Abgebrochene Bücher 2009

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Re: Abgebrochene Bücher 2009

Beitragvon Petra » Do 26. Nov 2009, 11:20

Hallo Martina und Rachel,

ok Martina, vielleicht ist es wirklich so, dass Dir die gemächlichen Krimis/Romane im Moment nicht so liegen. Kann gut möglich sein! Denn "Echo einer Winternacht" war ja auch eher gemächlich. Und der hat Dir ebenso gut gefallen wie mir, wie ich sehe! :-)

Von der Jordan/Hill-Reihe bekäme ich glaube ich auch Alpträume. Das Hörspiel zu Band 1 fand ich schon mehr als beklemmend und überaus brutal. An den Qualen, Ängsten und Schmerzen die ein Opfer da ertragen muss, lässt mich die Autorin allzu sehr teilhaben. Mir reicht es mir vorzustellen, was ein Opfer durchlebt haben muss, das ermordet wurde. "Dabei sein" muss und will ich wirklich nicht. Das geht mir an die Nerven. Früher war ich da weniger zimperlich und konnte besser Abstand wahren, da ich mir da einfach gedacht hatte: Ist ja nur ein Buch. Heute gelingt mir das nicht mehr so recht. Deine Alpträume kann ich somit gut verstehen, Martina! ;-)

Und genau das meine ich auch mit den zwei verschiedenen Arten Krimis/Thriller, die Val McDermid schreibt. So grausam wie in der Jordan/Hill-Reihe war sie in "Echo einer Winternacht" nicht. Und wie ich es so herauslese auch in "Ein Ort für die Ewigkeit" nicht. Ansonsten glaube ich auch, dass man ihren Stil schon durchaus überall wiederfindet/wiedererkennt. Meine Vermutung bezieht sich nur auf die Inhalte in Punkto Grausamkeit/Brutalität.

Aber so richtig können wir hier das alles wohl nicht entscheiden. Ich nicht, weil ich eigentlich nur "Echo einer Winternacht" wirklich kenne. In die Jordan/Hill-Reihe habe ich nur reingelesen (das war aber schon heftig!) und eben das Hörspiel zum ersten Band gehört und in den zweiten reingehört (da geht es auch wieder heftig zu... ein vergewaltigtes und mit Schraubzwingen gefesseltes Opfer leidet große Schmerzen und steht unglaubliche Ängste durch und ist am Wimmern, dass es innerlich große Beklemmungen auslöst). Und Du, Rachel, kennst zu wenige zum Vergleich außerhalb der Jordan/Hill-Reihe. Allenfalls Du, Martina, hast 2 von der Jordan/Hill-Reihe gelesen und 2 für sich stehende. Siehst Du da einen Unterschied in der Art der Krimis/Thriller in Punkto Brutalität? Geht sie wirklich in der Jordan/Hill-Reihe viel grausamer zur Sache als in den einzelnen Romanen?

Rachel hat geschrieben:Aber auch ihre Hill/Jordan-Reihe ist ja oft eher langsam und nimmt sich viel Zeit für die Figuren und die Polizeiarbeit, etwas, was bei den Hörspielen ja nicht so gut rüber kommt.


Ja, das denke ich mir schon! Das meinte ich auch nicht. Sondern wirklich nur in dem Punkt der Grausamkeiten. Da scheint sie mir bei Jordan/Hill weit über meine persönliche Schmerzgrenze hinauszugehen. In den Einzelbänden hingegegen meine ich nicht.

Schade nur, dass ich da so wenig ab kann. Denn die Figuren Hill und Jordan würden mich wirklich sehr interessieren! Besonders nach der kleinen Vorstellung die man von ihnen durch das Hörspiel bekommt. Aber ich weiß: Ich hätte auch Alpträume! ;-)
Liebe Grüße,
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Re: Abgebrochene Bücher 2009

Beitragvon Martina » Do 26. Nov 2009, 16:33

Liebe Petra,

ja, ich sehe da schon Unterschiede. "Echo einer Winternacht" fand ich "harmlos", aber sehr spannend. Auch in "Ein Ort für die Ewigkeit" habe ich keine Grausamkeiten und Brutalitäten entdeckt, zumindest bis ca. Seite 120 nicht.

Hill/Jordan 1 habe ich vor sehr vielen Jahren gelesen und habe kaum Erinnerungen daran. Damals kam mir das nicht so brutal und grausam vor. Im Nachhinein betrachtet ist es jedoch die psychische, eher unterschwellige Gewalt, die mir Albträume beschert. So wie Du auch schreibst, liebe Petra, wenn man mit den Opfern mitleidet und ihre Gedanken "spürt". Wobei mir das beim Lesen ja gar nicht unangenehm aufgefallen ist, da ich da eigentlich sehr abgebrüht bin. Aber es berührte mich so nachhaltig. Das finde ich einerseits faszinierend, wenn ein Autor das schafft, andererseits stört mich natürlich, dass ich dann nicht mehr ruhig schlafen kann.

