www.buecher4um.de/Foren

Hallo,

das hier ist vielleicht ganz interessant für die Runde, deswegen hoffe ich, dass es nicht als bösartige Fremdwerbung verstanden wird.

Es gibt eine Website namens http://www.literaturport.de, auf der viele der Bücher, die hier besprochen werden (besonders deutschsprachige, neuere Belletristik) als kostenlose Hörproben angeboten werden. Sie sind auch zum großen Teil von den Autoren selbst eingelesen. Man kann also einfach mal reinhören und sich einen ersten Eindruck machen, wenn man das Buch noch nicht kennt.

Die Seite ist nicht kommerziell; es gibt da außerdem ein Autorenlexikon für Recherche zu den Schriftstellern, aber die Hörproben sind an dieser Stelle wahrscheinlich erstmal am interessantesten. Z.B. gibt es denmächst auch die nominierten Bücher des Alfred-Döblin-Preises als Live-Mitschnitte zu hören.

Vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen bei der Stöberei nach interessanten Büchern oder ergänzt die Eindrücke, die man bisher gehabt hat.

lg Doreen

Hallo Doreen,

willkommen im Forum

und danke für den Link, der bei der Suche nach weiteren Infos zu Neuerscheinungen bestimmt hilfreich ist.

Was liest du am liebsten?

Schöne Grüße
Maria

Na ja, zum Beispiel Sibylle Lewitscharoff (Apostoloff) oder Jenny Erpenbeck (Das alte Kind) - das sind tolle Bücher, die ich in letzter Zeit entdeckt habe und die ich sehr empfehlen kann.
"Böse Schafe" von Katja Lange-Müller habe ich neulich auch gelesen; das war mir vom Ton her nicht so vertraut, es war aber irgendwie - wie soll man sagen? - authentisch. Man hat der Erzählerstimme die Geschichte komplett abgenommen, das ist schon eine große schriftstellerische Leistung. Ich habe heute gehört, dass manche Leute "Böse Schafe" nicht mögen, weil sie der aidskranker Junkie darin stört. Das finde ich nun wieder eine unberechtigte Kritik. Wer den aidskranken Junkie nicht mag, soll das Buch einfach nicht lesen, denn der Plot dreht sich um nichts anderes als den aidskranken Junkie.
Also, kurz gesagt: Ich mag zeitgenössische deutschsprachige Literatur. Daher komme ich ja auch mit diesem Literaturport ins Forum gestürmt, dafür gibt es eigentlich wenig Besseres.

Hallo Doreen,

ich schließe mich Maria an: Herzlich Willkommen hier im Forum! Schön dass Du Dich meldest, zumal mit solch einem schönen Hinweis auf so eine interessante Seite! Ganz gewiss hilfreich zur Auswahl der Lektüre!

Deinen Lesestoff finde ich auch sehr interessant! Vielen Dank für den Einblick! Mit "Apostoloff" von Sibylle Lewitscharoff habe ich kürzlich als Hörbuch geliebäugelt. Davon kommt eine Autorenlesung heraus, in die ich mal (per Hörprobe) reingelauscht habe. Ich war überrascht wie gut es der Autorin gelingt, ihren Roman vorzulesen. Das kann nicht jeder Autor so gut, dass es sich zum Hörbuch eignet. Aber Sibylle Lewitscharoff hat mich begeistert!

Ebenso liebäugle ich mit Autorenlesungen von Judith Hermann. Auch ihr neustes "Alice" bringt sie als Hörbuch, selbst vorgetragen, heraus.

Hörst Du denn eigentlich auch Hörbücher? Bietet sich ja an, da es den Hörproben in literaturport.de ja nahekommt. Zumal wenn es sich um Autorenlesungen handelt. Falls ja, ist für Dich vielleicht auch das Schwestern-Forum interessant: Hier geht es zum Forum des Hoerbuecher4um.

Ich hab Sibylle Lewitscharoff vor einiger Zeit bei einer Lesung erlebt, die sie zusammen mit Juli Zeh im Literarischen Colloquium Berlin hatte. Ich finde ebenfalls, dass sie unglaublich gut vorliest, und es ist übrigens auch ein großer Gewinn, sie im Gespräch zu erleben. Ihre Kommentare sind immer klug und auf diese brachiale Weise witzig, die man schon in ihren Büchern findet. In der Beziehung ist sie ähnlich wie die eben erwähnte Katja Lange-Müller, die berüchtigte Berliner Schnodderschnauze. Bei beiden findet man in ihrer Art zu sprechen ihre Art zu schreiben sofort wieder.

