Guten Morgen Ihr Lieben,
Mensch, das ist ja klasse: So viele weitere Beiträge zu meiner Frage, die mir wirklich bei meiner Entscheidungsfindung weiterhelfen! Ich werde auf alles eingehen - die Reihe richte ich mal nach der Länge der Dinge, die ich zu Euren Postings zu schreiben habe *g*:
@Trixie: Vielen Dank für den Hinweis! Sollte ich mich (was zwar unwahrscheinlich, aber nicht völlig abwegig ist) für die
Blaue Reihe entscheiden, dann schlage ich bei dieser reduzierten Ausgabe zu!
@Binchen: An dem Übersetzer Deiner Ausgabe und den entsprechenden Zitaten (falls ein anderer Übersetzer als die hier genannten) bin ich sehr interessiert! Es ist lieb, dass Du bei Gelegenheit mal nachschaust!
Und Recht hast Du: Wegen der Papierqualität würde Deine Ausgabe für mich durchfallen!
Aber die Übersetzungen gibt es ja meist in verschiedenen Ausgaben. Insofern durchaus sehr interessant, was Du beizusteuern haben wirst! Und gut zu wissen auch schon mal, dass Du es gern gelesen hast, im Gegensatz zum abgebrochenen "Krieg und Frieden" und der verhassten "Kreutzersonate" (diese Abneigung teilen wir ja!).
@Wolf: Auch wenn Du "Anna Karenina" noch nicht gelesen hast, so konntest Du mir doch sehr helfen! Denn ehrlich gesagt habe ich gar nicht daran gedacht, dass die Dünndruckausgabe von Artemis & Winkler sehr eng gedruckt sein könnte. Denn ich bin definitiv eine DER Leserinnen, die lieber öfter durchblättern, als eine der Leserinnen, die gern möglichst viel auf einer Seite gedruckt haben (wobei: Großdruck mag ich auch überhaupt gar nicht - nur mal so angemerkt).
Allerdings muss ich das hier noch mal für mich abwägen. Denn dadurch würde das Buch hier in dem Fall ja auch leichter, weil weniger Seiten benötigt werden. Bei dem Schinken ja auch ein Argument!
Aber ich bin Dir sehr dankbar für Deine Hinweise hierzu. Denn ich hätte das total übersehen bei meiner Entscheidung und finde diesen Punkt nicht unwichtig!
Noch etwas, was mir sehr geholfen hat: Deine Aussage über die Dünndruck-Ausgaben von Artemis & Winkler. Ich würde es nämlich sehr störend empfinden, wenn mir beim lesen die Rückseite hindurchscheint. Zumal mir das beim lesen die Augen viel schneller müde macht - ich habe einfach empfindliche Augen.
@Barbara: Das freut mich aber, dass Du die zitierten Auszüge für mich herausgesucht hast und uns hier teilhaben lässt! Denn gerade an der 2-bändigen Manesse-Ausgabe dürften hier so einige (ich z. B., aber auch Yvonne erwähnte sie ja) interessiert sein.
Wegen des Drucks habe ich noch eine Frage an Dich. Du schriebst, dass Dich die kleine Schrift nicht gestört hat, bzw. man sich daran gewöhnt. Ist die Schrift denn kleiner als bei anderen Manesse-Ausgaben? Z. B. kleiner als z. B. bei der von "Jane Eyre" (damit bin ich wirklich gut zurecht gekommen) oder von "Eine Frage der Schuld"?
Die Schriftgröße und auch wie dicht eine Seite bedruckt ist, würde für mich schon auch ein Faktor sein, den ich berücksichtigen würde bei meiner Entscheidung. Allein schon weil ich ja immer Probleme mit den Augen habe. (Viel mehr als eine zu dicht bedruckt Seite oder sehr kleine Schrift stört mich oft aber wenn der Druck nicht so richtig sauber ist - ich hatte auch von "Anna Karenina" eine Ausgabe in der Hand, bei der der Druck schlecht war... mich irritiert das beim lesen! Oder auch mag ich nicht jeden Schrifttyp gleich, da manche sich mir beim lesen mehr sperren als andere. Aber das ist natürlich eine subjektive Empfindung, die man nur durch reingucken für sich klären kann. Aber da wird Manesse von seinen üblichen Schriftbildern sicher nicht abgewichen sein. Da hätte ich vollstes Vertrauen, dass mir das Schriftbild der Manesse-Ausgabe von "Anna Karenina" zusagt.)
Subjektiv - da hast Du völlig Recht - ist auch die Antwort auf die Frage, welche Übersetzung gut und welche schlecht ist. Deshalb bin ich auch so froh, dass ich von den für mich reizvollsten Ausgaben (Manesse und Artemis & Winkler) hier die gewünschte Sätze zitiert bekommen habe.
