel de la Plage an der Atlantikküste. Ein Hotelgast wird in den Dünen tot aufgefunden, und Amélies Neffe, der junge Inspektor Laurent Picot, wird gerufen um Ermittlungen durchzuführen. Amélies Neugierde ist ebenfalls geweckt, schließlich tut sie sich schwer damit, tatenlos Tage am Strand zu verbringen. Und so steckt sie ihre Nase in die Angelegenheit.

Die Eröffnungsszene ist gemacht. Simenon und Glauser tauschen sich beim Strandspaziergang darüber aus. Für das zweite Kapitel übernimmt Glauser, und ruft seinen Wachtmeister Studer auf den Plan. Denn, so ersinnt Glauser, der Tote ist Amerikaner, mit Schweizer Wurzeln. Die einflussreiche Familie wünscht, dass ein Ermittler aus der Schweiz hinzugezogen wird. So reist Studer nach Frankreich. Fortan sind nicht nur Amélie Morel und ihr Neffe an der Aufklärung interessiert, sondern auch Wachtmeister Studer.

Von der ersten Seite an bereitete mir diese doppelte Fiktion großes Vergnügen!

Ich hatte zuvor über das Buch gelesen, dass es Ursula Hasler virtuos gelänge, sich in den Stil und die Vorgehensweisen beider Literaturgrößen einzufühlen. Dem stimme ich mit einer Einschränkung zu. Ich erkenne das für mich Typische an Simenon bislang nicht wieder. Das liegt vermutlich am meisten an der Figur der Amélie Morel und auch der Figur ihres Neffen. Beide würde ich eher in einem Krimi von Agatha Christie erwarten, oder in einem Cozy-Krimi. Die Szenen mit Amélie strahlen eine gewisse Gemütlichkeit und Schrulligkeit aus. Sehr lustig z. B. wie sie Zigarette raucht, und ihre bläuliche Qualmwolke die ihres Neffen unterstützt, und diese gemeinsam gegen Studers gelblichen Qualm seiner Brissago ankämpfen.

Hier sei erwähnt, dass Ursula Hasler in ihrer Krimifiktion Simenon sich neue Figuren ausdenken lassen musste, denn die Figur des Maigret ist geschützt, weshalb die Autorin ihn in diesem Krimi nicht auftreten lassen konnte. So reizvoll ein Zusammentreffen von Studer und Maigret gewesen wäre, trifft es sich eigentlich gut. Denn Simenon hatte zu der Zeit, zu der der Roman spielt seinen Kommissar Maigret schließlich einstweilen in Pension geschickt.

Die Kapitel und Passagen, die Haslers fiktiver Glauser zu verantworten hat, haben für mich hingegen eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem wirklichen Wachtmeister Studer-Krimi. Alle Achtung! Ich bin begeistert. Und es macht großen Spaß, diese Kapitel zu lesen. Sehr authentisch! Anders als in den Passagen, die von dem fiktiven Simenon erdacht wurden, spüre ich hier sehr stark wie sich die Autorin in Glausers Stil eingefühlt hat.

Denkt man genauer drüber nach, ist es allerdings in gewisser Weise auch folgerichtig, dass der von Glauser und Simenon hier erdachte Kriminalfall mehr Glauser‘sche Züge trägt. Schließlich ermittelt Glausers Figur Studer, während sich Simenon mit Amélie Morell und Inspektor Laurent Picot neue Figuren ausdenkt. Und vielleicht wollte Ursula Hasler nicht eine Kopie eines Kommissar Maigrets für diesen Krimi, sondern hat sich vielleicht absichtlich in eine ganz andere Richtung entschieden. Der Name Picot scheint mir auch nicht zufällig gewählt, erinnert er doch ein wenig an den Namen Poirot. An der Stelle möchte ich auch zum Ausdruck bringen, dass ich es nicht schlimm finde, dass die Figuren für mich nichts Simenon-typisches haben. Ich erkenne in den Figuren etwas eigenes von Ursula Hasler. Und das was ich das sehe, gefällt mir! Amélie bereitet mir großes Vergnügen!

Übrigens hat die Autorin auch das Jahr der Romanhandlung sehr passend ausgewählt. Glauser hielt sich 1937 im Badeort La Bernerie-en-Retz auf, welcher nicht allzu weit von Saint-Jean-de-Monts entfernt liegt. Und Simenon kauft 1938 in Nieul-sur-Mer ein Haus. Somit ebenfalls nicht weit entfernt, und gut möglich, dass er sich vielleicht ein Jahr zuvor zu diesem Zweck die umliegenden Gegenden angeschaut hat. Diese Tatsache macht auch das Setting und die Atmosphäre (der Badeort am Atlantik) des fiktiven Zusammentreffens umso authentischer.

So ergibt sich aus all diesen Details eine wunderbare und stimmige Komposition, die die Autorin hier geschaffen hat. Der Limmat Verlag (bei dem übrigens auch Friedrich Glauser beheimatet war) hat sich ebenfalls große Mühe gegeben, diese Komposition abzurunden. Die Covergestaltung ist sehr einladend. Das Coverbild zeigt ein Ölgemälde von 1930 des Künstlers René Levrel mit dem Titel „L’Hôtel de la Plage“. Kein Wunder also, dass die Bilder vom Hotel und der Umgebung, die Ursula Hasler beim Lesen heraufbeschwört dem Bild auf dem Cover so ähnlich sind. Auch hier wieder sehr authentisch und stimmig. Auch der Einband des Buches passt sich wunderbar ein; in seinem Pastellblau erinnert es an die Stimmung des beschriebenen Ortes. Der Limmat Verlag hat sich noch eine optische Besonderheit einfallen lassen. Der Buchschnitt ist nicht nur weiß, sondern in einigen Abständen auch immer mal wieder in einer Grauschattierung. Die grauschattierten Stellen sind die Passagen im Buch, in denen die fiktiven Gespräche zwischen Simenon und Glauser stattfinden. So ist es ein Leichtes, hin und her zu blättern, wenn man noch mal etwas nachschlagen möchte. Zu den Fakten hinter der Fiktion gibt es zum Abschluss ein Nachwort.