Das sind dann eben so Bücher, die echt gewinnen, wenn die Autorin sie selbst vorträgt. Wobei du natürlich recht hast, Petra, das ist bei vielen anderen Autoren nicht so. Die tragen die Texte vor, als würde ihnen ständig die Luft ausgehen oder sie leiern das Ganze betonungslos und nuschelig vor sich hin... da gibt's ja die gruseligsten Sachen. Aber bei Lange-Müller und Lewitscharoff plädiere ich definitiv dafür, sich das mal reinzuziehen, allein schon wegen der coolen dialektgefärbten Sprachmelodie der beiden (Lange-Müller berlinerisch, Lewitscharoff stuttgarterisch). Das gibt dann nochmal einen ganz anderen Winkel auf die Sprache des Buchs.

Jaaa, Autorenlesungen mag ich, wie man sieht, ich hab mich auch im Hörbuch-Forum schon freudig umgesehen - allerdings noch nichts geschrieben. Muss nochmal gucken.

Hallo Doreen,

habe gerade im Hoerbuecher4um entdeckt, dass Du auch dort inzwischen gepostet hast. Das freut mich! Denn auch dort sicher für einige interessant!

Sehr interessant, was Du zu der von Dir besuchten Lesung von Sibylle Lewitscharof schreibst. Und ja richtig, ich finde auch, dass manche Texte durch den Vortrag des Autors erst (oder noch) gewinnen!

Das ist zwar selten, denn leider können sie nicht lesen (oder halt nur herunterlesen), aber wenn es einem Autor gelingt auch ein sehr guter Sprecher zu sein, dann bekommt man etwas besonderes, wie ich finde: Die ganz persönliche Interpretation des eigenst verfassten Textes. Das finde ich dann eine große Bereicherung!
Bei den Autoren, die das nicht können, muss man es allerdings auch verstehen. Ein Autor ist ein Autor und kein Sprecher. Wer sich länger mit Hörbüchern befasst weiß irgendwann, dass es eine Gabe/Kunst ist, die nicht jeder beherrscht. So muss ja auch ein Maler kein Bildhauer sein.

Wer noch seine ganz persönliche Note mit in seine Texte bringt, ist (auch wenn das jetzt mal ein ganz anderes Genre/eine ganz andere Liga als z. B. Sibylle Lewitscharof ist) Hape Kerkeling. Ich habe sein Hörbuch "(Link führt zur Rezension) Ich bin dann mal weg" über alle Maßen genossen. Deshalb habe ich es auch mal zum Tipp des Monats im Hoerbuecher4um gemacht, als ich es hörte. Seine Stimme oben drauf zu bekommen, war für mich das Tüpfelchen auf dem "i". Aber er kann es auch! Und das ist, wie gesagt, bei Autorenlesungen ungemein wichtig!

Auch Marcel Reich-Ranickis Biographie ("Mein Leben" - Link führt zur Rezension) möchte ich mir vielleicht lieber anhören, als dass ich sie lese. Denn auch seine unverwechselbare Stimme (die ja Teil seiner Persönlichkeit ist) zu hören, wenn ich mir von seinem Leben erzählen lasse, halte ich für eine Bereicherung. Schade nur, dass die Lesung so stark gekürzt ist.

Unvergesslich bleiben für mich auch Siegfried Lenz' Erzählungen (Link führt zur Rezension). Gibt es als Autorenlesungen. Einfach klasse. Aber er kann das auch.

doreen213 hat geschrieben:Das sind dann eben so Bücher, die echt gewinnen, wenn die Autorin sie selbst vorträgt. Wobei du natürlich recht hast, Petra, das ist bei vielen anderen Autoren nicht so.

Es freut mich, dass Du das auch so siehst! Kann was ganz Besonderes sein, kann aber auch in die Hose gehen. Umso schöner, wenn man auf einer Internetseite mal reinlauschen kann...!

danke für den link, ich habe schon gestöbert.

hat schon jemand *der afrikaner* von leclezio gelesen/gehört??? die hörprobe macht echt lust auf das buch/hörbuch

Hallo Lucy,

lucy hat geschrieben:hat schon jemand *der afrikaner* von leclezio gelesen/gehört??? die hörprobe macht echt lust auf das buch/hörbuch

Nein, habe ich noch nicht. Aber Du machst Lust auf die Hörprobe!

Zumal "Der Afrikaner" neben "Onitsha" das Buch ist, das mich von Le Clézio am meisten reizt/interessiert. Vielleicht sollte ich "Der Afrikaner" als Hörbuch hören und bei "Onitsha" zum Buch greifen. Mal sehen. Danke jedenfalls fürs erinnern/neugierig machen.