Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Sonja » Do 23. Feb 2023, 20:24

“Die Ernte des Bösen” von Robert Galbraith habe ich beendet. Wie auch beim Band davor zog mich das Buch immer mehr hinein und ich konnte, einmal angefangen, nur schwer wieder aufhören zu lesen. Dieser dritte Band der Strike-Reihe hat mir noch besser gefallen, als der Zweite, den ich auch bereits klasse fand. Bisher finde ich (Band fünf kenne ich ja bereits als Hörbuch) steigert sie sich mit jedem Buch. Ich freue mich schon auf die nächsten Bände.
Liebe Grüße, Sonja

:buecher_boden:
The Sea, once it casts its spell, holds one in its net of wonder forever. Jacques Cousteau
Hold fast to dreams ~ for if dreams die ~ life is a broken-winged bird ~ that cannot fly. Langston Hughes
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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Do 23. Feb 2023, 23:01

Und weiter geht es mit Ricarda Huch:

Am 18. Juli 1844 feierte sie noch ihren 80. Geburtstag in Jena. Und sie feierte nach dem Motto: "Es ist wie in Pestzeiten - am Rande des Abgrunds sind die Feste am lautesten." Ein Glückwunschtelegramm kam von Hitler; eine dicke Aufmachung vom "Völkischen Beobachter". Es gab eine offizielle Festschrift. Und sie bekam im Namen von Goebbels und der Heimatstadt Braunschweig den mit 30.000 Mark dotierten Wilhelm-Raabe-Preis. Schon 1933 hätten die neuen Machthaber sie gerne auf ihrer Seite gehabt. In ihrem Dankesschreiben vermied sie die Anrede "Mein Führer" und den Gruß "Heil Hitler". Das Geld nahm sie aus der Not heraus: "Ich empfinde es als einen Flecken auf der Ehre, den ich nicht auslöschen kann."
Als der Krieg zu Ende war, war sie seelisch und körperlich einfach nur erschöpft, sie wog keine 50 Kilo mehr. Aber sie hatte geschafft, was sie sich 1933 als Ziel setzte: Sie wollte Hitler überleben. Thüringen wurde nach Kriegsende in die Sowjetische Besatzungszone eingegliedert. Ihr Ruf als "Königin der inneren Emigration" war bei den sowjetischen Kulturoffizieren über jeden Zweifel erhaben. Die neue Macht wollte sie als politische Stimme des Aufbruchs. Und sie genoss fortan ihre fast kultische Verehrung und war in den verschiedensten Gremien tätig.

"Ich bin jetzt prominent, und das ist sehr zeitraubend. Ich bekomme fortwährend offizielle Besuche und offizielle Briefe, soll für die Studenten, oder für die Frauen, oder für die Wähler, oder für die Evakuierten ermunternde Aufrufe verfassen, tue es zwar nicht, muss aber erklären, warum ich es nicht tue."

Und doch tat sie es. "Für die Märtyrer der Freiheit" erschien am 25. Mai 1946 in den "Hessischen Nachrichten". Sie wollte Biografien schreiben, "Lebensbilder dieser für uns Gestorbenen aufzeichnen und in einem Gedenkbuch sammeln". Das brachte ihr Denunziationen bis hin zu Todesdrohungen, die sie aus Ost und West bekam. "'Sie wollen nun Mörder verherrlichen, Helden in den Schmutz ziehen, Mord ist Mord', schrieb man ihr."
Eineinhalb Jahre war sie gut dafür, vom kulturellen Neuanfang, demokratischem Aufbruch und dem einigen Deutschland zu plädieren. Doch spätestens ab Mitte 1946 drehte sich das Blatt. Sie wurde mehr und mehr zensiert, Ausreisegenehmigungen, die schon zugesagt wurden, wurden wieder zurückgenommen. Sie hörte von der Verschleppung unschuldiger junger Menschen und verglich die Zeit mit den vergangenen zwölf Jahren.
Eigentlich wollte sie nicht weg von Jena. Hier war ihr Publikum, ihre Freunde und Mitstreiter. Doch es ging für sie nicht anders. Es fügte sich, dass sie von Johannes R. Becher, damals Kulturbund-Chef, eine Einladung auf den Ersten Deutschen Schriftstellerkongress bekam. Der fand vom 4. bis 8. Oktober 1947 statt. Sie sollte für ihn die Ehrenpräsidentschaft übernehmen. Auf diesem Weg wollte sie dann in einem verplombten, englischen Militärzug in den Westen gelangen.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Fr 24. Feb 2023, 16:02

Sonja hat geschrieben:Mich hat ein wenig das Murakami-Fieber gepackt und ich habe spontan die erste Kurzgeschichte aus “Der Elefant verschwindet” gelesen.

