Jane Austen - Romane - Biografien und und und

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Re: Jane Austen - Romane - Biografien und und und

Beitragvon JMaria » Do 19. Mär 2009, 16:26

Hallo zusammen,
hallo Yvonne, hallo Petra,

Deidre La Faye: Jane Austen und ihre Zeit" und die Biographie von Elsemarie Maletzke kann ich ebenfalls empfehlen. Schön, dass die Bücher genannt wurden.

Jane Austen: My dear Cassandra – Ausgewählte Brief habe ich noch im SUB. Darauf kann ich mich ja noch freuen :-)

Petra hat geschrieben: Übrigens hat auch Christian Grawe (einer der Übersetzer der Reclam-Ausgabe, auf die ich, wie viele andere hier, so große Stücke halten) eine Biographie über Jane Austen geschrieben. Die ist, soweit ich weiß, aber auch vergriffen. Der Vollständigkeithalber wollte ich das hier aber dennoch erwähnen.


diese Biographie hat eine schöne Aufteilung und eine handliche Form. Ich mag dieses Büchlein besonders gern :-)


Außerdem habe ich noch eine Biographie "Jane Austen" von Valerie Grosvenor Myer. Auch gegen diese Biographie kann man nichts groß Negatives einwenden, höchstens dass man etwas mehr Sucharbeit hat, wenn man darin Daten von einem bestimmten Werk J.A. wissen möchte. Sie hat die Bücher in das Leben J.A. eingewebt.

Liebe Grüße
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Re: Jane Austen - Romane - Biografien und und und

Beitragvon Barbara » Fr 20. Mär 2009, 10:08

Hallo Ihr Lieben,

Ich musste diese Woche zwar leider eine kleine Lesepause einlegen, kann aber am Wochenende im Zug Einiges lesen. :P Dann freue ich mich sogar über Fahrtverzögerungen der DB.

Liebe Yvonne, Deine weiterführenden Literaturtipps habe ich mir direkt notiert. Vor allem das Buch von "Deidre La Faye: "Jane Austen und ihre Zeit" interessiert mich. Da ich ja, wie ich schon schrieb, eventuell mit Maletzkes Biografie beginnen wollte, mich aber dann doch ziemlich schnell für "Stolz und Vorurteil" entschloss, ist dies eine wunderbare "Sekundärliteratur" zur Biografie, die ich schon rausgelegt habe.

Denn bei historischen Romanen wird es für mich erst richtig interessant, wenn man die Zeit, die Menschen und deren damalige Einstellung zum Leben und zur Gesellschaft kennt.
Das ist auch der Grund, warum ich historische Romane nicht in der Fülle lese, da ich dann auch immer den Hintergrund innerhalb der realen Geschichtsbezüge haben möchte (Biografien, Zeitzeugenberichte, geschichtliche und politische Zusammenhänge...). Und zeitlich bekäme ich das nicht immer hin all das dazu Nötige zu lesen. Das mache ich dann nur bei ausgewählten Autoren: Brontees waren unter anderem solche Autoren. Jane Austen gehört nun auch dazu.

Nun hat man auch oft das Glück, Autoren zu haben, die in ungefähr der gleichen Zeit geschrieben haben. Das erleichtert natürlich die Hintergrundrecherche.

Die Filme schaue ich mir dann immer gerne erst an, wenn ich zuvor die Bücher gelesen habe.
Und eventuell kommen, dank Petras Tipps, noch Hörbücher hinzu. Aber erst mal bin ich mit den Büchern vollkommen zufrieden. :P
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Re: Jane Austen - Romane - Biografien und und und

Beitragvon Rachel » Sa 21. Mär 2009, 12:19

Hallo Ihr Lieben,

ich kenne von Jane Austen bisher "Stolz und Vorurteil", "Northanger Abbey" und "Persuasion", als nächstes steht "Emma" auf dem Plan.

Mein Liebling ist bisher eindeutig "Stolz und Vorurteil", aber auch die anderen beiden fand ich toll, wobei mir "Northanger Abbey" etwas besser gefallen hat als "Persuasion". Da hat mich stellenweise Jane Austens Art ihre Protagonistin zu beschreiben etwas genervt. Klar, immer noch ein tolles Buch, aber stellenweise hatte ich das Gefühl, als würde mir Jane Austen auf jeder zweiten Seite erzählen, wie tugendhaft und selbstlos Anne ist, das hat mich dann doch ein kleines bisschen gestört.

