Hörerlebnisse 2015 - Ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2015 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Fr 31. Jul 2015, 14:13

Liebe NatiFine,
liebe Didonia, liebe Maria, und ihr anderen Lieben,

schön von Dir zu lesen, so aus der Halbzeit Deines Segel-Sommers, NatiFine! :-)
Sehr schöne Hörereien, ich habe Deinen Bericht sehr genossen! Aus der Reserve locken brauchst Du mich damit gar nicht, das passiert bei Deinen Berichten von ganz allein. Nur die Zeit zum antworten fehlte noch. Es ist ein wuseliges Jahr bei mir, und ich verzettel mich allzu oft.

Jetzt aber! :D

Von Hemingway möchte ich lange schon was lesen. Ich bin mir nicht sicher, wie er auf mich wirken wird. Einerseits finde ich es schön, wie Maria auf ihn blickt (mit einem berührten und nachsichtigen Blick). Andererseits weiß ich nicht, ob mir dieser Blick gelingen wird, denn einige seiner Charakterzüge sind welche, die mich an Menschen abstoßen. Es gibt ja immer Schwächen mit denen man gut klarkommt, und andere, die einen anpieksen. Seine pieksen mich glaube ich an (das geht uns wohl ähnlich, NatiFine). Aber das muss noch lange nichts darüber sagen, wie seine Bücher auf mich wirken werden (es gab schon diverse Male wo ich von Büchern schier begeistert war, nicht aber von der Person des Autors). Aber ich bin umso gespannt darauf, wie er auf mich wirkt, wenn ich ihm mal die Gelegenheit gebe. Spannend finde ich, dass Ihr ihn so unterschiedlich empfindet. Bei mir wird es aber vermutlich nicht „Fiesta“ sein, welches ja einiges auch von Hemingway selbst widerzuspiegeln scheint. Maria, sagen möchte ich an der Stelle noch, dass es Dir gelingt, mich neugierig darauf machst, den Autor aber auch den Menschen Ernest Hemingway kennenzulernen. Das ist schon eine Leistung, denn wie oben beschrieben, liegen mir seine Charakterzüge nicht. Aber Dir gelingt es in der Tat, das Licht auch aus einer anderen Seite auf ihn zu werfen. Und das macht mich immerhin neugierig.

Hingegen “Thorbergs Weihnachten“ habe ich auf meinem iPod, und nun freue ich mich umso mehr, dieses Hörbuch von Ferdinand von Schirach in der Vorweihnachtszeit zu hören. Letztes Jahr bin ich nicht dazu gekommen.

Dass Dir “Emma“ Vergnügen bereitet hat, kann ich gut verstehen. Ich mag diesen Roman von Jane Austen auch sehr. Und habe Emma auf ihrem Weg zu mehr Demut und mehr Zurückhaltung sehr gern verfolgt. :-)

Auf “Katzentisch“ machst Du sehr neugierig! Da bin ich froh, dass ich das Buch zu Hause stehen habe.

Dass Dir der Sprecher bei “Das Böse unter der Sonne“ nicht lag, ist schade! War es vielleicht Jürgen Tarrach (es gibt von diesem Agatha Christie-Krimi eine ungekürzte Lesung mit ihm)? Er hat mir mal ein Hörbuch total vermiest, und zwar „Leo Kaplan“ von Leon de Winter. Ich liebte dieses Buch, und wollte die Geschichte noch einmal erleben. Er hat mit seiner Stimme etwas ganz anderes daraus gemacht, der Geschichte die Seele herausgerissen, da er so eine Kälte und Härte hineingebracht hat, die ich beim Lesen ganz und gar nicht empfunden hatte. Wo blieb die wunderbare Melancholie? Und das mit einem Bein schon in den Wahnsinn abgerutscht sein? So emotional das Buch, so kalt und leblos das Hörbuch. Ansonsten gibt es noch die ungekürzte Lesung vom Verlag und Studio für Hörbuchproduktionen, das der wunderbare Martin Maria Schwarz spricht. Der ist es vermutlich nicht?