Ich werde mir auf jeden Fall auch die Hörspiele anhören und dann Hill/Jordan 3 lesen. Und "Das Moor des Vergessens" liegt auch noch auf meinem SUB, allerdings traue ich mich da schon gar nicht mehr dran.
Liebe Grüße
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Re: Abgebrochene Bücher 2009

Beitragvon Britti » Do 26. Nov 2009, 18:34

Liebe Martina, das klingt ja vielleicht...

Martina hat geschrieben:da ich da eigentlich sehr abgebrüht bin


:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Abgebrochene Bücher 2009

Beitragvon Rachel » Fr 27. Nov 2009, 15:17

Hallo zusammen,

nur kurz, ich kann aktuell nämlich nur mit einer Hand schreiben und das ist doch ziemlich nervig.

Ich weiß, ich stehe da mit meiner Meinung ziemlich alleine da, aber ich finde ihre Hill/Jordan-Reihe auch nicht so viel brutaler als z.B. Simon Beckett und diverse andere Autoren mit Serienmörderbüchern. Und dafür ist der Rest einfach besser als das meiste, was ich in der Hinsicht so kenne. ;)

Und wenn es nach Alpträumen geht, dürfte ich sowieso nur noch ganz harmloses Zeug lesen, ich träume nämlich ständig von dem, was ich lese oder an Filmen so anschaue. Da wirkt McDermid sich nicht schlimmer aus, als viele andere Autoren. :mrgreen:
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Re: Abgebrochene Bücher 2009

Beitragvon Petra » Fr 27. Nov 2009, 15:58

Hallo zusammen,

Rachel, jetzt muss ich grinsen ( :mrgreen: <--- ich), denn ich stelle mir gerade vor, wen Du so alles im Traum aus Deinen Büchern triffst... das kann in vielen Fälle ja doch recht unterhaltsam und sogar komisch sein! ;-)
Natürlich nur, wenn es nicht gerade Opfer oder Täter aus irgendwelchen Krimis sind... dann kann sich das ja schnell zu einem Alptraum ausweiten.

Aber mal Spaß beiseite. Ich weiß genau was Du meinst wenn Du sagst:

Rachel hat geschrieben:Ich weiß, ich stehe da mit meiner Meinung ziemlich alleine da, aber ich finde ihre Hill/Jordan-Reihe auch nicht so viel brutaler als z.B. Simon Beckett und diverse andere Autoren mit Serienmörderbüchern. Und dafür ist der Rest einfach besser als das meiste, was ich in der Hinsicht so kenne. ;)


Ich glaube nicht mal, dass Du so alleine damit dastehst. Erstens schrieb Martina ja auch, dass sie in dem Punkt recht abgebrüht sei. Zweitens war ich es früher auch mehr als heute. Keine Ahnung warum sich das gewandelt hat. Und drittens glaube ich Dir aufs Wort, dass sich die Jordan/Hill-Reihe sehr von anderen Krimis abhebt. Und das ist es ja, was mich einerseits so an mir selbst verzweifeln lässt. Ich würde die Bücher nämlich echt gerne lesen! Weiß aber, dass sie mir zu brutal sind! Und da kommen wir zu dem von Dir angesprochenen Punkt: Richtig! Val McDermid geht da gewiss nicht brutaler/grausamer vor, als ihre Kollegen, von denen ich hier mal nennen möchte: Simon Beckett oder jetzt auch Stuart MacBride.

Der Unterschied für mich liegt einzig darin, dass ich es nicht ertragen kann, wenn ich mich in ein Opfer reinfühlen muss beim lesen. Also seine Angst und Schmerzen miterleben muss. Dabei wird mir schlecht. Ich kriege äußerste Beklemmungen. (Komischer Weise kann ich das im Film eher ab. Warum auch immer. Verstehe ich selbst nicht).

Bei Simon Becket oder auch jetzt bei Stuart MacBride sind die Opfer tot. Der Leser wird nicht dazugeholt wenn der Täter sie gefangen hält oder ermordet. Das hilft mir dann meine Fantasie zu zügeln.

Das ist der einzige Unterschied. Und somit auch wirklich nur ein ganz persönliches Empfinden. Denn rein objetiv betrachtet hast Du nämlich recht: Da gibt es andere, die ich gut verkraften kann, die nicht minder grausam vorgehen!

