Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Mi 5. Feb 2014, 00:11

Hallo zusammen,

da bin ich schon wieder, aber diesmal mit einer positiven Beurteilung eines Hörbuches.
Nachdem ich die Buchempfehlung von Christine Westermann gesehen hatte, wollte ich dieses Buch unbedingt hören.

"Das Schicksal ist ein mieser Verräter"von John Green, gelesen von Anna Maria Mühe
Da das Hörbuch sehr preiswert angeboten wurde, mußte ich zugreifen. :)

Hier die Kurzbeschreibung von amazon:
"Hazels ständiger Begleiter ist der Schmerz. Bald wird sie sterben, denn sie hat Krebs im Endstadium. Doch sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und geht nur mit äußerster Skepsis zu einer Selbsthilfegruppe. Ausgerechnet dort trifft sie den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Augustus. Hazel und Gus lesen die gleichen Bücher, sehen Filme, hören zusammen Musik – und verlieben sich ineinander. Gemeinsam nehmen sie sich vor, das Leben bis zum letzten Tag zu feiern."

Ein schweres Thema auf möglichst leichte Weise an den Leser gebracht, so würde ich es formulieren. 16jährige Jugendliche, deren Leben sich nicht um Partys und shoppen dreht. Sie sind existenziell mit ihrem über-leben beschäftigt, natürlich nicht nur sie, sondern auch ihre Familien. Da bleibt nicht viel Raum für die erste Liebe des Lebens. Aber, wenn man ihr begegnet, dann weiß man das. Und genau darum geht es für mich. Dass man sich trotz allen Leidens und aller Schmerzen verlieben kann.

Eine wundervolle Geschichte, die mich lachen ließ, mir aber auch feuchte Augen bereitete. Es ist m.E. ein Buch für gesunde Jugendliche, die mal darüber nachdenken sollten, wie gut es ihnen eigentlich geht.
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Do 6. Feb 2014, 11:36

Hallo NatiFine,

du warst von T.C. Boyle "Wenn das Schlachten vorbei" enttäuscht und wie du schreibst, hattest du andere Erwartungen an die Geschichte. Richtig erkannt hast du, daß er hier die Menschen entlarvt und auch manch widersinniges Unterfangen. Wie er das anpackt, mag nicht jedem liegen und die Übertreibung ist gern sein Stilmittel. Ohne jetzt missionieren zu wollen, denn vielleicht liegt er dir ja wirklich generell nicht, würde ich trotzdem noch ein Blick auf 'America' werfen, aber ich weiß aus dem Stegreif nicht, ob es das als Hörbuch gibt. T.C. Boyle hat eine ganz eigene Art Menschen und Gesellschaftssysteme zu enttarnen. Mir ging 'America' unter die Haut.

"Das Schicksal ist ein mieser Verräter"von John Green
scheint ein ganz besonderes Hörbuch zu sein. Danke für deine Einschätzung.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Do 6. Feb 2014, 13:07

Hallo zusammen,

Maria, Du hast NatiFine schon „América“ von T. C. Boyle empfohlen. Ich hatte das auch vor. Ich kenne von T. C. Boyle ja noch nicht viel, aber „América“ ist ein ganz besonderes Buch, das mir sehr oft in den Sinn kommt, da es mich nachhaltig berührt hat. Eines der wichtigsten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, denn das Thema (Immigration, arm/reich) ist so brandaktuell, und an dem Menschenschicksale hängen. Ich fand T. C. Boyle hier sehr eindrucksvoll! Es gibt übrigens ein Hörbuch hierzu. Aber es umfasst nur 4 CDs. Ich persönlich würde hier Kürzungen nicht verzeihen. Das Buch möchte ich jedoch wärmstens empfehlen. Falls Du es noch mal mit T. C. Boyle probieren möchtest, NatiFine, dann bitte mit diesem, und am besten das Buch.

Maria, ich wünsche Dir weiterhin viel Hörvergnügen mit „Nicholas Nickleby“. Ich kenne bisher nur die Verfilmung, die mir aber auch ausnehmend gut gefallen hat. Die Schulszenen nahmen auch darin zu Anfang eine große Rolle ein, und auch mich erinnerten sie an die in „Jane Eyre“.