Da bin ich auch bei Eurer Unterhaltung über Buch oder (ungekürztes) Hörbuch, NatiFine und Didonia. Einerseits ist es richtig. Inhaltlich kann man das Buch mit der ungekürzten Lesung gleichsetzen. Man kann sich darüber austauschen, egal ob man das Buch oder die ungekürzte Lesung kennt. ABER einen Einwand. Wenn ich „Leo Kaplan“ nur gehört und nicht gelesen hätte, hätte ich gänzlich andere Empfindungen zum Buch und zur Figur des Leo Kaplan aufgebaut. Ein Sprecher kann das etwas in eine ungute (aber auch in eine gute) Richtung beeinflussen. Ich habe z. B. lange überlegt, ob ich „Jenseits von Afrika“ lesen oder hören soll, da vor einigen Monaten ja die verlockende ungekürzte Lesung erschienen ist. Ich habe mich dennoch für meine (wunderschöne!) Buchausgabe entschieden. Und bin darüber so froh. Ich bin mir sicher, dass mir das Hörbuch nicht die Zeit gegeben hätte, die mir das Buch gibt, um all die entstehenden Bilder in meinem Kopf aufzubauen, die Tania Blixen in ihren Sätzen gemalt hat. Und sie in Ruhe zu betrachten und zu genießen, sie sich entfalten und wirken zu lassen. Ich glaube, ich hätte mich um einen Teil des Inhalts trotz der ungekürzten Lesung beraubt.

Wie seht Ihr das? Ich wäre auf Eure Meinungen dazu gespannt!

Und möchte auch an dieser Stelle etwas aufgreifen, was NatiFine schrieb: Wie wundervoll, dass man in diesem Forum wirklich Meinungen und Empfindungen austauschen kann, ohne dass es Bekehrungen sind! Das ist selten, und das erfreut mich immer wieder, wenn es uns hier gelingt! Danke an Euch alle dafür! Bereichernd die Meinungen und Empfindungen in ihrer Vielzahl! :D

Damit genug für jetzt. Ich freue mich auf weiteren Austausch über all die Themen mit Euch!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2015 - Ich höre gerade...

Beitragvon Didonia » Fr 31. Jul 2015, 14:33

Moin miteinander,

ist schon interessant, was Du da schreibst, Petra:

Ein Sprecher kann das etwas in eine ungute (aber auch in eine gute) Richtung beeinflussen.


Bisher habe ich mir da noch keine Gedanken drüber gemacht. Als Hörbuch habe ich ja bisher nur Gargoyle, 84, Charing Cross Road und Winter in Maine gehört. Die Krimihörspiele nehme ich hier mal beiseite.
Und von diesen drei Hörbüchern war ich begeistert.

Einen direkten Vergleich hatte ich aber nur bei den Büchern von Helene Hanff und Gerard Donovan. Da habe ich dann wohl Glück, dass mir die Hörbücher genauso gut gefallen wie die Bücher.

OffTopic: Wir stecken derzeit ja mächtig beim Umräumen fest. Nicht nur die neuen Bücherregale wollen einsortiert werden, wir stellen das ganze Haus auf den Kopf.

Aber wenn wir fertig sind, habe ich mir vorgenommen, werde ich mich auch mal mehr meinen Hörbüchern widmen. Und dann werde ich mal schauen, was ich da für Erfahrungen mache.

Ich habe hier ja immer fleißig mitgelesen im Hörbuchbereich. Habe mich dann aber meist herausgehalten, selbst wenn ich ein Buch gelesen habe, weil es halt der Hörbuchbereich ist :cry:

Aber von der Seite aus betrachtet, hat NatiFine recht: Egal, ob gehört oder gelesen, zumindest über den Inhalt können wir uns austauschen. Ob nun hier oder dort :D
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Re: Hörerlebnisse 2015 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Sa 1. Aug 2015, 11:09

JMaria hat geschrieben:Hallo NatiFine,

2012 hörte ich "Der Unbesiegte und andere Stories: Gelesen von Christoph Bantzer" , ich schrieb damals dazu:

Die Lesung besteht aus 2 CDs, die längste Erzählung ist "Der Unbesiegbare". Es geht um einen Stierkämpfer, dessen gute Zeiten bereits vorbei ist und es nicht einsehen möchte.

