gestern habe ich Agatha Christies "Das Geheimnis von Sittaford" ( Rezension) zu Ende gehört. Ich mag ja ihre Poirots und ihre Miss Marple-Krimis. Aber die ohne ihre bekanntesten Figuren ebenfalls - da gibt es so manch guten Krimi drunter. Dieser hier ist einer. Hat mir sehr gefallen! Die Atmosphäre, die Auflösung, das Zwischenmenschliche. Doch - das hat richtig Spaß gemacht und passt auch gut zum verschneiten Wetter, zumal Sittaford selbst völlig zugeschneit war.
Heute morgen musste ich mich kurzer Hand zu was Neuem entschließen. Aber da war mir schon was im Hinterkopf, das ich lange schon hören wollte: Etwas von Albert Camus! Da mich einst "Der Fremde" ( Rezension) so arg beeindruckt hat - für sich schon, aber durch Ulrich Matthes geniale Lesung noch zusätzlich -, wollte ich unbedingt auch zwei weitere in der Reihe erschienene Hörbücher von Camus hören - beide ebenfalls gelesen von Ulrich Matthes. Ich habe mich für "Der Fall" entschieden, so dass mir für irgendwann zu hören noch "Die Pest" bleibt. Zusätzlich zu dem Hörbuch angestachelt hat mich drüben im Buecher4um der Thread "Jubiläen und Gedenktage". Denn Camus' Todestag jährte sich in diesem Jahr zum 50. Mal. Das ist doch ein Anlass mein Vorhaben endlich mal wahrzumachen. Aber auch meine neu eroberte Hörzeit (morgens und abends im Bad). Denn man sollte schon recht regelmäßig hören, um den Inhalt gänzlich aufnehmen und verarbeiten zu können. Denn Camus hat einiges zu sagen - besonders hinter der vordergründigen Geschichte. Gefällt mir bisher wieder mal sehr gut! Zum Inhalt äußern werde ich mich aber erst wenn ich weiter bin oder gar zu Ende gehört habe.
Entdeckt habe ich eben Deine Rezension zu Carson McCullers "Das Herz ist ein einsamer Jäger", Binchen. Und ich weiß nun noch sicherer, dass ich es (für mich!) richtig gemacht habe: Bei mir subt das Buch! Fast beruhigt es mich, dass es Dir fast zu melancholisch war. Denn dann wird es genau in der Dosis melancholisch sein, die ich mir davon erwartet/erhofft habe! Und das Buch dem Hörbuch vorzuziehen ist für mich ganz bestimmt auch der richtige Weg! Denn Elke Heidenreich finde ich viel zu speziell in ihrer Stimme und ihrem Ausdruck, als dass ich sie mir passend für dieses Buch vorstellen könnte. Aber auch das hast Du in Deiner Rezension sehr gut zum Ausdruck gebracht: Für Dich war Elke H. dort genau die Person, die Dir den ach so melancholischen Roman rüberbringen konnte/durfte. Sie hat das für Dich etwas abgefedert, etwas erträglicher gemacht. Bei mir wäre das sicherlich eher andersherum. Wie gut, dass Du diese Differenzierung in Deiner Rezi zum Ausdruck gebracht hast! So kann jeder für sich selbst entscheiden, ob er das mag und will oder nicht. Danke dafür!
Binchen hat geschrieben:Weitere Überraschung für mich: Ich wusste vorher nichts über die Autorin. 1. es ist eine Frau - 2. sie war sehr jung, als sie es schrieb. Aha ... - Da hat sie aber ein tolles Buch geschrieben.
Und sie ist gar nicht mal so alt geworden. 50 Jahre war sie nur, als sie starb. Und mit 30 hatte sie zwei Schlaganfälle.
Peter, Dein Bericht zu Frank Schätzings "Limit" interessiert mich auch! Es ist ein Hörbuch, das ich wohl so rasch nicht hören werde. Ich hätte zuvor noch sein Hörbuch "Der Schwarm" vor mir. Aber umso interessierter bin ich an Deinem Bericht, denn so bekomme ich von diesem neuen Wälzer von Schätzing wenigstens ein bisschen was am Rande mit. Es freut mich, dass Dir "Limit" Freude macht und Du Dich gut darauf einlassen kannst. So hast Du sicher eine interessante und spannende Hörzeit - ist ja auch nicht gerade kurz mit den 20 CDs!
Rachel, uhi... "Herr Nakano und die Frauen" - der subt bei mir auch noch! Allerdings als Buch! Du entfachst meine Lust darauf gerade wieder aufs Neue! Steht aber auch auf meinem SUB-Gerangel 2010 (habe ihn mit aus meinem SUB-Gerangel 2009 genommen - das Interesse daran ist also ungebrochen). Und ich freue mich schon sehr darauf, wenn es mal an der Reihe ist. Schön, dass Du solch ein Highlight in diesem Hörjahr hast... so fängt das Hör-Jahr ja richtig gut an!
Britti, "Der Fundamentalist der keiner sein wollte" habe ich auch - als Buch und als Hörbuch. Ich werde mich vielleicht doch zunächst zum Buch entscheiden. Denn Rachel, die das Buch gelesen hat, fragte sich damals als ich mir das Hörbuch kaufte schon, ob diese Geschichte als Hörbuch so gut geeignet sei. Wegen des Monologs. Mal sehen, was es dann wird: Das Buch oder das Hörbuch.
Camus' "Der Fall" ist auch ein Monolog. Eigentlich ein Dialog, aber man bekommt nur mit, das der eine sagt. Die Erwiderungen des Anderen erfährt man durch das, was diese eine Person sagt. Ich glaube so ähnlich ist es bei Der Fundamentalist auch, nicht wahr? Da muss man sich schon drauf konzentrieren, sonst geht zu viel an einem vorbei.