Turni, schön, dass Du auch „Der Ruf des Kuckucks“ hörst. Viel Spaß weiterhin damit! Ich habe jetzt ca. ein Drittel gehört, und höre gern weiter. Aber als Buch wäre es mir zu ausschweifend. Als Hörbuch ist das für mich in Ordnung und besonders, da Dietmar Wunder es wirklich toll liest!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Fr 7. Feb 2014, 22:43

Liebe Petra,
liebe JMaria,


das Buch „América“ von T. C. Boyle ist jetzt auf meinem Wunschzettel gelandet. :)
Ihr dürft bei mir ruhig nachdrücklich sein, wenn Ihr mir ein Buch empfehlen möchtet! :lol: Ihr kennt mich doch schon ein paar Jahre und wisst, was mir gefallen könnte oder mich weiter bringt. *daumenhochdafür*
Macht nur weiter so. Steter Tropfen höhlt den Stein. :lol: :lol: :lol:
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon Turni » Fr 7. Feb 2014, 22:53

Americá habe ich vor Jahren gelesen. Es hat mir sehr gut gefallen - eigentlich von den Büchern von Boyle, die ich gelesen habe, am besten.

Der Kuckuck gefällt mir immer besser - noch 2 1/2 Stunden.
Ending a novel is almost like putting a child to sleep—it can't be done abruptly.

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Mo 10. Feb 2014, 00:34

Hallo zusammen,

freut mich, dass Dir "América" auch so herausragend gut gefallen hat, Turni!

Und dass Du so offen für unsere (Hör-)Buch-Tipps (in diesem Falle ja Buch-Tipp) bist, freut mich ebenfalls sehr, NatiFine! Und gerade, da ich weiß, dass Du für inhaltlich gewichtige (Hör-)Bücher zu haben bist, wollte ich Dir "América" unbedingt auch noch mal nachdrücklich ans Herz legen. Ich habe, anlässlich unserer Diskussion hier, noch mal eingehend über das Buch nachgedacht, und mich hat die Erinnerung daran schon wieder so richtig aufgewühlt und ergriffen. Was T.C. Boyle in dem Roman aufzeigt, ist so wahr und tut so weh. Besonders, da diese Misstände immerzu existieren, und man selten hinschaut. Man nimmt so vieles von diesen Ungerechtigkeiten hin, ohne über sie nachzudenken, dass es weh tut, wenn man es so aufgezeigt bekommt. Mich hat das Buch wirklich berührt. Auf eine gar nicht rührselige Weise.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Mo 10. Feb 2014, 22:08

Liebe Petra,
ich hab verstanden und behalte Eure Empfehlung von "América" im Auge.

Hallo zusammen,
momentan beschäftigt mich eines meiner Weihnachtsgeschenke. Und zwar die "Buddenbrooks", auf 22 CD's ungekürzt gelesen von Gert Westphal. Wie Ihr ja wisst, begann vor vielen Jahren damit meine Hörbuchsucht. ;)
Dass mein erster Eindruck von damals noch gesteigert werden könnte, hätte ich nicht gedacht. Woran mag das wohl liegen? Auf jeden Fall an der akustischen Qualität der heutigen CD's. Damals hörte ich die in der Stadtbücherei ausgeliehenen MC's. Sie waren schon durch viele Hände gegangen und dem entsprechend waren die Bänder strapaziert. Jetzt besitze ich nagelneue CD's im Schuber und damit eine ausgezeichnete Klangqualität! :D Außerdem bin ich in der Zwischenzeit im hören geübt. Welch ein Genuss!!!
Ich bin jetzt auf CD 8 angekommen und freue mich auf viele weitere Hörstunden mit den Buddenbrooks von Thomas Mann.
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » So 16. Feb 2014, 18:21

Hallo zusammen,

ich bin fast durch mit Nicholas Nickleby, gelesen von Hans Paetsch.
9 von 11 CDs gehört.

