Hallo Ihr Lieben,
na, bei so netten Aufrufen von Steffi und Maria, will ich nicht hinter'm Berg halten mit meinen Eindrücken zu "Die Landkarte der Zeit".
Den ersten Teil der Geschichte habe ich hinter mir. Und der war absolut vergnüglich. So eine spiztbübige Geschichte, so charmant und dicht erzählt. Wirklich toll! Wie der Autor mit den Größen (positive und negative) der damaligen Zeit spielt, ist klasse! Jack the Ripper ist hier - bei aller Grausamkeit - so charmant eingebaut. Die Geschichte würde bisher auch ohne diesen Mörder funktionieren. Ein anderer Mörder würde es auch tun. Da das Rätsel um Jack the Ripper aber so viele Möglichkeiten offen lässt, gefällt mir, dass hier jemand in einem Roman mit so fantastischen Elementen, damit spielt und uns EINE weitere Möglichkeit erzählt. Das hat was!
Aber auch H. G. Wells (Herbert George Wells), dem Verfasser des Romans "Die Zeitmaschine" hat hier einen famosen Auftritt! Und das schönste ist, man weiß, dass einem hier natürlich Flachs erzählt wird - aber es hätte so sein KÖNNEN! Das zaubert einem wirklich ein Grinsen ins Gesicht! Mir gefällt hier besonders, dass das alles mit einem Augenzwinkern geschieht. Ich haben meistens Probleme damit, Figuren in Büchern zu begegnen, die real gelebt haben. Dass ihnen dann Handlungen angedichtet werden, die sie (wahrscheinlich) nie verrichtet haben. Hier ist das anders, da es so schelmisch ist, dass man hier überhaupt nicht zu hinterfragen braucht, ob H. G. Wells wohl je in eine solche Situation geraten ist. Ist er nicht, da darf man getrost von ausgehen!
Und am Ende des ersten Teils schnappt man schon ein wenig nach Luft, ob der gewaltigen Fantasie des Autors.
Auch der Erzähler ist absolut amüsant. Naturgemäß weiß er schon, wohin die Geschichte uns führen wird. Aber er lenkt uns so, wie er es für richtig hält. Auch hier verstecken sich einige Überraschungen und nette Umwege, die mich wirklich amüsiert haben.
Die Atmosphäre ist sowieso klasse. Man fühlt sich wirklich ins ausklingende 19. Jahrhundert versetzt. Die Charaktere passen hervorragend dort hinein. Alles ein sehr stimmiges Bild.
Seit heute morgen befinde ich mich im zweiten Teil. Ich bin gespannt, wohin mich die nächsten Szenen noch führen werden. Es hört sich so kurzweilig, dass ich gar nicht glauben kann, dass ich schon in der Mitte der 4. CD angekommen bin! Die Zeit verging wie im Flug... wie es sich wohl für eine Zeitreisen-Geschichte gehört!
Für mich auf jeden Fall bisher eines der Highlights diesen Jahres. Zumal Andreas Fröhlich auch genau der richtige Sprecher ist, um uns mit auf diese "fantastische" Reise zu nehmen. Seine Stimme klingt immer so ernst, ohne wirklich ernst zu sein. Eigentlich kann er gar nicht ernst sprechen, da er immer etwas schelmisches in seiner Stimme hat. Umso schöner ist es, wenn er einen ernsten Ton anschlägt. Zumal noch in einer so gar nicht ganz ernst zu nehmenden Geschichte wie dieser. So hat der Hörer das Gefühl, die Geschichte von jemandem erzählt zu bekommen, der sie selber glaubt, obwohl sie so völlig unglaublich ist.
Na, noch neugieriger geworden?
Oh Britti, schade! "Der Teppichhändler" habe ich auch noch vor mir. Das scheint aber leider dann nicht so gut gelungen. Ein einschläfernder Sprecher ist nicht schön. Aber Danke für die Vorwarnung. Sollte ich beim reinhören ähnliche Empfindungen haben, weiß ich schneller ob es lohnt weiterzuhören oder ob ich lieber abbrechen sollte. Berichte bitte, für welches Hörbuch Du Dich als nächstes entscheidest, ja?