Dank Maria wird demnächst auch noch "Lady Susan" seinen Weg zu mir finden. :)

"Jane Austen und ihre Zeit" von Deidre La Faye kann ich ebenfalls empfehlen, wirklich ein tolles Buch.
Eine richtige Biographie über Jane Austen kenne ich dafür noch nicht, ich habe aber die Biographie von Claire Tomalin bereits auf dem SUB liegen. Die scheint es bisher aber nur auf Englisch zu geben.
Liebe Grüße,
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Re: Jane Austen - Romane - Biografien und und und

Beitragvon Turni » Sa 21. Mär 2009, 13:57

Hallo, in Eurem Nachbarforum beginnt morgen eine Leserunde mit Jane Austins Mansfield Park.

http://www.buechereule.de/wbb2/thread.php?threadid=36419

Ich habe die Bücher alle im Original zu Hause und werde auch mitlesen. Bin schon auf die Resonanz gespannt.

LG turni die leider viel zu wenig hier ist.
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Re: Jane Austen - Romane - Biografien und und und

Beitragvon JMaria » So 22. Mär 2009, 18:45

Turni hat geschrieben:Hallo, in Eurem Nachbarforum beginnt morgen eine Leserunde mit Jane Austins Mansfield Park.

http://www.buechereule.de/wbb2/thread.php?threadid=36419

Ich habe die Bücher alle im Original zu Hause und werde auch mitlesen. Bin schon auf die Resonanz gespannt.

LG turni die leider viel zu wenig hier ist.


Hallo zusammen,

turni, ich finde gerade "Mansfield Park" ist besonders gut für eine gemeinsame Leserunde geeignet, weil Fanny Price mit ihrer Unbestechlichkeit und moralischer Perfektion einem manchmal schon auf die Nerven geht *grins*. Gemeinsam kann man sich dann darüber auslassen :D

ich moche "Mansfield Park", weil J.A. darin sehr schwarz - weiß schreibt und ich denke mir, ganz bewußt. Die reine Frau gegen die sinnliche Frau. Grauzonen gibt es nicht. Sehr interessanter Stoff.

erwähnen möchte ich noch, dass es die Biographie über J.A. von Christian Grawe derzeit bei Jokers für 2,95 Euro angeboten wird.

http://www.jokers.de/3/14327804-1/buch/jane-austen.html

Viele Grüße
Maria
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Re: Jane Austen - Romane - Biografien und und und

Beitragvon Binchen » Fr 27. Mär 2009, 20:10

Wie im 'Literaturverfilmungsthread schon erwähnt, haben wir am Mittwoch einen tollen Filmabend mit Jane Austen verbracht: Miss Austen Regrets - haben wir geguckt. Das war ein toller Film, der uns ihre Lebensumstände ein Stück weit näher gebracht hat. Besonders das Lebensgefühl mit der Abhängigkeit von den Brüdern kam wunderbar rüber. Wie schlimm, diese Abhängigkeit vom finanziellen Geschick und dann diese Standesdünkel, dass man doch nicht etwa zum Broterwerb schreiben dürfe, wobei es doch augenscheinlich war, in welcher Armut sie lebten. *igitt diese Heuchelei der Männer*

Aber auch der Anriss, wie gut Catherine und Jane zusammenpassten, war aufschlussreich. Zusammen mit 'Geliebte Jane' in der die Liebesgeschiche mit Tom Lefroy im Vordergrund stand, rundet sich das Bild auch filmtechnisch gesehen immer mehr. Davon darf es ruhig noch mehr Umsetzungen geben, finde ich.
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Re: Jane Austen - Romane - Biografien und und und

Beitragvon Barbara » Di 31. Mär 2009, 07:57

Hallo zusammen,

ich habe „Stolz und Vorurteil“ nun fast bis zur Hälfte gelesen und muss sagen, dass sich der richtige Lesesog leider bis jetzt noch nicht eingestellt hat.

Vielleicht liegt es daran, dass es "Sinn und Sinnlichkeit" zu ähnlich ist und da habe ich letztens den Film geschaut und nun dieses Buch: Das ist vielleicht etwas zu viel "Romantik" und "Seichtes".
Das soll nun nicht heißen, dass ich die Bücher schlecht finde, nein, aber ich scheine sie wohl eher nur in Maßen und mit einer angemessenen zeitlichen Pause zu mögen.

Außerdem haben sich während des Lesens wieder die gleichen Gedanken eingestellt, die ich auch damals beim Lesen von "Sinn und Sinnlichkeit" hatte. Irgendwann baute sich eine leichte Langeweile auf, da es immer nur ums Verheiraten und um die richtige Partie geht. Das wäre im Grunde nicht schlimm, da es in allen „romantischen“ Filmen und Büchern, die ich auch sehr mag, immer darum geht. Aber im Falle von Jane Austens Beschreibungen gehen mir diese naiven und dümmlich wirkenden Muttis auf die Nerven, die keine Chance auslassen, Ihre Töchter ohne Rücksicht wie auf einem Markt anzupreisen.