Murakami wird hier ja gerne und oft und auch derzeit wieder erwähnt und nachdem Maria von ihrem Neuzugang berichtete, ließ mich das nicht mehr los, da ich selber auf der Suche nach einem schönen Kurzgeschichtenband war und sich zudem zuletzt auch eine Lust aufs parallellesen entwickelte.

Bei reinlesen in die erste Geschichte "Der Aufziehvogel und die Dienstagsfrauen" hat es dann geklickt und daneben sind dann auch direkt noch zwei Romane auf meinem Merkzettel gelandet:“Südlich der Grenze, westlich der Sonne” und “Afterdark”.

Bisher kenne ich von Haruki Murakami “Naokos Lächeln”, "Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede" , den Erzählband “Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah”und "Von Beruf Schriftsteller". Derzeit hätte ich nicht wenig Lust, in diesem Jahr auch noch einen Roman von ihm zu lesen.

So sehr ich das Krimi lesen weiterhin genieße, freue ich mich gleichzeitig über ein wenig Abwechslung und über die Tatsache nach langer Zeit wieder parallel zu lesen. Mal sehen, wohin die Reise führt.



Ich stimme Steffi zu: eigentlich kann man alles von Murakami lesen,
Die erste Kurzgeschichte „Der Aufziehvogel und die Dienstagsfrauen“ im Erzählband Der Elefant verschwindet habe ich gleich gelesen, als das Buch bei mir ankam. So beginnt auch, mit ein paar kleinen Abweichungen, auch „Die Chroniken des Aufziehvogels“ und ich freu mich aufs weiterlesen und wie es weitergeht mit der Geschichte.

Ich bin gespannt, Sonja, ob du in diesem Jahr noch zu einem Roman von Murakami greifst.


@Didonia
Ricarda Huch war schon eine besondere Persönlichkeit und im hohen Alter war sie noch so präsent im Literaturbetrieb, das zollt Respekt. Ich mag ihre Geschichtsbücher.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Fr 24. Feb 2023, 16:49

@Maria
Ich muss gestehen, dass ich von ihr noch gar nichts gelesen habe. "Der letzte Sommer" könnte aber irgendwo im Regal stehen, bin mir aber nicht sicher.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Sa 25. Feb 2023, 12:33

Didonia hat geschrieben:@Maria
Ich muss gestehen, dass ich von ihr noch gar nichts gelesen habe. "Der letzte Sommer" könnte aber irgendwo im Regal stehen, bin mir aber nicht sicher.



Ich kenne das Sachbuch über den 30jährigen Krieg. Sehr zu empfehlen. Ricarda Huch ist bekannt für gute Recherche. Außerdem las ich den Krimi „Der Fall Deruga“, darüber habe ich vor Jahren hier etwas dazu geschrieben:

https://www.buecher4um.de/Foren/viewtop ... arda#p5743

Als Nächstes interessiert mich von ihr „Romantik“.
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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Sa 25. Feb 2023, 13:07

Moin, @Maria,

jetzt, wo Du es schreibst: Ich habe "Romantik" von der Anderen Bibliothek. Auch das noch ungelesen. Auf den "Fall Deruga" hast Du mich neugierig gemacht. Das E-Book habe ich mir mal besorgt.

Wünsche ein schönes Wochenende.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Sa 25. Feb 2023, 13:15

Didonia hat geschrieben:Moin, @Maria,

jetzt, wo Du es schreibst: Ich habe "Romantik" von der Anderen Bibliothek. Auch das noch ungelesen. Auf den "Fall Deruga" hast Du mich neugierig gemacht. Das E-Book habe ich mir mal besorgt.

Wünsche ein schönes Wochenende.


