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Michel Houellebecq - Vernichten

Starker Tobak den der Franzosen-Michel hier uns unter die Nase hält. Ich mag gerne melancholische Bücher, bei dem muss man allerdings aufpassen nicht in die Depressivität abzurutschen. Tödliche Kranheiten, Selbstmord, nahender Tod in einer Familiengeschichte eingebettet incl. ein bisschen französicher Politik der nahen Zukunft und eine Prise Philosophie. Genießt das Leben, rückblickend betrachtet sind die glücklichen Zeiten nur ein schmaler Sonnenstreif am Horizont, die Zukunft ist düster - so kommt mir die Botschaft vor. Spannend geschrieben ist das allemal.

Grüße

Shaftoe hat geschrieben:Michel Houellebecq - Vernichten

Starker Tobak den der Franzosen-Michel hier uns unter die Nase hält. Ich mag gerne melancholische Bücher, bei dem muss man allerdings aufpassen nicht in die Depressivität abzurutschen. Tödliche Kranheiten, Selbstmord, nahender Tod in einer Familiengeschichte eingebettet incl. ein bisschen französicher Politik der nahen Zukunft und eine Prise Philosophie. Genießt das Leben, rückblickend betrachtet sind die glücklichen Zeiten nur ein schmaler Sonnenstreif am Horizont, die Zukunft ist düster - so kommt mir die Botschaft vor. Spannend geschrieben ist das allemal.

Grüße

Houellebecq ist immer für eine Überraschung gut. Ich sah heute im Buchladen das Buch, aber da ich nach was anderem Ausschau hielt, habe ich nicht zugegriffen. Daneben lag auch ein schönes, großes Softcover mit seinem Bildnis. Ein Cahier !

Ein Cahier ist ein Sammelband mit Beiträgen von Journalisten und Schriftstellerkollegen sowie Texten des jeweiligen Künstlers. Michel Houellebecq zählt zu diesem Kreis der Auserwählten.


https://www.dumont-buchverlag.de/buch/n ... 832183875/

Von Houellebecq habe ich noch nichts gelesen, auf der einen Seite würde es mich reizen, aber ich zweifle, ob ich wirklich soviel damit anfangen könnte.

Nach dem vergnüglichen Schneemann habe ich mit Schwitters von Ulrike Draesner angefangen. JMaria hat es letztes Jahr gelesen. Ich musste zunächst erstmal googeln und stieß auf einen ganz eigenen Dadaisten mit einer riesigen begehbaren Kunstwerk, das fast sein ganzes Haus belegte, genannt der MERZbau. Er ist übrigens auch der Autor des Gedichts An Anna Blume, das heute noch präsent ist. Natürlich ist seine Kunst den Nazis ein Dorn im Auge und er überlegt nun, zu fliehen. Die Sprache von Ulrike Draesner ist toll darauf abgestimmt, sehr poetisch.

Hallo Steffi,


ich habe auch viel gegoogelt über Kurt Schwitter und sein MERZbau. Dem Künstler an sich bin ich nicht näher gekommen, ich hatte statt eines Künstlers leider einen Messie vor Augen, aber die Lebensumständen und Stationen seines Lebens, Berlin, Skandinavien und England, das war interessant. Und die Sprache die Draesner wählt trägt den Roman. Viel Freude beim Weiterlesen.

JMaria hat geschrieben:Ich lese gerade Leidenschaften: 99 Autorinnen der Weltliteratur . Kurzporträts .

Informativ in der Kürze beschriebene Schriftstellerinnen. Und man bekommt einige Anregungen. Alte Bekannte, wie die Brontes, aber auch in Vergessenheit geratene Autorinnen wie Eileen Chang, sind darin zu finden …

Aus den 99 Autorinnen sind 100 geworden. Eine neue Geschenksausgabe ist erschienen. Ich habe im Buchladen reingeschaut und es sind doch recht viele Autorinnen aus dem 20. und 21. Jahrhundert hinzugekommen. Die Kurzporträts aus dem vorigen Band sind übernommen worden, wen man rausgenommen hat, habe ich auf die Schnelle nicht herausgefunden.

Aber hier könnt ihr einen Blick ins Buch werfen.
Eine sehr schöne Aufmachung…
https://www.amazon.de/100-Autorinnen-Po ... C94&sr=1-1

Tolle Bücher lest ihr!

Trixie, du bist abenteuerlich unterwegs, sehr schön! Dass Du Matilde Asensi auf Spanisch lesen willst, beeindruckt mich. Was Kurzes für zwischendurch sicher eine gute Idee.

Steffi, du hast "Das Geheimnis des Schneemanns" gelesen, wie toll! Ich freue mich auf dieses Buch nun umso mehr, als dass du die Atmosphäre als so schön beschrieben hast.

Maria, dass es eine neue Ausgabe von "99 Autorinnen" (jetzt 100) gibt, wusste ich nicht. Interessant! Auch dass da einige aus dem 20. und 21. Jahrhundert hinzugekommen sind.

