Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

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Re: Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

Beitragvon Petra » So 20. Mär 2011, 00:13

Hallo Maria,

vielen Dank fürs bekannt geben - es wäre an mir vorbei gegangen, zumindest solange, bis man irgendwo über diese Info stolpert. Aber in diesem Fall, das also die Übersetzung von "Krieg und Frieden" von Barbara Conrad gewinnt, bin ich gern direkt informiert. Ich finde es beachtlich, dass der Hanser Verlag somit nun zum zweiten Mal in Folge für die Übersetzung den Preis abräumt - beide Male für Neuübersetzungen von Tolstoi-Werken.
Liebe Grüße,
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Re: Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

Beitragvon Barbara » Mi 23. Mär 2011, 20:10

Hallo Ihr Lieben,

zurzeit lese ich ja Tolstois "Meine Beichte". Ich gut zur Hälfte durch und erkenne zunehmend, dass seine Lebenskrise im Grunde nicht anderes zu sein scheint, als die klassische Form der Midlife Crises. Er beschreibt sich und seine Krise im Alter von 50 Jahren. Seine Themen sidn die typischen Themen, die Mann und Frau zur Mitte ihres Lebens haben: Was ist mein Leben, hat es einen Sinn, hat mein Tun einen Sinn, bin ich der Mensch, der ich sein will, wo will ich hin, war dies schon alles ?? etc. etc.

Also nichts Ungewöhnliches. Seine Gedanken sind den unsrigen, sprich den modernen Menschen, durchaus sehr ähnlich und daher sehr gut nachvollziehbar.

Wenn "Auferstehung" einen Menschen schon zum Nachdenken anregt und eventuell zur Umkehr in seinem Leben führen kann, so kann es "Meine Beichte" erst recht!
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Re: Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

Beitragvon JMaria » Do 24. Mär 2011, 11:15

Barbara hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben,

zurzeit lese ich ja Tolstois "Meine Beichte". Ich gut zur Hälfte durch und erkenne zunehmend, dass seine Lebenskrise im Grunde nicht anderes zu sein scheint, als die klassische Form der Midlife Crises. Er beschreibt sich und seine Krise im Alter von 50 Jahren. Seine Themen sidn die typischen Themen, die Mann und Frau zur Mitte ihres Lebens haben: Was ist mein Leben, hat es einen Sinn, hat mein Tun einen Sinn, bin ich der Mensch, der ich sein will, wo will ich hin, war dies schon alles ?? etc. etc.

Also nichts Ungewöhnliches. Seine Gedanken sind den unsrigen, sprich den modernen Menschen, durchaus sehr ähnlich und daher sehr gut nachvollziehbar.

Wenn "Auferstehung" einen Menschen schon zum Nachdenken anregt und eventuell zur Umkehr in seinem Leben führen kann, so kann es "Meine Beichte" erst recht!



Hallo Barbara,

danke für deine Einschätzung. Vielleicht seh ich das Buch in der Buchhandlung um mal reinzulesen. In erster Linie ist Tolstoi für mich der große Epiker. Ich denke, damit begnüge ich mich.

Schöne Grüße
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Re: Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

Beitragvon Barbara » Do 24. Mär 2011, 11:22

Liebe Maria,
JMaria hat geschrieben:
danke für deine Einschätzung. Vielleicht seh ich das Buch in der Buchhandlung um mal reinzulesen. In erster Linie ist Tolstoi für mich der große Epiker. Ich denke, damit begnüge ich mich.


Das geht mir grundsätzlich genauso. Aber durch das Lesen dieser "Sekundärliteratur" erhellen sich für mich so manche seiner in den Romanen vollzogen Gedankenstränge und es gelingt mir besser, sie einzuordnen und nachzuvollziehen.

Sehr interessant finde ich auch die Darstellung in "Familienglück". Dieses Buch soll eine andere Art des Ausbrechens aus dem langweiligen Ehedasein, als es in Anna Karenina stattfand, aufzeigen. Interessant deshalb, weil das Buch vor A.K. entstand.
Genaueres kann ich aber erst schreiben, wenn ich durch bin. Ich bin erst im ersten Drittel. ;)
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Re: Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

Beitragvon Petra » Do 24. Mär 2011, 11:34

Hallo Barbara,

Danke fürs berichten über Tolstois Beichte. Denn ich würde das Buch wohl nie lesen. Aber durch Deinen Bericht bekomme ich einen Einblick, worum es darin geht. Erfreulich, dass es nicht in die Richtung geht, die in seiner Kreutzersonate so unerfreulich durchkommt.

Interessant auch, was Du über "Familienglück" schreibst.
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Re: Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

Beitragvon Josie » Do 24. Mär 2011, 11:35

Hallo Barbara,

mal rein interessehalber, welche Tolstoi-Werke hast du eigentlich schon gelesen? Wenn ich das so verfolge, interessiert er dich ja auch sehr, sowohl als Schrifsteller als auch der Mensch dahinter, sofern mich der Eindruck nicht täuscht.