Bevor Ihr jetzt alle über mich herfallt, ich weiß, ich weiß, dahinter steckt Ironie und der Wunsch genau DARAUF hinzuweisen. Das sehe ich auch, aber dennoch wäre mir etwas mehr offensichtlichere - bissigere Ironie lieber. Wenn man es ohne diesen Hintergedanken liest, wirkt es sehr seifig.

Daher muss ich Euch, die Ihr alle Bücher von ihr kennt fragen: Sind sie alle so oder gibt es auch andere Inhalte, denn Stolz und Vorurteil" und "Sinn und Sinnlichkeit" empfinde ich bis auf einige Unterschiede recht austauschbar.
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Re: Jane Austen - Romane - Biografien und und und

Beitragvon Petra » Di 31. Mär 2009, 12:22

Liebe Barbara,

das ist ja schade, dass es Dir nicht so ganz gefällt/liegt. Aber an so etwas kann man nichts machen. Manchmal ist es der falsche Zeitpunkt oder einfach eine Thematik, die einen nicht so interessiert/packt...

Barbara hat geschrieben:Das ist vielleicht etwas zu viel "Romantik" und "Seichtes".


Klar, Romantik kann man Jane Austen nicht absprechen. Für mich persönlich waren diese romantischen Aspekte jedoch beim lesen damals nur Beiwerk (eigentlich ist mir sowas ganz schnell zu viel oder zu süßlich - hier mochte ich die Romantik aber, was sicher auch dazu BEIGETRAGEN hat, dass mir der Roman so AUßERORDENTLICH gut gefallen hat). Was mich letztendlich so sehr an diesem Roman fasziniert war, dass Jane Austen die Gesellschaft, in der sie lebte, so genau beobachtet und uns geschildert hat! Es hat mir einen Blick und ein Verständnis für die Themen damals vermittelt. Auch wenn mir das mit meinem modernen Verstand auch zu viel um Männer kreist, um Heirat, um eine gute Partie, so weiß ich durch sie doch, wie verdammt wichtig es für die Frauen damals war! Sie konnten verarmen (sogar ihre Familien mit in die Armut treiben - das ging auch in dem Film "Miss Austen regrets" letztens noch so schön für mich hervor! Jane Austens Mutter wirft Jane vor, dass sie die ganze Familie in die Armut droht zu reißen, nur weil sie damals so stolz war und nicht geheiratet hat, nur weil sie den Mann, der um ihre Hand angehalten hatte, nicht geliebt hat. Jane Austen hat sich gegen eine Heirat ohne Liebe entschieden) und sogar die ganze Familie konnte wegen so etwas verarmen. Kein Wunder also, wie sich in Jane Austens Romanen alles ums heiraten dreht und die Mütter ganz wild darauf sind, dass ihre Kinder eine gute Partie machen. Es bedeutete ein gesichertes Leben (für Tochter und je nachdem auch einen Teil ihrer Familie) oder eben Armut und zudem gesellschaftliche Verachtung.

Ich fand diese Themen hochgradig interessant! Und möchte gern mehr davon. Besonders, da - hier komme ich auf eine weitere Frage von Dir - sie das in verschiedene Facetten getan hat. So freue ich mich als nächstes auf "Verführung". Dort geht es einmal anders herum. Heldin verliebt sich in einen mittellosen Mann und heiratet ihn deshalb nicht. Später kommt dieser aber zu Geld. Damit die beiden zusammen kommen können, müssen - so stelle ich mir den Inhalt jedenfalls vor - Missverständnisse ausgeräumt werden. Denn es sieht ja jetzt so aus, als würde sie ihn nur MIT Geld wollen...

Beim schauen des Films "Miss Austen regrets" wurde mir auch nochmal eindringlich bewusst, wie kompliziert und schmerzvoll die Liebe damals gewesen sein muss. In den meisten Fällen wird es wohl so gewesen sein, dass man aus Vernunftsgründen geheiratet hat, das Herz aber (früher oder später) für jemand anderen schlug. Es ist in der modernen Zeit ja schon kompliziert und schwer genug, einen Menschen zu finden, den man aufrichtig liebt und der diese Gefühle erwidert. Aber was die Menschen durch ihren Standesdünkel und die (nicht vorhandene) Absicherung der Frauen damals noch für Keile zwischen Liebende getrieben haben, das stelle ich mir ganz furchtbar vor!

Und meistens ging es gewiss anders aus als in Jane Austens Romanen. Aber sie hat dieses Thema damit sehr gut bearbeitet und durchleuchtet.