Genau, diesen wunderschönen Band aus der Anderen Bibliothek habe ich mir auch gegönnt. :buch:

Dir und allen anderen ebenso ein schönes Wochenende.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 26. Feb 2023, 15:40

YvonneS2 hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Hallo Yvonne,

"Kalmann" mochte ich auch sehr! Eine ganz eigene Figur. Und damit auch ein ganz eigener Krimi. Den Gammelhai kann man förmlich riechen, nicht wahr?! :breit_grins:


Allerdings! Ich habe mir im Internet mal genauer angesehen, wie der hergestellt wird und muss sagen, der Name ist hier Programm. Igitt! :übel:3:


Ja, das ist wenig appetitlich! :breit_grins:
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Rónán Hession - Leonhard und Paul (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 26. Feb 2023, 15:40

Hallo Sonja,

Sonja hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Dass ich dich auf Balzac noch neugieriger machen konnte, freut mich!


Ich habe festgesellt, dass ich "Madame Bovary" als ebook habe. Allerdings als kostenloses. Hab noch nicht recherchiert, ob die Ausgabe vollständig oder gekürzt ist.


Wobei "Madame Bovary ja von Flaubert ist; aber auch eine gute Idee. Ich habe "Madame Bovary" auch noch nicht gelesen. Allerdings besitze ich die wunderschöne Hanser Ausgabe. Die bringen ja sehr gute Neuübersetzungen in sehr schönen Ausgaben heraus.

Aber auch von Balzac findest du einiges als kostenlose ebooks. Aber ob die Übersetzungen gut sind, kann ich nicht beurteilen. Aber einen Versuch sicherlich wert.

Sonja hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Aber einmal eingetaucht in die Welt der hard-boiled-Krimis, geben die Autoren sich die Klinke in die Hand.


Ja, die haben sich zusammegerottet und abgesprochen :nicken_freudig:


Mir kommt es auch so vor! :breit_grins:

Sonja hat geschrieben:Dir viel Spaß mit dem nächsten hard-boiled Abenteuer in Los Angeles. Ich werde gebannt Deinem Bericht folgen, denn das Reinlesen hat mich sehr sehr neugierig gemacht.


Vielen Dank! "Ein einsamer Ort" ist wirklich grandios! Der anfängliche Sog verstärkt sich immer mehr. Ich werde berichten, wenn ich durch bin. Es kann nicht mehr lange dauern, denn ich kann mich kaum von dem Buch lösen. So spannend und so eindringlich! Wie schön, dass der Atrium Verlag diesen Krimi-Klassiker in Neuübersetzung herausgebracht, und der deutschsprachigen Leserschaft somit wieder zugänglich gemacht hat. Ein richtiges Juwel!

Sonja hat geschrieben:Das geht mir auch so :freudig_die_faeuste_schwing: . Es gibt im Moment besonders viel zu entdecken.


Dann geht es uns beiden so. Im Moment weiß ich gar nicht, was von all dem reizvollen ich zuerst lesen soll. :nicken_freudig:

Sonja hat geschrieben:Es ist gerade gut dabei, sich zu ändern bzw. eher zu ergänzen und mit parallellesen für Abwechslung zu sorgen, obwohl mir mein Krimi gerade ausgesprochen gut gefällt.


Das ist schön zu lesen, dass sich da etwas tut. Wir sagten ja schon so oft, es braucht nur Zeit. Und dann öffnen sich weitere Lesetüren wieder von ganz allein. Mit Parallelesen sorge ich auch immer gerne für Abwechslung. Schön, dass es dir auch derzeit so geht.

Sonja hat geschrieben:Mich hat ein wenig das Murakami-Fieber gepackt und ich habe spontan die erste Kurzgeschichte aus “Der Elefant verschwindet” gelesen.

Murakami wird hier ja gerne und oft und auch derzeit wieder erwähnt und nachdem Maria von ihrem Neuzugang berichtete, ließ mich das nicht mehr los, da ich selber auf der Suche nach einem schönen Kurzgeschichtenband war und sich zudem zuletzt auch eine Lust aufs parallellesen entwickelte.

Bei reinlesen in die erste Geschichte "Der Aufziehvogel und die Dienstagsfrauen" hat es dann geklickt und daneben sind dann auch direkt noch zwei Romane auf meinem Merkzettel gelandet:“Südlich der Grenze, westlich der Sonne” und “Afterdark”.

Bisher kenne ich von Haruki Murakami “Naokos Lächeln”, "Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede" , den Erzählband “Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah”und "Von Beruf Schriftsteller". Derzeit hätte ich nicht wenig Lust, in diesem Jahr auch noch einen Roman von ihm zu lesen.

So sehr ich das Krimi lesen weiterhin genieße, freue ich mich gleichzeitig über ein wenig Abwechslung und über die Tatsache nach langer Zeit wieder parallel zu lesen. Mal sehen, wohin die Reise führt.