Nicholas erlebt seine Abenteuer in Episoden, die Figuren sind grotesk überzeichnet, trotzdem sehr fascettenreich. Im Roman kommen soviele Personen vor, daß man leicht den Überblick beim Hören verliert, aber es macht trotzdem Spaß. Umfassendes Thema sind die sozialen Mißstände; ob Privatschule, in denen Kinder und die Lehrer ausgebeutet werden, oder hartherzige Verwandte, die arme Verwandte gängeln; das kann Dickens einfach gut erzählen, wenn auch etwas theatralisch.

Ich habe mal nachgeschaut, die Schule in die Nicholas Nickleby als Lehrer geschickt wird und anfängt zu arbeiten, bzw. ausgebeutet wird, heißt "Dotheboys Hall", was soviel bedeutet wie "Mach die Jungs fertig". Ich liebe es, wenn mit Namen und deren Bedeutungen im Roman gespielt wird.

@NatiFine,
"Buddenbrooks" habe ich letztes Jahr zum zweiten Mal gelesen und bin immer noch begeistert, die Lesung kenne ich auch, eine wiederholtes Hören steht bei mir noch an. Du machst mir Lust darauf :-)
Schöne Grüße, Maria
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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Di 18. Feb 2014, 12:44

Nicholas Nickelby habe ich auch vor einiger Zeit gehört und mir gefiel Hans Paetsch besonders, er erinnert mich an eines meiner ersten Hörerlebnisse, als Kind erhielt ich meine erste Langspielplatte mit Oliver Twist gelesen von Hans Paetsch :mrgreen:

TC Boyle - ich mag ihn ja sehr und habe Wenn das Schlachten vorbei ist ebenfalls gehört. Ich finde, dass es kein typischer Boyle ist. Sein Thema war zu Beginn seiner Karriere immer die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft, verbunden mit Skurilitäten und gerne auch mal schockierend. Seine neueren Romane haben aber, finde ich, etwas an diesem Biss verloren, so auch Wenn das Schlachten vorbei ist. Meine zwei Lieblingsbücher von ihm sind America und Willkommen in Wellville.

Ich habe Das Jahr der Flut von Margarete Atwood beendet. Hat mir sehr gut gefallen, die Erzählperspektive wechselt oft und auch wird z.T. rückblickend erzählt. Einschübe gibt es ebenfalls und dieses "Durcheinander" beherrscht Atwood ziemlich gut; ebenfalls spiegelt das die Zeit nach der Katastrophe auf der Erde sehr gut wieder. Auch gibt es erstaunliche Parallelen zur heutigen Gesellschaft und auch etliche komische Momente.
Gruss von Steffi

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Re: Hörerlebnisse 2014 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Mi 19. Feb 2014, 12:28

Hallo zusammen,

„Der Ruf des Kuckucks“ ist ja sehr lang, so bin ich erst bei der Hälfte angelangt. Aber auch mir geht es wie Turni, der Spaß steigt. Du bist bestimmt inzwischen durch, Turni?

@NatiFine: Dass Dich nach all den Jahren das erneute Hören von den “Buddenbrooks” genauso – und sogar noch mehr – begeistern kann, , ist schön zu hören. Auch dass die Klangqualität zu dem Hochgenuss beiträgt. Mit der richtigen Klangqualität wird man einfach noch besser in eine andere (Hör-)welt versetzt.

@Maria: Das Spiel mit dem Namen und der Bedeutung der Schule, auf die Nicholas Nickleby geht, ist wirklich gut. Deine Beschreibung des Hörerlebnisses habe ich mit Interesse gelesen. Da findet sich vieles drin wieder, was ich an Charles Dickens sehr mag.

@Steffi: Sehr interessant, was Du über T. C. Boyle schreibst, Steffi! Und ich bin sehr froh, dass ich noch „Willkommen in Wellville“ vor mir habe. Es könnte eines der nächsten Bücher sein, die ich kaufe. :-)

Es stimmt, Margaret Atwood beherrscht den Wechsel der Perspektiven und Ebenen sehr gut. Das erfahre ich auch gerade lesend bei „Der blinde Mörder“. Freut mich zu hören, dass es auch in „Das Jahr der Flut“ so gut funktioniert. Weißt Du schon, was Du als nächstes hörst?
Liebe Grüße,
Petra


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