Re: Virginia Woolf
Verfasst: So 27. Apr 2014, 19:32
Ich habe Augenblicke des Daseins. Autobiographische Skizzen beendet und fühl mich ergriffen, denn derart aus ihrer Deckung herauskommend, verletzlich, habe ich Virginia Woolf noch nicht gelesen, selbst in den Tagebüchern ist sie, wenn es um sie selbst geht, diskret und scheu.
http://www.amazon.de/Augenblicke-Dasein ... es+Daseins
Das Buch ist in drei Teilen gegliedert:
Ihre Reminiszenzen bildet den 1. Teil. Diese schrieb sie 1907 als 25 Jährige und ist an den noch ungeborenen Neffen Julian gerichtet.
Der Mittelteil sind Essays für den Memoir Club, die sie vor ihren ältesten Freunden, den verbliebenen Gründer der 'Bloomsbury Group' hielt, und auch darin findet sich eine Offenheit, die Virginia hinterher bedauerte, weil es ihr dann doch peinlich war.
Im dritten und letzten Teil "Skizze der Vergangenheit" den sie kurz vor ihrem Freitod (März 1941) im November 1940 beendete, erkennt man die gereifte Virginia, die kritisch das "Ich jetzt" und das "Ich gestern" betrachtet, auch stilistisch sich diesem angleicht. Sie erzählt von dem Schock den der Tod der Mutter als sie 13 Jahre alt war in ihr auslöste, zwei Jahre später der Tod ihrer Halbschwester Stella Duckworth. Das Leben mit dem egomanischen Vater und den Halbbrüdern. Doch diese Schocks hat sie auch zur Sprache geführt, wie sie schreibt. Sehr schön und ergreifend beschrieben sind die Zwänge, in die sie und ihre Schwester Vanessa hineingeboren und erzogen würde und eine Spaltung in der Familie entstand, weil sich die Schwestern nicht in diesem viktorianischen Frauenbild spiegeln wollten.
Ein großartiger Buch.
Besonders nahe ging mir, wenn Virginia Woolf erwähnt, wie die deutschen Bomber über Monk's House im Tiefflug kamen, wie London bombardiert wurde, dies schreibt sie auffallend in kurzen Sätzen nieder, um es festzuhalten um dann sofort in die Vergangenheit abzutauchen, da spürt man, verständlicherweise, eine gewisse Gehetztheit. Was ja am Ende mit dazu beitrug, daß sie wieder Stimmen hörte und Angst hatte verrückt zu werden.
Als nächstes möchte ich mir die Briefe vornehmen.
Briefe 1
1888 - 1927
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Das Buch ist in drei Teilen gegliedert:
Ihre Reminiszenzen bildet den 1. Teil. Diese schrieb sie 1907 als 25 Jährige und ist an den noch ungeborenen Neffen Julian gerichtet.
Der Mittelteil sind Essays für den Memoir Club, die sie vor ihren ältesten Freunden, den verbliebenen Gründer der 'Bloomsbury Group' hielt, und auch darin findet sich eine Offenheit, die Virginia hinterher bedauerte, weil es ihr dann doch peinlich war.
Im dritten und letzten Teil "Skizze der Vergangenheit" den sie kurz vor ihrem Freitod (März 1941) im November 1940 beendete, erkennt man die gereifte Virginia, die kritisch das "Ich jetzt" und das "Ich gestern" betrachtet, auch stilistisch sich diesem angleicht. Sie erzählt von dem Schock den der Tod der Mutter als sie 13 Jahre alt war in ihr auslöste, zwei Jahre später der Tod ihrer Halbschwester Stella Duckworth. Das Leben mit dem egomanischen Vater und den Halbbrüdern. Doch diese Schocks hat sie auch zur Sprache geführt, wie sie schreibt. Sehr schön und ergreifend beschrieben sind die Zwänge, in die sie und ihre Schwester Vanessa hineingeboren und erzogen würde und eine Spaltung in der Familie entstand, weil sich die Schwestern nicht in diesem viktorianischen Frauenbild spiegeln wollten.
Ein großartiger Buch.
Besonders nahe ging mir, wenn Virginia Woolf erwähnt, wie die deutschen Bomber über Monk's House im Tiefflug kamen, wie London bombardiert wurde, dies schreibt sie auffallend in kurzen Sätzen nieder, um es festzuhalten um dann sofort in die Vergangenheit abzutauchen, da spürt man, verständlicherweise, eine gewisse Gehetztheit. Was ja am Ende mit dazu beitrug, daß sie wieder Stimmen hörte und Angst hatte verrückt zu werden.
Als nächstes möchte ich mir die Briefe vornehmen.
Briefe 1
1888 - 1927