Mit großem Interesse habe ich deinen Bericht über dein neu entfachtes Murakami-Fieber gelesen. Auf "Der Elefant verschwindet" machst du mich damit neugierig, genauso wie du mich damals auf "Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede" neugierig gemacht hast. Es wird doch mal Zeit für mich, einige Erzählungen Murakamis zu lesen. (Da fällt mir auch wieder ein, dass der Film "Drive my Car" noch auf meinem Wunschzettel steht; er ist nach Vorlage zweier Kurzgeschichten - Drive my Car und Scheherazade- von Muarkami entstanden, und wurde mit dem Golden Globe als bester fremdsprachiger Film und mit dem Oscar als bester internationaler Film ausgezeichnet.)

Mit "Südlich der Grenze, westlich der Sonne" hast du den für mich (bisher) besten Murakami noch vor dir. Ich las damals die andere Übersetzung ("Gefährliche Geliebte"), die direkte Übersetzung aus dem Japanischen ins Deutsche von Ursula Gräfe gab es damals noch nicht. So bezaubernd, diese Geschichte. Freut mich sehr, dass das Buch auf deine Wunschliste gewandert ist.

Ich freue mich schon auf deine weiteren Eindrücke zu den weiteren Erzählungen.

Gesehen habe ich, dass du auch mit dem dritten Cormoran Strike durch bist. Schön, dass die Serie sich immer weiter steigert. So soll es sein!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2023...ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Do 2. Mär 2023, 17:32

Der Krimi-Klassiker „Ein einsamer Ort“ aus dem Jahr 1947 hat einen unglaublichen Sog auf mich ausgeübt, dem ich mich nicht entziehen konnte, und der immer stärker wurde im Verlauf der Geschichte. Ungeheuer spannend und gut geschrieben ist dieses Psychogramm eines Serienmörders. Dadurch, dass die Geschichte aus der Sicht des Serienmörders erzählt wird, weiß man als Leser immer mehr als die Menschen in seinem Umfeld. Und man schwankt zwischen Bangen und Hoffen, dass man ihm auf die Schliche kommt. Hoffen, damit er aufhört Frauen zu töten, Bangen, weil Dorothy B. Hughes den Leser in die Seele des Mörders blicken lässt. Man fühlt seine Verletzungen, die ihn zu den Morden treiben, und man erkennt in ihm den schwächlichen Menschen, der er ist, und was ihn so gefährlich macht.
=
Für mich zählt dieser Krimi zu den Besten! Wie wichtig er für das Krimi-Genre war, beschreibt Megan Abbott im Nachwort sehr gut. Davon habe ich im Thread hard-boiled näher berichtet. Eigentlich ist „Ein einsamer Ort“ dem Genre Noir zuzuordnen (auch „Suspence“ finde ich passend). Im Nachwort wird aber auch sehr gut erklärt, wie sich der Krimi auch im hard-boiled-Genre einordnen lässt, nämlich durch die Umkehrung mancher typischer Elemente, die Dorothy B. Hughes hier vorgenommen hat. Und das zu einer Zeit, in der die von Männern geschriebenen hard-boiled-Krimis florierten. Überdies passt der Handlungsort (L. A.) und die die Atmosphäre. Es wird getrunken (Highballs, Scotch und Martini), durch L. A. gefahren, Zigaretten geraucht.

„Ein einsamer Ort“ ist nicht nur ein unglaublich spannender Krimi, sondern auch ein Meilenstein des Krimi-Genres. Viele Autoren wurden von Dorothy B. Hughes inspiriert, u. a. der Hochstapler Mr. Ripley von Patricia Highsmith fällt einem unweigerlich beim Lesen ein. Ich habe übrigens große Lust bekommen, die Ripley-Romane zu lesen. Das habe ich schon lange vor, da mir das Hörbuch (ungekürzte Lesung) des 1. Bandes „Der talentierte Mr. Ripley“ damals sehr gefallen hat. Ich lese Patricia Highsmith ja sowieso sehr gerne.

Doch das muss warten. Ich habe als nächstes zu „Der Mörder in mir“ von Jim Thompson gegriffen. Auch ein Autor, der schon viel zu lange in meinem Regal ausharrt. Schon so lange wollte ich von ihm einiges lesen. Somit habe ich den nächsten hard-boiled-Krimi am Wickel. Ich werde berichten.
Liebe Grüße,
Petra


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