Die anderen Shortstories sind ebenfalls interessant, kurz gehalten, unverblümt, bedrohlich, wie z.B. "Killer".

Hemingway lässt gerne das Ende einer Story ins 'Nichts' gleiten und den Leser selbst seine Gedanken machen. In seinen Kurzgeschichten ist Hemingway ein wahrer Künstler und ich finde ihn immer wieder lohnenswert zu hören und zu lesen.



Killer" ist ja der Klassiker unter den amerikanischen Kurzgeschichten überhaupt.



Liebe Maria,
dieses Hörbuch erreichte mich im Jahr 2011 als Geschenk und ich hörte es auch zeitnah. :)
Ich postete meine Meinung darüber hier nicht, weil der nicht so positiv ausfiel und ich ja Niemandem weh tun möchte. In meinem Collector ließ ich meinen Eindrücken jedoch freien Lauf. ;)

Vielleicht heute zuviel zu diesem HB:

"Sehr gut gelesene Erzählungen, eindringlich und spannend, von hohem literarischen Niveau,
aber
Ich komme mit diesem Autor nicht klar.
Ich mag das Millieu nicht, in dem seine Geschichten spielen.
Ich mag die Atmosphäre nicht.
Ich mag die permanente, unterschwellige Bedrohung nicht.
Ich mag dieses Macho-denken in der Männerwelt des Autors nicht."

Das notierte ich mir 2011 und daran hat sich bei mir subjektiv nichts geändert.

Ich denke, das macht aber nichts, wenn wir einen Schriftsteller unterschiedlich wahrnehmen und hoffe, es nimmt mir auch Niemand meine Meinung übel.
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2015 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Sa 1. Aug 2015, 11:52

Liebe Petra,

ich weiß doch, dass Du momentan viel um die Ohren hast.
Ich hatte ja auch nur gedacht, dass die Foris, die im Bücherforum lesen und auch schreiben, gar nicht in die Hörbuchecke reinschauen, oder nur lesen und nicht schreiben. Das wäre doch schade.

Zum Thema Hemingway
dass ich auf diesen Schriftsteller so heftige Gegenreaktionen zeige, liegt wahrscheinlich an der Vielzahl und der Kombination von Wesenszügen und Handlungen, die mein Maß an Toleranz überschreiten.
Ich habe da gerade andere Autoren im Kopf, bei denen nur einer dieser Negativpunkte zum tragen kommt und ich nehme das hin.
Ich hoffe, Ihr versteht das nicht falsch und nehmt mir diese klare Haltung nicht übel.

"Thorbergs Weihnachten" - lohnt sich!

"Katzentisch" Dabei habe ich an Dich gedacht. Hast Du nicht auch vor einiger Zeit eine alte Freundschaft zu einer Freundin wieder aufgenommen? ;) Bei diesem Buch kommt es auf den Schluß an.

Unpassende (schlechte) Sprecher von Hörbüchern:
„Leo Kaplan“ von Leon de Winter kenne ich nicht. Aber, dann weißt Du was ich meine. Ein Srecher kann einem ein Buch total vermiesen.
Da ich aber über die Jahre viel Erfahrung gesammelt habe und meine Hörbücher sorgsam auswähle, kommt das bei mir sehr selten vor.
Es gab aber auch Hörbücher, zu denen ich auch schrieb, dass ich empfehlen würde, lieber das Buch zu lesen. Das kommt auch vor.
„Jenseits von Afrika“ hörte ich, ungekürzt gelesen von Nina Hoss. Ich glaube, ich schrieb dazu im Forum noch nichts. In diesem Fall wollte ich das Buch unbedingt hören, mußte mich aber erst an Frau Hoss gewöhnen. Hier würde ich z.B. auch zum Buch raten. Es lohnt sich!