Allerdings finde ich, dass es manchmal (sicher und zum Glück nicht sooo oft) auch objektiv schlechte(re) Übersetzungen gibt. Wir hatten im alten Forum mal einen Vergleich angestellt - ich glaube es war - zur "Sturmhöhe". Da war eine Übersetzung bei, die wirklich fragwürdig war. Dazu wiederum muss man natürlich das Orignal herbeiziehen, sonst kann man das gar nicht beurteilen. Und man muss die entsprechenden Sprachkenntnisse haben (was ich persönlich nicht habe). Ich fand das damals sehr interessant und für mich auch sehr aufschlussreich. Weil das meinen Blick für Übersetzungen in gewisser Weise geschärft hat. Eben 1.) überhaupt drauf zu achten (ich habe mir früher nie so recht Gedanken gemacht, WELCHE Übersetzung... spätestens seit Jane Austen weiß ich aber, dass man vergleichen sollte um für sich die ansprechendste herauszusuchen) und 2.) dass es auch Übersetzungen gibt, die auch objektiv betrachtet schlechter abschneiden als andere.
Nur: In diesem Fall muss ich mich auf meine Empfindung natürlich voll und ganz verlassen, denn meine Russisch-Kenntnisse sind sozusagen nicht vorhanden!
Am Rande: Seit ich mich (noch sehr in den Anfängen!!!) mit der türkischen Sprache beschäftige (habe ja durch meinen persönlichen Bezug eine gute Möglichkeit mir Varianten erklären zu lassen etwas zu sagen), merke ich auch, dass es für eine gute (ja, man könnte fast sagen "richtige") Übersetzung auch Seitens des Übersetzers ein großes Gespür für die beiden jeweiligen Sprachen braucht. Das hat der eine Übersetzer sicher mehr, der andere etwas weniger. Auch wichtig ist, den Ton (also die Gefühle, die er transportieren will) des Autors zu treffen. Um vollkommen sinngemäß zu übersetzen. Das kann - glaube ich - manchmal schwierig sein. Und es wird sicher oft dem einen mehr, dem anderen weniger gelingen. Aber das könnte ich mit meinen Fremdsprachenkenntnissen niemals selbst beurteilen. Da ist es schon mal interessant, Meinungen von Fachleuten zu hören. Wie z. B. über die Charles Dickens Übersetzungen. Da gibt es glücklicherweise solche Einschätzungen, an denen man sich - wenn man will - ein wenig orientieren kann.
(Hier fällt mir auch ein schönes Buch von Umberto Eco ein, das ich mir immer mal aus der Nähe anschauen wollte: "[url=3446207759]Quasi dasselbe mit anderen Worten[/url]" - er beschäftigt sich in dem Buch mit Übersetzungen. Ganz sicher interessant! Gibt es übrigens inzwischen auch als TB.)
Bevor ich aber völlig vom Thema abkomme (
): Umso wichtiger selbst - durch Eure Postings hier - mal in verschiedene Übersetzungen
reinblättern zu können. Ich danke Dir sehr für Deine Mühe - denn die Manesse-Ausgabe ist, wie schon gesagt, die zweite die für mich in die engere Auswahl gekommen ist. Preislich tun sich die Manesse und die Artemis & Winkler Dünndruckausgabe ja nichts.
Sehr dankbar bin ich Dir auch für den Hinweis, dass die Dir vorliegende Übersetzung modern ist, aber die Seele der Vorlage und auch das Russland von damals dennoch sehr gut transportiert. Auch das werde ich in meine Entscheidung mit einbeziehen.
Einen Tick mehr tendiere ich zur Ausgabe von Artemis & Winkler. Weil ich auch finde - was Du schriebst - dass eine leicht antiquiertere Sprache manchmal sogar gut sein/wirken kann. Das finde ich auch. Nicht immer, aber durchaus oft (solange es sich in Grenzen hält). Und da der Artemis & Winkler-Ausgabe die ältere Übersetzung zugrunde liegt (die mir in den zitierten Stellen sehr gut gefallen hat), könnte meine Wahl auf diese Ausgabe fallen. Aber mal sehen. Die Manesse hätte für mich den Vorteil dass sie in 2 Bände aufgeteilt ist. Bei dem Wälzer wirklich keine schlechte Idee - zumal es sich preislich ja mit der anderen nichts aus dem Weg geht und die Qualität bei beiden meinen Wünschen entsprechen sollte.
Da bin ich übrigens genauso gestrickt: Bücher, bei denen ich mir erhoffe, dass ich sie mein Leben lang im Regal behalten will, darf es ruhig mehr kosten. Wenn es denn dann von ausgezeichneter Qualität ist! Eine Ausgabe, die dann irgendwann nicht mehr so schön aussieht, ärgert mich dann nur. Da gebe ich das Geld dann wirklich gerne aus!