Wie gesagt, ich habe bisher nur ein Buch gelesen (aber auch noch Filme von "Sinn und Sinnlichkeit" und "Emma" gesehen), aber soweit ich weiß, ist z. B. auch "Northanger Abbey" wieder etwas anderes. Dort nimmt m. W. Jane Austen die damals so angesagten Schauerromane aufs Korn. Ich stelle mir das äußerst interessant und natürlich auch amüsant vor!

Noch etwas zur Ironie. Ich denke für damalige Zeiten war sie schon sehr direkt und unerhört (besonders da sie ja Menschen der oberen Gesellschaftsschicht damit angreift - da musste man gewiss vorsichtig sein. So frei reden wie heute durfte man ja nicht. Zudem schickte es sich natürlich nicht). Ich glaube wir dürfen sie nicht mit unserem modernen Auge und Verstand beurteilen. Sondern müssen uns auf sie und ihre Zeit einlassen. Ich kann aber verstehen, wenn ihre Romane trotzdem nicht zünden. Denn es ist ja immer eine Frage, ob man sich mit den Themen gerade befassen möchte oder nicht. Wie anfangs schon gesagt: Vielleicht der falsche Zeitpunkt oder aber die Thematik interessiert den einen halt mehr und den anderen weniger. Und je weniger einen die Thematik interessiert, umso mehr Raum nimmt natürlich der romantische Aspekt in dem Roman ein.
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Rónán Hession - Leonhard und Paul (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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Re: Jane Austen - Romane - Biografien und und und

Beitragvon Binchen » Di 31. Mär 2009, 12:34

Hallo Barbara,

ich fürchte, Du bist auf zuviel Ironie vorbereitet. Und mit der Reduzierung des Inhalts auf das Heiraten, entgeht Dir vermutlich etwas.

Allerdings habe ich unter dem Blickwinkel auch für Persuasion - Anne Elliot - kaum Hoffnung für Dich, denn auch da geht es um eine Heirat.

Aber ....

wenn Du das Leben von Jane Austen dazu nimmst, könnte Dir noch klarer werden, wie existentiell die Frage der Ehe oder nicht Ehe, für die Frauen damals war - anhand der verschiedenen Frauen wird wunderbar klar, welche Beweggründe zu den diversen Eheschließungen führt. Selbst der nervigen Mrs. Bennett konnte ich irgendwann dann etwas abringen. Denn sie war Kind ihrer Zeit - und sie wollte nur ihre Mädchen nicht in Armut sehen, dafür tat sie alles.

Die Abhängigkeiten der Zeit sind durch JA so nachvollziehbar geworden, in ihren Romanen, damit verbunden war bei mir die Dankbarkeit heute zu leben und nicht damals zum Nichtstun verdammt zu sein.

Dass Jane Austen das Werben, die Arroganz verschiedener Menschen, und auch deren Einstellungen so scharf beobachten konnte, fand ich genial - seien es die Männerrollen - den sich vor Verantwortung drückenden Vater, den wunderbar ausstaffierten Mr. Collins -

übrigens in der Grawe-Biografie wird gleich darauf hingewiesen, dass in England schon um die Jahrhundertwende ein überschwänglicher Dankesbrief ein 'Collins' genannt wurde

den Charmeur, den verantwortunsvollen Gutsherren, den Freund, oder aber die blässliche Tochter von Lady Catherine DeBurgh, die tant-süchtige Schwester, die Belesene oder die arroganten Bingley-Schwestern. Jane Austen zeichnet alle - und das in vielen Details, das hat mir so gut gefallen.

Wenn Du, Barbara, das ganze auf das Heirate reduzierst, dann ist in Jane Austens Werken vermutlich wenig für Dich zu finden - und von Emma, solltest Du dann vermutlich ganz die Finger lassen *g*
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Re: Jane Austen - Romane - Biografien und und und

Beitragvon YvonneS » Di 31. Mär 2009, 12:41

Petra hat geschrieben:So freue ich mich als nächstes auf "Verführung". Dort geht es einmal anders herum. Heldin verliebt sich in einen mittellosen Mann und heiratet ihn deshalb nicht.


Einspruch lieber Petra!!!

Anne, die Protagonistin, wollte ihren Frederic trotz seiner Mittellosigkeit heiraten, wurde aber von ihrer mütterlichen Freundin dazu überredet, seinen Heiratsantrag abzulehnen, um nicht in Armut zu enden. Diese Freundin hatte bezügich der Ehe große Bedenken, denn eine Frau stieg und sank in der damaligen Zeit mit der Stellung ihres Mannes und für Anne als Tochter eines Barons hätte diese Heirat einen gesellschaftlichen Abstieg bedeutet.

Der deutsche Titel sollte eigentlich auch richtiger "Überredung" heißen, denn damit wird er dem Tenor der Geschichte mehr gerecht.
Liebe Grüße
Yvonne



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