Gar nicht mag ich hingegen Krimis/Thriller, in denen die Gewalt pure Effekthascherei ist. Das ist bei der Jordan/Hill-Reihe, wenn ich es richtig verstanden habe, aber nicht der Fall. Somit geht es in dem Fall nur um meine subjektive Sellektion, welche Art von Grausamkeit für mich geht und welche nicht. So wenig sie auch rational ist.

Ich hoffe Du verstehst, wie ich das meine?

Und manchmal frage ich mich auch, ob ich es nicht einfach noch mal testen soll. Wie es so auf mich wirkt. Aber ich merke ja schon bei den Szenen im Hill/Jordan-Hörspiel wie es mir zusetzt, wenn ich "miterleben" muss, welche Angst und Schmerzen eines der Opfer da ausstehen muss... mir wird dabei ganz schlecht. Bei Simon Beckett (und eigentlich schlimmer noch Stuart MacBrides) Ekel-Szenen nicht! Denn die Opfer sind schon tot. Gut... bei Simon Beckett gibt es in Band 1 ja eine Ausnahme... aber (Spoilerschrift:) mir war beim lsen recht klar, dass Jenny gerettet wird. Und sie hatte zwar Angst und ihr wurde auch was angetan, aber ich musste nicht mit "zusehen" wie ihr das angetan wurde. Das relativiert es für mich wieder... war aber mal für kurze Zeit beim lesen an einer Grenze angelangt.

Martina hat geschrieben:ja, ich sehe da schon Unterschiede. "Echo einer Winternacht" fand ich "harmlos", aber sehr spannend. Auch in "Ein Ort für die Ewigkeit" habe ich keine Grausamkeiten und Brutalitäten entdeckt, zumindest bis ca. Seite 120 nicht.


Genauso meinte ich es! Und genauso hatte ich es auch empfunden! "Echo einer Winternacht" war (genau das richtige Wort, Martina!) harmlos. Das meine ich mit den von mir empfundenen (oder vermuteten) Unterschieden in der Schreibweise bei Val McDermid bei ihren Einzelbänden und bei ihrer Serie. Danke für Deine Eindrücke dazu!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Abgebrochene Bücher 2009

Beitragvon Martina » Fr 27. Nov 2009, 18:41

Hallo zusammen,

Rachel schrieb:
nur kurz, ich kann aktuell nämlich nur mit einer Hand schreiben und das ist doch ziemlich nervig.


Oh, Rachel, das klingt ja nicht gut. Ich wünsche Dir GUTE BESSERUNG!

Rachel, auch ich träume oft von den Büchern, die ich lese. Aber normalerweise nicht so, dass ich mit Herzrasen aufwache, weil ich gerade von einem Serientäter verfolgt werde. Ich träume vielleicht von den Personen im Buch, aber als Zuschauer oder dass ich sie kennernlerne o. ä. und nicht so, dass ich selbst in die Geschichte hereingezogen werde. Und bei Hill/Jordan 2 war es eben so, dass ich Nacht für Nacht mehrmals wach wurde, weil ich mich von jemanden verfolgt sah und ihm nicht entkommen konnte. Das empfinde ich dann schon als extreme Albträume und möchte ich auch nicht haben. Deshalb meinte ich auch, dass mich etwas tief innen angerührt hat beim Lesen des Buchs, denn beim Lesen habe ich diese Beklemmungen nicht empfunden.

Und, Petra, für mich ist es auch ein riesiger Unterschied, wenn ich bei der Obduktion oder so, sprich, wenn das Opfer bereits tot ist, erfahre, was passiert ist, oder wenn ich miterleben muss, wie das Opfer gequält wird und genau geschildert wird, wie das Opfer es erlebt. Und das sowohl bei körperlicher als auch bei psychischer Gewalt.

Wenn es dann hingegen blutig, gewaltheischend geschildert wird, dann empfinde ich das als nicht so schlimm, weil ich das sehr gut ausblenden kann (meistens). Das meinte ich mit "abgebrüht".

Bei relativ normalen Szenen, in die ich quasi selbst geraten kann, reagiere ich deutlich sensibler, als bei Szenen, die mir für mich persönlich sehr abwegig erscheinen. Da kann es dann ruhig brutaler zugehen, denn da identifiziere ich mich nicht mit.
Liebe Grüße
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Re: Abgebrochene Bücher 2009

Beitragvon Binchen » Fr 27. Nov 2009, 21:26

Martina schrieb: Bei relativ normalen Szenen, in die ich quasi selbst geraten kann, reagiere ich deutlich sensibler, als bei Szenen, die mir für mich persönlich sehr abwegig erscheinen. Da kann es dann ruhig brutaler zugehen, denn da identifiziere ich mich nicht mit.