Ich bin gerade bei Anna Karenina. Ich weiß, dass dies wohl das dem breiten Publikum zugänglichste Werk von ihm ist. Nichtsdestotrotz, wenn mich dieser Roman weiter derart gefangen nimmt, möchte ich mich doch gerne auch mal mit anderen Werken und Tolstoi selber befassen. Ich habe parallel jetzt mal einiges über ihn selber zusammengetragen und auf irgendeine Weise fasziniert er mich - wenn auch mit widersprüchlichen Gedanken und Gefühlen.
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Re: Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

Beitragvon Barbara » Do 24. Mär 2011, 12:19

Liebe Josie,

ja, irgendwie hat sich das Interesse an ihm, wie eine Art Selbstläufer bei mir entwickelt. So kam eines zum anderen.

Gelesen habe ich von ihm selbst:
- Krieg und Frieden
- Anna Karenina
- Auferstehung
- Kreutzersonate

Und jetzt gerade:
- Meine Beichte
- Familienglück

Von seiner Frau habe ich gelesen:
- Eine Frage der Schuld
- Lied ohne Worte
- Ein Leben an der Seite Tolstois

Im Grunde müsste ich nun nur noch seine Biographie lesen, was ich auch noch machen werde, auch wenn dort für mich nur noch die jungen Jahren interessant und neu wären.
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Re: Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

Beitragvon Barbara » Do 24. Mär 2011, 12:24

Liebe Petra,

Petra hat geschrieben:Hallo Barbara,

Danke fürs berichten über Tolstois Beichte. Denn ich würde das Buch wohl nie lesen. Aber durch Deinen Bericht bekomme ich einen Einblick, worum es darin geht. Erfreulich, dass es nicht in die Richtung geht, die in seiner Kreutzersonate so unerfreulich durchkommt.

Interessant auch, was Du über "Familienglück" schreibst.


In der Tat ist "Meine Beichte" interessant und auch "Familienglück". Es zeigt, dass man ihn sicherlich nicht nur auf die "Kreutzersonate" reduzieren sollte. Im Grunde ist für mich die Kreutzersonate auch nicht so wichtig, bei dem, was er sonst noch so alles geschrieben hat. Ich habe sie auch nicht ständig im Hinterkopf, wenn ich etwas von ihm lese.
Ich finde ihn als Person sehr interessant, weil er ebenfalls ein Mensch ist, der ständig denkt und versucht, sich und sein Leben, sein Dasein immer kritisch in Frage zu stellen.
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Re: Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

Beitragvon Petra » Do 24. Mär 2011, 12:33

Hallo Barbara,

oh nein, das sehe ich genauso: Tolstoi sollten man gewiss nicht auf die Kreutzersonate reduzieren. Ich behaupte sogar ganz im Gegenteil: Eher sollte man "Die Kreutzersonate" gar nicht oder erst zum Schluss lesen. Wobei sie im Rahmen seines Gesamtwerks interessant ist, bzw. wenn man Tolstoi insgesamt verstehen will - den jungen, aber auch den alten Tolstoi. Aber ich kann nur jedem abraten, sie allzu früh zu lesen. Man könnte sich die Lust auf Tolstoi gänzlich verderben. Wäre mir ja beinahe so gegangen.

Nur wo er hier eine Beichte ablegt, und mir über das Buch hier aus dem Forum nur bekannt war, dass es ihm darin um etwas in seinem Leben geht, an dem er beinahe zerbrochen wäre, so dachte ich, dass es um eben diese Dinge geht, die in seiner Kreutzersonate zum Tragen kamen.

Beim lesen seiner früheren Werke hätte ich die Kreutzersonate auch nicht im Kopf. Es sei denn, es blitzt mal was von seiner späteren Einstellung auf. Dann erinnert es daran sicher zwangsläufig. Aber eigentlich erwarte ich das nicht allzu häufig. Denn so extrem wurde er ja erst später.
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Re: Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

Beitragvon JMaria » Fr 25. Mär 2011, 09:36

Barbara hat geschrieben: Das geht mir grundsätzlich genauso. Aber durch das Lesen dieser "Sekundärliteratur" erhellen sich für mich so manche seiner in den Romanen vollzogen Gedankenstränge und es gelingt mir besser, sie einzuordnen und nachzuvollziehen.


Hallo Barbara,

sehr löblich ! Wir sind uns darin ähnlich. Derzeit lese ich auch Sekundärliteratur, obwohl ich die Josephsromane vor Jahren gelesen habe. Manches lässt einen nicht los und man möchte sich darin immer wieder vertiefen. (lese derzeit u.a. Jan Assmann: Thomas Mann und Ägypten: Mythos und Monotheismus in den Josephsromanen)

in einem kleinen Rahmen habe ich mich auch mit Tolstoi beschäftigt, schließlich war es mir wichtig insbesondere sein Werk richtig einzuordnen.

Schön, dass bei dir Tolstoi sich zu einer Art Selbstläufer entwickelte. Das sind meist die schönsten Leseerfahrungen. :-)

Schöne Grüße
Maria
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