Auch ich würde mich über einen Austausch von Meinungen freuen. Immer nur Bestätigungen der eigenen Meinung zu lesen, ...wie langweilig. ;) :lol: .

Ich bin wieder auf dem Sprung an Bord. In den nächsten Tagen ist es soweit. Solange es geht, lese und schreibe ich hier mit. Falls ich mich demnächst nicht mehr melde...ich bin dann mal weg. :mrgreen:

*liebwink*
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2015 - Ich höre gerade...

Beitragvon Didonia » Sa 1. Aug 2015, 18:10

NatiFine hat geschrieben:Ich bin wieder auf dem Sprung an Bord. In den nächsten Tagen ist es soweit. Solange es geht, lese und schreibe ich hier mit. Falls ich mich demnächst nicht mehr melde...ich bin dann mal weg. :mrgreen:

*liebwink*



Dann wünsche ich schon mal viel Spaß. Ich genieße jetzt zwei Wochen Urlaub :D
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Re: Hörerlebnisse 2015 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Sa 1. Aug 2015, 21:13

Hallo NatiFine

schönen Urlaub!
Ich freu mich auf deinen nächsten Hörbericht :)
Schöne Grüße, Maria
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Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
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Re: Hörerlebnisse 2015 - Ich höre gerade...

Beitragvon NatiFine » Sa 1. Aug 2015, 21:45

Liebe Didonia,
ich wünsche Dir auch einen wunderschönen Urlaub.

Liebe Maria,
bis bald, mit dem nächsten Hörbericht. :)

@all
Ich empfehle Euch das Buch Krumnagel, obwohl ich es höre.
Das ist Sir Peter Ustinov, wie ich ihn mag. Schaut Euch doch mal die Rezensionen an . Na, keine Lust auf Ustinov? :lol:
Liebe Grüße
Renate

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Re: Hörerlebnisse 2015 - Ich höre gerade...

Beitragvon Didonia » Sa 1. Aug 2015, 21:58

Wenn mir der Ustinov beim Einräumen in die Hände kommt, leg ich ihn gleich mal beiseite.
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Re: Hörerlebnisse 2015 - Ich höre gerade...

Beitragvon Petra » So 2. Aug 2015, 12:15

Hallo ihr Lieben,

das freut mich, Didonia, dass Du Dich bald auch dem Hörbuchbereich mehr zuwenden möchtest. Gerade da Dir Deine Hörbücher, die Du bereits gehört hast, so gut gefallen haben. Mit den von Dir genannten hast Du auch wirklich gute erwischt. Es gibt auch gegenteilige Erlebnisse. Doch NatiFine hat recht, je mehr Erfahrung man hat, umso seltener gerät man an solche schlecht gemachten Hörbücher. Zum Glück! :-)

Und über die Inhalte der Bücher und ungekürzten Lesungen kann man sich wirklich überkreuz (Buecher4um und Hoerbuecher4um) unterhalten.

Deine Haltung übel nehmen wird Dir hier keiner, da bin ich mir sicher, liebe NatiFine. Doch ich verstehe Deine Befürchtungen. Es ist nicht selbstverständlich (weder im wahren Leben noch im virtuellen Umgang miteinander), dass es allen Beteiligten gelingt bei einem Austausch bei der Sache zu bleiben, und es nicht in etwas persönliches zu wandeln. Das weiß ich an diesem Forum (Forum = alle Mitglieder hier) so sehr zu schätzen, denn es ist nicht selbstverständlich, dass das allen klar ist und allen gelingt.

