Hallo Ihr Lieben,
wer mich schon länger kennt, hat es von mir schon oft gehört: Mit historischen Romanen tue ich mich schwer. Ich habe oft versucht es herauszufinden. Und ich könnte mir inzwischen vorstellen, dass eine Möglichkeit wäre, dass die meisten Autoren (offenbar die, die ich gelesen habe) einfach etwas aus früheren Zeiten berichten wollen. Wie es damals wohl war. Ein lebendiges Bild aufbauen. Und dafür muss dann eine Geschichte her, die in diesen Rahmen gepackt wird. Und vielleicht merkt man diesen Geschichten an, dass sie nur erfunden wurden, um einen Zweck zu erfüllen: Von früheren Zeiten erzählen. Denn irgendwie habe ich unter den gängigen Autoren historischer Romane noch nichts gefunden, bei dem ich dachte, dass da jemand auch wirklich eine tolle, besondere Geschichte erzählt. So haben mir die (zugegeben wenigen) historischen Romane keinen Spaß gemacht. Weiter kommt hinzu, dass ich leider (bis auf in den ersten 2 oder 3 Jahren auf der Realschule) keinen guten Geschichtsunterricht genossen habe und meine Vorstellungskraft für die vergangenen Zeiten (vielleicht) deshalb beschränkt ist.
Lange schon meine ich, dass ich persönlich mit einem Sachbuch über vergangene Zeiten besser beraten bin als mit den meisten historischen Romanen, in denen mir die zum Aufhänger gemacht Geschichte, in die die historischen Fakten eingebettet sind, oft belanglos und oberflächlich erscheint und ich mich gar nicht ganz darauf einlassen kann.
Und jetzt stoße ich zufällig auf dieses hier: Pilawas Mittelalter.
Und denke mir, dass das genau das sein könnte, wonach ich suche. Ich werde bei einem meiner nächsten Buchhandlungsbesuche mal Ausschau danach halten! Hat es schon jemand? Oder hat schon jemand einen Blick reingeworfen? Falls ja: Wie gefällt es Euch?
Aufmerksam wurde ich durch einen Werbeprospekt, den mir die Mayersche in meine Tüte gepackt hat, zusammen mit meinen Einkäufen! Als hätte ich nicht schon genug Verführung in dem Laden erfahren!
In dem Prospekt steht, dass er in dem bebilderten Buch von Tischsitten, vom Eheleben, von Kaisern und Bauern berichtet. Aber auch von Leichhändlern und Vagabunden, vom Kulturbetrieb im Kloster... das mit dem "bebildert" finde ich besonders reizvoll, denn so kann man sich sicher alles besser vorstellen.
Ich beneide Jörg Pilawa übrigens für seinen Geschichtsuntericht. Ich zitier mal aus der Produktbeschreibung bei buecher.de:
"Was hatte ich für ein Glück mit meinem Geschichtsunterricht: Ich sehe mich noch mit selbstgeschneidertem Kostüm beim Mittelalterfest als Scholar durch die Lüneburger Altstadt ziehen. Wir haben unter freiem Himmel auf Strohballen übernachtet, auf Marktplätzen Reden geschwungen und um Almosen bettelnd vor der Kirche campiert. Bis heute bin ich dankbar, auf so lebendige Weise Vergangenes erfahren zu haben. Und bis heute finde ich das Mittelalter eine der spannendsten Epochen."
Ist er nicht zu beneiden?
Vielleicht kann ja einer was zu dem Buch sagen oder zu ähnlichen Büchern, die empfehlenswert sind?