Ein Drittel des Buches habe ich gelesen. Ich werde weiter berichten. Auch ob ich noch Aspekte finde, in denen ich Simenons Stil und Vorgehensweise erkenne.

Eines noch: Ich bin sehr glücklich, dass ich das Buch gerade jetzt, an den warmen Sommertagen, lese. Es ist das perfekte Sommerbuch! Die Stimmung am Strand und im Hotel sind so toll beschrieben, dass sie sinnlich wahrnnehmbar sind. Auch aus diesem Aspekt ein Genuss!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Sonja » Di 5. Jul 2022, 01:15

Liebe Petra,

Petra hat geschrieben:
Gut, dass das Malheur inzwischen behoben ist! :stirnwisch:
Das ist ja auch kein haltbarer Zustand! :kichern:


Nee, ganz und gar nicht :kopfschuettel: :kichern:

Petra hat geschrieben:Und ja, ja! Wasch du deine Hände nur in Unschuld. :breit_grins:


:breit_grins:

Das ich gespannt bin, ob Dein neues Buch weiterhin so gut bleibt, verwundert Dich vermutlich kaum :wink: - Spaß beiseite. Danke für Deinen ausführlichen Einstiegsbericht! Sehr interessant, auch hinsichtlich der neuen Figuren Simenons. Ich werde auch gespannt verfolgen, welche weiteren Dienstberichte es von Dir gibt :kann_nicht_abwarten: . Viel Freude bei den Ermittlungen! :sonnenbrille:
Liebe Grüße, Sonja

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Sonja » Mi 6. Jul 2022, 12:33

Es war ein gutes, aber kein schönes Buch. Trotzdem konnte ich nicht aufhören, obwohl ich es zunächst nach dem ersten Kapitel abbrechen wollte. Aber dann ging es wieder gut weiter und es kamen immer wieder starke Momente. Obwohl diese in der Unterzahl blieben, und es weiterhin Stellen gab, die mir nicht gefielen, blieb ich dran. Hätte es aber mehr Seiten gehabt, hätte ich es abgebrochen. Oder wenn es von einem anderen Autor gewesen wäre, wahrscheinlich auch. Dennoch war es am Ende eine runde Sache und ich bin froh, es zu Ende gelesen zu haben. “Die Zeit mit Anaïs” von Georges Simenon.

Nun freue ich mich darauf, ein neues Buch zu beginnen.
Liebe Grüße, Sonja

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Re: Leseerlebnisse 2022...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 9. Jul 2022, 14:26

Hallo Sonja,

Sonja hat geschrieben:Das ich gespannt bin, ob Dein neues Buch weiterhin so gut bleibt, verwundert Dich vermutlich kaum :wink: - Spaß beiseite. Danke für Deinen ausführlichen Einstiegsbericht! Sehr interessant, auch hinsichtlich der neuen Figuren Simenons. Ich werde auch gespannt verfolgen, welche weiteren Dienstberichte es von Dir gibt :kann_nicht_abwarten: . Viel Freude bei den Ermittlungen! :sonnenbrille:


Nein, das verwundert mich wirklich nicht. :kichern:
Und ich kann schon mal so viel sagen: die Freude an den Ermittlungen hält an! Ein wirklich sehr interessantes Experiment, und sehr schöner Kriminalroman mit ganz viel Atmosphäre. Mein abschließender Bericht wird dann aber noch folgen. Es gibt da noch einiges zu sagen.

Sonja hat geschrieben:Es war ein gutes, aber kein schönes Buch. Trotzdem konnte ich nicht aufhören, obwohl ich es zunächst nach dem ersten Kapitel abbrechen wollte. Aber dann ging es wieder gut weiter und es kamen immer wieder starke Momente. Obwohl diese in der Unterzahl blieben, und es weiterhin Stellen gab, die mir nicht gefielen, blieb ich dran. Hätte es aber mehr Seiten gehabt, hätte ich es abgebrochen. Oder wenn es von einem anderen Autor gewesen wäre, wahrscheinlich auch. Dennoch war es am Ende eine runde Sache und ich bin froh, es zu Ende gelesen zu haben. “Die Zeit mit Anaïs” von Georges Simenon.

Nun freue ich mich darauf, ein neues Buch zu beginnen.


Mit "Die Zeit mit Anaïs" hattest du nun erstmalig ein zwiespältiges Leseerlebnis bei den Büchern von Georges Simenon. Aber auch diese Erfahrung ist mal interessant, denke ich. Woran würdest du es ausmachen, dass manche Stellen dir nicht gefielen? Würde mich durchaus interessieren.

Und sehr gespannt bin ich darauf, welches Buch du als nächstes begonnen hast. Ich wünsche dir ein glückliches Händchen bei der Auswahl! Zwei schwächere nacheinander tun meist ja nicht so gut.
Liebe Grüße,
Petra


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