Petra, der Asensi wird noch etwas aufgeschoben, denn ich habe jetzt doch noch etwas anderes dazwischengeschoben, nicht gerade kurz, aber was ebenfalls schon eine Weile bei mir im SUB war:

Mignon G. Eberhart: House of Storm, deutsche Ausgabe: Die unheimliche Insel

Ich kenne die Autorin ja schon durch ihre Krimis um Krankenschwester Sarah Keate. Dieses Buch ist ein Einzeltitel und geht, soweit ich nach der Inhaltsangabe und einem ersten gelesenen Kapitel urteilen kann, mehr in Richtung "Gothic" als Krimi. Die Handlung ist in die späten 1940er Jahre und auf eine kleine Insel in der Karibik versetzt und dreht sich um die junge Erbin Nonie Hovendon, die nach dem Tod ihres Vaters von Roy Beadon, einem seiner Freunde, und dessen Schwester auf ihre Zuckerrohrplantage eingeladen wird. Bald macht Roy Nonie einen Heiratsantrag, den sie annimmt. Die Hochzeit steht kurz bevor, doch langsam bemerkt Nonie, dass weder auf der Insel noch innerhalb des überschaubaren Kreises der Bewohner, mit denen die Beadons gesellschaftlich verkehren, alles so paradiesisch ist, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Schon das alte koloniale Haus lässt in Nonie ein Gefühl von Beklemmung und Bedrohung aufkommen, es scheint zu "lauschen", was geschieht. Während draußen die Sonne scheint, tropische Wärme herrscht, üppige Vegetation das Anwesen umgibt und exotische Vögel sich hören lassen, werden im Haus die Fensterläden gegen die Mittagshitze geschlossen und die Bewohner ziehen sich, jeder für sich,für lange Stunden in die schattigen, stillen Räume zurück. Kein Geräusch ist zu vernehmen, so sehr sich Nonie fast schon wünscht, eines zu hören. Das Haus "lauscht", und man ahnt wie Nonie, dass "etwas in der Luft liegt".

Ganz großartig, wie Mignon G. Eberhart schon in dem ersten Kapitel diese Atmosphäre dem Leser vermitteln kann. Ich fühlte mich beim Lesen ohne Anstrengung mitten in diese Kulisse hinein versetzt und bin sehr erwartungsvoll, was sich tun wird.

Aus Neugier habe ich dieses erste Kapitel auch in der Leseprobe der deutschen Ausgabe gelesen und fand sie ganz gut. Nur einige Kleinigkeiten sind mir aufgefallen, die zwar vom Original nicht gravierend abweichen, aber mich dann doch etwas ärgern. Man hat für die aktuelle Veröffentlichung des Titels beim Fischer-Verlag vermutlich die Übersetzung von der Erstveröffentlichung von 1953 genommen, dagegen spricht auch zunächst überhaupt nichts, obwohl man an der Sprache gelegentlich schon das Alter der Übersetzung bemerkt. Man hätte auf jeden Fall, finde ich, die Übersetzung noch einmal durchgehen, Fehler ausbessern und das eine oder andere aktualisieren müssen. Manche Abweichungen sind für mich auch gar nicht zu erklären: So werden aus den "green tiles" (grüne Fliesen) beim Fußboden in Nonies Zimmer in der Übersetzung "grüne Ziegelsteine", statt "slacks", also Hosen, trägt Nonie einen Rock. Und während im Original die feucht-heißen Tropen Messingverzierungen und Spiegeln ihren Glanz nehmen, lassen sie in der Übersetzung den Putz von den Wänden bröckeln. Ja, das sind alles nur Kleinigkeiten, aber dennoch unnötig und stellenweise auch verfälschend.
Dennoch - die Atmosphäre und der Schreibstil kommen auch in der Übersetzung gut genug rüber, sodass -bis zu diesem Punkt jedenfalls- nichts dagegen spricht, sie auch auf Deutsch zu lesen.

Trixie, das ist der beste Grund für einen Aufschub überhaupt!

Du glaubst es nicht! Gestern noch habe ich die Leseprobe gelesen, und im Internet geschaut, ob es dazu nicht irgendwo eine Meinung gibt. Und jetzt sehe ich, dass du dieses Buch begonnen hast. Wie toll! Und dass es sehr vielversprechend beginnt, ist ebenfalls toll. Ich bin sehr neugierig auf deinen weiteren Bericht, und habe deine ersten Eindrücke dazu hier gerade mit großem Interesse gelesen.

Viel Spaß weiterhin damit!

Petra hat geschrieben:Du glaubst es nicht! Gestern noch habe ich die Leseprobe gelesen, und im Internet geschaut, ob es dazu nicht irgendwo eine Meinung gibt.

Na, Zufälle gibt's!
Wie bist du denn gestern ausgerechnet auf diesen Titel gestoßen (bei mir lag er ja, wie erwähnt, schon ewig im SUB, also auf meinem Ebook-Reader)?

Trixie hat geschrieben:

Petra hat geschrieben:Du glaubst es nicht! Gestern noch habe ich die Leseprobe gelesen, und im Internet geschaut, ob es dazu nicht irgendwo eine Meinung gibt.

Na, Zufälle gibt's!
Wie bist du denn gestern ausgerechnet auf diesen Titel gestoßen (bei mir lag er ja, wie erwähnt, schon ewig im SUB, also auf meinem Ebook-Reader)?

Du hattest den Titel vor Monaten hier mal erwähnt, warst aber etwas skeptisch, weil du kurz zuvor einen Reinfall erlebt hattest. Und da über "Die unheimliche Insel" nichts bekannt ist, warst du vorsichtig verhalten, sehr verständlicher Weise. Ich hatte mir das ebook damals auf meinen Merkzettel gesetzt, war aber genauso skeptisch wie du. Ein Buch von Mignon G. Eberhart, und dann hierzulande so unbekannt...
Gestern bin ich meine Merkliste durchgegangen, und dabei fiel mein Blick ganz besonders auf diesen Titel. Es reizte mich, noch mal zu schauen, nach Meinungen und der Leseprobe. Die Leseprobe gefiel mir, Meinungen fand ich keine. So habe ich das ebook erneut nicht gekauft. Nun warte ich auf deine abschließenden Eindrücke, und falls die weiterhin so positiv sind, schlage ich zu. Denn wie du auch damals schon sagtest, das Setting ist so reizvoll!

Echt ein Zufall!