Somit zu Hemingway: Ich finde Deine Erfahrungen mit ihm sehr interessant, und ich denke dass es mir mit ihm ähnlich geht, wenn ich auch noch viel zu wenig dazu sagen kann. Ich habe vor etwas von ihm zu lesen (und zu hören), und bin gespannt, wie er auf mich wirken wird. Doch ich mache mich darauf gefasst, dass es mir ähnlich gehen wird wie Dir. Umso interessanter und bereichernder finde ich dann immer Gegengewichte, wie Maria es zu ihm z. B. liefert. Es ist wie Du schreibst: Besonders toll ist ein Austausch, wenn er über „finde ich auch“ hinausgeht, denn dann bereichert er!

Dass “Katzentisch“ das Thema Aufleben einer alten Freundschaft aufgreift, macht das Buch in der Tat noch interessanter für mich. Wenn auch nicht, weil ich selbst eine wiederaufgelebte alte Freundschaft im Sinn habe, denn die mündete in einer erneuten Enttäuschung, und liegt somit abermals hinter mir. Aber generell interessiert mich das Thema „Freundschaft“ sehr. Und je älter man wird, umso mehr Facetten der Freundschaft hat man ja auch kennengelernt. Ein Thema mit dem ich mich immer wieder gern befasse.

Unpassende/schlechte Sprecher: Mir geht es glücklicher Weise wie Dir, NatiFine. Je mehr Hörerfahrung ich habe, umso seltener sind diese Enttäuschungen. Man ist im Vorfeld einfach schon oft gewarnt, und weiß worauf man achten sollte, und wann man besser noch mal genauer hinschaut, bevor man zum Hörbuch greift.

Passende/gute Sprecher: In dem Zusammenhang möchte ich aber auch unbedingt noch mal erwähnen, dass es auch andersherum sein kann. Dass ein Sprecher die Idealbesetzung sein kann, der einem eine Tür zu einem Autor oder Buch eröffnen kann. Mir ging das so mit Ulrich Matthes Lesung von „Der Fremde“ von Albert Camus. Hätte ich es selbst gelesen, weiß ich nicht, ob mir die tiefe Absicht Camus‘ so klar geworden wäre, wie durch Ulrich Matthes kongenialen Beitrag! Ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Oder auch der streitbare Klaus Kinski, bei dem Genie und Wahnsinn so nah beieinander lagen. Er ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass ein Mensch, der in seiner Wesensart abstoßend auf einen wirkt (auf mich trifft das vollends zu!), seine Sache so genial machen kann, dass es ihm gelingt, Texte nahe zu bringen. Näher als man ihnen selbst gekommen wäre. Seine Rezitationen gehören für mich zum Besten was es an Beiträgen zum „gesprochenen Wort“ gibt!

Ja, Du hattest zu “Jenseits von Afrika“ damals nichts geschrieben. Deshalb interessieren mich Deine Empfindungen dazu hier sehr. Dann war die Lesung von Nina Hoss also gewöhnungsbedürftig. Generell kann ich mir jetzt, wo ich das Buch lese, nicht vorstellen, dieses Buch zu hören (nur zum noch mal erleben, aber nicht in der Erstberührung). Schade, dass es bei Dir dann doch das Hörbuch war, und Du auch nicht ganz glücklich mit der Wahl warst. Denn das Buch lohnt sich wirklich!

Und nun weiterhin gute Reise, falls wir uns nicht mehr lesen, bevor es für Euch weiter geht! Genießt die Zeit! :D
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2015 - Ich höre gerade...

Beitragvon JMaria » Mo 10. Aug 2015, 09:49

"Harry Potter und der Halbblutprinz" habe ich beendet. J.K. Rowling schont ihre Leser (und Kids) wirklich nicht. Mal wieder musste man von einer Romanfigur Abschied nehmen. Schnief. Jedoch wunderbar erzählt.

Nun geht's dem finalen Kampf entgegen!
Mit "J. K. Rowling: Harry Potter (7) und die Heiligtümer des Todes, gelesen von Felix von Manteuffel" geht's nun weiter.
Schöne Grüße, Maria
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