Hallo zusammen,
mir ist was interessantes an mir aufgefallen. Es gibt Sprecher, die zu Recht beliebt sind, da sie objektiv gutes leisten. Vielleicht sogar herausragendes. Und doch kommt einem bei dem ein oder anderen Sprecher eine persönliche Abneigung dazwischen. Manchmal durch eine Kleinigkeit in der Stimme, die einen stört. Mir geht es mit drei Sprechern, die sehr beliebt und (teils) objektiv wirklich gut sind so. Ich erzähle gleich im einzelnen, was es an ihnen ist, was mich stört/irritiert. Und ich hoffe, Ihr berichtet hier auch über Eure Probleme mit guten/beliebten Sprechern.
Johannes Steck: Mir kommt er immer so gewollt ausgesprochen gut gelaunt vor. Das geht mir richtig auf den Keks. Ich kann das kaum ertragen.
Das erste Mal fiel mir das so richtig bewusst bei Martin Walkers "Bruno. Chef de Police" auf. Aber hier dachte ich, dass er mit seiner Stimme, das unbeschwerte, sonnige, freundliche Leben dort in dem kleinen französischen Dorf widerspiegeln will. Als ich kürzlich jedoch in Ken Folletts "Sturz der Titanen" reinhörte, überfiel mich schon wieder seine ach so gute Laune. Ich merkte, wie es mir widerstrebte beim Hören. Wie schon bei Bruno. Dagegen habe ich anscheinend eine persönliche Antipathie. Allerdings frage ich mich nun auch, ob sein Tonfall die ganze Follett-Lesung lang so bleibt. Denn ich wünsche mir schon von einem Sprecher, dass er seine Stimmlage der Situation anpasst. Sollte es also mal traurig, verzweifelt oder böse zu gehen, so möchte ich diese gute Laune auch objektiv gesehen nicht mehr serviert bekommen. Ich bin gespannt, ob er das - für mich (denn es scheint mir zunächst doch eine persönliche Abneigung zu sein) - leisten kann.
Boris Aljinovic: Meine erste Begegnung mit ihm als Sprecher hatte ich in der Lesung von Elisabeth Herrmanns "Die 7. Stunde". Hier sind mir die Frauenstimmen unangenehm aufgefallen. Er versucht sie für meinen Geschmack zu weibisch klingen zu lassen. Dezenter wäre da besser. Auf mich wirkte das Ganze dadurch unfreiwillig komisch. Sicher nur in einer Nuance, aber die habe ich dennoch nicht überhören können.
Des Weiteren (und damit stehe ich, wie ich hier aus dem Forum weiß, nicht alleine da) missfällt mir seine weinerliche Stimme als Tony Hill in der Hörspiel-Reihe nach den Jordan/Hill-Krimis von Val McDermid. Das klingt so richtig weich und memmenhaft. Wie ein verweichlichtes Muttersöhnchen. Das ist mir einfach zu viel! Die Hörspiele mag ich trotzdem sehr gern, weil sie gut gemacht sind. Aber die Besetzung des Tony Hills ist darin eine Schwachstelle.
Christian Brückner: Hier bin ich mir sicher - objektiv gesehen, ein sehr guter (wenn nicht gar herausragender) - Sprecher. Das Problem, das ich mit ihm persönlich habe, ist leider, dass ich bei ihm immer Robert de Niro vor mir sehe, den er ja synchronisiert. Schade... das bedaure ich wirklich, da ich seine Leistung schon stark finde.
Nun bin ich gespannt, mit welchen objektiv guten Sprechern Ihr Eure persönlichen Probleme habt.