Hallo zusammen,
gerne teile ich euch mit, welche Hörbücher ich in der letzten Zeit gehört habe und berichte ganz subjektiv, wie sie auf mich wirkten.
Da wären zu nennen:
Das literarische Quartett, mit Marcel Reich-Ranicki, Helmut Karasek, Sigrid Löffler u.a.
Herrlich, nach so vielen Jahren zu hören, was die Teilnehmer der Runde von verschiedenen Büchern, die ich teilweise hörte, gehalten haben.
So z.B.
„
Das Fokaultsche Pendel“ von Umberto Ecco, als Hörspiel auf MC
Auch ich habe das HB nach drei ernsthaften Versuchen abgebrochen.
Auch ich wollte es im Anschluss an „Der Name der Rose“, genau so wie dieses, verschlingen.
Zum Einen war das grundsätzlich keine gute Idee, nach diesem spannenden Buch. Außerdem war es für mich kein Thema. Das wurde mir jetzt, hierdurch, erst richtig klar.
Gehört habe ich vor vielen, vielen Jahren auch „
Geh, wohin dein Herz dich trägt“ von Susanna Tamaro als MC. Mir hat das HB damals gut gefallen. Es passte zu mir und meinem (damaligen) Zeitgeist. Wenn ich heute höre, wie man in diesem Kreis das Buch, die Autorin und die Leser „zerlegt“ hat, dann erstaunt mich das im Nachhinein.
Dann habe ich die Diskussion über „
Verbrechen und Strafe“ gehört. Dieses HB steht auf meiner Wunschliste, weil ihr euch so interessant darüber ausgetauscht habt. Jetzt rutscht es auf dieser Liste nach oben.
Mit dem zeitlichen Abstand zu den Sendungen und mit meiner beginnenden Altersmilde,
kann ich manche Meinungen, Einschätzungen und Aufgeregtheiten heute schmunzelnd hinnehmen. Früher, bei der Ausstrahlung der Sendungen, konnte ich mich noch so herrlich aufregen.
Der Virtuose von Margriet de Moor, gehört als Hörspiel
Ich habe das Hörspiel vor vielen Jahren gehört, mir aber damals leider noch keine Notizen dazu gemacht. MRR war begeistert, aber die anderen Kritiker mochten das Buch nicht. Vielleicht sollte ich mir das HB jetzt nochmal anhören.
Drachenblut von Christoph Hein
habe ich vor einigen Jahren gelesen und heute höre ich, dass das Buch schon damals in der Runde besprochen wurde.
Mir ist natürlich klar, dass von den
Büchern die Rede ist. Ich aber
nur die
Hörbücher, teilweise auch nur
gekürzt, kenne. Das ist schon ein Unterschied!
Dann kommen wir zu:
„
Lolita lesen in Teheran“ von Azar Nafisi, gelesen von Jasmin Tabatabai
Die Autorin hat in den 70er Jahren den Machtwechsel von Schah Reza Pahlewi zu Ayatollah Khomeini hautnah im Iran erlebt. Es wird stark Bezug auf zwei Bücher genommen, wovon ich eines, „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald, erst kürzlich gehört habe und das andere Buch „Lolita“ von Vladimir Nabokov, das ich noch nicht kenne.
Frauen treffen sich privat einmal in der Woche, um über „unerwünschte“ Literatur s.o. zu diskutieren. In der Gruppe eine Außenseiterin. Die Problematik zeichnet sich ab.
Das Buch hat mir gut gefallen aber die Wahl für Frau Tabatabai als Sprecherin finde ich unglücklich. Mir ist die Stimme zu jung, denn die Autorin erzählt in der Jetzt-Zeit von früher. Da hätte ich mir eine ältere Sprecherin gewünscht.
Um den Worten Nachdruck zu verleihen, betont die Sprecherin besonders stark. Das hat mir nicht so gut gefallen. Frau Tabatabai gibt sich sehr viel Mühe und man hört es, leider.
Die Analphabetin von Agota Kristof, gelesen von Hannelore Hoger
Was für ein berührendes Buch! Diese junge, belesene und gebildete Frau fällt aus ihrem Lebens- und Sprachraum in ein fremdes Land mit fremder Sprache. Sie wird, obwohl sie schon mit 4 Jahren lesen konnte zur Analphabetin.
Das Buch nimmt den Leser mit in die Gefühlswelt dieser Frau, die in allen Punkten in der Fremde bei Null anfangen muß und es doch schafft, ihren Ausdruck auch in der neuen Sprache zu finden.
Frau Hoger liest das Buch wunderbar. Diese Kombination von Buch und Sprecherin gefällt mir sehr, sehr gut!
Der alte König in seinem Exil von Arno Geiger,
ungekürzt gelesen von Matthias Brandt
An einem Regen verhangenen Tag habe ich mir die Zeit genommen und mich auf diese Familien- und gleichzeitig Krankengeschichte konzentriert.
All jenen, die sich mit der Krankheit „Demenz“ beschäftigen möchten oder auch müssen, kann ich dieses Hörbuch sehr empfehlen! Der Autor nähert sich behutsam, am Beispiel seines Vaters, dieser Krankheit. Herr Geiger beschreibt viele Situationen, die er mit seinem kranken Vater erlebt hat, ohne ihn lächerlich zu machen oder ihm seine Würde zu nehmen. Er zeigt aber Möglichkeiten auf, mit der Krankheit vielleicht etwas leichter umgehen zu können.
Vielleicht schaut man, nachdem man das HB gehört hat, etwas bewusster auf Aktionen und Reaktionen älterer Menschen im eigenen Umfeld.
Matthias Brandt fühlt sich beim lesen sehr gut in den Text ein.
Ich vergebe sehr gerne ***** für das Buch und Matthias Brandt für die Umsetzung.
Viele Grüße,
Natifine