Genauso geht es mir auch. Wenn das eindeutig erfunden ist - oder eben auf mich nicht zutreffen kann (so eigentlich - frau weiß ja nie) dann ist das ok. So ähnlich geht es ja auch mit Aktenzeichen XY - Das kann ich gar nicht gut gucken - aber einen richtigen Krimi - Klar geht das ....
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Re: Abgebrochene Bücher 2009

Beitragvon Petra » Sa 28. Nov 2009, 15:15

Hallo zusammen,

das stimmt, Martina! Trifft auch auf mich zu: Wenn ich mich selbst da richtig reinversetzen kann, weil es auch mir passieren könnte, umso intensiver sind die in mir ausgelösten Gefühle. Und bei solch Schreckensszenen geht das dann bei mir einfach nicht.

Hingegen wenn man was nicht ganz so ernst nehmen muss, dann kann ich das auch besser ausblenden. Z. B. bei Jeff Lindays Reihe, die ausgesprochen Ober-Brutal ist. Aber das ist schon so überspitzt, dass man es nicht so wirklich ernst nehmen muss.

Interessanter Gedanke, den Du hier mit in die Diskussion eingebracht hast!
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Re: Abgebrochene Bücher 2009

Beitragvon Martina » Sa 28. Nov 2009, 16:34

Liebes Binchen, liebe Petra,

da bin ich aber froh, dass ihr mich versteht. :P

Es klingt oft so doof, wenn man sagt "Szenen, die mir auch passieren können." oder stößt auf Unverständnis. Und die überspitzten Szenen, wie Du schreibst, Petra, die machen mir dann auch eher wenig aus. Und deshalb finde ich auch so extrem blutrünstige oder brutale Szenen nicht so schlimm wie z.B. psychische Gewalt. Da blende ich dann eben aus, weil ich das übertrieben finde und auch der Meinung bin, dass muss man nicht so genau schildern. Aber es stört mich eben nicht so. Psychische Gewalt hingegen kann ich nicht ausblenden. Da muss ich dann auch aufpassen, was ich lese, wenn ich alleine bin bzw. in einem fremden Hotel bin ...
Liebe Grüße
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Re: Abgebrochene Bücher 2009

Beitragvon Rachel » So 29. Nov 2009, 13:39

Hallo Petra, hallo Martina,

Petra hat geschrieben:das stimmt, Martina! Trifft auch auf mich zu: Wenn ich mich selbst da richtig reinversetzen kann, weil es auch mir passieren könnte, umso intensiver sind die in mir ausgelösten Gefühle. Und bei solch Schreckensszenen geht das dann bei mir einfach nicht.

Und genau das ist bei mir der Punkt, warum ich zwar auch nicht gerade gerne brutale Szenen in Krims und Thrillern lese, sie mir aber auch nicht unbedingt nachhaltig nahe gehen: Weil es eben doch eine sehr, sehr unwahrscheinliche Situation ist, jemals von einem Serienmörder gejagt zu werden. Deshalb machen mir auch entsprechende Träume, die ich, mit oder ohne McDermid tatsächlich regelmäßig habe (Siegmund Freud hätte vermutlich seine helle Freude mit mir ;)), nicht allzu viel aus. Klar wache ich da auch erschreckt auf, aber es ist einfach unrealistisch. Ich meide dafür viel eher bestimmte Themen, die sich eher in der zeitgenössischen Literatur finden, da geht mir einiges deutlich näher. Aber da ist eben jeder anders und ich verstehe es voll, wenn jemand die Tony Hill-Reihe nicht lesen will, also nicht falsch verstehen.

Übrigens mag ich mich irren, aber ich glaube nicht, dass in "Das Lied der Sirenen" viel aus der Sicht der Opfer geschildert wird, da findet man soweit ich weiß nur die Sicht des Täters. Und zu Simon Beckett, Spoiler: da gibt es doch auch diese Frau, die gerade erfahren hat, dass sie schwanger ist, dann joggen geht und entführt wird und danach erfährt man dann ziemlich genau, was mit ihr passiert sein muss. Für mich persönlich kein großer Unterschied zu McDermid. Oder mir gehen oft auch Senen sehr nahe, in denen von den Angehörigen der Opfer berichtet wird.

Martina hat geschrieben:Oh, Rachel, das klingt ja nicht gut. Ich wünsche Dir GUTE BESSERUNG!

Danke, das ist lieb. *knuddel* Ist zum Glück nichts allzu Schlimmes, ich habe mir nur vor ein paar Tagen mit einem Teppichmesser ziemlich blöd die Hand aufgeschnitten. Ist nervig, aber ich werde es überleben. :)
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